DE425982C

DE425982C - Schutzvorrichtung gegen Unfaelle an Bearbeitungsmaschinen, insbesondere fuer Stanzen und Ziehpressen

Info

Publication number: DE425982C
Application number: DEG63627D
Authority: DE
Original assignee: CONRAD GEHRIG
Current assignee: CONRAD GEHRIG
Priority date: 1925-03-04
Filing date: 1925-03-04
Publication date: 1926-03-02

Description

Schutzvorrichtung gegen Unfälle an Bearbeitungsmaschinen, insbesondere für Stanzen und Ziehpressen. Trotz der bekannten und auch teilweise gut wirkenden Schutzvorrichtungen sind die noch vorkommenden Unglücksfälle sehr. groß. Der Hauptgrund dürfte darin zu suchen sein, daß diese Vorrichtungen bei der vielseitigen Art und Form der vorkommenden. Werkstücke und ihrer Stanzwerkzeuge selbst sich nicht immer anwenden lassen. Man ist schon auf den Gedanken gekommen, die Einlös-evorrichtung der Pressen durch zwei Druckknöpfe zu betätigen, wozu die beiden Hände notwendig send. Der Gedanke als solcher ist gut, aber die Nutzleistung der Maschine und Fabrikation zu gering, so daß man in der Praxis nicht durchkommt; auch ist hierbei ein Nachgreifen nach dem Werkstück möglich, da bekanntlich die Maschinen, nachdem sie eingelöst sind, ihren Hub vollenden.
Bei nachstehend beschriebener Erfindung ist die neue Schutzvorrichtung unabhängig von Art und Form der herzustellenden Werkstücke und eignet sich besonders für mittlere und schwere Pressen: Vox der Presse, rechts und links des Arbeiters, sind zwei Zughebel angebracht, an deren Schenkel durch Schnüre Gelenkgürtel befestigt sind, in welche der Arbeiter die Arme bis Ellenbogengegend durchsteckt. Der Arm bzw. die Hand des Arbeiters wird in der gefährlichen Zeitspanne zurückgezogen und festgehalten, bis der Bär der Presse wieder nach oben geht. In Abb. i werden die Zughebel a durch', Einlösehebel f und Gestänge g betätigt, wobei der Einlösehebel f durch eine automatische Anordnung so lange in eingelöster Stellung verharrt, bis der Bär c der Presse in der tiefsten Stellung angelangt ist: In Abb.2 ist die neue Schutzvorrichtung an einen Stuhl montiert und wird elektromagnetisch betätigt. Dieser transportable Sicherheitsstuhl läßt sich vor jeder Presse oder Stanze in einer bestimmten Lage durch Schrauben! oder einer sonstigen einfachen Art befestigen. An der Presse selbst ist eine Steckdose angebracht und mit den notwendigen Kontaktvorrichtungen k, Z, m so installiert, daß durch einen mit dem Zugmagnet ts verbundenen Stecker die Stromzuführung in der gefährlichen Zeitspanne leicht hergestellt wird. Rechts und links sind an dem Stuhl zwei Zughebel p aus leichtem Material angebracht, die ihren festen Drehpunkt in r haben. An dem längeren. Hebelarm ist de Schnur e mit dem Gelenkgürtel d befestigt. Der Zughebel p schwingt beim normalen' Arbeiten frei und wird nur in der gefährlichen Zeitspanne durch den Magnetkern s mit dem kürzeren Schenkel gegen das Magnetgehäuse t bewegt, wodurch gleichzeitig" der Arm des Arbeiters von der Presse zurückgezogen wird. Die gefährliche Zeitspanne tritt ein i. Wenn die Hand des Arbeiters noch unter der Presse weilt und der Einlösehebel f schon eingerückt wird.
2. Wenn die Presse schon ihren Hub begonnen hat und die Hand des Arbeiters der Versuch macht, nachzugreifen. In beiden Fällen wird die Stromzufuhr nach dem Zugmagnet durch die Kontaktanordnungen k-1 bzw. k-m frei, wodurch die Hand des Arbeiters von der Presse zurückgezogen wird.
Bei entsprechender Konstruktionsänderung können die Zughebel a und n vermiedien und durch Schnurzug ersetzt werden, damit der Arm des Arbeiters mehr Bewegungsfreiheit hat, um neue Werkstücke zu greifen und bereitzuhalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schutzvorrichtung gegen Unfälle an Bearbeitungsmaschinen, insbesondere für Stanzen und Ziehpressen, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm bzw. die Hand des Arbeiters mittels eines Gelenkgürtels (d) in Ellenbogengegend in der gefährlichen Zeitspanne automatisch zurückgezogen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurchgekennzeichnet,daß:deriZughebel (a) durch ein einfaches, mit dem Einlösehebel (f) verbundenes Gestänge (g) betätigt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die. Schutzvorrichtung auf einen beweglichen Stuhl aufgestellt und elektromagnetisch betätigt wird. ¢. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Arbeiten der Zughebel (p) sich frei und unabhängig bewegt und in einer wirklich gefährlichen Zeitspanne zwangläufig zurückgezogen wird.