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Antrieb von Schüttelrutschen. Es ist bekannt, Schüttgüter über kurze
Strecken, deren Steigung kleiner ist als der Reibungswinkel der Bewegung zwischen
Schüttgut und Unterlage, dadurch zu fördern, daß man die ihnen durch einen Bewegungsimpuls
erteilte Wucht als vorwärts treibende Kraft ausnutzt, während die Fördereinrichtung
(Band oder Rinne) nach Erteilung des Impulses stillsteht oder eine rückläufige Bewegung
ausführt.
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Der Antrieb derartiger Schüttelrutschen muß so beschaffen sein, daß
die Beschleunigungen bei Vor- und Rücklauf verschieden groß sind, da sonst in beiden
Fällen die Relativgeschwindigkeiten zwischen Fördermittel und Fördergut entgegengesetzt
gleich wären, sich also aufheben. würden.
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Es sind Antriebe von Schüttelrutschen bekannt geworden, bei denen
man auf der einen Seite eine beschleunigte, auf der anderen Seite eine verzögerte
Umkehrbewegung erhielt. Diesen. bekannten Ausführungen gegenüber hat die Einrichtung
gemäß der Erfindung den Vorteil, daß die Rücklaufbewegung schon nach .einem Drehwinkel
der Antriebskurbel zur Ruhe kommt, der etwa 0,7 7r beträgt. Der Rest von
0,3 v7 ist nochmals eine geringe Vorwärtsbewegung, die aber für den eigentlichem.
Fördervorgang ohne Bedeutung ist. Es gelingt auf diese Weise, die Rückwärtsbewegutig
der Massenbewegung derart anzupassen, daß der Antrieb zur Ruhe kommt, wenn die lebendige
Kraft des zu fördernden Materials aufgebraucht ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht in. einer grundlegenden Erweiterung
des bekannten
Kon:choidenlenkers in der Weise, daß der Drehpunkt
des Gleitstückes nicht fest gelagert ist, sondern sich entgegengesetzt gleich mit
der Antriebskurbel dreht.
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In der Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Mit zwei Zahnrädem i und z, die durch ihre Teilkreise dargestellt
sind, von denen i das treibende, z das getriebene Rad ist, sind die Kurbeln 3 und
q. fest verbunden, wobei es nicht grundsätzlich erforderlich ist, daß der Antrieb
gerade durch. Zahnräder erfolgen müßte. Es kann jede Antriebsvorrichtung verwendet
werden, die eine entgegengesetzt gleiche Bewegung der Kurbeln 3 und q. erreichen
läßt. Am freien Ende der Kurbel ¢ ist ein Gleitstück 6 drehbar angeordnet, in .dem
die Kuppelstange 5 gleitet, welche mit ihrem einen Ende an der Kurbel 3 drehbar
gelagert ist, während an deren anderem Ende i a die Schubstange 7 angreift, die
dem Gleitstück 8, mit dem die Schüttelrinne 9 verbunden ist, eine hin und her gehende
Bewegung erteilt. Die Bahn des Lenkerpunktes i z zeigt die Kurve i i.
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Wie aus Abb. a hervorgehe, welche das Schaubild der wagerechten Wege
des Gleitstückes 8 unter Annahme einer r-iendlichen Schubstange 7 darstellt, sind
die Wegänderungen in der Nähe der inneren Totlage auf einer Strecke von annähernd
g/4 ,c sehr gering, in der äußeren Totlage dagegen sehr erheblich. Von dieser besonderen
Eigenschaft des Getriebes macht die vorliegende Erfindung Gebrauch. Von dem Punkt
p, kurz nach der inneren Totlage ausgehend, wird das Fördergut langsam in Bewegung
gesetzt. Die Geschwindigkeit steigt schnell bis zu ihrem höchsten Wert an und bleibt
bis kurz vor die äußere Totlage konstant. Hierauf nimmt sie dann sehr schnell bis
auf Null ab. Das Fördergut gleitet infolge seiner lebendigen Kraft auf der Rinne
weiter. Dadurch, daß die Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung sehr schnell
wieder bis zu ihrem Höchstwert ansteigt, gleitet die Rinne jetzt gewissermaßen unter
dem Schüttgut hinweg. Es wird hier also eine Wirkung erzielt, wie sie sonst nur
getrennte Antriebsarten erreichen konnten; nämlich einmal die Ausnutzung der lebendigen
Kraft, zum andern die Ausnutzung der Massenträgheit des ruhünden Materials. Dadurch,
daß beim Übergang in die innere Totlage die Geschwindigkeit sehr gering ist, wird
auch die Möglichkeit ausgeschaltet, daß etwa das Fördergut relativ zur Rinne zurückrutscht.
Die geringen Wegänderungen in der Nähe der inneren Totlage haben keinerlei Verschiebung
der Schüttgüter zur Folge.
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Ein weiterer Wert der Erfindung besteht darin, daß durch Verschiebung
des Lenkerpunktes i z auf der Kuppelstange 5 die Beschleunigungsverhältnisse mit
Leichtigkeit den verschiedenen Schüttgütern angepaßt werden können, so daß die Leistung
der Antriebsmaschine immer im günstigsten Maße beansprucht wird.