DE4242509C2

DE4242509C2 - Grab- und Opferlicht

Info

Publication number: DE4242509C2
Application number: DE19924242509
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-12-16
Filing date: 1992-12-16
Publication date: 1995-07-13
Anticipated expiration: 2012-12-17
Also published as: DE4242509A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Grab- und Opferlicht aus einem mit Brennmaterial, wie Naturfette/-öle, gefüllten Gefäß und einem darin sich befindenden Docht.

In dem Fachartikel "Römische Öllampen aus sieben Jahrhunderten" von C.R. Fitch in der Zeitschrift: Spektrum der Wissenschaft, Febr. 1983, S. 114-122, werden solche Öllampen aus der Römerzeit beschrieben, die Gefäße aus Ton hatten und mit Öl als Brennmaterial betrieben wurden. Ton ist zwar nicht umweltschädlich, aber auch nicht biologisch abbaubar und verrottet nicht, so daß die sich über Jahrtausende haltenden Tongefäße nicht kompostierbar sind. Das aus Pflanzen gewonnene Brennmaterial "Öl" zeigt ungünstige Brenneigenschaften mit Rückständen.

Aus dem DE-GM 86 16 729 ist ein Teelicht, Grablicht, o. dgl. bekannt geworden, bei dem im Boden des aus Metall oder Kunststoff bestehenden Lichtbechers ein durchgehendes Loch ausgespart ist, in das der Docht eingesteckt ist.

Dieses Loch zeigt eine Trichterform, die sich nach oben hin durch hochgeformte Lochränder verjüngt und dadurch den Docht klemmend hält. Nachteilig hierbei ist es, daß das verflüssigte Brennmaterial durch das durchgehende Loch aus fließen kann; um dieses zu verhindern, müssen zusätzliche Vorkehrungen, wie Aufstecken einer zusätzlichen, den Docht umgebenden Hülse, Einsetzen eines Verschlußstopfens oder lokales Aufschmelzen des Kunststoffes im Lochbereich getroffen werden. Weiterhin bleibt immer ein relativ hoher Brennmaterialrückstand im Lichtbecher, da der hochgezogene Lochrand eine Barriere zwischen Docht und Brennmaterial bildet und ein vollkommenes Verbrennen verhindert. Dieses bekannte Tee- oder Grablicht ist nicht biologisch abbaubar und verrottbar, sondern es bleiben nach dem Abbrennen Rückstände an Brennmaterial und des Lichtbechers zurück.

Ein Docht aus Baumwolle ist aus FR-PS 354 151 bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, in einfacher und kostengünstiger Weise ein Grab- und Opferlicht der gattungsgemäßen Art zu schaffen, das umweltverträglich zu betreiben und zu entsorgen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gefäß aus einem biologisch abbaubaren, feuerhemmenden Material besteht, und daß für den Docht im Zentrum des Gefäßes ein nach oben sich öffnender trichterförmiger Einsteckkanal vorgesehen ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen enthalten.

Das Grab- und Opferlicht ermöglicht durch die erfindungsgemäßen Merkmale bei einfacher und kostengünstiger Ausführung eine umweltverträgliche Entsorgung, was durch das Brennmaterial in Form von Naturfetten/Naturölen in Verbindung mit der Materialwahl für das Gefäß und die spezielle Form der Dochthalterung erreicht wird.

Durch den im Boden (Sockel) des Gefäßes versenkt angeordneten, trichterförmigen Einsteckkanal kann das verflüssigte Brennmaterial vollständig in den Einsteckkanal zum Docht fließen und dort restlos verbrennen, was ebenfalls zur Umweltentlastung beiträgt.

Das Gefäß für das Brennmaterial besteht in vorteilhafter Weise aus Mais- und/oder Weizenstärke, wodurch es aufgrund der geringeren Wärmeleitfähigkeit nicht zu einer so starken Gefäßerhitzung wie bei einem Metalleinsatz oder -gefäß kommt. Die Gefahr der Entflammbarkeit des Grab- und Opferlichtes ist durch den feuerhemmenden Zusatz nicht gegeben.

Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend erläutert.

Die Figur zeigt eine perspektivische Ansicht des Grab- und Opferlichtes, das aus einem mit Brennmaterial 4 gefülltem Gefäß 1 und einem darin sich befindenden Docht 5 besteht. Das Gefäß 1 ist aus einem biologisch abbaubaren, feuerhemmenden Material, das Brennmaterial 4 aus Naturfetten-/Ölen und der Docht 5 aus Baumwolle hergestellt. Als biologisch abbaubares Material für das Gefäß 1 wird Mais- und/oder Weizenstärke verwendet, wobei diesem Material eine gewisse Menge eines feuerhemmendem, ebenfalls biologisch abbaubaren Materialzusatzes untergemischt ist. Alternativ dazu kann das bereits fertige Gefäß 1 mit einem feuerhemmenden, biologisch abbaubaren Überzug versehen sein.

Das Brennmaterial 4 ist als ein aus Granulat gepreßter Festkörper ausgebildet. Die Granulate bestehen aus einer Kombination von pflanzlichen und/oder tierischen Ölen/Fetten, wie Fischöl, Rüböl und Palmfett. Die genaue Zusammensetzung ist so gewählt, daß die Brenneigenschaften, wie z. B. eine geringe Rußbildung, möglichst gut sind, und darüberhinaus die mechanischen Eigenschaften des Granulates (Elastizität, Plastizität) für den anschließenden Preßvorgang günstig sind.

Das Gefäß 1 ist einstückig aus einem schalenförmigen Oberteil 2 mit einer kreisrunden Öffnung und einem massiven Sockel 3 mit Aufstellfläche 7 geformt. Im Zentrum des Sockels 3 befindet sich ein nach oben offener Einsteckkanal 6 für den Docht 5. Damit der Docht 5 in den Einsteckkanal 6 leicht eingebracht werden kann, ist dieser trichterförmig ausgebildet. Wenn das Brennmaterial 4 nach einer gewissen Brenndauer zu schmelzen beginnt und der Docht 5 seitlich nicht mehr so abgestützt ist, wie im festen Brennmaterial, so ist er aber weiterhin im Einsteckkanal 6 gehalten.

Durch den in den Sockel 3 versenkten, trichterförmigen Einsteckkanal 6 für den Docht 5 ist ein vollständiges Abbrennen des Brennmaterials 4 bis zum Boden des schalenförmigen Oberteils 2 möglich. Im günstigsten Fall bleibt nur noch das vollständig biologisch abbaubare Gefäß 1 und ein sehr kurzes Stück vom Docht 5 zurück.

Claims

1. Grab- und Opferlicht bestehend aus einem mit Brennmaterial, wie Naturfette/-öle gefüllten Gefäß und einem darin sich befindenden Docht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß (1) aus einem biologisch abbaubaren, feuerhemmenden Material besteht, und
daß für den Docht (5) im Zentrum des Gefäßes (1) ein nach oben sich öffnender trichterförmiger Einsteckkanal (6) vorgesehen ist.

2. Grab- und Opferlicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennmaterial (4) aus Fischöl, Rüböl und Palmfett besteht.

3. Grab- und Opferlicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das biologisch abbaubare Material des Gefäßes (1) aus Mais- und/oder Weizenstärke besteht.

4. Grab- und Opferlicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) mit einem feuerhemmenden, biologisch abbaubaren Überzug versehen ist.

5. Grab- und Opferlicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennmaterial (4) als ein aus Granulat gepreßter Festkörper ausgebildet ist.

6. Grab- und Opferlicht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (1) einstückig aus einem schalenförmigen Oberteil (2) mit kreisrunder Öffnung und einem Sockel (3) besteht und im Zentrum des Sockels (3) der trichterförmige Einsteckkanal (6) versenkt ausgespart ist.

7. Grab- und Opferlicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Docht (5) aus Baumwolle besteht.