DE4237987A1 - Elektronische Einrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine elektronische Einrichtung zur Darstellung bzw. Wiedergabe von Verkehrsrundfunkmeldungen in einem Kraftfahrzeug, bei der über einen Kraftfahrzeug- Rundfunkempfänger neben dem Hörfunk unhörbar Radio-Data- System (RDS)- und Traffic-Message-Channel (TMC)-Signale empfangen und ausgewertet werden über einen RDS- bzw. TMC-Decoder.

Verkehrsfunkmeldungen (ARI), die zur Zeit noch gesprochen ausgesendet werden, werden in Zukunft als unhörbares di­ gitales RDS/TMC-Signal permanent übertragen. Diese digi­ talen kodierten Signale werden im Rundfunkempfangsgerät demoduliert und übersetzt. Grundlage für die Übersetzung ist das ALERT C-Protokoll, das einem gesendeten Code einen Text zuordnet.

Während der Fahrt kann ein solcher Text nicht auf einem Text-Display dargestellt werden, da das Lesen einer kom­ pletten Verkehrsmeldung auf dem Display die Aufmerksam­ keit des Fahrers zu stark ablenkt und andererseits ein relativ umfangreiches Display (ca. 100 Buchstaben/Zif­ fern) erfordert. Die Ausgabe der Meldung als Sprache in guter Qualität erfordert einen aufwendigen und teuren Sprachsynthesizer.

Es ist bekannt, den Bremsweg eines Kraftfahrzeugs über ein Head-Up-Display und elektronische Recheneinheiten bzw. Mikrocomputersysteme mit entsprechenden Sensoren als Piktogramm darzustellen. Aufgabe der Erfindung ist es, Traffic-Message-Channel-Signale dem Fahrer eines Kraft­ fahrzeuges so darzustellen, daß er vom übrigen Verkehrs­ geschehen während der Fahrt nicht unnötig und in manchen Verkehrssituationen gefährlich abgelenkt wird. Diese Auf­ gabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vom TMC-De­ coder Verkehrsfunkmeldungen empfangen werden, die von den Rundfunksendern kodiert ausgestrahlt werden und im RDS- Signal enthalten sind, wobei diese TMC-Signale über eine Steuerschaltung, einen Piktogramm-Speicher und einen Dis­ play-Treiber in einer optoelektronischen Einrichtung als Piktogramm dargestellt werden. Die optoelektronische Ein­ richtung kann ein Head-Up-Display (HUD), ein LED-Display oder ein LCD-Display sein.

Die elektronische Einrichtung hat den Vorteil, daß der Fahrer eines Kraftfahrzeuges über das aktuelle Verkehrs­ geschehen mittels Piktogrammen informiert wird, die bei einer Head-Up-Display (HUD)-Lösung in die Windschutz­ scheibe eingespiegelt werden und somit nicht unnötig vom Verkehrsgeschehen ablenken.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 ein Blockschaltbild der elektronischen Einrichtung;

Fig. 2a bis Fig. 2k_x Piktogramme gemäß vereinbarten Verkehrs­ hinwiesen für verschiedene Verkehrssitua­ tionen.

Das in Fig. 1 gezeigte Blockschaltbild zeigt mit dem Be­ zugszeichen 1 die Rundfunkempfangsantenne eines Rundfunk­ empfängers 2, dessen Ausgangssignal einem Demodulator 3 zugeführt ist, an den ein Verstärker 4 mit einem Laut­ sprecher 5 angeschlossen sind. Über den Lautsprecher 5 wird der Hörfunk ausgestrahlt. Der Ausgang des Demodula­ tors 3 ist auch an den RDS-Decoder 6 geführt, an dessen Ausgang das Radio-Data-Signal (RDS) in digitaler Form an­ steht mit dem Traffic-Message-Channel (TMC), wobei dieses Signal dem TMC-Decoder 7 mit einer Steuerschaltung 9 zu­ geführt ist. Im TMC-Decoder 7 wird eine Adresse deco­ diert, die aus einem Code besteht, der sich zusammensetzt aus einem Ereignis und einer Örtlichkeit (Event and Loca­ tion). Mit dieser Adresse wird ein Piktogramm-Speicher 8 angesteuert, der sämtliche Verkehrsmeldungen in verein­ barter Darstellungsweise als Piktogramm enthält, wobei diese Daten als Pixel einem Display-Treiber 10 zugeführt werden von der Steuerschaltung 9, um vom Display-Treiber 10 die optoelektronische Einrichtung 11 anzusteuern. Die Fig. 13 zeigt ein Beispiel, wie solch eine Piktogramm- Darstellung aussehen könnte, wenn die Traffic-Message- Channel-Information synonym steht für "zähfließendem Ver­ kehr auf der Autobahn 61 in Höhe Meckenheimer Kreuz". Der Code der Adresse 12, mit der der Piktogramm-Speicher 8 angesteuert wird, könnte dabei lauten: 116 für das Ereig­ nis und 6387 für die Örtlichkeit. Mit diesem empfangenen Dezimalcode 116-6387 wird aus dem Pictrogramm-Speicher das Bild der Fig. 13 ausgelesen und beispielsweise in einem Head-Up-Display oder einem LED-Display oder einem LCD-Display dargestellt. Der Code 407-6386 liefert beispielsweise die Information der Fig. 2b was synonym steht für "Vollsperrung der Abfahrt Rheinbach der Auto­ bahn 61".

Eine RDS/TMC-Meldung besteht gemäß ALERT C aus Ereignis und Ortsbeschreibung (sowie Organisationsmeldungen). Die wesentliche Aussage der Meldung ALERT C Ereigniskataloges wird in ein Piktogramm umgesetzt. Dieses ist aus Gründen der leichteren Erfaßbarkeit und Verständlichkeit iden­ tisch mit dem betreffenden Straßenverkehrszeichen oder in der Darstellungsweise an diese angelehnt. Die Ortsbe­ schreibung erfolgt mit Sinnbildern für Autobahnabfahrten, -kreuzen, -dreiecken und anderen markanten Straßen- bzw. Ortspunkten. Worte werden nur für Orts- bzw. Straßenbe­ zeichnungen in dem Maße verwendet, wie heute schon auf Verkehrshinweisschildern. Die Angabe des Straßennamens (A7, B42, L1037 . . .) entfällt, wenn zur Meldungsselektion im Autoradio vor Fahrtantritt die geplante Fahrtroute in einen Travelpilot eingegeben wurde.

Es werden also im TMC-Decoder 7 aus dem empfangenen Code gleich die Piktogramme erzeugt und über ein Head-Up-Dis­ play in die Frontscheibe in das Sichtfeld des Fahrers eingespiegelt. Auch ein kleines Grafikdisplay in LCD- bzw. LED-Ausführung kann zur Darstellung der Piktogramme dienen. Weitere Piktogrammdarstellungen von Verkehrssi­ tuationen sind in den Fig. 2c bis 2k_x dargestellt. Das Piktogramm 15 zeigt "Aufhebung eines Staus". Piktogramm 16 zeigt "stehender Verkehr, Rückstau, . . . (Piktogramm je nach Staulänge, Schwere der Behinderung)". Das Piktogramm 17 zeigt "Unfall". Piktogramm 18 zeigt "verlorene La­ dung". Piktogramm 19 zeigt "Panne". Piktogramm 20 zeigt "Fahrspursperrung". Piktogramm 21 zeigt "Fahrbahnsperrung (Darstellung variiert je nach Anzahl und Lage freier und gesperrter Fahrspuren)". Piktogramm 22 zeigt "Gegenver­ kehr". Piktogramm 23 zeigt "Fahrbahnverengung". Weitere Piktogramme sind in Anlehnung an die allgemeinen Straßen­ verkehrsschilder im einzelnen nicht mehr aufgeführt als Figuren, sondern sie sollen nur begrifflich genannt sein. Dazu gehören z. B.: Bauarbeiten, Hindernisse, Überflu­ tung, Steinschlag, Straßenschäden, Feuer, Tiere auf der Autobahn, Schleudergefahr, Eis und Schnee auf der Fahr­ bahn, Schneefall, Regen, Bewölkung . . . ggf. mit Sichtwei­ tenangabe, Windbehinderungen, eingeschränkte Sichtweite, Veranstaltungen, Geisterfahrer, Ladung mit Überbreite, Ampel defekt, Bahnübergang geschlossen, Maßbeschränkungen nach Breiten-, Höhen-, Gewichts- und Längenbeschränkun­ gen.

Claims (4)

1. Elektronische Einrichtung zur Darstellung bzw. Wie­ dergabe von Verkehrsrundfunkmeldungen in einem Kraftfahrzeug, bei der über einen Kraftfahrzeug- Rundfunkempfänger neben dem Hörfunk unhörbar Radio- Data-System (RDS)- und Traffic-Message-Channel (TMC)-Signale empfangen und ausgewertet werden über einen RDS- bzw. TMC-Decoder, dadurch gekennzeichnet, daß vom TMC-Decoder (7) Verkehrsfunkmeldungen emp­ fangen werden, die von den Rundfunksendern kodiert ausgestrahlt werden und im RDS-Signal enthalten sind und woher diese TMC-Signale über eine Steuerschal­ tung (9), einen Piktogrammspeicher (8) und einen Display-Treiber (10) in einer optoelektronischen Einrichtung (11) als Piktogramm (13-23) darge­ stellt werden.

2. Elektronische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optoelektronische Einrich­ tung (11) ein Head-Up-Display (HUD) ist.

3. Elektronische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optoelektronische Einrich­ tung (11) ein LED-Display ist.

4. Elektronische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optoelektronische Einrich­ tung (11) ein LCD-Display ist.