DE4232123C2 - Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines vorklassierten, körnigen Gemenges - Google Patents
Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines vorklassierten, körnigen GemengesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrostatischen
Sortieren eines vorklassierten, körnigen Gemenges aus
elektrisch leitenden und elektrisch nicht leitenden
Feststoffen.
Aus dem Buch von Wilhelm R.A. Vauck, "Grundoperationen
chemischer Verfahrenstechnik", Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie GmbH., Leipzig, 9. Auflage 1992, Seite 364,
Abbildung 5.61, ist eine Vorrrichtung bekannt, bei der das
Transportmittel für das Gemenge aus einer geerdeten,
metallischen Walze besteht, auf deren obere Seite das
vorklassierte, körnige Gemenge mittels eines Trichters in
dünner Schicht aufgebracht wird. Der weiteren Oberfläche dieser Walze
steht eine Elektronen aussendende, negative
Hochspannungselektrode gegenüber, so daß die Feststoffteilchen
des Gemenges beim Durchlaufen des Hochspannungsfeldes eine
negative Aufladung erfahren und diese Aufladung an die Walze
weitergeben. Oberflächenleitfähigkeit und
Kornübergangswiderstand der einzelnen Feststoffkomponenten
bestimmen die Geschwindigkeit der Aufladung sowie
Ladungsabgabe. Erfolgt das Umladen auf das positive
Walzenpotential schnell, so zieht eine nachfolgend angeordnete,
negative Ablenkelektrode die Feststoffteilchen stärker an als
im Falle eines langsamen Umladens. Leitende und nicht leitende
Feststoffe fallen dadurch auf getrennten Bahnen in geerdete
Auffangbehälter. Um dabei eine relativ stabile Lage der
Trennfraktionen zu erreichen, muß die Umlaufgeschwindigkeit der
Walze relativ niedrig gehalten werden. Da der Durchsatz der
Vorrichtung dieser Umfangsgeschwindigkeit proportional ist, ist
auch der Durchsatz entsprechend gering. Die durch die Drehung
der Walze auf die Feststoffpartikel des Gemenges einwirkenden
Beschleunigungskräfte beeinflussen das Ergebnis der Sortierung
negativ.
Bei der Vorrichtung nach der US 3 489 279 sind zwei
Hochspannungselektroden vorgesehen, zwischen denen ein Band aus
einem elektrisch leitenden Werkstoff umläuft. Dieses Band ist
jedoch nicht geerdet und lädt sich somit bei Anlegung eines
elektrischen Feldes an die Elektroden annähernd auf das
Potential der näherliegenden Elektrode auf. Diese Ladung fließt
auch auf die Teilchen des Gemenges über, so daß sich die gut
leitenden Bestandteile des Gemenges deutlich schneller aufladen
als Isolatoren. Die leitenden Bestandteile werden vom Band weg
zu der oberhalb des Bandes angeordneten, als Sieb ausgebildeten
Elektrode geführt, so daß leitende Teile, die kleiner sind als
der Siebquerschnitt, passieren können und in einer
Unterdruckkammer pneumatisch abgesaugt werden. Größere Teile
stoßen gegen das Siebgewebe, werden dadurch entladen und fallen
auf das Band zurück. Gleiches gilt für Stäube, die das
Siebgewerbe berühren. Isolatoren, vor allem Kunststoffe oder
dergleichen, bleiben auf dem Band liegen, so daß sie zusammen
mit den zu großen Metallfraktionen abgeführt werden.
Aus der DE-OS 37 22 777 ist es auf einem anderen Gebiet,
nämlich beim Aussortieren thermoplastischer Kunststoffe,
bekannt, ein umlaufendes Band zu verwenden und diese zu
beheizen, so daß Partikel des Gemenges aus thermoplastischen
Kunststoffen auf dem Band festkleben und an einer bestimmten
Stelle abgestreift werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es jedoch, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Gattung zum elektrostatischen Sortieren in
der Wirkung zu verbessern und die Durchsatzmenge einer solchen
Vorrichtung zu erhöhen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch Ausbildungsmerkmale nach
dem Patentanspruch 1.
Der Vorteil dieser Ausbildungsmerkmale besteht vor allem darin,
daß die Feststoffpartikel des Gemenges von mechanischen
Beschleunigungskräften weitestgehend frei und über eine längere
Sortierstrecke einem die Aufladung und Umladung bewirkenden
elektrischen Feld ausgesetzt sind. Die Verwendung eines
metallischen Bandes hat außerdem den Vorteil, daß das Gemenge
leichter und in gleichmäßigerer Verteilung energiefrei auf das
in Umlaufrichtung vordere Ende des Bandes aufgebracht werden
kann. Dazu eignet sich besonders eine sich über die Breite des
Metallbandes erstreckende Lade mit vorderer Schüttkante, wobei
diese Lade gleichzeitig Schüttbewegungen ausführen kann. Durch
die Verwendung des Metallbandes kann die kathodische
Hochspannungselektrode flächenförmig ausgebildet sein und
negative Elektronen in einem sich über die Breite des
Metallbandes und einen wesentlichen Teil seiner Länge
ausdehnenden Bereich gegen das Metallband aussenden. Dies hat
vor allem den Vorteil, daß eventuell hochspringende Teile des
Gemenges eventuell mehrfach aufgeladen werden und schließlich
eine Position erreichen, in der sie fest am Band anliegen.
Dadurch wirkt am eigentlichen Trennpunkt nicht nur die
elektrostatische Anziehungskraft optimal, sondern zusätzlich
wirkt auch noch die Haftreibung zwischen dem Partikel des
Gemenges und dem Trennband. Dies alles ermöglicht eine deutlich
höhere Umlaufgeschwindigkeit des Bandes gegenüber einer
Vorrichtung mit einer Walze, ohne daß Fliehkräfte auftreten,
die im Trennpunkt die elektrostatischen Anziehungskräfte und
die Haftreibung überwinden. Durch einen entgegen der
Umlaufrichtung des Metallbandes wirksamen Gasstrom,
vorzugsweise einen Luftstrom, kann die Wirkung weiter
verbessert werden. Da die Kunststoffteilchen das Metallband
mehrfach berühren, wird die Kathode in Längsrichtung über einen
bestimmten Bereich des Trennbandes ausgeführt. Dadurch werden
die Teilchen bis zum endgültigen festen Aufliegen neu
aufgeladen, falls sie zwischenzeitlich mit verschiedenen
Kontaktflächen mit dem Band in Berührung gekommen sein sollten.
Schließlich werden die Kunststoffteilchen mittels einer
gegenrotierenden Trommelbürste abgestreift.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
perspektivisch schematisch dargestellt.
Die Vorrichtung besteht aus einer Zuführungseinheit 1, einem
umlaufenden Metallband 2, einer negativen
Hochspannungselektrode 3, einer Bürstenwalze 4 und
Auffangbehältern 5 und 6, einerseits für Metalle und
andererseits für Kunststoffe.
Die Zuführungseinheit 1 ist als Schüttlade ausgebildet. Durch
diese Schüttlade 1 wird das vorklassierte, körnige Gemenge aus
elektrisch leitenden und elektrisch nicht leitenden Feststoffen
auf das in Umlaufrichtung vordere Ende des Metallbandes 2
aufgebracht. Das Metallband 2 ist mit seinen Umlenkungen 7 und
8 in einem Gestell 9 gelagert und läuft mit dem Obertrum etwa
horizontal um. Oberhalb des Metallbandes 2 ist die negative
Hochspannungselektrode 3 angeordnet. Sie erstreckt sich etwa
über die Breite des Metallbandes und über einen wesentlichen
Teil seiner Länge. In Umlaufrichtung des Metallbandes 2
verringert sich der Abstand zwischen der Hochspannungselektrode
3 und dem oberen Trum des Metallbandes 2. Dadurch wird eine
Intensivierung des elektrischen Feldes in Richtung des
Transportweges des Gemenges auf dem Metallband 2 erreicht und
ebenfalls eine erhebliche Unterstützung des beabsichtigten
Trennvorganges erreicht. Trennfraktionen mit metallischen
Anteilen fallen an der Umlenkung 7 des Metallbandes 2 in den
Behälter 5. Kunststoffteile werden dagegen an dem Metallband
festgehalten und durch die Bürstenwalze 4 abgestreift, so daß
sie in den Behälter 6 gelangen.
In dem Zwischenraum zwischen der Oberfläche des Metallbandes 2
und der Hochspannungselektrode 3 kann ein entgegen der
Förderrichtung wirksamer Gasstrom, insbesondere ein Luftstrom,
die Sortierwirkung begünstigen.
Bezugszeichenliste
1 Zuführungseinheit
2 Metallband
3 Hochspannungselektrode
4 Bürstenwalze
5 Behälter
6 Behälter
7 Umlenkung
8 Umlenkung
9 Gestell
2 Metallband
3 Hochspannungselektrode
4 Bürstenwalze
5 Behälter
6 Behälter
7 Umlenkung
8 Umlenkung
9 Gestell
Claims (5)
1. Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines
vorklassierten, körnigen Gemenges aus elektrisch leitenden und
elektrisch nicht leitenden Feststoffen,
- - bei der ein geerdetes, mit dem Obertrum etwa horizontal umlaufendes Metallband als Transportmittel für eine dünne Gemengeschicht,
- - eine negative Hochspannungselektrode mit sich in einer Feldbreite über einen vorbestimmten Bereich der Ober fläche des Metallbandes (2) und mit einem Abstand von dieser Oberfläche erstreckt und
- - Behälter zur getrennten Aufnahme leitender und nicht leitender Feststoffe unterhalb der Bandoberfläche vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine sich über die Breite des Metallbandes ausdehnende Lade
einer Zuführungseinheit (1) zur Aufgabe der körnigen Feststoffe
auf das in Umlaufrichtung vordere Ende des Metallbandes (2)
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die kathodische Hochspannungselektrode (3)
flächenförmig ausgebildet ist und negative Elektronen in einem
sich über die Breite des Metallbandes (2) und einen
wesentlichen Teil seiner Länge ausdehnenden Bereich gegen das
Metallband (2) aussendet.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Hochspannungselektrode (3)
von der Oberfläche des Metallbandes (2) in Umlaufrichtung des
Metallbandes kleiner wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein entgegen der Umlaufrichtung des
Metallbandes (2) wirksamer Gasstrom vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232123 DE4232123C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines vorklassierten, körnigen Gemenges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924232123 DE4232123C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines vorklassierten, körnigen Gemenges |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4232123A1 DE4232123A1 (de) | 1994-03-31 |
DE4232123C2 true DE4232123C2 (de) | 1995-06-22 |
Family
ID=6468810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924232123 Expired - Fee Related DE4232123C2 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Vorrichtung zum elektrostatischen Sortieren eines vorklassierten, körnigen Gemenges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4232123C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19528284A1 (de) * | 1995-08-02 | 1997-02-06 | Veka Umwelttechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kunststoff-Gemischen |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3722777A1 (de) * | 1987-07-09 | 1989-01-19 | Thimm Dorner Geb Schorp | Einrichtung zum aussortieren thermoplastischer kunststoffteile aus einem gemengestrom |
-
1992
- 1992-09-25 DE DE19924232123 patent/DE4232123C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19528284A1 (de) * | 1995-08-02 | 1997-02-06 | Veka Umwelttechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kunststoff-Gemischen |
DE19528284C2 (de) * | 1995-08-02 | 2001-04-19 | Veka Umwelttechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kunststoff-Gemischen |
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DE4232123A1 (de) | 1994-03-31 |
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