DE4231606C2 - Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dialkoxy-5alpha-androstan-17-onen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dialkoxy-5alpha-androstan-17-onenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dialkoxy-5α-androstan-
17-onen der allgemeinen Formel I
worin
die beiden Reste R1 identisch sind und eine Alkylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen darstellen und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet,
aus 5α-Androstan-3,17-dionen der allgemeinen Formel II
die beiden Reste R1 identisch sind und eine Alkylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen darstellen und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet,
aus 5α-Androstan-3,17-dionen der allgemeinen Formel II
worin R2 die obengenannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Reaktionsmischung, die pro Mol 5α-Androstan-3,17-dion 25 bis 50 Mol eines
Alkohols der Formel III
R1OH (III)
worin R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzt, 2,5 bis 4,0 Mol eines
Orthoameisensäureesters der allgemeinen Formel IV
worin die Reste R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen und
0,02 bis 0,05 Mol p-Toluolsulfonsäure enthält, gegebenenfalls unter Rühren 1 bis 12
Stunden lang bei 15 bis 40°C aufbewahrt und dann in an sich bekannter Weise
aufbereitet.
Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dialkoxy-5α-androstan-17-onen der allgemeinen
Formel I aus 5α-Androstan-3,17-dionen der allgemeinen Formel II sind seit langem
bekannt.
So beschreiben A. Serini et. al. (Berichte 71, 1938, 1766 ff) und M. N. Huffman et. al.
(J. Amer. Chem: Soc., 76, 1964, 4038 ff) ein Verfahren zur Herstellung von 3,3-Di
ethoxy-5α-androstan-3-on aus 5α-Androstan-3,17-dion, Triethoxyethan und Ethanol.
Dieses Verfahren wird bei der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches und unter
Verwendung von Salzsäure oder Schwefelsäure als Katalysator durchgeführt. Die nach
diesem Verfahren hergestellten Rohprodukte sind aber in nicht unbeträchtlichem Maße
durch 17,17-Diethoxy-5α-androstan-3-on und 3,3; 17,17-Tetraethoxy-5α-androstan
verunreinigt und müssen durch Umkristallisation gereinigt werden, was nicht nur
aufwendig ist, sondern zwangsläufig auch zu Ausbeutenverlusten an
Verfahrensprodukten führt.
Im französischen Patent 1,391,214, den US-Patenten 3,431,258 und 3,436,390 sowie in
den Publikationen von W. Nagata et. al. (Chem. Pharm. Bull. 14, 1966, 174 ff) werden
Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dimethoxy-5α-androstan-17-on aus 5α-Androstan-
3,17-dion und Methanol beschrieben, die ohne Zusatz von Trimethoxymethan
durchgeführt wurden. Bei diesen Reaktionen wurden als Katalysatoren p-Toluol
sulfonsäure, Oxalsäure, N-Bromsuccinimid oder ein Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex
verwendet. All diesen Verfahren ist gemeinsam, daß bei ihnen die Reaktion nur
unvollständig verläuft. Zudem sind die erhaltenen Rohprodukte in der Regel ebenfalls
nicht unbeträchtlich verunreinigt.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese vorbekannten Verfahren zu optimieren. So
beschreiben W. Voelter und C. Djerassi (Chem. Ber. 101, 1968, 1154 ff) ein Verfahren
zur Herstellung von 3,3-Dimethoxy-5α-androstan-3-on aus 5α-Androstan-3,17-dion
und Methanol bei dem als Katalysator 2,1 g (Trisphenylphosphin)-rhodium(I)-chlorid
pro Gramm umzusetzendes Steroid verwendet wird. Von A. L Gemal und J. L. Luche
(J. Org. Chem. 44, 1979, 4189 ff) wurde die gleiche Verbindung aus 5α-Androstan-
3,17-dion, Methanol und Trimethoxymethan hergestellt, indem diese Forscher als
Katalysator 1,27 g Erbium(III)-chlorid-Hexahydrat pro Gramm eingesetztem Steroid
verwendeten.
Erwähnenswert ist letztlich auch ein von F. Gasparrini et. al. (Tetrahedron 40, 1984,
1491 ff) beschriebenes Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dimethoxy-5α-androstan-3-
on aus 5α-Androstan-3,17-dion und Methanol, bei dem als Katalysator 0,7 g amino
propyliertes Silicagel pro Gramm Ausgangsverbindung verwendet wurde. Diese
Methoden sind offensichtlich viel zu aufwendig, als daß sie sich zur technischen
Herstellung der erfindungsgemäßen 3,3-Dialkoxy-5α-androstan-3-one eignen würden.
Demgegenüber hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorzug, daß es in einfacher
Weise durchgeführt werden kann und seine Anwendung im großtechnischen Maßstab
keine Probleme bereitet. Bei der Aufbereitung der Reaktionsmischung entstehen keine
umweltbelastenden Abwässer. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß mit seiner
Hilfe Ausbeuten von 90% der Theorie an Verfahrensprodukt erzielt werden können,
während die nach den vorbekannten Verfahren erreichbaren Ausbeuten deutlich
niedriger sind.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man als Lösungs
mittel einen niederen Alkohol wie Ethanol, Propanol, Isopropanol oder insbesondere
Methanol. Diese Alkohole sollten möglichst wasserfrei sein, um eine Hydrolyse der
Orthoameisensäureester während der Reaktion zu vermeiden. Als Orthoameisensäure
ester verwendet man die Trialkoxymethane, welche die gleiche Alkoholkomponente
haben wie der als Lösungsmittel verwendete Alkohol.
Bei den bislang durchgeführten Versuchen wurde als Katalysator stets nur p-Toluol
sulfonsäure verwendet. Es ist aber wahrscheinlich, daß auch andere Säuren wie Benzol
sulfonsäure, Methansulfonsäure, Trifluoressigsäure, Schwefelsäure oder Salzsäure als
Katalysatoren geeignet sind; deren Anwendung ist aber aufwendiger, ohne daß bei
deren Verwendung Vorteile erkennbar wären.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen neben den gewünschten 3,3,-
Dialkoxy-5α-androstan-3-onen in geringen Mengen auch 3,3; 17,17-Tetraalkoxy-5α
androstane, die sich aber durch Nachbehandeln mit Aceton oder anderen Ketonen zu
den erwünschten Verfahrensprodukten hydrolisieren lassen.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsverbindung benötigte 5α-
Androstan-3,17-dion kann beispielsweise aus der entsprechenden 17ß-Hydroxyver
bindung wie folgt hergestellt werden.
Zu 210,0 g 17ß-Hydroxy-androstan-3-on, das man in 4,2 l Aceton löst, wird eine
Lösung von 84,0 g Natriumdichromat in 420 ml 20%iger Schwefelsäure bei 15-20°C
langsam zugetropft. Nach beendeter Zugabe rührt man noch 1 Stunde.
Darauf fügt man 840 ml Isopropanol zu und destilliert 3,8 l Aceton ab. Bei 40°C wird
dann mit 3,2 l Wasser das Produkt ausgefällt. Das abfiltrierte 5α-Androstandion wird
noch einmal mit 630 ml Aceton ausgerührt und liefert dann 193,2 g 5α-Androstan-
3,17-dion vom Schmelzpunkt 131-132°C.
Die 17ß-Hydroxyverbindung ihrerseits kann in einfacher Weise aus Testosteron oder 4-
Androsten-3,17-dion (Ber. 68, 1935, 2097) hergestellt werden.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls benötigte 1α-Methyl-5α-androstan-
3,17-dion läßt sich beispielsweise in einfacher Weise nach dem Verfahren herstellen,
welches im US-Patent 4,097,334 beschrieben ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten 3,3-Dialkoxy-5α-androstan-
3-one der allgemeinen Formel I sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung
pharmakologisch wirksamer Steroide, wie man den bereits erwähnten Publikationen
entnehmen kann.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden sie insbesondere dazu verwendet, in
der 17a-Position durch einen Kohlenwasserstoffrest substituierte 17ß-Hydroxy-5α
androstan-3-on-Derivate zu synthetisieren.
185,0 g 5α-Androstan-3,17-dion werden mit 740 ml Methanol, 185 ml Orthoameisen
säuremethylester sowie 0,4 g p-Toluolsulfonsäure 11/2 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Darauf werden 92,5 ml Aceton zugefügt, und man rührt noch 1 Stunde nach.
Sodann läßt man 3,3 l 5%iges Natriumhydroxid zufließen. Man filtriert und wäscht mit
90 ml Methanol nach, das ca. 1 g Natriumhydroxid gelöst enthält. Nach dem Trocknen
bei 30°C erhält man 192,4 g 3,3-Dimethoxy-5α-androstan-17-on vom Schmelzpunkt
120-121°C.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von 3,3-Dialkoxy-5α-androstan-17-onen der allgemeinen
Formel I
worin
die beiden Reste R1 identisch sind und eine Alkylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen darstellen und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet,
aus 5α-Androstan-3,17-dionen der allgemeinen Formel II
worin R2 die obengenannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Reaktionsmischung, die pro Mol 5α-Androstan-3,17-dion 25 bis 50 Mol eines Alkohols der Formel III
R1OH (III)
worin R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzt, 2,5 bis 4,0 Mol eines Orthoameisensäureesters der allgemeinen Formel IV
worin die Reste R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen und 0,02 bis 0,05 Mol p-Toluolsulfonsäure enthält, gegebenenfalls unter Rühren 1 bis 12 Stunden lang bei 15 bis 40°C aufbewahrt und dann in an sich bekannter Weise aufbereitet.
worin
die beiden Reste R1 identisch sind und eine Alkylgruppe mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen darstellen und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet,
aus 5α-Androstan-3,17-dionen der allgemeinen Formel II
worin R2 die obengenannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Reaktionsmischung, die pro Mol 5α-Androstan-3,17-dion 25 bis 50 Mol eines Alkohols der Formel III
R1OH (III)
worin R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzt, 2,5 bis 4,0 Mol eines Orthoameisensäureesters der allgemeinen Formel IV
worin die Reste R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen und 0,02 bis 0,05 Mol p-Toluolsulfonsäure enthält, gegebenenfalls unter Rühren 1 bis 12 Stunden lang bei 15 bis 40°C aufbewahrt und dann in an sich bekannter Weise aufbereitet.
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