DE4231079C2 - Kontaktfederpaar für Schwachstromanwendungen - Google Patents
Kontaktfederpaar für SchwachstromanwendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kontaktfederpaar für Schwachstromanwendungen
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen. Solche Kontaktfederpaare sind aus
dem DE-GM 72 20 520 bekannt. Die Kontaktfedern bestehen
aus Neusilber und haben als Kontaktgebende Bereiche durch
Einprägen gebildete Auswölbungen, die, um für eine zuverlässige
Kontaktgabe zu sorgen, paarweise und kreuzweise
miteinander Kontakt machen. Die Verwendung von Neusilber
ist relativ teuer und stellt einen unbefriedigenden
Kompromiß zwischen Federeigenschaft und niedrigem Kontaktwiderstand
dar, der aber beim Schalten in Luft leider nicht
niedrig bleibt. Aus der Firmenschrift "DODUCO Miniprofile
für elektrische Kontakte" der Anmelderin sind Kontaktfedern
bekannt, bestehend aus einem Federblech aus Kupfer-
Beryllium und einem aufgeschweißten Abschnitt aus einem
dreischichtigen Profildraht, der aus einem gut schweißbaren
Trägerwerkstoff wie z. B. CuNi44, aus einem
darauf liegenden edleren Kontaktwerkstoff wie z. B. AgCu3
und schließlich aus Gold als Deckschicht besteht. Solche
Kontaktfedern werden in großer Zahl in der Automobilelek
tronik und in der Unterhaltungselektronik verwendet. Sie
schalten dort Ströme von einigen mA bei Spannungen bis zu
12 Volt.
Die Forderungen, die an solche Kontaktfedern gestellt werden,
sind
- - ein möglichst geringer und gleichbleibender Kontaktüber gangswiderstand,
- - eine hohe Lebensdauer,
- - sichere Kontaktgabe auch bei auftretenden Vibrationen, Rütteln und Stößen,
- - und ein niedriger Preis.
Der niedrigere und gleichbleibende Kontaktwiderstand und
eine hohe Lebensdauer sind nur mit vergoldeten Kontakten
zu erfüllen, die Kosten für die Herstellung der bekannten
Kontaktfedern sind jedoch leider nicht so gering, wie das
vom Anwender gemeinhin gewünscht wird.
Aus der GB-PS 1,003,775 und der US-PS 3,258,830 sind bereits
einfache Kontaktfedern bekannt, die aus einem Federwerkstoff
wie Beryllium-Kupfer oder Phosphorbronze bestehen
und als kontaktgebenden Bereich eine eingeprägte Auswölbung
haben, die mit Gold plattiert ist. Gemäß der US-PS 3,258,830
ist die Goldschicht 75 µm dick und aus einem aufgeschweißten
und anschließend platt gedrückten Draht
gebildet.
Aus der Firmenschrift der Fa. Fr. Kammerer GmbH, 75181
Pforzheim, Prospekt-Nr. 100 00 277 St.-Dr., "Präzisions-
Stanzteile und -bänder mit aufgeschweißten und auf Haftfestigkeit
geprüften Einzelkontakten" sind Kontaktfedern
aus rostfreiem Stahl bekannt, auf die Einzelkontakte aufgeschweißt
sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
Kontaktfederpaare der eingangs genannten Art für die genannten
Anwendungen zu schaffen, die sich preiswerter herstellen
lassen, einen über die Lebensdauer niedrig bleibenden
Kontaktwiderstand haben und eine hohe Schaltsicherheit
aufweisen. Diese Aufgabe wird gelöst durch Kontaktfederpaare
mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Bei den erfindungsgemäßen Kontaktfederpaaren wird der erhabene,
kontaktgebende Bereich nicht durch einen aufgeschweißten
Profildrahtabschnitt gebildet, sondern ist der Kontaktfeder
eingeprägt. Die kontaktgebende Goldschicht befindet sich
unmittelbar auf dem Kontaktfederwerkstoff.
Ein solcher Aufbau ist möglich, weil die Lebens
dauer der bekannten Kontaktfedern letzten Endes durch die
kontaktgebende Goldschicht bestimmt wird, nicht aber durch
die darunterliegende Schicht aus einem Silberwerkstoff, auf
welche erfindungsgemäß verzichtet wird. Die Erhebung des
kontaktgebenden Bereichs, die für eine sichere Kontaktgabe
erforderlich ist, wird erfindungsgemäß nicht durch Auf
schweißen eines Kontaktstückes gebildet, sondern durch eine
Prägung der Kontaktfeder. Das ist nicht nur sehr viel preis
werter als das Herstellen und Aufschweißen eines Profildraht
abschnittes, sondern hat darüberhinaus den Vorteil, daß die
Masse der Kontaktfeder im kontaktgebenden Bereich erheblich
reduziert wird. Das macht die Kontaktfeder weniger empfind
lich gegen Stöße, Rütteln und Vibrationen, so daß die erfindungsgemäße
Kontaktfeder nicht nur preiswerter ist als
bekannte Kontaktfedern mit aufgeschweißten Kontakten, sondern auch eine höhere Sicherheit
der Kontaktgabe bietet.
Eine weitere Verbilligung der Kontaktfeder erreicht man dadurch,
daß man sie nicht aus einem Kupfer-Beryllium-
Werkstoff herstellt, sondern aus einem Edelstahl. Zwar ist
die elektrische Leitfähigkeit von Edelstahl geringer als
die von Kupfer-Beryllium, doch hat es sich gezeigt, daß
bei den eingangs genannten typischen Anwendungsfällen der
Durchgangswiderstand einer Edelstahl-Kontaktfeder nicht
mehr als ungefähr 0,1 Ohm beträgt, woraus sich bei einer
Stromstärke von 5 mA ein Spannungsabfall über der Kontakt
feder von 0,5 mV ergibt, der in den fraglichen Anwendungs
fällen in der Regel vernachlässigbar ist.
Die erfindungsgemäßen Kontaktfederpaare sind ein wirklicher
Pfennigartikel mit hoher Schaltsicherheit, der die ein
gangsgenannten Forderungen erfüllt.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Kontaktfederpaare geht man
zweckmäßigerweise von einem Edelstahlband aus, welches
zunächst selektiv (streifenförmig oder spotförmig) vergoldet
und verzinnt und dann vorgestanzt wird, um die Kontaktfedern
so weit auszubilden, daß sie nur noch an ihren Füßen mit
einander verbunden sind. Anschließend führt man das vorge
stanzte Band durch eine Presse, in welcher - am besten
mittels eines Verbundwerkzeuges - die Kontaktfedern im
vergoldeten Bereich geprägt, in die gewünschte Gestalt ge
bogen und dann durch Ausstanzen vereinzelt werden.
Eine andere Möglichkeit der Herstellung besteht darin,
von einem Edelstahlband auszugehen, dieses mit einem Ver
bundwerkzeug vorzustanzen, so daß Kontaktfedern gebildet
werden, die nur noch an ihren Füßen zusammenhängen, und
die Kontaktfedern zur Bildung des kontaktgebenden Bereiches
zu prägen, anschließend das vorgestanzte Band selektiv,
nämlich im erhabenen, kontaktgebenden Bereich zu vergolden
und im Fußbereich selektiv zu verzinnen und das Band danach
einem Verbundwerkzeug zuzuführen, in welchem die Kontakt
federn in die gewünschte Form gebogen und durch Ausstanzen
vereinzelt werden.
Das Vergolden und Verzinnen geschieht zweckmäßigerweise
auf elektrolytischem Wege, wobei für die Goldschicht eine
Dicke von 1 µm bis 5 µm bevorzugt wird. Die Goldschicht kann
aus Feingold bestehen, besteht vorzugsweise jedoch aus einer
hochkarätigen Hartgoldlegierung, die verschleißfester ist
und eine höhere Lebensdauer garantiert. Eine geeignete Le
gierung ist Gold mit 0,3 Gew.-% Kobalt, eine andere Gold
mit 5 Gew.-% Nickel.
Das selektive Verzinnen der Kontaktfedern soll das Auf
löten auf Schaltungsträger oder in Schaltgeräte ermöglichen.
Erfindungsgemäße Kontaktfederpaare haben den weiteren Vorteil,
daß sie sich für Sicherheitsschaltungen eignen, in denen
herkömmliche Kontaktfedern mit aufgeschweißten oder aufge
löteten Kontaktstücken aus Sicherheitsgründen nicht verwendet
werden dürfen, sondern Kontaktfedern mit aufgenieteten Kon
taktstücken eingesetzt wurden; bei erfindungsgemäßen Kon
taktfederpaare kann es keine sicherheitsrelevanten Probleme mit
der Verbindung zwischen einem Kontaktstück und einer es
tragenden Kontaktfeder geben und sie sind preiswerter als
vergleichbare Kontaktfederpaare mit aufgenieteten Kontakten.
Eine besonders
hohe Schaltsicherheit erreicht man, wenn man zwei Kontaktfedern
unsymmetrisch paart, und zwar in der Weise, daß eine der bei
den Kontaktfedern zwei durch einen Längsschlitz getrennte Fin
ger hat, welche beide einen erhabenen, kontaktgebenden Bereich
haben, welche beide mit dem erhabenen kontaktgebenden Bereich
der gegenüberliegenden Kontaktfeder Kontakt machen. Dabei
orientiert man die erhabenen Bereiche der geschlitzten Kon
taktfeder vorzugsweise so, daß sie einen Winkel von 10° bis
30° mit der Längsachse der Kontaktfeder einschließen, wohin
gegen man den erhabenen Bereich der ungeschlitzten Kontakt
feder vorzugsweise so orientiert, daß er einen Winkel von
60° bis 80° mit der Längsachse der Kontaktfeder einschließt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Kontaktfeder in einer Seitenan
sicht,
Fig. 2 zeigt dieselbe Kontaktfeder in der Drauf
sicht,
Fig. 3 zeigt eine geschlitzte Kontaktfeder in der
Draufsicht, und
Fig. 4 zeigt die Paarung der Kontaktfeder aus Fig.
2 mit der Kontaktfeder aus Fig. 3.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kontaktfeder 1 be
steht z. B. aus einem Chrom-Nickel-Stahl mit abgewinkeltem
Fuß 2, welcher rückseitig eine Zinnschicht 3 trägt und in
der Nähe seines gegenüberliegenden Endes eine eingeprägte
Auswölbung 4 hat, welche sich über die gesamte Breite der
Kontaktfeder erstreckt und schräg zur Längsachse der Kon
taktfeder verläuft. Die Kuppe der Auswölbung 4 trägt eine
dünne Hartgoldschicht 5.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Kontaktfeder 6 sind durch
einen Längsschlitz 7 zwei untereinander gleiche Finger 8
und 9 gebildet, in welche jeweils eine längliche Erhebung
10 bzw. 11 eingeprägt ist, welche in einem Winkel von etwa
20° zur Längsachse der Kontaktfeder 6 verläuft und sich
deshalb nicht über die volle Breite der Kontaktfeder er
streckt. Beide Erhebungen 10 und 11 sind hartvergoldet.
Paart man die Kontaktfeder aus Fig. 3 mit der Kontakt
feder aus Fig. 2, dann kreuzen sich die Erhebungen 4,
10 und 11, wie in Fig. 4 dargestellt, ungefähr unter
einem Winkel von 90°, wenn die Erhebung 4 der Kontaktfe
der 1 in einem Winkel von etwa 70° zur Längsachse der
Kontaktfeder orientiert ist.
Claims (4)
1. Kontaktfederpaar für Schwachstromanwendungen aus
zwei Kontaktfedern (1, 6), deren kontaktgebende
Bereiche (4, 10, 11) längliche Auswölbungen sind schräg
zur Längsachse der Kontaktfedern (1, 6) verlaufen, so
daß sie sich kreuzen, wenn sie miteinander Kontakt
haben, wobei eine der beiden Kontaktfedern (6) zwei
durch einen Längsschlitz (7) getrennte Finger (8, 9)
hat, welche beide einen ausgewölbten, kontaktgebenden
Bereich (10, 11) haben, welche beide mit einem ausgewölbten
Bereich (4) der gegenüberliegenden Kontaktfeder (1)
Kontakt machen, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegende
Kontaktfeder (1) nur einen Finger hat, welcher
mit beiden Fingern (8, 9) der anderen Kontaktfeder (6)
Kontakt macht und dafür nur eine Auswölbung (4) hat, und
daß die Kontaktfedern (1, 6) aus Edelstahl bestehen und ihre kontaktgebenden Bereiche (4, 10, 11) eine Goldschicht (5) aufweisen.
daß die Kontaktfedern (1, 6) aus Edelstahl bestehen und ihre kontaktgebenden Bereiche (4, 10, 11) eine Goldschicht (5) aufweisen.
2. Kontaktfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Goldschicht (5) 1 µm bis 5 µm dick
ist.
3. Kontaktfeder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Goldschicht (5) aus einer
hochkarätigen Hartgoldlegierung besteht.
4. Kontaktfederpaar nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die ausgewölbten
Bereiche (10, 11) der geschlitzten
Kontaktfeder (6) einen Winkel von 10° bis 30°, der
ausgewölbte Bereich (4) der ungeschlitzten Kontaktfeder
(1) hingegen einen Winkel von 60° bis 80° mit der
Längsachse einschließen.
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