DE4231079A1 - Kontaktfeder für Schwachstromanwendungen - Google Patents

Kontaktfeder für Schwachstromanwendungen

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Description

Die Erfindung betrifft Kontaktfedern für Schwachstroman­ wendungen mit einem erhabenen kontaktgebenden Bereich, der vergoldet ist. Solche Kontaktfedern sind-bekannt aus der Firmenschrift "DODUCO Miniprofile für elektrische Kontakte" der Anmelderin. Die bekannten Kontaktfedern bestehen aus einem Federblech aus Kupfer-Beryllium und der erhabene kontaktgebende Bereich ist ein aufgeschweißter Abschnitt aus einem dreischichtigen Profildraht, der aus einem gut schweißbaren Trägerwerkstoff wie z. B. CuNi44, aus einem darauf liegenden edleren Kontaktwerkstoff wie z. B. AgCu3 und schließlich aus Gold als Deckschicht besteht. Solche Kontaktfedern werden in großer Zahl in der Automobilelek­ tronik und in der Unterhaltungselektronik verwendet. Sie schalten dort Ströme von einigen mA bei Spannungen bis zu 12 Volt.
Die Forderungen, die an solche Kontaktfedern gestellt werden, sind
  • - ein möglichst geringer und gleichbleibender Kontaktüber­ gangswiderstand,
  • - eine hohe Lebensdauer,
  • - sichere Kontaktgabe auch bei auftretenden Vibrationen, Rütteln und Schößen,
  • - und ein niedriger Preis.
Der niedrige und gleichbleibende Kontaktwiderstand und eine hohe Lebensdauer sind nur mit vergoldeten Kontakten zu er­ füllen, die Kosten für die Herstellung der bekannten Kontakt­ federn sind jedoch leider nicht so gering, wie das vom An­ wender gemeinhin gewünscht wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Kontaktfedern der eingangs genannten Art für die genannten Anwendungen zu schaffen, die sich preiswerter herstellen lassen. Diese Aufgabe wird gelöst durch Kontaktfedern mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er­ findung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Bei der erfindungsgemäßen Kontaktfeder wird der erhabene, kontaktgebende Bereich nicht durch einen aufgeschweißten Profildrahtabschnitt gebildet, sondern ist der Kontaktfeder eingeprägt. Die kontaktgebende Goldschicht befindet sich unmittelbar auf dem Kontaktfederwerkstoff. Die Erfinder haben erkannt, daß ein solcher Aufbau möglich ist, weil die Lebens­ dauer der bekannten Kontaktfedern letzten Endes durch die kontaktgebende Goldschicht bestimmt wird, nicht aber durch die darunterliegende Schicht aus einem Silberwerkstoff, auf welche erfindungsgemäß verzichtet wird. Die Erhebung des kontaktgebenden Bereichs, die für eine sichere Kontaktgabe erforderlich ist, wird erfindungsgemäß nicht durch Auf­ schweißen eines Kontaktstückes gebildet, sondern durch eine Prägung der Kontaktfeder. Das ist nicht nur sehr viel preis­ werter als das Herstellen und Aufschweißen eines Profildraht­ abschnittes, sondern hat darüberhinaus den Vorteil, daß die Masse der Kontaktfeder im kontaktgebenden Bereich erheblich reduziert wird. Das macht die Kontaktfeder weniger empfind­ lich gegen Stöße, Rütteln und Vibrationen, so daß die erfindungsgemäße Kontaktfeder nicht nur preiswerter ist als bekannte Kontaktfedern, sondern auch eine höhere Sicherheit der Kontaktgabe bietet.
Eine weitere Verbilligung der Kontaktfeder kann man dadurch erreichen, daß man sie nicht aus einem Kupfer-Beryllium- Werkstoff herstellt, sondern aus einem Edelstahl. Zwar ist die elektrische Leitfähigkeit von Edelstahl geringer als die von Kupfer-Beryllium, doch hat es sich gezeigt, daß bei den eingangs genannten typischen Anwendungsfällen der Durchgangswiderstand einer Edelstahl-Kontaktfeder nicht mehr als ungefähr 0,1 Ohm beträgt, woraus sich bei einer Stromstärke von 5 mA ein Spannungsabfall über der Kontakt­ feder von 0,5 mV ergibt, der in den fraglichen Anwendungs­ fällen in der Regel vernachlässigbar ist.
Die erfindungsgemäße Kontaktfeder ist ein wirklicher Pfennigartikel mit hoher Schaltsicherheit, der die ein­ gangsgenannten Forderungen erfüllt.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Kontaktfedern geht man zweckmäßigerweise von einem Edelstahlband aus, welches zunächst selektiv (streifenförmig oder spotförmig) vergoldet und verzinnt und dann vorgestanzt wird, um die Kontaktfedern so weit auszubilden, daß sie nur noch an ihren Füßen mit­ einander verbunden sind. Anschließend führt man das vorge­ stanzte Band durch eine Presse, in welcher - am besten mittels eines Verbundwerkzeuges - die Kontaktfedern im vergoldeten Bereich geprägt, in die gewünschte Gestalt ge­ bogen und dann durch Ausstanzen vereinzelt werden.
Eine andere Möglichkeit der Herstellung besteht darin, von einem Edelstahlband auszugehen, dieses mit einem Ver­ bundwerkzeug vorzustanzen, so daß Kontaktfedern gebildet werden, die nur noch an ihren Füßen zusammenhängen, und die Kontaktfedern zur Bildung des kontaktgebenden Bereiches zu prägen, anschließend das vorgestanzte Band selektiv, nämlich im erhabenen, kontaktgebenden Bereich zu vergolden und im Fußbereich selektiv zu verzinnen und das Band danach einem Verbundwerkzeug zuzuführen, in welchem die Kontakt­ federn in die gewünschte Form gebogen und durch Ausstanzen vereinzelt werden.
Das Vergolden und Verzinnen geschieht zweckmäßigerweise auf elektrolytischem Wege, wobei für die Goldschicht eine Dicke von 1 µm bis 5 µm bevorzugt wird. Die Goldschicht kann aus Feingold bestehen, besteht vorzugsweise jedoch aus einer hochkarätigen Hartgoldlegierung, die verschleißfester ist und eine höhere Lebensdauer garantiert. Eine geeignete Le­ gierung ist Gold mit 0,3 Gew.-% Kobalt, eine andere Gold mit 5 Gew.-% Nickel.
Das selektive Verzinnen der Kontaktfedern soll das Auf­ löten auf Schaltungsträger oder in Schaltgeräte ermöglichen.
Erfindungsgemäße Kontaktfedern haben den weiteren Vorteil, daß sie sich für Sicherheitsschaltungen eignen, in denen herkömmliche Kontaktfedern mit aufgeschweißten oder aufge­ löteten Kontaktstücken aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden dürfen, sondern Kontaktfedern mit aufgenieteten Kon­ taktstücken eingesetzt wurden; bei erfindungsgemäßen Kon­ taktfedern kann es keine sicherheitsrelevanten Probleme mit der Verbindung zwischen einem Kontaktstück und einer es tragenden Kontaktfeder geben und sie sind preiswerter als vergleichbare Kontaktfedern mit aufgenieteten Kontakten.
Kontaktfedern mit aufgeschweißten Profildrähten werden häufig paarweise verwendet, und zwar so, daß sie miteinander Kontakt machen, wobei die beiden aufgeschweißten Profildrahtabschnitte einander kreuzen und dadurch für eine hohe Schaltsicherheit sorgen. Eine entsprechende Paarung ist mit erfindungsgemäßen Kontaktfedern in entsprechender Weise möglich, wenn die kon­ taktgebenden Erhebungen länglich ausgebildet werden und schräg zur Längsrichtung der Kontaktfedern verlaufen. Eine besonders hohe Schaltsicherheit erreicht man, wenn man zwei Kontaktfedern unsymmetrisch paart, und zwar in der Weise, daß eine der bei­ den Kontaktfedern zwei durch einen Längsschlitz getrennte Fin­ ger hat, welche beide einen erhabenen, kontaktgebenden Bereich haben, welche beide mit dem erhabenen kontaktgebenden Bereich der gegenüberliegenden Kontaktfeder Kontakt machen. Dabei orientiert man die erhabenen Bereiche der geschlitzten Kon­ taktfeder vorzugsweise so, daß sie einen Winkel von 10° bis 30° mit der Längsachse der Kontaktfeder einschließen, wohin­ gegen man den erhabenen Bereich der ungeschlitzten Kontakt­ feder vorzugsweise so orientiert, daß er einen Winkel von 60° bis 80° mit der Längsachse der Kontaktfeder einschließt.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kontaktfedern sind schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Kontaktfeder in einer Seitenan­ sicht,
Fig. 2 zeigt dieselbe Kontaktfeder in der Drauf­ sicht,
Fig. 3 zeigt eine geschlitzte Kontaktfeder in der Draufsicht, und
Fig. 4 zeigt die Paarung der Kontaktfeder aus Fig. 2 mit der Kontaktfeder aus Fig. 3.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kontaktfeder 1 be­ steht z. B. aus einem Chrom-Nickel-Stahl mit abgewinkeltem Fuß 2, welcher rückseitig eine Zinnschicht 3 trägt und in der Nähe seines gegenüberliegenden Endes eine eingeprägte Auswölbung 4 hat, welche sich über die gesamte Breite der Kontaktfeder erstreckt und schräg zur Längsachse der Kon­ taktfeder verläuft. Die Kuppe der Auswölbung 4 trägt eine dünne Hartgoldschicht 5.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Kontaktfeder 6 sind durch einen Längsschlitz 7 zwei untereinander gleiche Finger 8 und 9 gebildet, in welche jeweils eine längliche Erhebung 10 bzw. 11 eingeprägt ist, welche in einem Winkel von etwa 20° zur Längsachse der Kontaktfeder 6 verläuft und sich deshalb nicht über die volle Breite der Kontaktfeder er­ streckt. Beide Erhebungen 10 und 11 sind hartvergoldet.
Paart man die Kontaktfeder aus Fig. 3 mit der Kontakt­ feder aus Fig. 2, dann kreuzen sich die Erhebungen 4, 10 und 11, wie in Fig. 4 dargestellt, ungefähr unter einem Winkel von 90°, wenn die Erhebung 4 der Kontaktfe­ der 1 in einem Winkel von etwa 70° zur Längsachse der Kontaktfeder orientiert ist.

Claims (7)

1. Kontaktfeder für Schwachstromanwendungen mit einem er­ habenen kontaktgebenden Bereich, der vergoldet ist, da­ durch gekennzeichnet, daß ihr der erhabene Bereich (4, 10, 11) eingeprägt ist.
2. Kontaktfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Edelstahl besteht.
3. Kontaktfeder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Goldschicht (5) 1 µm bis 5 µm dick ist.
4. Kontaktfeder nach einem der vorstehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Goldschicht (5) aus einer hochkarätigen Hartgoldlegierung besteht.
5. Kontaktfederpaar aus zwei Kontaktfedern (1, 6) nach einem der vorstehenden Ansprüche, deren kontaktgebende Bereiche (4, 10, 11) länglich sind und schräg zur Längsachse der Kontakt­ federn (1, 6) verlaufen, so daß sie sich kreuzen, wenn sie mit­ einander Kontakt machen.
6. Kontaktfederpaar nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Kontaktfedern (6) zwei durch einen Längsschlitz (7) getrennte Finger (8, 9) hat, welche beide einen erhabenen, kontaktgebenden Bereich (10, 11) haben, welche beide mit dem erhabenen Bereich (4) der gegenüberliegenden Kontaktfeder (1) Kontakt machen.
7. Kontaktfederpaar nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die erhabenen Bereiche (10, 11) der ge­ schlitzten Kontaktfeder (6) einen Winkel von 10° bis 30°, der erhabene Bereich (4) der ungeschlitzten Kontaktfeder (1) hingegen einen Winkel von 60° bis 80° mit der Längsachse einschließen.
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