DE4229944A1 - Behälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter zur mehrmaligen Auf­ nahme von höherviskosen, temperaturempfindlichen Stoffen, insbesondere feuchtigkeitsempfindlichen, lösungsmittel­ freien Klebstoffen, mit einer Heizeinrichtung und einer mit einem Deckel verschließbaren Behälteröffnung.

Umweltfreundliche, lösungsmittelfreie Klebstoffe gewinnen in unterschiedlichsten Industrieanwendungen mehr und mehr an Bedeutung. Schon in den kommenden Jahren ist damit zu rechnen, daß ein Großteil der lösungsmittelhaltigen Kleb­ stoffe durch lösungsmittelfreie ersetzt werden müssen. Ne­ ben diesen Klebstoffen an sich ist es deshalb erforderlich, zur Lagerung und zum Transport derartiger Klebstoffe auch geeignete, möglichst umweltschonende Behälter zur Verfügung zu stellen.

Es sind bereits gattungsgemäße Großraumbehälter bekannt, nämlich Großraumcontainer mit Mantelheizung und Hahnablauf­ garnitur am Boden. Diese Großraumbehälter sind zwar im all­ gemeinen Mehrwegverpackungen, müssen jedoch vor dem Wieder­ einsatz kostenaufwendig und umweltbelastend gereinigt wer­ den. Darüber hinaus ist eine solche Verpackung nicht geeig­ net für hochviskose, feuchtigkeitsempfindliche Klebstoff­ komponenten. Außerdem führt eine Dauerbeheizung von reakti­ ven Komponenten zu der Gefahr, daß es zur Vorreaktion im beheizten Großraumbehälter kommen kann, die die gewünschte Nutzanwendung negativ beeinflussen können.

Desweiteren sind Kleingebinde, z. B. Kunststoffkannen, Blechgebinde, sowie Deckel- oder Spundlochfässer bekannt, die jedoch nur als Einweggebinde eingesetzt werden können und sich nur sehr unvollständig entleeren lassen. Diese dann mit Klebstoffresten kontaminierten Behälter müssen kostenintensiv als Sondermüll entsorgt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen umweltschonen­ den Mehrwegbehälter zu schaffen, der zur Aufbewahrung, zum Transport und zur Entnahme, insbesondere von höherviskosen, feuchtigkeitsempfindlichen und/oder dauertemperaturempfind­ lichen Klebstoffen oder dgl. geeignet ist, wobei die Ausge­ staltung einfach und leicht zu handhaben sein soll.

Diese Aufgabe wird mit einem Behälter der eingangs bezeich­ neten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Behäl­ ter eine den Innenwandbereich vollständig auskleidende sackförmige Membran eingelegt ist und die Heizeinrichtung außen am Behälterboden lösbar angeordnet ist.

Ein erfindungsgemäßer Behälter eignet sich in vorteilhafter Weise als Mehrwegbehälter für derartige höherviskose, tem­ peraturempfindliche Stoffe, insbesondere Klebstoffe, wobei die Handhabung und Bedienbarkeit sowohl beim Klebstoffher­ steller als auch beim Verarbeiter besonders einfach ist. Der Behälter kann ohne vorherige Reinigung wiederverwendet werden, da lediglich die sackförmige Membran ausgetauscht werden muß. Der Aufbau des Behälters ist besonders einfach, da er keine fest montierte Heizeinrichtung benötigt, diese kann vielmehr beim Verarbeiter bereitgehalten und nur zur Entnahme von Klebstoff am Behälter montiert werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Behälterboden zur Behältermitte hin nach unten geneigt ausgebildet ist, wobei im tiefsten Bereich eine Saugleitung einer Absaugpumpe ein­ tauchbar ist. Da die Heizeinrichtung bei der Stoffentnahme im Bereich der Bodenfläche angeordnet ist, ist eine ein­ wandfreie Entnahme gewährleistet, da das Produkt die erfor­ derlichen Fließeigenschaften durch die Erwärmung aufweist. Gleichzeitig wird vermieden, daß das gesamte Produkt er­ wärmt wird, es wird lediglich das Produkt im Entnahmebe­ reich auf die erforderliche Temperatur gebracht. Die ent­ sprechende Absaugpumpe wird dabei ebenfalls nur beim Anwen­ der bzw. Verarbeiter bereitgehalten, d. h. eine eigene Ent­ nahmeeinrichtung am Behälter ist nicht erforderlich.

Besonders bevorzugt ist es, wenn der Behälterboden im tief­ sten Mittenbereich kalottenförmig ausgebildet ist und die Heizeinrichtung im Mittenbereich angeordnet ist. Das durch die Heizeinrichtung im unteren Mittenbereich erwärmte und damit fließfähiger eingestellte Produkt fließt dann automa­ tisch aufgrund der Schwerkraft in den Bereich der Kalotte, in welcher es mittels der Pumpe einfach abgesaugt werden kann.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese­ hen, daß der Behälter aus Metall und die sackförmige Mem­ bran aus Kunststoff besteht, wobei die Membran in ihrem Bo­ denbereich eine eingeschweißte Kunststoffkalotte aufweist, die innerhalb des kalottenförmigen Bodenbereiches angeord­ net ist. Der Behälter weist dann die erforderlichen Festig­ keitseigenschaften auf, die ihn für eine Mehrfachverwendung geeignet machen. Für die die Behälterinnenwand auskleidende sackförmige Membran kann ein Kunststoff-Liner mit einge­ schweißter verstärkter Kunststoffkalotte vorteilhaft einge­ setzt werden, der nach der Entleerung des Behälters leicht entsorgt werden kann.

Vorteilhaft ist die Heizeinrichtung elektrisch ausgebildet und an die Kontur des Behälterbodens angepaßt. Diese Heiz­ einrichtung kann dann beispielsweise in Entnahmeposition des Behälters, dieser ist dann beispielsweise oberhalb des Bodenniveaus aufgehängt, unter den Behälter verbracht und mit einer geeigneten Hubvorrichtung angehoben werden. Die elektrische Heizeinrichtung ist dabei selbstverständlich regelbar ausgebildet, d. h. eine einstellbare Wunschtempera­ tur wird mittels einer Thermostatschaltung konstant gehal­ ten.

Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Absaugpumpe mit der Absaugleitung fest an einem Arbeitsdeckel angeordnet ist, welcher in der Arbeitsphase nach Austausch eines feuchtigkeitsdichten Transportdeckels auf die Behälteröff­ nung aufsetzbar ist. Der Behälter ist dann während der La­ gerung und während des Transportes mit einem dichten Deckel verschlossen, der zur Entnahme entfernt wird, worauf dann ein entsprechender Arbeitsdeckel mit gleichen Außenabmes­ sungen auf den Behälter aufgesetzt wird, welcher entspre­ chend mit der Absaugpumpe und der zugehörigen Absaugleitung ausgerüstet ist. Der entsprechende Arbeitsdeckel wird beim Verarbeiter bereitgehalten.

Dabei ist zusätzlich vorteilhaft vorgesehen, daß der Ar­ beitsdeckel zusätzlich mit einer Füllstandsmeßsonde und/ oder mit einem Be- und Entlüftungsstutzen mit aufgesetzter Trockenpatrone versehen ist. Sämtliche Entnahme- und Über­ wachungselemente sind dann in den Arbeitsdeckel integriert, d. h. zur Entnahme braucht lediglich dieser Deckel auf den Behälter aufgesetzt zu werden.

Weiterhin sieht die Erfindung vorteilhaft vor, daß der Be­ hälter an der Außenseite mit Halterungen an einem Stand- und Transportrahmen befestigt ist. Der Behälter liegt dann nicht auf der zugeordneten Bodenfläche auf, sondern schwebt über dieser, so daß auf einfache Weise die Heizeinrichtung unter den Behälter verbracht und mit einer entsprechenden Hubvorrichtung angehoben und mit der Behälterunterseite zur Beheizung in Kontakt gebracht werden kann.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur in einer stark vereinfachten Darstellung einen erfin­ dungsgemäßen Behälter in der Arbeitsphase.

Ein erfindungsgemäßer Behälter zur mehrmaligen Aufnahme von höherviskosen, temperaturempfindlichen Stoffen, insbeson­ dere feuchtigkeitsempfindlichen, lösungsmittelfreien Kleb­ stoffen, ist in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet. Dieser Behälter besteht vorzugsweise aus Metall und weist an der Oberseite eine Behälteröffnung 2 auf. An der Unter­ seite ist der Behälterboden 3 zur Behältermitte hin nach unten geneigt ausgebildet, wobei der Mittenbereich bevor­ zugt kalottenförmig ausgebildet ist, der kalottenförmige Bodenbereich ist mit 4 bezeichnet.

Der Innenwandbereich 5 des Behälters ist vollständig mit einer sackförmigen Membran 6, insbesondere aus Kunststoff- Liner, ausgekleidet, wobei, wie erkennbar, der Außenrand 7 der sackförmigen Membran durch die Behälteröffnung 2 nach außen geführt ist, derart, daß sicher gewährleistet ist, daß der gesamte Behälterinnenbereich mit der Membran 6 aus­ gekleidet ist. Im Bodenbereich der Membran 6 ist eine der Behälterkalotte 4 angepaßte Kunststoffkalotte 6a einge­ schweißt. An der Behälterunterseite ist außen eine elek­ trische Heizeinrichtung 8 lösbar angeordnet, deren Kontur an die kalottenförmige Außenkontur des Behälters angepaßt ist. Diese Heizeinrichtung 8 ist entsprechend regelbar aus­ gebildet, d. h. eine einstellbare Wunschtemperatur kann mit­ tels einer Thermostatschaltung konstant gehalten werden. Die an die Behälterbodenform angepaßte Heizeinrichtung 8 läßt sich unter den auf der Erde 9 stehenden Behälter schieben und mittels einer geeigneten Hubvorrichtung 10, beispielsweise einer Kurbelhebelvorrichtung, vollständig unter den Behälterboden anheben.

Damit der Behälter 1 in der gezeigten Entnahmeposition über der Bodenfläche 9 schwebt, ist er an der Außenseite mit Halterungen 11 versehen, die an einem Stand- und Transport­ rahmen 12 befestigt sind.

Die Behälteröffnung ist in der Lager- und Transportphase mit einem nicht dargestellten geschlossenen Behälterdeckel staub- und feuchtigkeitsdicht verschlossen. Zur Entnahme von Produkt aus dem Behälter 1 beim Verarbeiter wird der entsprechende Deckel abgenommen und ein Arbeitsdeckel 13 aufgesetzt.

An diesem Arbeitsdeckel 13 ist fest eine Absaugpumpe 14 an­ geordnet, die mit einer entsprechenden Absaugleitung 15 ausgerüstet ist, welche derart ausgebildet ist, daß sie im aufgesetzten Zustand des Deckels 13 in den Behälter 1 ein­ taucht und knapp oberhalb der kalottenförmigen Bodenfläche 4 des Behälters endet. Darüber hinaus ist der Arbeitsdeckel 13 mit einer Füllstandsmeßsonde 16 und einem Be- und Ent­ lüftungsstutzen 17 mit Trockenpatrone versehen, d. h. diese Einrichtungen sind fest am Arbeitsdeckel 13 angeordnet.

Erkennbar wird zur Lagerung und zum Transport des Produktes lediglich der Behälter 1 mit nicht dargestelltem Transport­ deckel und ohne Heizeinrichtung benötigt, in der Arbeits­ bzw. Entnahmephase wird beim Verarbeiter die dort vorhande­ ne Heizeinrichtung 8 unter den Behälterboden verbracht und gleichzeitig wird der ebenfalls beim Verarbeiter vorhandene Arbeitsdeckel mit den Einrichtungen 14, 16, 17 gegen den Transportdeckel ausgetauscht, worauf dann eine Produktent­ nahme erfolgen kann. Nach der vollständigen Entleerung des Behälters 1 wird der Arbeitsdeckel 13 entsprechend wieder abgenommen, die sackförmige Kunststoffmembran 6 mit den Produktresten wird aus dem Behälter 1 entnommen und der Be­ hälter wird zum Hersteller zurückverbracht und kann dort nach Einlegen einer neuen sackförmigen Membran 6 erneut ge­ füllt und wiederverwendet werden, ohne daß es vorher einer Reinigung des Behälters bedarf.

Erkennbar wird somit ein sehr einfacher Mehrwegbehälter zur Verfügung gestellt, der günstige Lager-/Transporteigen­ schaften aufweist und ohne Probleme mit allen handelsübli­ chen Misch-/Dosiergeräten gekoppelt werden kann. Darüber hinaus wird durch die Möglichkeit eines Großgebindeein­ satzes gewährleistet, eine kontinuierliche Produktion über lange Zeit zu ermöglichen, d. h. es sind keine häufigen Ma­ schinenstillstände durch Kleingebindewechselvorgänge er­ forderlich.

Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Aus­ führungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlas­ sen. So kann die Form des Behälters selbstverständlich an­ ders ausgebildet sein, der Behälter kann auch aus Kunst­ stoff bestehen und eignet sich insbesondere nicht nur zur Aufnahme von Klebstoffen, sondern auch für andere Massen.

Claims (8)

1. Behälter zur mehrmaligen Aufnahme von höherviskosen, tempe­ raturempfindlichen Stoffen, insbesondere feuchtigkeits­ empfindlichen, lösungsmittelfreien Klebstoffen, mit einer Heizeinrichtung und einer mit einem Deckel verschließbaren Behälteröffnung, dadurch gekennzeichnet, daß in den Behälter (1) eine den Innenwandbereich (5) voll­ ständig auskleidende sackförmige Membran (6) eingelegt ist und die Heizeinrichtung (8) außen am Behälterboden (3) lös­ bar angeordnet ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden (3) zur Behältermitte hin nach unten geneigt ausgebildet ist, wobei im tiefsten Bereich eine Saugleitung (15) einer Absaugpumpe (14) eintauchbar ist.

3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden (3) im tiefsten Mittenbereich kalot­ tenförmig (4) ausgebildet ist und die Heizeinrichtung (8) im Mittenbereich angeordnet ist.

4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieser aus Metall und die sackförmige Membran (6) aus Kunststoff besteht, wobei die Membran (6) in ihrem Bodenbe­ reich eine eingeschweißte Kunststoffkalotte (6a) aufweist, die innerhalb des kalottenförmigen Bodenbereiches (4) ange­ ordnet ist.

5. Behälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (8) elektrisch ausgebildet und an die Kontur des Behälterbodens (3, 4) angepaßt ist.

6. Behälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugpumpe (14) mit der Absaugleitung (15) fest an einem Arbeitsdeckel (13) angeordnet ist, welcher in der Ar­ beitsphase nach Austausch eines feuchtigkeitsdichten Trans­ portdeckels auf die Behälteröffnung (2) aufsetzbar ist.

7. Behälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsdeckel (13) zusätzlich mit einer Füllstands­ meßsonde (16) und/oder mit einem Be- und Entlüftungsstutzen (17) mit aufgesetzter Trockenpatrone versehen ist.

8. Behälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß dieser an der Außenseite mit Halterungen (11) an einem Stand- und Transportrahmen (12) befestigt ist.