DE2732823C3

DE2732823C3 - Einrichtung für die Beschichtung der Innenwände eines Behälters, insbesondere eines Heißwasserbehälters

Info

Publication number: DE2732823C3
Application number: DE19772732823
Authority: DE
Inventors: Dieter 8225 Traunreut Pfeifer
Original assignee: Bosch Siemens Hausgerate GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 1977-07-20
Filing date: 1977-07-20
Publication date: 1984-05-03
Also published as: FR2397888A1; DE2732823B2; ATA471578A; FR2397888B1; DE2732823A1

Description

Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Um während des Beschichtungsvorganges, d. h. während des Transportes des flüssigen oder zähflüssigen Beschichtungsmaterials in den Behälterinnenraum zu verhindern, daß sich im noch nicht angefüllten bzw. noch entleerten Behältervolumen ein vom atmosphärischen Druck unterschiedlicher Druck aufbaut, ist es bei bekannten Einrichtungen üblich, am Behälter, vorzugsweise an der der Flanschöffnung gegenüberliegenden Behälterwandung eine Luftöffnung vorzusehen, welche nach dem Beschichtungsvorgang meist wieder verschlossen werden muß. Während des Beschichtungsvorganges wird z. B. der Emailschlicker von einem Materialvorrat in den Behälter gebracht, bis dieser Behälter sowie gegebenenfalls das ein Fallrohr darstellende Überlaufrohr mit Material angefüllt ist. Danach wird der Behälter wieder entleert, indem das Material durch die Flanschöffnung hindurch abfließt. Während des Abfließens entsteht im oberen Behältervolumen ein Unterdruck, der das Abfließen behindert bzw. der in einem gegebenenfalls vorhandenen Überlaufrohr einen relativ starken Sog erzeugt, durch welchen das an den Oberwänden haftende Beschichtungsmaterial zumindest zum Teil mit abgesaugt wird, sofern im Bereich des oberen Behältervolumens nicht die vorgenannte Luft-Öffnung vorhanden ist.

Zwar ergibt sich diese Problematik bei einem bekannten Verfahren (AT-PS 2 50 127) nicht in dem Ausmaße,. da hierbei das an den Innenwänden zu emaillierende Hohlgefäß mit einer Seite an einen Schlickervorrat und an der gegenüberliegenden Seite an eine Vakuumpumpe oder an eine Druckpumpe angeschlossen ist dergestalt, daß der Emailschlicker mittels des Vakuums in das Hohlgefäß hochgezogen, sodann eine Zeitlang im Hohlgefäß belassen und schließlich durch einen einstellbaren Überdruck aus dem Hohlgefäß wieder entfernt wird. Auch hierbei ist jedoch erforderlich, daß das Hohlgefäß wenigstens zwei gegenüberliegende Öffnungen aufweist, von denen im Falle der Verwendung des Hohlgefäßes als Heißwasserbereiter nach dem Emailliervorgang eines wieder verschlossen werden muß. Schließlich ist auch hier bei entsprechender ungünstiger Formgebung des Hohlgefäßes in bezug auf die Anordnung der zusätzlichen Öffnung oft nicht zu verhindern, daß ζ. B. in einer Ecke des Hohlgefäßes ein Teilraum entsteht, von dem aus mit dem Einfüllen des Emailsehlickers die Lufi nicht mehr zur genannten Öffnung gelangen kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art

JO so auszugestalten, daß in dem zu beschichtenden Behälter lediglich eine einzige Öffnung, im Falle eines Heißwasserbereiters ein einziger Flansch vorhanden sein muß, und daß unabhängig von der Behälterform Luftstauräume mit Sicherheit vermieden werden.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.

Durch diese in einfacher Weise z. B. beim Aufsetzen des Behälters auf eine Materialfüll-Vorrichtung durch die Flanschöffnung hindurch in den Behälterinnenraum hineingeführte Luftleitung kann in das Behältervolumen, welches beim Einfüllvorgang allmählich angefüllt wird bzw. welches beim Entleeren von dem Material befreit wird, Luft, vorzugsweise Druckluft eingebracht bzw. verdrängte Luft abgeführt werden, so daß ein Über- oder Unterdruck in diesem Behäliervolumen nicht entstehen kann. Besondere Luftöffnungen in der Behälterwandung erübrigen sich somit. Schließlich wird durch die erfindungsgemäße Lösung auch die Möglichkeit eröffnet, die z. B. bewegliche Luftleitung gezielt an

so spezielle, emailliertechnisch schwierige Bereiche des Behälterinnenraumes heranzuführen. Insbesondere dann, wenn der Behälter mit einem ebenfalls zu beschichtenden, im oberen Behälterbereich offen endenden Überlaufrohr bestückt ist, ergibt sich kein Unterdruck in die sich entleerenden Behältervolumen und somit auch keine Saugwirkung im Überlaufrohr, die zu einem Absaugen des an der Rohrwandung anhaftenden Beschichtungsmaterials führen könnte.

Als weitere Ausgestaltung wird eine Einrichtung vorgeschlagen für die Beschichtung der Innenwände eines Heißwasserbehälters, welcher mit einem im Bereich der Flanschöffnung in den Behälter einmündenden und an der gegenüberliegenden Behalterbegrenzung offen endenden Überlaufrohr bestückt ist, welche

b5 sich durch besonders einfachen Aufbau auszeichnet und welche insbesondere die Automatisierung des Beschichtungsvorganges begünstigt, indem am Auslaufende des Überlaufrohres ein durch fließendes Beschichtungsma-

teria! betätigbarer Schalter vorgesehen ist, der vorzugsweise in Zusammenwirkung mit einer Verzögerungseinrichtung der Abschaltung einer Material-Füllvorrichtung dient Auf diese Weise wird de^r Füllvorgang selbsttätig unterbrochen, wenn das flüssige bzw. zähflüssige Beschichtungsmaterial aus dem Öberlaufrohr herausfließt, was nur dann der Fall ist, wenn der Heißwasserbehälter völlig angefüllt ist.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nachstehend erläutert

In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Einrichtung schematisch dargestellt Mit 1 ist ein im wesentlichen geschlossener Behälter bezeichnet, welcher an seinem in der Zeichnung unteren Ende eine Flanschöffnung 2 aufweist, und welcher mit einem beidenends offenen Überlaufrohr 3 bestückt ist. Das Überlaufrohr 3 mündet in unmittelbarer Nähe der Flanschöffnung 2 in den Behälter 1 ein und endet in unmittelbarer Nähe der in der Zeichnung oberen Behälterbegrenzung. Der Behälter 1 ist für einen Heißwasserbereiter, z. B. für einen Heißwasserspeicher vorgesehen, wobei die, den Behälterinnenraum 4 begrenzende Wandung 5 sowie die Innenwandung des Überlaufrohres 3 mit einem Emailüberzug versehen werden soll. Hierfür wird, nachdem die vorgenannten Wandungen vorgebeizt wurden, der Behälterinnenraum mit einem zähflüssigen Emailschlicker 6 völlig angefüllt, wobei dieser Emailschlicker auch in das Überlaufrohr 3 gelangt und nach unten in Pfeilrichtung aus dem Überlaufrohr 3 herausfließen kann. Danach wird der Behälter 1 sowie das Überlaufrohr 3 wieder entleert, wobei an den Wandungen ein Emailschlicker-Überzug verbleibt, welcher in einem nachfolgenden Vorgang eingebrannt wird. Die nachfolgend beschriebene Einrichtung dient zum Füllen und Entleeren des Behälters 1 sowie des Überlaufrohres 3 mit zähflüssigem Emailschlicker 6.

Die Einrichtung umfaßt einen Vorratsbehälter 7 für den zähflüssigen Emailschlicker 6, eine Pumpleitung 8 mit einer Förderpumpe 9 sowie einen Anschlußstutzen 10, in weichen die Pumpleitung 8 einmündet. Der Anschlußstutzen 10 besitzt einen Befestigungsflansch 11 oberhalb der Stelle, an welcher die Pumpleitung 8 einmündet sowie eine Fall-Leitung 12 mit einer von außen steuerbaren Klappe 13. Schließlich mündet in den Anschlußstutzen 10 noch eine mit 14 bezeichnete Luftleitung ein, welche mit einem in der Zeichnung lotrechten Leitungsabschnitt 15 durch den Befestigungsflansch 11 sowie durch die Flanschöffnung 2 des mit dem Befestigungsflansch 11 verbundenen Behälters 1 hindurch in den Behälterinnenraum 4 hineinragt. Die Luftleitung 14 ist an eine nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlossen. Zum Anfüllen des Behälterinnenraumes 4 sowie des Überlaufrohres 3 mit Emailschlicker wird aus dem Vorratsbehälter 7 der Emailschlicker 6 über die Pumpleitung 8 in den behälterinnenraum eingepumpt wobei die Klappe 13 die Fall-Leitung 12 des Anschlußstutzens 10 verschließt Während des Anfüllen tritt die verdrängte Luft aus dem Überlaufrohr

3 aus. Der Emailschlicker gelangt schließlich unmittelbar vor Beendigung des Füllvorganges in das Überlaufrohr 3 und fließt in Pfeilrichtung nach unten aus und in den Vorratsbehälter 7 zurück. Mit 16 ist ein Schalter

ίο bezeichnet, welcher einen Schaltarm 17 aufweist, der von dem ausfließenden Emailschlicker 6 betätigt wird. Durch diese Schaltbewegung wird, verzögert durch eine nicht dargestellte Verzögerungseinrichtung an sich bekannter Art, die Pumpe 9 abgeschaltet, da nun — nach der Verzögerungszeit — der gesamte Behälterinnenraiim 4 sowie das gesamte Überlaufrohr 3 mit Emailschlicker angefüllt ist. Zum Entleeren des Behälters 1 wird nun die Klappe 13 in der Fall-Leitung 12 geöffnet so daß der Emailschlicker 6 nach unten durch die Fall-Leitung 12 hindurch in den Vorratsbehälter 7 zurückfließen kann. Um hierbei die Entstehung eines Unterdruckes im oberen Behältervolumen zu verhindern, wird hierbei Druckluft durch die Luftleitung 14 hindurch in den Behälterinnenraum 4 eingebracht, wobei die eingebrachte Luftmenge den zähflüssigen Emaüschlicicer durchströmt. Nach dem völligen Entleeren des Behälters 1 sowie des Überlaufrohres 3 haftet an allen Wandungen eine Schicht aus Emailschlicker an, welche in einem nachfolgenden Prozeß eingebrannt

jo werden kann.

Selbstverständlich kann die in den Behälterinnenraum

4 hineinragende Luftleitung 14 auch dazu ausgenutzt werden, um während des Füllvorganges die durch den Emailschlicker verdrängte Luft abzuleiten, insbesondere dann, wenn ein Überlaufrohr 3 nicht vorhanden ist. In jedem Falle erübrigen sich besondere Luftöffnungen, die ansonsten z. B. an der oberen Behälterbegrenzung vorhanden sein müßten. In diesem Falle ist es vorteilhaft, den lotrechten Abschnitt 15 der Luftleitung 14 bis an die obere Behälterbegrenzung heranzuführen.
Selbstverständlich kann die beschriebene Einrichtung auch für die Beschichtung der Innenwände von anderen Behältern, z. B. von Wasserbehältern für Zentralheizungsanlagen, für Heizöltanks oder dergleichen angewendet werden. Ebenso eignet sich die Einrichtung für die Beschichtung mit einem anderen flüssigen oder zähflüssigen Beschichtungsmaterial, z. B. mit Lack, Farbe oder dergleichen. Wie schon erwähnt, werden durch die beschriebene Einrichtung besondere Lufiöffnungen in der Behälterwandung überflüssig. Solche Luftöffnungen müßten nach dem Beschichtungsvorgang wieder verschlossen werden, wobei bei Druckbehältern nach diesem Verschließen aus Sicherheitsgründen eine besondere Druckprüfung stattfinden müßte, was sich bei der beschriebenen Einrichtung ebenfalls erübrigt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Beschichten der Innenwände eines Behälters, insbesondere eines mit einem Überlaufrohr bestückten Heißwasserbehälters, mit einem flüssigen oder zähflüssigen Beschichtungsmaterial, z. B. mit Emailschlicker, mit einer Zuführleitung für das Material und einer Verschließeinrichtung, die beide an eine Flanschöffnung des Behälters ausschließbar sind, wobei der Behälterinnenraum durch diese Flanschöffnung mit dem Material angefüllt und wieder entleert wird, mit einer Pumpe und mit einer Luftleitung, die mit Druckluft beaufschlagbar ist und mit dem Behälterinnenraum in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (9) in der Zuführleitung (8) angeordnet, die Verschließeinrichtung als Klappe

(13) ausgebildet und die Luftleitung (14) derart angeordnet ist, daß sie durch die Flanschöffnung (2) in den Behälterinnenraum (4) ragt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an die Flanschöffnung (2) anschließbarer Anschlußstutzen (10) vorgesehen ist, in welchem die mit einem Materialvorrat (7) verbundene Pumpenleitung (8) einmündet, welcher eine durch die Klappe (13) verschließbare Fall-Leitung (12) aufweist und in welchem die Luftleitung

(14) verlegt ist.

3. Einrichtung für die Beschichtung der Innenwände eines Heißwasserbehälters, welcher mit einem im Bereich der Flanschöffnung in den Behälter einmündenden und an der gegenüberliegenden Behälterbegrenzung offen endenden Überlaufrohr bestückt ist, nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslaufende des Überlaufrohres (3) ein durch fließendes Beschichtungsmaterial (6) betätigbarer Schalter (16) vorgesehen ist, welcher vorzugsweise in Zusammenwirkung mit einer Verzögerungseinrichtung der Abschaltung einer Material-Füllvorrichtung dient.