-
Gießform zur Herstellung von Durchschüssen und Linien. Die Erfindung
bezieht sich auf Typengießeinrichtungen, die mit einer Gießform zur Herstellung
von Durchschüssen und Linien ausgestattet sind. Die Abmessung der Gießhöhlung wird
hierbei durch ein Formblatt festgelegt, welches auch die Länge des Gusses bestimmt.
Dieses Formblatt stößt gleichzeitig das Gußstück, nachdem es erhärtet ist, in die
Austrittsöffnung der Gießform.
-
Die Erfindung bezweckt, eine Gießform zu
schaffen,
bei der insbesondere die Formblätter so ausgebildet sind, daß Streifen oder Durchschüsse
mit Längshöhlungen, -rinnen oder -nuten gegossen werden können. Auf diese Weise
lassen sich auch sehr leichte hohle Streifen gießen, wie z. B. die Kopflinien für
Zeitungen, welche oben eine seitliche Ausnehmung haben. Ferner lassen sich hiermit
auch Durchschüsse mit einer mittleren Aus, sparung herstellen. Erreicht wird dieser
Zweck durch einen an dem Formblatt sitzenden und in die Form sich erstreckenden
Ansatz, wie er auf anderen Gebieten der Technik bereits Verwendung gefunden hat.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einigen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. z einen Längsschnitt durch eine Gießform nach
der Erfindung, Abb. 2 eine schaubildliche Darstellung des Formblattes nach Abb.
i, Abb. 3 in schaubildlicher Ansicht ein Stück des Streifens, der sich mit dem Formblatt
nach Abb. 2 in der Gießform nach Abb. i herstellen läßt, Abb. :4 eine schaubildliche
Darstellung eines geänderten Formblattes, Abb. 5 im Schaubild ein Stück eines Streifens,
der mit Hilfe des Formblattes nach Abb. 4 hergestellt ist, Abb. 6 eine schaubildliche
Darstellung eines weiteren Formblattes, Abb. 7 teilweise Darstellung eines hiermit
hergestellten Streifens und Abb. 8 einen Längsschnitt durch eine etwas anders aufgebaute
Gießform.
-
Die in Abb. i dargestellte Gießform besteht aus der Grundplatte i,
der Düsenplatte 2, den Zwischenplatten 3 und 4., der Schiebergleitführung 5, dem
Seitenblock 6 und den oberen Führungsplatten 7 und B. Die Schrauben 9 dienen dazu,
die Seitenblöcke als Einheit zusammenzuschließen; die Schrauben io verbinden die
Seitenblöcke mit der zwischen ihnen befindlichen Gießformeinheit und die Schrauben
ii die Seitenblöcke mit der Grundplatte i. Aus der Zeichnung sind noch die Führungswände
12 für die Mater 13 zu erkennen, ebenso die Einspritzdüse r.4 mit dem . Sicherungsschild
15.
-
Die in Abb. 8 dargestellte Gießform entspricht derjenigen nach dem
Patent 353937. Sie besteht aus der Grundplatte 16, dem Seitenblock 17, den Führungsplatten
18, 181, 182, den Querbalken i9, 2o, der Mater 2i und dem Ausstoßschieber 22, der
beweglich mit dem Formblatt verbunden ist und in einen Kanal des vorderen Seitenblockes
läuft.
-
Beide beschriebenen Gießformen können zur Herstellung bestimmter Längen
von Streifen sowie fortlaufender Streifen von unbestimmter Länge Verwendung finden.
Beide Gießformen sind, wie üblich, mit Formblättern ausgestattet, die die Längsrichtung
der Gießhöhlung bestimmen und gleichzeitig das fertig gegossene Stück aus der Gießhöhlung
ausstoßen. Die Gießformen arbeiten selbstverständlich auch noch mit anderen Einrichtungen
zusammen, z. B. der Einspritzvorrichtung für das Gießmetall und der Antriebsvorrichtung
für das Formblatt, die so eingestellt sein müssen, daß sie im richtigen Zeitpunkt
zur Wirkung kommen.
-
Gegenüber den erwähnten bekannten Gießformen weisen die Gießformen
nach der Erfindung nur Unterschiede hinsichtlich der Ausbildung des Formblattes
auf. Das Formblatt hat den üblichen O_uerschnitt sowie die erforderliche Höhe und
Länge. Es ist außerdem mit einem Ansatzstück versehen, welches über das vordere
Ende des Formblattes hervorsteht. Dieses Ansatzstück greift in die Gießhöhlung,
mithin also in den Raum ein, der sonst zur Ausfüllung mit Gießmetall bestimmt ist.
Der Ansatz ist genügend lang, so daß er sich durch die ganze Gießhöhlung hindurch
erstreckt, und besitzt einen Querschnitt, der demjenigen der herzustellenden-Höhlung
oder Nut entspricht.
-
Bei der Ausführung nach den Abb. i und 2 ist am oberen Ende des Formblattes
der Ansatz 2.1. angebracht, durch den eine Ausnehmung längs der oberen Kante des
herzustellenden Streifens geschaffen wird. Dieser Streifen 25 ist in Abb. 3 dargestellt.
Er besitzt etwa diejenige Form, wie sie gewöhnlich für Linien quer zum Kopf eines
Zeitungsblattes Verwendung finden. Die Ausnehmung 251 dient dabei zur Aufnahme der
in geeigneter Weise eingehängten Linien zur Abgrenzung der Längsspalten.
-
Das Formblatt und der Ansatz können hierbei aus einem Stück bestehen.
Zur besseren Herstellung wird jedoch zweckmäßig im Formblatt 23 eine Nut 26 (Abb.
2) ausgearbeitet, in welche das Ansatzstück 24 eingelassen und durch Niete 27 befestigt
wird. Das Formblatt wird in der üblichen Weise durch seine Antriebsvorrichtung bewegt,
von der in Abb. i das Verbindungsstück 231 zu erkennen ist.
-
Das Formblatt 28 nach Abb.4 und 8 besitzt in der Mitte einen Ansatz
29. Zu dem Zweck ist im Formblatt eine Nut 3o ausgespart, in welche der Ansatz 29
eingelassen ist. Die Befestigung mit dem Formblatt kann durch Niete 31 erfolgen.
-
Aus Abb. 5 ist der Streifen 33 zu erkennen, der sich mit Hilfe dieses
Formblattes herstellen läßt. Wird zur Herstellung des Streifens eine Mater 21 nach
Abb. 8 verwendet, so ergibt sich ein zum Gießen einer Linie 32
dienender
Streifen mit einer seitlichen Ausnehmung 331. Ein derartiger Streifen wird gewöhnlich
als Zwischenstück mit Linie bezeichnet. Wird zum Gießen des Streifens eine unten
glatte Mater und eine niedrige Gießform verwendet, so wird das einfache Zwischenstück
ohne Linie erhalten. Der Antrieb des Formblattes erfolgt hierbei durch ein in die
Bohrung 281 eingeführtes Gestänge.
-
In Abb. 6 ist ein Formblatt 34. dargestellt, an welches sich in der
Mitte ein Ansatz 35 anschließt. Formblatt und Ansatz bestehen hier aus einem Stück.
Der Ansatz 35 ist durch Wegnehmen von Teilen des Formblattes 34 an allen vier Seiten
hergestellt.
-
Der mit diesem Formblatt hergestellte Streifen ist aus Abb. 7 zu erkennen.
Er besteht aus einem Hohlkörper 36, dessen Höhlung 361 sich achsial durch den ganzen
Streifen hindurch erstreckt.
-
In den Abb. i und 8 sind die herzustellendenStreifen gestrichelt eingetragen.
DieGießhöhlung wird durch die Seitenblöcke, die Grundplatte, das Ende des vorher
gegossenen Streifens und die Stirnseite des Formblattes gebildet. Letztere legt
das rückwärtige Ende der Gießhöhlung fest, während der sich am Formblatt befindliche
Ansatz den Querschnitt der Gießhöhlung gegenüber den üblichen Gießhöhlungen verändert,
bei denen kein derartiges Ansatzstück am Formblatt angebracht ist.
-
Der Ansatz ragt so weit über das Formblatt hinaus, daß er nicht nur
die ganze Gießhöhlung durchdringt, sondern auch noch ein Stück in den vorher gegossenen
Streifen eingreift. Zur Herstellung richtiger- Abgüsse muß also der Ansatz mindestens
eine Länge haben, die der Länge der Gießhöhlung oder der Hublänge des Formblattes
entspricht. Zweckmäßig wird jedoch der Ansatz etwas größer gehalten, wie beispielsweise
in den Abb. i und 8 zu erkennen ist, in welche strichpunktiert die Stellung des
vorher gegossenen Streifens eingetragen ist.
-
Das flüssige Gießmetall wird durch die Düse eingeblasen und füllt
die Gießhöhlung aus. Die Gießhöhlung besitzt einen prismatischen Ouerschnitt, der
nur durch den in die Gießhöhlung eindringenden Ansatz des Formblattes eine Änderung
erfährt. Das Gießmetall füllt die Gießhöhlung vollständig aus und fließt bis zur
Stirnwand des vorherigen Gußstückes und zur Stirnwand des Formblattes.
-
Ist das Gießmetall erstarrt, so wird das Formblatt vorgeschoben und
stößt den fertig gegossenen Streifen in die Austrittsöffnung der Gießform. An dieser
Stoßbewegung nimmt das Ansatzstück nicht teil, da es sich frei in der hergestellten
Ausnehmung bewegt.
-
Beim Zurückziehen des Formblattes tritt der Ansatz aus der hergestellten
Ausnehmung heraus, wobei der fertiggestellte Streifen durch eine Reibklemme, die
auf der Zeichnung nicht dargestellt ist, an der Rückwärtsbewegung verhindert wird.
Das Formblatt mit seinem Ansatz stellt sich nun für einen neuen Guß ein. Um ein
leichtes Herausziehen des Ansatzes aus der Ausnehmung des Streifens zu ermöglichen,
wird der Ansatz zweckmäßig etwas nach seinem Ende zu verjüngt.
-
Das beschriebene Formblatt läßt sich an den gebräuchlichen Gießformen
verwenden. Wird in diese Gießform das übliche Formblatt ohne Ansatz eingesetzt,
so werden die üblichen Lettern- oder Streifengüsse hergestellt, während bei Verwendung
eines Formblattes mit Ansatz besonders geartete Durchschüsse oder Streifen erzielt
werden können. Diese einfache Umwandlung einer gewöhnlichen Gießform in eine solche
zur Herstellung besonderen Streifenmaterials hat sich als äußerst wertvoll erwiesen.
Bisher kamen zur Herstellung dieses besonderen Streifenmaterials nur besondere Gießformen
mit besonders dafür hergestellten Formblättern in Betracht.