DE2742166B1 - Vorrichtung zum Ver- und Entriegeln von Formplatten einer Spritzgiess- oder Pressform - Google Patents
Vorrichtung zum Ver- und Entriegeln von Formplatten einer Spritzgiess- oder PressformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ver- und Entriegeln von in mindestens zwei Trennbereichen
zusammen- und auseinanderfahrbaren Formplatten einer Spritzgieß- oder Preßform entsprechend dem
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der vorbeschriebenen, bekannten Vorrichtung (DE-AS 12 15 876) bildet die Kupplungsleiste in ihrem
freien Endbereich einen sich etwa in Plattenbewegungsrichtung erstreckenden Kulissenschlitz, welcher an
seinem inneren Endbereich in eine einseitig angeordnete, seitlich in Richtung auf die Steuerleiste geschlossene
Kupplungsaussparung übergeht An ihrem dem Kulissenschlitz abgewendeten Endbereich ist die Kupplungsleiste an der dritten Formplatte schwenkbar gelagert
Im Geschlossenzustand der Anordnung liegt die Kupplungsleiste mit einer Außenkante (Steuerkante)
ihres freien Endbereichs an der sich parallel zur Plattenbewegungsrichtung verlaufenden Sperrfläche im
Bereich des freien Endes der Steuerleiste an, welche mit ihrem anderen Ende starr an der ersten Formplatte
(beim bekannten Gegenstand eine Aufspannplatte) befestigt ist In der Geschlossenstellung der bekannten
Anordnung ist der Kupplungszapfen in der Kupplungsaussparung aufgenommen.
Die Funktion der bekannten Vorrichtung läßt sich wie folgt beschreiben: Das Auseinanderfahren der Formplatten
wird über die dritte Formplatte eingeleitet welche sich in Bewegung setzt. Hierbei öffnet sich
zunächst ein erster Trennbereich zwischen der ersten
und zweiten Formplatte, da die zweite Formplatte mittels des starr an ihr befestigten Kupplungszapfens
über die Kupplungsaussparung der Kupplungsleiste mit der dritten Formplatte bewegungsverbunden ist Die
erste Formplatte ist hingegen raumfest angeordnet Zweite und dritte Formplatte sind so lange miteinander
bewegungsverbunden, bis die zunächst an der Sperrfläche der Steuerleiste anliegende Steuerkante der
Kupplungsleiste die Sperrfläche der Steuerleiste verläßt und deren Steuerfläche berührt Sobald dieses geschieht,
bewegt sich die Kupplungsleiste mit ihrem Kulissenschlitz relativ zum Kupplungszapfen und wird hierbei in
Richtung auf die Steuerleiste verschwenkt Die zweite Formplatte kommt zum Stillstand und die Kupplungsverbindung
zwischen der zweiten und der dritten Formplatte wird aufgehoben, während sich zwischen
der zweiten und dritten Formplatte der zweite Trennbereich öffnet Das Zusammenfahren der Formplatten
vollzieht sich in umgekehrter Weise. Dabei ist die zweite, d.h. mittlere, Formplatte samt ihrem
Kupplungszapfen zunächst raumfest Während sich der zweite Trennbereich schließt, bewegt sich die Kulisse
relativ zum Kupplungszapfen, d. h. die Kupplungsaussparung nähert sich dem Kupplungszapfen. Im Verlauf
der weiteren Annäherung läuft die Steuerkante am freien Endbereich der Kupplungsleiste gegen die
Steuerfläche der Steuerleiste an, wodurch die Kupplungsleiste mit ihrer Kupplungsaussparung gegen den
Kupplungszapfen verschwenkt wird. Zugleich wird zwischen den Kupplungszapfen und der Kupplungsaussparung
eine zug- und druckfeste Verbindung hergestellt, welche dadurch aufrechterhalten wird, daß die
Steuerkante der Kupplungsleiste an der Sperrfläche der Steuerleiste anliegt Hierbei hat sich der zweite
Trennbereich geschlossen. Es ist selbstverständlich, daß sich im weiteren Verlauf dieser Bewegung auch der
erste Trennbereich schließt, womit der Ausgangspunkt der Funktionsbeschreibung wieder erreicht wäre.
Die bekannte Vorrichtung wird im Zusammenhang mit einer Spritz- oder Druckgießform verwendet, bei
welcher zunächst ein Kern gezogen (erster Trennbereich) und sodann zum Auswerfen des Artikels Unter-
und Oberform voneinander getrennt werden (zweiter Trennbereich).
Bei der bekannten Vorrichtung wird es als nachteilig empfunden, daß die an der eigentlichen Ver- und
Entriegelungsbewegung beteiligten Bauteile einem relativ großen Verschleiß unterworfen sind. Überdies ist
die Ver- und Entriegelungsbewegung bei der bekannten Vorrichtung mit einer lästigen Geräuschentwicklung
verbunden.
Ausgehend von der Vorrichtung gemäß der DE-AS 1215 876, liegt der Erfindung im Bewußtsein der
Nachteile des Bekannten die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so auszugestalten, daß sie unter Beibehaltung
einer einfachen Bauweise insbesondere möglichst verschleißarm arbeitet
Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kuppiungszapfen im wesentlichen
quer zur Plattenbewegungsrichtung frei beweglich mindestens mittelbar an der zweiten Formplatte geführt
und unmittelbar zwischen Kupplungsleiste und Steuerleiste aufgenommen ist, deren Steuerfläche zwischen
sich und dem vorderen freien Endbereich der Kupplungsleiste, welche starr an der dritten Formplatte
befestigt ist, den Kulissenschlitz bildet, und daß die
Sperrfläche der Steuerleiste in Verriegelungsstellung am Kupplungszapfen anliegt
Entsprechend der besonderen Eigenart dieser Vorrichtung bewegt sich während des eigentlichen Ver- und
Entriegelungsvorganges nur der Kupplungszapfen, und zwar freibeweglich, quer zur Plattenbewegungsrichtung.
Der Freiheitsgrad entlang der Plattenbewegungsrichtung ist dem Kupplungszapfen genommen. Der sich
aufgrund der Erfindung ergebende Vorteil besteht darin, daß die während des eigentlichen Ver- und Entriegelungsvorganges
bewegte Masse denkbar klein gehalten
to ist Während des eigentlichen Ver- und Entriegelungsvorganges braucht daher nur die verhältnismäßig
geringe Masse des Kupplungszapfens an der Steuerfläche der Steuerleiste umgelenkt zu werden. Infolge der
geringen Massenumlenkung sind die zwischen Steuerfläche und Kupplungszapfen auftretenden Umlenkkräfte
nur sehr gering, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung in besonders vorteilhafter Weise verschleiß-
und geräuscharm arbeitet Im Gegensatz hierzu wird bei der bekannten Vorrichtung (DE-AS 12 15 876)
während des eigentlichen Ver- und Entriegelungsvorganges eine wesentlich größere Masse, und zwar die
gesamte Kupplungsleiste, bewegt bzw. verschwenkt, mit der nachteiligen Folge, daß die bei der Massenumlenkung
auftretenden Kräfte, und damit Verschleiß und Geräusch, wie oben erwähnt, verhältnismäßig groß sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel entsprechend der Erfindung dargestellt Es zeigt
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel entsprechend der Erfindung dargestellt Es zeigt
Fig. 1—4 die Funktion der Vorrichtung anhand jeweils einer mehr schematischen teilweisen Seitenansicht
einer Spritzgießform, dessen Formplatten in zwei Trennbereichen trenn- bzw. schließbar sind und
Fig.5 eine schaubildliche Einzeldarstellung der Vorrichtung.
In den F i g. 1 —4 ist die untere Hälfte eines horizontal in einer nicht dargestellten Spritzgießmaschine eingespannten
Spritzgießform in Seitenansicht dargestellt und insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet
Die Vorrichtung zum Ver- und Entriegeln, im folgenden kurz Kupplungsvorrichtung genannt, ist in
den Darstellungen nach den Fig. 1—5 insgesamt mit der Bezugsziffer 11 bezeichnet
Die Spritzgießform 10 weist eine raumfeste Aufspannplatte 12 und eine maschinenseitig bewegbare
Aufspannplatte 13 auf.
Die raumfeste Aufspannplatte 12 kennzeichnet die Angußseite und die bewegbare Aufspannplatte 13 die
so Auswerferseite der Spritzgießform 10.
Mit der raumfesten Aufspannplatte 12 ist eine Formplatte 14 fest verbunden, in welcher beispielsweise
ein nicht dargestellter Formkern oder mehrere Formkerne gehalten sein können. An die Formplatte 14
schließen sich weitere Formplatten 15a und 156 an, welche, fest miteinander verbunden, die zweite Formplatte
15 bzw. ein Formplattenpaket bilden.
An die Formplatte 156 schließt sich die auswerferseitige dritte Formplatte 16 an.
Zwischen der Formplatte 14 und der Formplatte 15 befindet sich, kennzeichnend für einen ersten Teilungsbereich, eine Teilungsebene I, während sich zwischen
dem Formplattenpaket 15 und der auswerferseitigen, dritten Formplatte 16, kennzeichnend für den zweiten
Teilungsbereich, eine ebenfalls strichpunktiert dargestellte Teilungsebene II erstreckt
Sowohl mit der auswerferseitigen, dritten Formplatte
16 als auch mit der auswerferseitigen bewegbaren
Aufspannplatte 13 fest verbunden ist eine Zwischenplatte 17.
Die Kupplungsvorrichtung 11 weist unter anderem im wesentlichen eine Steuerleiste 18, eine Kupplungsleiste
19, eine Konsole 20 und einen walzenförmigen Kupplungszapfen 21 auf.
Die Steuerleiste 18 ist mit ihrem in den Fig. 1—4
nach links weisenden Bereich an der Formplatte 14, der sogenannten ersten Formplatte, starr befestigt.
Die Kupplungsleiste 19, welche sich, was wesentlich ist, mit der Steuerleiste 18 in ein und derselben
Vertikalebene befindet, ist mit ihrem in den Fig. 1—4
nach rechts weisenden Bereich an der Formplatte 16, der sogenannten dritten Platte, starr befestigt.
Die Konsole 20 ist mittels Schrauben 22 an der Formplatte 15, sogenannte zweite Formplatte, starr
befestigt
Die Schraubbefestigungen der Steuerleiste 18 und der Kupplungsleiste 19 sind in den Fig. 1—4 allgemein mit
der Bezugsziffer 23 versehen.
Die Plattenbewegungsrichtung ist in den Fig. 1—5
mit der Bezugsziffer χ bezeichnet.
Wie aus Fig.5 ersichtlich, ist die Konsole 20 von
einer Abdeckplatte 24 Untergriffen und gemeinsam mit dieser mittels der Schrauben 22 an der Formplatte 15
befestigt Zur besseren Darstellung der Funktion der Vorrichtung wurde ein Teil der Konsole 20, und zwar
deren Stegbereich bzw. Stegplatte 25 gemäß den Fig.2—4 weggebrochen, so daß die einstückig
angeformten seitlichen Führungsklötze 26 der Konsole 20 und die Abdeckplatte 24 deutlich sichtbar sind.
Auf ihrer der Kupplungsleiste 19 zugewendeten Seite ihres freien Endbereichs weist die Steuerleiste 18 eine
Steuerfläche 27 auf, an welche sich eine parallel zur Plattenbewegungsrichtung χ verlaufende Sperrfläche 28 3
anschließt Die Steuerfläche 27 erstreckt sich geneigt zur Plattenbewegungsrichtung x.
An ihrer der Steuerleiste 18 zugewendeten Seite weist die Kupplungsleiste 19 eine Kupplungsaussparung
29 auf, in welcher der Kupplungszapfen 21 teilweise aufgenommen ist.
Der Kupplungszapfen 21 ist quer zur Plattenbewegungsrichtung χ frei beweglich. In Plattenbewegungsrichtung
χ hingegen ist der Kupplungszapfen 21 nicht beweglich. Zur Erzielung der freien Beweglichkeit des
Kupplungszapfens 21 quer zur Plattenbewegungsrichtung χ ist der Kupplungszapfen 21 mit seinen beiden
abgesetzten Lagerenden 30 jeweils in einer langlochartigen Lageröffnung 31 aufgenommen. Die Längsachse y
der Lageröffnung 31 erstreckt sich hierbei quer zur Plattenbewegungsrichtung x. Zur beidendigen Lagerung
des walzenförmigen Kupplungszapfens 21 ist eine langlochartige Lageröffnung 31 in der Stegplatte 25 der
Konsole 20 und — in spiegelsymmetrischer Anordnung hierzu — eine weitere langlochartige Lageröffnung 31
in der Abdeckplatte 24 vorgesehen.
Die Konsole 20 mit ihrer Stegplatte 25 und ihren beiden seitlichen Führungsklötzen 26 bildet eine im
wesentlichen U-rinnenförmige Ausnehmung mit sich im wesentlich parallel zur Plattenbewegungsrichtung χ f>o
erstreckenden Führungsflächen 32,33. Insbesondere an den von den seitlichen Führungsklötzen 26 gebildeten
Führungsflächen 33 liegen die Steuerleiste 18 sowie die Kupplungsleiste 19, welche jeweils von im wesentlichen
quaderförmiger Grundform sind, mit Gegenführungsflächen
34, 35 an. Mit ihren nicht dargestellten, in die Zeichenebene (vgl. F i g. 1 —4) hineinweisenden Breitflächen
können Steuerleiste 18 und Kupplungsleiste 19 an der von der Stegplatte 25 gebildeten Führungsfläche 32
geführt sein. Die sichtbaren Breitflächen 36, 37 von Steuerleiste 18 und Kupplungsleiste 19 sind an der
Innenfläche der Abdeckplatte 24 geführt
Die Funktion der Vorrichtung wird anhand der F i g. 1 — 4 beschrieben.
Gemäß F i g. 1 befindet sich die Spritzgießform 10 in ihrer zugefahrenen Stellung, d. h. in ihrer Geschlossenstellung.
Wenn nun die auswerferseitige Aufspannplatte 13 nach rechts bewegt wird (F i g. 2), öffnet sich der erste
Trennbereich gemäß Trennebene I, so daß beispielsweise die nicht dargestellten Kerne gezogen werden
können. Unter anderem wird hierbei ein Führungsbolzen 38 sichtbar. Gemäß F i g. 2 liegt die Sperrfläche 28
der Steuerleiste 18 immer noch an der Umfangsfläche des Kupplungszapfens 21 an, so daß dieser in seiner
Verriegelungslage, d. h. in der Kupplungsaussparung 29, gehalten ist. Dieses hat zur Folge, daß die Bewegungsverbindung zwischen der Formplatte 15 (zweite
Formplatte) und der auswerferseitigen Formplatte 16 (dritte Formplatte) noch besteht Wenn sich die
bewegungsgekuppelten Formplatten gemäß F i g. 2 von der raumfesten Formplatte 14 (erste Formplatte) weg
weiter nach rechts bewegen, ergibt sich schließlich der Zustand gemäß F i g. 3. F i g. 3 zeigt, daß der Kupplungszapfen 21 die Sperrfläche 28 bereits überfahren hat, sich
teilweise seitlich schräg nach oben aus der Kupplungsaussparung 29 heraushebt, mit der Folge, daß der
Abstand zwischen den Formplatten 14 (erste Formplatte) und dem Plattenpaket bei 15 (zweite Formplatte) im
Bereich der Trennebene I nahezu sein Maximum erreicht hat, während sich im Bereich der Trennebene II
bereits ein Spalt bildet, da die Kupplungsverbindung zwischen dem Plattenpaket bei 15 (zweite Formplatte)
und der auswerferseitigen Formplatte 16 (dritte Formplatte) bereits nachgibt. Aus F i g. 4 ist nun auch
ersichtlich, wie sich zwischen dem vorderen freien Endbereich der Kupplungsleiste 19 und der Steuerfläche
27 der Steuerleiste 18 ein Kulissenschlitz 39 bildet
Gemäß Fig.4 ist die Kupplung zwischen dem Plattenpaket bei 15 (zweite Formplatte) und der
auswerferseitigen Formplatte 16 (dritte Formplatte) gänzlich aufgehoben. Die Bewegung ist beendet; die
Abstände im Bereich der Trennebenen I und II haben ihren maximalen Wert
Der Rückhub erfolgt auf analoge Weise. Ausgehend von Fig.4, würde sich daher die Kupplungsleiste 19
zunächst soweit nach links bewegen, bis der zwischen Entriegelungssteuerfläche 43 (Kupplungsleiste 19) und
Steuerfläche 27 (Steuerleiste 18) gebildete Kulissenschlitz 39 den Kupplungszapfen 21 in die Kupplungsaussparung
29 hineinbewegt Im Verlauf des weiteren Rückhubs überfährt sodann die Sperrfläche 28 der
Steuerleiste 18 den Kupplungszapfen 21, so daß dieser fest in der Kupplungsaussparung 29 verriegelt ist
Die Vorrichtung weist noch eine Besonderheit auf. Und zwar ist in der Konsole 20 und auch in deren
Abdeckplatte 24 ein U-rahmenförmiger Schieberiegel 40 quer zur Plattenbewegungsrichtung χ angeordnet
Der Schieberiegel 40 weist eine sich quer zur Plattenbewegungsrichtung χ erstreckende Anschlagfläche
41 auf. Mit dieser Anschlagfläche 41 korrespondiert eine Gegenanschlagfläche 42 an der Steuerleiste 18. In
diesem Zusammenhang wird insbesondere auf Fig.5 hingewiesen. Die Kupplungsleiste 19 weist hingegen
eine Entriegelungssteuerfläche 43 auf. Sinn und Funktion dieser Anordnung läßt sich am besten anhand
von Fig.5 erklären: bei einem unvorhergesehenen
Defekt, beispielsweise beim Auswerfersystem der Spritzgießform, wäre es denkbar, daß sich beim
Zusammenfahren der Formplatten der Spalt im Bereich der Trennebene II nicht sogleich schließt, mit der
etwaigen Folge, daß sich das Plattenpaket bei 15 (zweite Formplatte) in Richtung auf die raumfeste Formplatte
14 (erste Formplatte) bewegen würde. Dieses könnte ohne den Schieberiegel 40 dazu führen, daß die
Steuerleiste 18 ungehindert in den U-rinnenförmigen Aufnahmeraum zwischen den Führungsklötzen 26 der ι ο
Konsole 20 eindringen könnte. Sobald aber die Hemmung zwischen der auswerferseitigen Formplatte
16 und dem Plattenpaket bei 15 aufgehoben wäre, würde nachfolgend oder zugleich ebenfalls die Kupplungsleiste
19 in den U-rinnenförmigen Innenraum eindringen. Dieses würde für den Fall, daß die
Sperrfläche 28 bereits am Kupplungszapfen 21 anlage, eine Verklemmung der Kupplungsleiste 19 zwischen
Kupplungszapfen 21 und der Führungsfläche 33 am unteren Führungsklotz 26 ergeben. Diese nachteilige
Verklemmung ist durch die Anordnung des Schieberiegels 40 nicht möglich. In jedem Falle würde der unter
Wirkung der Feder 44 zum U-förmigen Innenraum hin ausgefahrene Schieberiegel 40 mit seiner Anschlagfläche
41 an der Gegenanschlagfläche 42 der Steuerleiste 18 anliegen. Es ergäbe sich hierbei etwa der Zustand
gemäß F i g. 4, gemäß welcher zwischen der Anschlagfläche 41 und der Gegenanschlagfläche 42 allerdings
noch ein geringer Abstand herrscht Erst wenn die Kupplungsleiste 19 in den U-förmigen Innenraum der
Konsole 20 eingedrungen ist, schlägt die schräg zur Plattenbewegungsrichtung χ verlaufende Entriegelungssteuerfläche
43 gegen eine korrespondierende Entriegelungssteuerfläche 45 am Schieberiegel 40 an,
derart, daß die Kupplungsleiste 19 den Schieberiegel 40 in seine entriegelte Position versetzt.
Der die Anschlagfläche 41 bildende Schenkel 46 des Schieberiegels 40 ist in einer in der Zeichnung
gestrichelt dargestellten Nut 47 im oberen Führungsklotz 26 gleitverschieblich geführt. Diese Nut 47 nimmt
im Bedarfsfalle auch die Druckfeder 44 auf. Bei der getroffenen Anordnung ist jedoch die Druckfeder 44 je
nach Anwendungsfall entbehrlich, da der Schieberiegel 40 auch unter Schwerkraftwirkung in seine Verriegelungsstellung
fällt. Außerdem ist der Steg 48 des U-rahmenförmigen Schieberiegels 40 in einer sich quer
zur Plattenbewegungsrichtung erstreckenden Führungsnut 49 gleitverschieblich geführt. Die zum
U-rinnenförmigen Innenraum hin offene Führungsnut 49 ist in die Abdeckplatte 24 eingearbeitet.
Die beschriebene Vorrichtung läßt sich nicht nur, wie anhand des Ausführungsbeispiels dargestellt, im Zusammenhang
mit Formplatten einer Spritzgieß- oder Preßform verwenden, sondern die Vorrichtung kann mit
den gleichen Vorteilen auch bei einer zweistufigen Auswerfervorrichtung angewendet werden, bei welcher
beispielsweise zwischen zwei Auswerferplatten und einer weiteren Platte zwei Trennbereiche vorhanden
sind, welche sukzessive geöffnet bzw. geschlossen werden sollen.
Der walzenförmige Kupplungszapfen 21 ist in den Lageröffnungen 31 um seine Längsmittelachse drehbar
gelagert. Diese drehbare Lagerung ermöglicht eine Abrollbewegung, welche zusätzlich verschleißmindernd
wirkt.
809 547/454
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Ver- und Entriegeln von in mindestens zwei Trennbereichen zusammen- und
auseinanderfahrbaren Formplatten einer Spritzgieß- oder Preßform, mit einer mit ihrem einen Ende starr
an einer ersten Formplatte befestigten Steuerleiste, mit einer der Steuerleiste entgegengerichteten, mit
ihrem einen Ende an einer dritten Formplatte befestigten Kupplungsleiste und mit einem Kupplungszapfen,
welcher an einer zwischen erster und dritter Formplatte angeordneten zweiten Formplatte
in Plattenbewegungsrichtung zug- und druckfest angebracht und in einem mindestens von der
Kupplungsleiste begrenzten Kulissenschlitz geführt ist, der in eine in der Kupplungsleiste vorgesehene
Kupplungsaussparung zur Aufnahme des Kupplungszapfens übergeht, sowie mit einer an der der
Kupplungsleiste zugewandten Seitenfläche der Steuerleiste geneigt zur Plattenbewegungsrichtung
verlaufenden Steuerfläche und einer sich hieran anschließenden, parallel zur Plattenbewegungsrichtung
verlaufenden Sperrfläche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungszapfen (21) im wesentlichen quer zur Plattenbewegungsrichtung
(x) frei beweglich mindestens mittelbar an der zweiten Formplatte (15) geführt und unmittelbar
zwischen Kupplungsleiste (19) und Steuerleiste (18) aufgenommen ist, deren Steuerfläche (27) zwischen
sich und dem vorderen freien Endbereich der Kupplungsleiste (19), welche starr an der dritten
Formplatte (16) befestigt ist, den Kulissenschlitz (39) bildet, und daß die Sperrfläche (28) der Steuerleiste
(18) in Verriegelungsstellung am Kupplungszapfen (21) anliegt
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungszapfen (21)
einen walzenförmigen Körper bildet, dessen mindestens eines Ende in einem sich mit seiner
Längsachse (y) quer zur Plattenbewegungsrichtung ■»<>
^erstreckenden langlochartigen Lageröffnung (31) angeordnet ist
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der zweiten Formplatte (15)
mindestens mittelbar ein quer zur Plattenbewegungsrichtung (x) vorzugsweise mit Federkraft (44)
in Schließstellung verschiebbarer Schieberiegel (40) mit einer sich quer zur Plattenbewegungsrichtung (x)
erstreckenden Anschlagfläche (41) vorgesehen ist, mit welcher eine Gegenanschlagfläche (42) an der
Steuerleiste (18) korrespondiert, wobei die Kupplungsleiste (19) eine den Schieberiegel (40) in seine
entriegelte Stellung versetzende Entriegelungssteuerfläche (43) aufweist
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die langlochartige
Lageröffnung (31) in eine an der zweiten Formplatte (15) lösbar befestigten Konsole (20)
eingearbeitet ist
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet daß die Konsole (20)
Führungs- und Haltemittel (47) für den Schieberiegel (40) bildet
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet daß die Konsole (20) eine
im wesentlichen U-rinnenförmige Ausnehmung mit sich im wesentlichen parallel zur Plattenbewegungsrichtung
(x) erstreckenden Führungsflächen (32, 33) bildet an welchen Steuerleiste (18) und Kupplungsleiste (19), welche jeweils von im wesentlichen
quaderförmiger Grundform sind, mit Gegenführungsflächen (34,35) anliegen.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß unter der Konsole (20) eine die
U-rinnenförmige Ausnehmung untergreifende Abdeckplatte (24) lösbar befestigt ist
8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß zur beidendigen
Lagerung des walzenförmigen Kupplungszapfens (21) die langlochartige Lageröffnung (31) in einer
den Stegbereich der U-rinnenförmigen Aussparung bildenden Stegplatte (25) und — in spiegelsymmetrischer
Anordnung hierzu — eine weitere langlochartige Lageröffnung (31) in der Abdeckplatte (24)
vorgesehen ist
9. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Steg- oder
Abdeckplatte (25, 24) eine nach innen offene, sich quer zur Plattenbewegungsrichtung ft) erstreckende
Führungsnut (49) für den Steg (48) des U-rahmenartig ausgestalteten Schieberiegels (40) bilden.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet daß ein Schenkel (46) des U-rahmenartigen
Schieberiegels (40) seitlich in der Konsole (bei 26) geführt ist und die Anschlagfläche
(41) bildet während der andere Schenkel eine mit der Entriegelungssteuerfläche (43) der Kupplungsleiste (19) zusammenwirkende Gegensteuerfläche
(45) bildet
11. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche
2 bis 10, dadurch gekennzeichnet daß der Kupplungszapfen (21) um seine Längsmittelachse drehbar
gelagert ist
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