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Wagen zum Auflagern des Schwanzendes von Flugzeugen. Das Bewegen von
Flugzeugen, insbesondere in Flughäfen und an ähnlichen Orten, bietet erhebliche
Schwierigkeiten. Um die Maschinen aus den Hangars herauszuholen oder um sie dort
unterzustellen, läßt man bei leichteren Maschinen gewöhnlich unmittelbar Menschen
angreifen, die die Maschinen auf einen behelfsmäßigen Wagen heben und sie mittels
dieses Wagens an den Bestimmungsort bringen. Infolge der Gestalt des Flugzeugschwanzendes
und seiner tiefen Lage gestaltet sich das Anheben recht unbequem und ist man genötigt,
selbst zum Transport kleiner Maschinen eine größere Anzahl von Menschen zu verwenden.
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Die großen Flugzeuge werden vielfach durch einen Raupenschlepper bewegt
oder auch durch eine gewöhnliche Zugmaschine. Trotzdem müssen zu ihrem Transport
rund zehn Menschen vorhanden sein, um das Schwanzende anzuheben und um es mit dem
Sporn auf den Wagen zu setzen.
Diese Art des Transportes von Flugzeugen
auf der Erde ist also langsam und mühevoll und erfordert einen ganz übermäßigen
Aufwand an Menschenkräften. Weiter sind infolge der Schwierigkeit der Bedienung
die Mannschaften geneigt, die Maschinen an empfindlichen Stellen anzufassen, die
sich ihnen als bequeme Angriffspunkte darbieten, z. B. an den Drahtverspannungen,
Seilen, festen Flächen, Streben u. dgl. Dadurch entsteht die Gefahr, daß diese Teile
verletzt oder in Unordnung gebracht werden, ohne daß dies jedoch auffällt.
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Endlich ist es nicht selten, daß infolge der schwierigen Bedienung
die Mannschaften das Schwanzende zu schwer auf den Boden auffallen lassen und daß
auch hierdurch Teile der Maschine, z. B. Steuerungsorgane, verletzt oder in Unordnung
gebracht werden.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Wagen zum Anheben des Schwanzendes,
der so gestaltet ist, .daß diese Arbeit ohne übermäßige Mühe und ohne Stöße oder
heftige Bewegungen von einem einzigen Mann ausgeführt werden kann, und zwar ganz
unabhängig von der Größe der Maschine und. von der Form des Schwanzendes.
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Die Vorrichtung, die im folgenden beschrieben werden soll, ist insbesondere
so ausgebildet, daß sie für Flugzeuge jeder Art und jeder Abmessung benutzt werden
kann. Die Vorrichtung benutzt zum Anheben des Schwanzendes eines Flugzeuges allein
dessen Sporn. Ist das Schwanzende angehoben und befindet sich das Flugzeug in einer
etwa der Fluglage entsprechenden wagerechten Lage, so kann die Transportvorrichtung
augenblicklich so eingestellt werden, daß das Flugzeug mit ihrer Hilfe leicht beliebig
verfahren werden kann. Umgekehrt läßt sich das Flugzeug, wenn es an seinem Aufstiegsort
angekommen ist oder wenn man es in den Hangar zurückgebracht hat, ebenfalls sehr
leicht von dem Transportwagen lösen.
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Der Wagen zum Anheben des Schwanzendes von Flugzeugen nach der Erfindung
ist im wesentlichen gekennzeichnet durch die Vereinigung eines zweirädrigen Wagengestelles
mit einer Art Schaufel, die unter den Sporn am Schwanz des Flugzeuges angreift und
in Führungen am Wagen auf und ab bewegt werden kann. Dazu kommen Getriebe zum Anheben
jener Schaufel, die man auch als Kupplungsorgan bezeichnen könnte, sowie eine Verriegelung,
die es gestattet, die Führungen während des Gebrauchs des Transportwagens nach Gefalleil
mit dem Wagengestell zu verbinden oder von ihm zu lösen. Ferner sind Bremsschuhe
vorgesehen, um den Wagen während des Anhebens des Flugzeugschwanzes festzustellen.
Dazu kommt endlich der WagenrJimen selbst, der dazu dient, clie verschiedenen Teile
des Wagens zu lagern und zu vereinigen und während des Verschiebens das Flugzeug
zu lenken.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Transportwagens
nach der Erfindung in schematischer Weise dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Wagens in der Anfangsstellung beim
Aufheben des Flugzeugschwanzes, wobei das auf der Zeichnung vorn liegende Rad fortgenommen
ist, um die übrigen Teile des Wagens deutlicher erkennen zu lassen.
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Abb.2 ist eine gleiche Ansicht, die eine Mittellage zeigt, in der
der Sporn des -Flugzeuges bereits ein Stück auf die Kupplungsschaufel aufgelaufen
ist.
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Abb. 3 ist wiederum eine gleiche Ansicht, die das Flugzeugende angehoben
darstellt, in welcher Lage der Transport vor sich gehen kann.
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Abb.4 ist ein Grundriß zu Abb. 3, Abb. 5 eine Endansicht des Wagens
von der Flugzeugseite her, ebenfalls in der Lage der Abb. 3, Abb. 6 endlich eine
vergrößerte Darstellung des Antriebes der Hubvorrichtung.
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Wie die Zeichnung zeigt, besitzt der Wagen nach der Erfindung zwei
Räder i, die untereinander durch eine gekröpfte Achse 2 im Rahmen 3 verbunden sind.
Auf der Achse sind Führungen 4 gelagert, die um die Achse selbst schwingen können
und zur Führung einer Achse 5 dienen, die ihrerseits die Kupplungsschaufel 6 zum
Anheben des Spornes B am Schwanzende F des Flugzeuges trägt.
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Auf der Achse 5 sitzen an jedem ihrer Enden zwei lose Räder oder Rollen,
über die eine Kette ; läuft. Das eine Ende dieser Kette ist bei 8 am oberen Teil
der Führungen 4 befestigt. Die Kette ist in den genannten Führungen geleitet und
läuft über eine feste Rolle 9, während ihr anderes Ende mit einem Drahtseil io verbunden
ist, das auf eine Rolle i i aufläuft. Es sind zwei Rollen i i vorhanden, die im
Rahmen 3 gelagert sind.
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Ein zweites Drahtseil TZ ist nahe am vorderen Ende der Schaufel 6
befestigt und läuft auf eine Rolle auf, die mit der Leitrolle 9 fest verbunden ist.
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Die Aufwickelrollen i i werden mittels eines Handrades 13 bewegt,
auf dessen Achse eine Schnecke 14 sitzt; die- Schnecke 14 steht im Eingriff ,mit
einem Schneckenrad 15 auf der gemeinsamen Welle der beiden Rollen i i.
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Es ist notwendig, daß die Bewegung der Rollen i i nach Belieben gestaltet
werden kann. Zu diesem Zweck kann der Antrieb durch eine einfache Anordnung ein-
und ausgeschaltet werden. Z. B. ist, wie auf der Zeichnung dargestellt, die Welle
des Handrades
13 schwenkbar um eine Achse 16 am Gestell 3 des Wagens.
Außerdem ist eine Feststellvorrichtung vorhanden, die bei 17 angedeutet ist und
gestattet, die Schnecke 14 mit dem Handrad 13 und der verbindenden Welle entweder
in eingeschalteter oder ausgeschalteter Lage festzustellen (v g1. Abb. 2 und 3 einerseits
und Abb. i anderseits).
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Am hinteren Ende jedes der Seitenstäbe des Rahmens 3 ist ein Griff
18 angeordnet, der mit einer Stange ig in Verbindung steht. Jede Stange ig endet
in einen Riegel, der in die Lücken eines Zahnsektors 2o an den Führungen 4. eintreten
kann. Mittels der Griffe 18 kann man so nach Wunsch den Fahrzeugrahmen 3 mit den
Führungen 4 starr verbinden oder beide voneinander lösen.
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Endlich wird die Vorrichtung durch zwei Bremsschuhe 21 vervollständigt,
die an Armen 22 hängen und mit Hilfe von Ketten oder Seiten 23 angehoben werden
können.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Transportwagens ist folgende:
Zunächst bringt man den Wagen in die Verlängerung des Schwanzendes F des Flugzeuges,
und zwar so, daß sich das Vorderende der Kupplungsschaufel 6 unter die Spitze des
Spornes B schiebt. Dann läßt man die Kette 23 der Bremsschuhe 21 los, so daß letztere
die Stellung der Abb. i und 2 einnehmen und sich einer Rückwärtsbewegung des Wagens
entgegenstemmen. Hierauf wird mittels der Griffe 18 der Rahmen 3 von den Sektoren
2o gelöst und das Handrad 13 so angehoben, daß die Schnecke 14 aus dem Zahnrad 15
ausgeschaltet wird (vgl. Abb. i und die strichpunktierte Lage der Teile in Abb.6).
Sind einmal diese vorbereitenden Operationen ausgeführt, so stößt man den Wagen
nach vorn, wobei man darauf achtet, (laß die Spitze a der Schaufel 6 sich unter
den Sporn B schiebt. Sobald die Schaufel den Sporn erfaßt hat, hebt man den Rahmen,
kuppelt ihn mit den Sektoren 2o mit Hilfe der Handgriffe 18 und drückt gegen den
Rahmen 3, ihn vorwärts stoßend. Dies wiederholt man so lange, bis der Sporn B genügend
von der Schaufel 6 erfaßt ist (Abb. 2).
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Nun wird das Handrad 13 gesenkt und die Schnecke mit dem Schneckenrad
in Eingriff gebracht. Dreht man dann das Handrad, so werden die Aufwickelrollen
i i ebenfalls gedreht und die Seile io aufgewickelt. Hierbei hebt sich die Schaufel
6 in den Führungen .4 bis zu deren oberem Ende. Ist die Schaufel so weit gehoben,
so dreht man das Handrad 1 3 weite;-, um den Führungen eine bestimmte Neigung nach
rückwärts zu geben (Abb. 3), wobei das Gewicht des Schwanzendes des Flugzeuges nahezu
über die Achse 2 zu liegen kommt.
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In diesem Augenblick ist das Schwanzende des Flugzeuges wirksam mit
dem Wagen gekuppelt. ,jetzt «erden die Bremsschuhe 21 mit Hilfe der Kette 23 angehoben
(Abb. 3), und man kann nunmehr mit Hilfe des beschriebenen Wagens das Flugzeug verfahren.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die geschilderten Konstruktionseinzelheiten
beschränkt, die nur Ausführungsbeispiele sind und, ohne den Sinn der Erfindung zu
ändern, andere Formen und Lagen annehmen können. Beispielsweise könnte man eitlen
einzigen Griff 18 anordnen, der auf eine einzige Stange ig wirkt. Letztere könnte
all ihrem vorderen Ende eine Ouerstange mit zwei Sperriegeln für die beiden Sektoren
2o tragen. Ferner könnte das Ein- und Ausschalten des Antriebes der Wickelrollen
i r auf jede andere Art und Weise erfolgen.