DE4228913C2 - Verfahren und Anordnung zur Steuerung der Nachmühlentemperatur des Kohlenstaub-Rauchgas-Gemisches an einer Kohlenstaub-Ventilatormühle eines Dampfkessels - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Steuerung der Nachmühlentemperatur des Kohlenstaub-Rauchgas-Gemisches an einer Kohlenstaub-Ventilatormühle eines DampfkesselsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur
Steuerung der Nachmühlentemperatur des Kohlenstaub-Rauch
gas-Gemisches einer Kohlenstaub-Ventilatormühle für die
Kohlenstaubfeuerung eines Dampfkessels, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2.
In Abhängigkeit von der Kohlequalität und der Mühlengrenz
temperatur ist das Heißgas-Ansaugvolumen zu steuern, damit
die erforderliche Nachmühlengastemperatur des Kohlenstaub-
Rauchgas-Gemisches zur Verfügung stellbar ist.
Zur entsprechenden Beeinflussung erfolgt eine nicht
steuerbare Zuführung der Kaltluft über feste Einbauten an
der Mühlentür (DD-PS 53 529).
Diese Auslegung berücksichtigt jedoch nicht die
unterschiedliche Kohlequalitäten, so daß z. B. durch zu
hohe Heißgastemperaturen die Mühlengrenztemperatur
überschritten ist.
Zur Vermeidung dieser Mängel ist es bekannt, zwischen Vor-
und Nachmühlengas einen steuerbaren Bypaß anzuordnen
(DD-PS 63 838). Ebenso ist bekannt, in die
Rauchgasrücksaugung steuerbar Kalt- oder Heißluft
einzubringen (DE-OS 29 21 896).
Diese Maßnahmen sind mit einem hohen regelungs- und
anlagentechnischen Aufwand verbunden und führen darüber
hinaus zur nichtgewollten Beeinflussung des Abbrandverhal
tens des Kohlenstaubes sowie des O₂-Gehaltes der Rauchgase
in der Mahlanlage. Die Steuerung der Rücksauggastemperatur
ist auch dadurch realisierbar, daß im waagerechten Teil des
Rauchgasrücksaugschachtes, d. h. im Eintritt der rückge
saugten Rauchgase, eine Zusatzbrennkammer sowie eine
Luftvorwärmekammer und eine Regelklappe angeordnet sind
(DD 2 94 876 A5).
Dadurch ist eine Beeinflussung der Nachmühlentemperatur
über die Temperatursteuerung der rückgesaugten Rauchgase
möglich. Es treten jedoch folgende Mängel auf:
- 1. Es wird weiterhin der gesamte Mühlenansaugquerschnitt mit Rücksaugegas beaufschlagt.
- 2. Die Steuerung erfolgt im Heißgas-Ansaugebereich und beeinflußt damit den Auftrocknungsgrad der Kohle im Rücksaugfallschacht.
- 3. Die Einrichtung ist durch die Strahlungswärme der Brennkammer stark belastet.
- 4. Gefahr der Staub- oder Ascheablagerung im waagerechten Teil der Rücksaugung und auch im Kohleeinfall der Mühle.
- 5. Keine gezielte Gaseinleitung in das Schlagrad.
- 6. Durch die Lenkeinbauten am Eintritt der Rücksaugung kann es zu Staubkonzentrationen (Verschleiß) und inhomogener Beströmung des Rücksaugeschachtes kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im
Rücksaugschacht eine gleichbleibende, durch die Steuerung
der Nachmühlentemperatur nicht zu beeinflussende Temperatur
aufrechtzuerhalten und damit auch die Kohletrocknung im
Rücksaugschacht nicht zu beeinträchtigen.
Dies wird dadurch erreicht, daß
bei einem Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 als bekannt vorausgesetzten Art der
Volumenstrom der rückgesaugten Rauchgase unmittelbar vor
Eintritt in die Mühle in einen vom Kohlestrom
beaufschlagten unteren Teilstrom und einen vom Kohlestrom
unbeaufschlagten oberen Teilstrom aufgeteilt und danach
nur der obere Teilstrom steuerbar gedrosselt wird.
Zur Realisierung ist
bei einer Anordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 die
den Volumenstrom beeinflussende Einrichtung als steuerbare
Elemente im Bereich des vom Kohlestrom unbeaufschlagten
Teils der Strömung unmittelbar vor Eintritt in die Mühle
angeordnet.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die Anordnung einer steuerbaren Einrichtung
unmittelbar vor Mühle,
Fig. 2 die Anordnung und Ausbildung von steuerbaren und
ungesteuerten Elementen der Einrichtung,
Fig. 3 bis 6 Varianten der Ausbildung und Anordnung der
Elemente.
Die Kohlenstaub-Ventilatormühle 1 weist das Schlagrad 2,
die Mahlkammer 3, den Mühleneintritt 4 mit dem oberen Teil
10 und den unteren Teil 23, den Durchtritt 5 und den
Sichter 6 auf (Fig. 1).
Die Mahlkammer 3 ist über das Übergangsteil 7 und Schieber
8 mit dem senkrechten Rauchgasrücksaugkanal 9 verbunden.
Der obere Teil 10 des mit dem unteren Teil 23 versehenen
Mühleneintritts 4 weist die steuerbaren Elemente 11 und die
nichtsteuerbaren Elemente 12 auf. Die steuerbaren Elemente
11 sind mit der Stelleinrichtung 13 verbunden, die über die
Signalleitung 14 mit dem Meßwertgeber 15 in Wirkverbindung
steht.
Als steuerbares Element 11 ist der mit der Stelleinrichtung
13 verbundene Flachschieber 16 vorgesehen, der den
Kühlmedienanschluß 17 aufweist (Fig. 2).
Weiterhin sind als steuerbares Element 11 die mit den
Stelleinrichtungen 13 verbundene verstellbare Klappen 18,
die den Kühlmedienanschluß 17 und die Düse 19 aufweisen
(Fig. 3). Ebenso ist als steuerbares Element 11 die
verstellbare Klappe 20 mit Düsen 19 (Fig. 4), die
verstellbare Klappe 21 (Fig. 5) oder die verstellbaren
Klappen 22 (Fig. 6) anzuordnen. Zum Zwecke der Kühlung sind
die steuerbaren Elemente 11 als doppelwandige
Konstruktionen ausgebildet.
Die nichtsteuerbaren Elemente 12 sind im Bereich des
Kohleeinfalls gleichzeitig verschleißfest ausgebildet.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Der Volumenstrom der rückgesaugten Rauchgase des
inhomogenen Kohle-Rauchgas-Stromes 24 wird unmittelbar vor
Eintritt in die Mühle 1 in den mit Kohle beaufschlagten
Teilstrom 25 und in den nicht mit Kohle beaufschlagten
Teilstrom 26 aufgeteilt.
Dabei wird der Teilstrom 26 im oberen Teil 10 und der
Teilstrom 25 im unteren Teil 23 des Mühleneintritts 4
geführt. Mittels der steuerbaren Elemente 11 in Form des
Schiebers 16 oder der Klappen 18; 20; 21; 22 wird der
Teilstrom 26 steuerbar gedrosselt, so daß eine geringere
Ansaugung durch die Mühle 1 und so eine unmittelbare
Beeinflussung der Nachmühlentemperatur des Kohlenstaub-
Rauchgas-Gemisches 27 erfolgt.
Die Steuerung der Temperatur des gesamten
Kohle-Rauchgas-Stromes 27 erfolgt damit unmittelbar am
Eintritt der Mühle 1 unabhängig von der Temperatur des
angebotenen Kohle-Rauchgas-Stromes 24.
Sinkt die Nachmühlentemperatur des Kohlenstaub-Rauchgas-
Gemisches 27 auf zu geringe Werte, so wird über den
Meßwertgeber 15 die Stelleinrichtung 13 beeinflußt und die
steuerbaren Einrichtungen 11 entsprechend verstellt.
Dadurch wird der temperaturmäßig homogene
Kohle-Rauchgas-Strom 24 vor Mühleneintritt 4 durch die
Drosselung des Teilstromes 26 so verändert, daß eine
gezielte Nachmühlengas-Beeinflussung erfolgt, ohne in den
eigentlichen Mahlprozeß einzugreifen. Mit dieser Anordnung
(Fig. 1 bis 6) wird erreicht, daß die Grundeinstellung der
Nachmühlentemperatur für das Kohlenstaub-Rauchgas-Gemisch
27 über die ungesteuerten Elemente 12 erfolgt. Mit den
steuerbaren Elementen 16; 18; 20; 21; 22 erfolgt die
Korrektur der Nachmühlentemperatur in Abhängigkeit von der
Kohlequalität, der Leistungsabforderung und dem Abbrand.
Folgende Vorteile sind durch die Erfindung erreichbar:
- 1. geringer technischer Aufwand,
- 2. einfache Steuerung und Bedienung,
- 3. Beeinflussung im groben Lastbereich,
- 4. keine Änderung der Nachmühlengaszusammensetzung,
- 5. keine Verschleißeintritte,
- 6. keine Stoffströme erforderlich
- 7. Vermeidung von Rauchgasrücksaugkanalverstopfungen,
- 8. keine Falschlufteinbrüche,
- 9. Aufrechterhaltung des O₂-Gehaltes < 12%,
- 10. Inertisierung beim Anfahrbetrieb der Mühle bzw. Kohlemangel,
- 11. Verringerung der Gasmenge nach Mühle, damit geringerer Verschleiß im Sichter und in den Staubleitungen,
- 12. geringerer Energieaufwand der Mahlanlage im Drosselbetrieb.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung der Nachmühlentemperatur des
Kohlenstaub-Rauchgas-Gemisches einer Kohlenstaub-Ventila
tormühle für die Kohlenstaubfeuerung eines Dampfkessels,
wobei rückgesaugte Rauchgase aus der Brennkammer der
Kohlenstaubfeuerung in die vom Kohlestrom beaufschlagte
Rauchgasrücksaugung gefördert werden und der Volumenstrom
der rückgesaugten Rauchgase des inhomogenen
Kohle-Rauchgas-Stroms in Abhängigkeit von der zu
erreichenden Nachmühlentemperatur vor Mühle steuerbar
gedrosselt wird,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Volumenstrom der rückgesaugten Rauchgase
unmittelbar vor Eintritt in die Mühle in einen vom
Kohlestrom beaufschlagten unteren Teilstrom (25) und einen
vom Kohlestrom unbeaufschlagten oberen Teilstrom (26)
aufgeteilt und danach nur der obere Teilstrom (26)
steuerbar gedrosselt wird.
2. Anordnung zur Steuerung der Nachmühlentemperatur des
Kohlenstaub-Rauchgas-Gemisches an einer Kohlenstaub-Venti
latormühle für die Kohlenstaubfeuerung eines Dampfkessels,
wobei in die Brennkammer der Kohlenstaubfeuerung über eine
Ansaugeöffnung ein vom Kohlestrom beaufschlagter
Rauchgasrücksaugkanal eingebunden und in den
Rauchgasrücksaugkanal eine den Volumenstrom beeinflussende
Einrichtung angeordnet ist,
gekennzeichnet dadurch ,
daß die Einrichtung (11) als steuerbare Elemente (16; 18;
20; 21; 22) im Bereich des vom Kohlestrom unbeaufschlagten
Teils der Strömung (26) unmittelbar vor Eintritt (4) in die
Mühle (1) angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
vor und/oder in der mit dem Rauchgasrücksaugkanal (9)
verbundenen Tür (3) der Mühle (1) ungesteuerte (12)
und/oder steuerbare den Querschnitt verändernde Elemente
(16; 18; 20; 21; 22) angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die ungesteuerten Elemente (12) im Bereich des
Kohleeinfalls als verschleißfeste Elemente ausgebildet
sind.
5. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die steuerbaren (16; 18; 20; 21; 22) und/oder
ungesteuerten Elemente (12) doppelwandig ausgebildet und
mit einem Kühlmediumanschluß (17) versehen sind.
6. Anordnung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (13) der gesteuerten Elemente (16; 18; 20;
21; 22) mit einem Geber (16) für die Messung der Temperatur
des Nachmühlengases verbunden ist.
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