DE19909222A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-RotorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor, der einen Mahllufteingang und einen Mahlluftausgang aufweist. Die Überhitzung von temperatur-empfindlichem Mahlgut wird dadurch verhindert, dass die Temperatur des Turbo-Rotors durch Verdampfung von in seinem Innern fein verteiltem Wasser abgesenkt wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die Wasserzufuhr beim Erreichen einer bestimmten Höchsttemperatur der Mahlluft eingeschaltet und bei Erreichen einer bestimmten Solltemperatur derselben abgeschaltet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor, der einen
Mahllufteingang und einen Mahlluftausgang aufweist.
Das Zerkleinerungsprinzip des Turbo-Rotors bewirkt im
Vergleich zu anderen Mahlsystemen eine geringe
Temperaturerhöhung. Dies ist eine Folge der mehr auf Scherung
basierenden Zerkleinerung, während die sonst praktizierte
Prallzerkleinerung wegen der damit verbundenen
Verformungsarbeit zu erhöhtem Temperaturanstieg führt. Bei
Produkten hoher Elastizität treten diese Unterschiede
besonders krass in Erscheinung. Dennoch fehlt auch bei
Turbo-Rotoren eine auf das Produkt einstellbare,
kontinuierlich überwach- und regelbare Temperatur im Innern
des Turbo-Rotors.
Das deutsche Gebrauchsmuster 295 15 433.0 betrifft eine
Micro-Wirbel-Mühle zum Mahlen, Trocknen, Mahltrocknen, Mischen
bzw. zum selektiven Zerkleinern von Produkten, Grundstoffen
oder Materialien der Nahrungsmittel- oder Kunststoffindustrie,
der Chemie oder anderer Industriezweige, umfassend einen
Rundrahmen mit Antriebsmotor und Riemenscheibengetriebe, ein
Fußstück mit einem unteren Wellenlager, einen darauf
angeordneten Außenmantel mit Mahlbahnen, einen mit Mahltellern
und Mahlwerkzeugen ausgebildeten Rotor, mit einer im unteren
Wellenlager sowie in einem oberen Loslager gelagerten
Rotorwelle, ein das Gehäuse des oberen Wellenlagers
aufnehmendes Kopfstück, einen Luft/Mahlgut-Einlass und einen
Luft-Fertiggut-Auslass.
Das Mahlprinzip der Micro-Wirbel-Mühle beruht auf einem hohen
Luftdurchsatz. Mahlluft wird in der Mühle durch den Rotor im
Zusammenwirken mit an der Innenseite des den Mahlraum
umgebenden Außenmantels in eine Vielzahl energiereicher
Turbulenzwirbel versetzt. Das in dieser turbulenten
Luftströmung in der Schwebe gehaltene Mahlgut wird dabei in
einer Vielzahl von Micro-Wirbeln im Luftstrom einer schonenden
Feinstzerkleinerung durch autogene Prallwirkung unterworfen.
Diese Prallwirkung wird dadurch erzielt, dass in extrem kurzen
Zeitintervallen sowohl die Richtung als auch die
Geschwindigkeit der mitgeführten Gutteilchen drastisch
geändert wird. Dabei ergibt sich eine hohe Mahlleistung durch
pulsierende Rotationsströmung sowie Luftschwingungen im
Ultraschallbereich. Ein Höchstmaß an Mahlwirkung durch extrem
energiereiche Micro-Wirbel wird erreicht durch Auswahl
geeigneter miteinander geschwindigkeitsabhängig
zusammenwirkender Mahlwerkzeuge des Rotors mit
Mahlbahnelementen der Mühlenwandung.
Der Anwendungsbereich von Micro-Wirbel-Mühlen erstreckt sich
über unterschiedlichste Materialien aus verschiedensten
Industriezweigen. Die wirtschaftliche Verarbeitung eines
Materials ändert sich deshalb je nach dessen Eigenschaften,
Zusammensetzung und Verhalten in der Mühle. Die Vielseitigkeit
der zu zerkleinernden Materialien macht eine
maschinentechnische Anpassung an die jeweilige
Aufgabenstellung unbedingt erforderlich. In dieser
Druckschrift gibt es keinen Hinweis auf eine regelbare
Temperatur im Innern des Turbo-Rotors. Dasgleiche gilt auch
für die nachfolgend beschriebenen Schriften.
In der DE 42 04 600 A1 werden ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur integrierten Nass-Feinmahlung und Trocknung
von Materialien durch alternierende Phasenwechsel des
Trägermediums in einem Kreisprozess beschrieben, der ähnlich
einer Wärmepumpe arbeitet. Die thermodynamischen Parameter des
Kreisprozesses, wie Drücke und Temperaturniveaus, können in
Abhängigkeit von den jeweiligen Randbedingungen durch Wahl
geeigneter Trägermedien für das Mahlsystem ausgelegt werden,
wobei sowohl mit einem Verdichter für das verdampfte
Trägermedium zwischen Überdruck und Normaldruck als auch mit
einer Vakuumpumpe als Verdichter zwischen Normaldruck und
Endvakuum gearbeitet werden kann.
Die DE 38 11 910 A1 behandelt eine Mühle, die zur
Mahltrocknung eines feuchten Produktes vorgesehen ist, mit
einem zylindrischen Statorgehäuse und einem mit mehreren
übereinander angeordneten Mahltellern ausgerüsteten Rotor, in
der das Produkt zwischen einer am Innenumfang des
Statorgehäuses vorgesehenen Mahlplatte zerkleinert wird und in
der das Produkt in einem von unten nach oben strömenden
Trägergas getrocknet und transportiert wird. Die Mühle lässt
sich unmittelbar mit einem zum Verklumpen oder Verkleben
neigenden feuchten Produkt ohne Vorbehandlung des letzteren
beaufschlagen, wenn das Eingangsprodukt über einen sich etwa
parallel zur Rotorachse erstreckenden Schlitz stets filmartig
dünn unmittelbar in den Bereich zwischen Mahlbahn und
Mahlplatten gepresst wird.
In der DE 42 00 827 A1 werden ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Erfassung eines Kunststoffs oder Gummis aus
einem Abfallgemisch beschrieben, das einen oder mehrere
unterschiedliche Kunststoffe oder Gummisorten und/oder andere
Stoffe enthält, bei dem unter anderem eine Zerkleinerung des
Produkts und eine sich daran anschließende Sichtung
stattfinden. Die einzelnen Bestandteile werden dadurch wirksam
erfasst, dass die Zerkleinerung der Produkte im Luftwirbel
erfolgt.
In der EP 07 96 660 A1 werden ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von extrem feinem Pulver
beschrieben, welche in einer mechanischen Mühle nass gemahlen
und anschließend getrocknet werden. Um eine weitgehend
agglomeratfreie Trocknung der Pulver zu erreichen, wird eine
der mechanischen Mühle nachgeschaltete Luftwirbelmühle
eingesetzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe
die Temperatur im Innern eines Turbo-Rotors auf einem dem
jeweiligen Produkt entsprechenden Niveau gehalten wird.
Die Aufgabe wird einmal dadurch gelöst, dass die Temperatur
des Turbo-Rotors durch Verdampfen von in seinem Innern fein
verteiltem Wasser abgesenkt wird. Durch Bildung eines Aerosols
im Innern des Turbo-Rotors wird dessen Temperatur gleichmäßig
und schnell abgesenkt.
Das Aerosol entsteht dadurch, dass das Wasser in den
Turbo-Rotor eingedüst wird.
Dadurch, dass die Druckwasser- und Druckluftmenge über die
Austrittstemperatur der Mahlluft geregelt werden, können
Temperaturregelelemente problemlos, gegebenenfalls auch
nachträglich installiert werden, ohne in den Turbo-Rotor
selbst eingreifen zu müssen. Dabei wird die Wasser- und
Druckluftzufuhr bei Erreichen einer bestimmten
Höchsttemperatur der Mahlluft eingeschaltet und bei Erreichen
einer bestimmten Soll-Temperatur derselben abgeschaltet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch dadurch
gelöst, dass eine Zweistoffdüse zur Wasserzerstäubung
vorgesehen ist, die mit einer Druckwasserleitung und einer
Druckluftleitung in schaltbarer Strömungsverbindung steht. Die
Druckluftzerstäubung des Wassers führt zu sehr feinen,
gleichmäßig verteilbaren Tröpfchen, die infolge der erhöhten
Temperatur im Innern des Turbo-Rotors momentan verdampfen. Die
notwendige Verdampfungswärme wird der Umgebung entzogen und
führt zu der gewünschten Abkühlung.
Für eine praktikable Form der Erfindung ist es wichtig, dass
in der Druckwasserleitung ein Wasserdruckminderer, ein
Wassermengenmesser und ein erstes Magnetventil, in der
Druckluftleitung ein Luftdruckminderer und ein zweites
Magnetventil vorgesehen sind. Dadurch können das optimale
Druckniveau von Druckwasser und Druckluft eingestellt und die
Ströme von Druckwasser und Druckluft gesteuert werden.
Dadurch, dass im Abluftstrom der Mahlluft ein Thermoelement
für die übertemperatur und ein Grenztemperaturschalter mit
einstellbarer Solltemperatur angeordnet sind, die zur
Steuerung von Wasser- und Druckluftmenge dienen, wird eine
obere zulässige Temperatur angezeigt und kann eine gewünschte
untere Temperatur eingestellt werden. Bei der oberen
zulässigen Temperatur wird die Wassereindüsung aktiviert und
solange aufrecht erhalten, bis die eingestellte und gewünschte
untere Temperatur gerade erreicht ist. Dadurch wird eine
Überfeuchtung der Mahlprodukte vermieden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt
ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zweistoffdüse mit Versorgung,
Fig. 2 ein elektrisches Schaltschema eines
Grenztemperaturschalters PT-100-2.
In Fig. 1 ist eine Zweistoffdüse 1 dargestellt, die in
Strömungsverbindung mit einer Druckwasserleitung 2 und einer
Druckluftleitung 3 steht. Die Leitungen 2, 3 stehen mit
entsprechenden Netzen in Verbindung. In die Druckwasserleitung
2 sind ein erstes Magnetventil 4, ein Wasserdruckminderer 5
und ein Mengenmesser 6 eingebaut, in die Druckluftleitung 3
ein zweites Magnetventil 7 und ein Luftdruckminderer 8. Der
Wasserdruckminderer 5 und der Luftdruckminderer 8 dienen der
Einstellung und Einhaltung des Druckniveaus von Druckwasser
und Druckluft. Mit den Magnetventilen 4, 7 werden der
Druckwasser- und Druckluftstrom gesteuert.
Zur Steuerung bzw. Regelung des Druckwasser- und
Druckluftstroms dient der in Fig. 2 dargestellte
Grenztemperaturschalter 9, der im Abluftstrom des Turbo-Rotors
angeordnet ist und einen Netzanschluss 11 aufweist; er ist auf
eine Solltemperatur von 25°C bis 100°C einstellbar und
verarbeitet das Signal eines Übertemperatur-Thermoelementes 10
und seiner eingestellten Solltemperatur zu einem Steuerimpuls
für die Magnetventile 4, 7.
Die Zweistoffdüse 1 mit Versorgungs- und Regelelementen eignet
sich zur Erstausrüstung oder als Nachrüstkitt eines
Turbo-Rotors. Die erfindungsgemäße Temperaturregelung bewirkt
neben der Schonung der Mahlprodukte eine größere Feinheit
derselben und eine Steigerung des Durchsatzes bei geringerer
Antriebsenergie des Turbo-Rotors.
Die gleiche Ausrüstung dient auch dazu, im Falle der
Mahltrocknung die Temperatur in der Anlage nach Beendigung der
Nassprodukt-Zufuhr wieder auf Raumtemperatur herunterzufahren.
Bei der Trocknung (oder dem "Coaten") von Temperatur-
unempfindlichen Produkten (z. B. Mineralien) wird mit
erheblichen Lufteintrittstemperaturen (über 300°C)
gearbeitet, und beim Trocknen auf extrem niedrige Restfeuchte
(kleiner als 0,01%) liegen die Luftaustrittstemperaturen bei
ca. 120°C. Beim Abstellen der Anlage steigen die Temperaturen
im Turbo-Rotor drastisch an. Zum raschen Abkühlen der Anlage
und zum Schutz der Filterschläuche (häufig maximale
Dauertemperatur von 120°C) ist diese Einrichtung daher sehr
nützlich.
Claims (7)
1. Verfahren zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor,
der einen Mahllufteingang und einen Mahlluftausgang aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Turbo-Rotors
durch Verdampfung von in seinem Innern fein verteiltem Wasser
abgesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Wasser in den Turbo-Rotor eingedüst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckwasser- und Druckluftmenge über die
Austrittstemperatur der Mahlluft geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wasserzufuhr bei Erreichen einer bestimmten Höchsttemperatur
der Mahlluft eingeschaltet und bei Erreichen einer bestimmten
Solltemperatur derselben abgeschaltet wird.
5. Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem
Turbo-Rotor, der einen Mahllufteingang und einen
Mahlluftausgang aufweist, zur Durchführung des Verfahrens nach
den vorherigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Zweistoffdüse (1) zur Wasserzerstäubung vorgesehen ist, die
mit einer Druckwasserleitung (2) und einer Druckluftleitung
(3) in schaltbarer Strömungsverbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
in der Druckwasserleitung (2) ein Wasserdruckminderer (5), ein
Wassermengenmesser (6) und ein erstes Magnetventil (4), in der
Druckluftleitung (3) ein Druckluftminderer (8) und ein zweites
Magnetventil (7) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
dass im Abluftstrom der Mahlluft ein Thermoelement (10) für
die Übertemperatur und ein Grenztemperaturschalter (9) mit
einstellbarer Soll-Temperatur angeordnet sind, die zur
Steuerung von Wasser- und Druckluftmenge dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999109222 DE19909222A1 (de) | 1999-03-03 | 1999-03-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999109222 DE19909222A1 (de) | 1999-03-03 | 1999-03-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19909222A1 true DE19909222A1 (de) | 2000-09-07 |
Family
ID=7899514
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999109222 Withdrawn DE19909222A1 (de) | 1999-03-03 | 1999-03-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur in einem Turbo-Rotor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19909222A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN102836773A (zh) * | 2011-10-28 | 2012-12-26 | 南通天华和睿科技创业有限公司 | 矿物粉碎机用喷水装置 |
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1999
- 1999-03-03 DE DE1999109222 patent/DE19909222A1/de not_active Withdrawn
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