DE4135848A1 - Verfahren zum betrieb einer muehle insbesondere einer waelzmuehle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Mühle, insbesondere für eine Wälzmühle, für die Feuerung eines Dampferzeugers, bei dem Kohle und Primärluft zugeführt werden und das erzeugte Gemisch aus Kohlenstaub und Primärluft direkt in die Feuerung des Dampferzeugers eingeblasen wird.

Durch die Broschüre "Schüsselmühlen/Bowl Mills" 3000-KO 4.88, Seite 10, der EVT Energie- und Verfahrenstechnik GmbH, Stuttgart, ist eine derartige Müh­ le bekannt geworden. Diese bekannte Mühle ist mit einer sogenannten Sichter­ temperaturregelung am Mühlenaustritt versehen.

Diese bekannte automatische Regelung sorgt dafür, daß die Dampferzeuger­ last, der Brennstoff und die Luftmenge in den vorberechneten Verhältnissen automatisch geregelt werden. Der Lastregler des Dampferzeugers bestimmt hierbei, durch Änderung der Drehzahl des Kohlezuteilers, die Kohlenmenge, die der Mühle zugeführt wird. Die der Mühle zugeführte Gemischmenge wird temperaturkorrigiert, gemessen und mit Hilfe der Heißluftklappen mengenge­ regelt.

Zur Kontrolle des Ablaufs der Mahltrocknung in der Mühle, wird die Tempera­ tur am Mühlenaustritt gemessen und gegebenenfalls durch Zumischung von Kalt­ luft unterhalb eines vorgegebenen oberen Grenzwertes gehalten.

Nachteilig jedoch bei dieser bekannten Sichtertemperaturregelung ist, daß die Luftregelklappen beim Verfahren des Kohlenzuteilers und die Brennstoff­ mengenänderung nur verzögert reagiert. Dadurch kann nur mit relativ kleinen Lastgradienten gefahren werden. Allerdings wird versucht, mit Übersteuern der Brennstoffmengenzuteilung dieses Problem zu umgehen, jedoch kann diese Betriebsweise z. B. zu örtlichen Überhitzungen im Dampferzeuger (Verdampfer, Überhitzer) führen.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb einer Mühle, insbe­ sondere für eine Wälzmühle, zu schaffen, bei dem die geschilderten Nach­ teile vermieden werden.

Diese Aufgabe wird nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches ge­ löst.

Durch die Erfindungsgemäßen Maßnahmen werden die folgenden Vorteile er­ zielt:

• a) eine deutliche Verbesserung der Laufruhe der Mühle
• b) eine höhere Belastbarkeit der Mühle
• c) weniger Kohle wird durch den Pyritauswurf ausgetragen
• d) bei Laständerungen ist trotz hohen Gradienten ein geringes Übersteuern der Brennstoffmengenzuteilung erforderlich.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung und der Beschreibung näher erläu­ tert.

Die Zeichnung zeigt die schematische Darstellung der Regelung der Wälzmühle für die Feuerung eines Dampferzeugers.

Aus dem Kohlebunker 1 wird die Kohle durch die Leitung 2, den Kohlezuteiler 3 und die Leitung 4 der Wälzmühle 5 zugeführt. Gleichzeitig wird Kaltluft über die Leitungen 4 und 7 und Heißluft, die in einem nicht dargestellten Luftvor­ wärmer erwärmt wird, der Wälzmühle 5 durch die Leitungen 6 und 7 zugeführt. Die Leitungen 8 bzw. 6 sind mit den Regelklappen 10 bzw. 11, die Leitung 7 mit der Temperaturmeßstelle 12 sowie der Primärluftmengenmeßstelle 14, versehen. Das Gemisch aus Kohlenstaub und Primärluft verläßt die Wälzmühle 5 durch die mit der Temperaturmeßstelle 13 ausgerüsteten Kohlenstaubleitung 23 und wird den Brennern des Dampferzeugers, die nicht dargestellt sind, zugeführt. Sperrluft wird der Wälzmühle 5 über die Leitung 22 zugeführt.

Regelungsstruktur

Die Solltemperatur der Tragluft vor der Mühle wird in Abhängigkeit der Mühlenlast ohne zeitliche Verzögerung geführt.

Als Maß für die Mühlenlast wird die Zuteilerdrehzahl verwendet. Die Last-Temperaturzuordnung erfolgt in Form einer Kennlinie. Die Kennlinie wird permanent kontrol­ liert. Verläßt die Temperatur nach der Mühle einen zuge­ lassenen Temperaturbereich, wird die Kennlinie dahinge­ hend korrigiert, daß die Temperatur nach der Mühle wie­ der den zulässigen Temperaturbereich erreicht.

Der Temperaturregler vergleicht die Soll- und Istwerte der Temperatur vor der Mühle. Durch Verstellung der Kaltluftmenge beseitigt er die Temperaturregelabweichun­ gen. Bei diesem Regelorgan sorgt die Primärluftmengenre­ gelung durch Verstellung der Heißlufgmenge für einen konstanten Primärluftmengenstrom.

Wirkungsweise bei Mühlenlaständerungen

Bei Mühlenlaständerungen erhält der Temperaturregler einen geänderten Sollwert für die Temperatur vor der Mühle, gemäß der geänderten Zuteilerdrehzahl.

Er regelt die Isttemperatur vor der Mühle, im Zusammen­ spiel mit dem Primärluftregler, durch ein geändertes Kaltluft-Heißluft-Mischungsverhältnis mit geringer Ver­ zögerung und ohne Überschwingen, auf den neuen Sollwert.

Legende

 1 Kohlebunker
 2 Leitung
 3 Kohlezuteiler
 4 Leitung
 5 Wälzmühle
 6 Leitung
 7 Leitung
 8 Kohlenstaubleitung
 9 Mühlengebläse
10 Kaltluftregelklappe
11 Heißluftregelklappe
12 Temperaturmeßstelle vor Mühle
13 Temperaturmeßstelle nach Mühle
14 Primärluftmengenmeßstelle
15 Temperaturregelung
16 Zuteilerregelung
17 Zuteilerantrieb
18 Kennlinie - Führungsgröße
19 Kennlinie - Umschaltung
20 Primärluftregler
21 Primärluftmengenregelung
22 Sperrluftleitung
23 Kohlenstaubleitung

Claims (1)

1. Verfahren zum Betrieb einer Mühle, insbesondere einer Wälzmühle, für die Feuerung eines Dampferzeugers, bei dem Kohle und Primärluft zugeführt und das erzeugte Gemisch aus Kohlenstaub und Primärluft direkt in die Feuerung des Dampferzeugers eingeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Inbetriebnahme des Dampferzeugers die jeweiligen Temperaturen am Ein- und Austritt der Mühle bei mehreren Teillasten über den Lastbereich des Kohle­ zuteilers bei der Verfeuerung einer bestimmten Kohle gemessen und die Teillasten des Kohlezuteilers, die die Einhaltung des vorgegebenen, zuläs­ sigen Temperaturbereiches am Mühlenaustritt zulassen, als Führungsgrößen für die Regelung der Temperatur am Mühleneintritt eingesetzt werden, wobei bei Über- bzw. Unterschreitungen des vorgegebenen, zulässigen Temperatur­ bereiches am Mühlenaustritt die Führungsgrößen für die Regelung der Tempe­ ratur am Mühleneintritt entsprechend nach oben bzw. nach unten korrigiert werden.