DE1147239B - Dampferzeuger mit mindestens zwei Brennkammersystemen - Google Patents
Dampferzeuger mit mindestens zwei BrennkammersystemenInfo
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Description
BNTERNAT.KL. F 22 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
S 57734 Ia/13 d
ANMELDETAG: 5. A P R I L 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. APRIL 1963
AUSLEGESCHRIFT: 18. APRIL 1963
Die Erfindung betrifft einen Dampferzeuger mit mindestens zwei Brennkammersystemen, welchen jeweils
von einer Teilmenge des Arbeitsmittels durchströmte Heizflächen zugeordnet sind, wobei in dem einen
Brennkammersystem eine Zwischenüberhitzerheizfläche und in dem anderen Brennkammersystem eine
Vorüberhitzer- und mindestens eine Endüberhitzerheizfläche angeordnet sind und die Regelung der
Dampftemperaturen durch unterschiedliche Befeuerung der Brennkammersysteme erfolgt.
Es sind Dampferzeuger der geschilderten Art bekannt, bei denen die einem System zugeordnete Überhitzerheizfläche
gemeinsam von den beiden Arbeitsmittelteilmengen durchströmt wird. Zu diesem Zweck
werden die aus je einer Vorüberhitzerheizfläche in den beiden Systemen kommenden Teilmengen in einer
Mischstelle zusammengefaßt und gemeinsam dem in einen System befindlichen Endüberhitzer zugeführt.
Wenn nun beim Anfahren der Anlage vorerst das den Endüberhitzer aufweisende System in Betrieb genommen
wird, steht zur Kühlung des Endüberhitzers nur etwa die Hälfte der normalerweise beim Anfahren
durchströmenden Arbeitsmittelmenge zur Verfügung, wodurch die Stabilität der Durchströmung des Endüberhitzers
nicht mehr gewährleistet ist. Weitere Nachteile ergeben sich beim nachfolgenden Anfahren des anderen
Systems, indem dann während einer gewissen Anfahrperiode dem in den Endüberhitzer strömenden,
dampfförmigen Arbeitsmittel noch nicht verdampftes Arbeitsmittel oder ein Gemisch aus dampfförmigem 3"
und flüssigem Arbeitsmittel beigemischt wird. Dies führt zu schockartigen Temperaturschwankungen im
Endüberhitzer, was sich besonders dann schädlich auswirkt, wenn dieser — wie es vielfach üblich ist —
aus austenitischem Stahl hergestellt wird, der gegenüber ferritischem Material einen wesentlich größeren
Ausdehnungskoeffizienten aufweist.
Bei einer bekannten Ausführungsform einer solchen Anlage wird die Temperatur des Dampfes, der den
für beide Arbeitsmittelteihnengen gemeinsamen End-Überhitzer verläßt, und die Temperatur des aus dem
Zwischenüberhitzer austretenden Dampfes mittels Rauchgasrückführung und mittels Verlagerung der
Verbrennungszone durch Schwenkbrenner geregelt.
Es ist auch eine Dampfkraftanlage mit zwei Brennkammersystemen bekannt, bei der das Arbeitsmittel
vom Eintritt in die Anlage bis zum Austritt aus den Erhitzerteilen getrennt geführt wird. Bei dieser Anlage
ist in jedem Brennkammersystem ein Endüberhitzer und auch ein Zwischenüberhitzer angeordnet.
Beim Anfahren von zunächst einem Brennkammersystem dieser Anlage muß dabei der Dampferzeuger
mit mindestens zwei Brennkammersystemen
Anmelder:
Gebrüder Sulzer Aktiengesellschaft, Winterthur (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Marsch, Patentanwalt,
Schwelm (Westf.), Westfalendamm 10
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 12. März 1958 (Nr. 56 934)
in diesem angeordnete Zwischenüberhitzer gekühlt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei den Dampferzeugern, auf die sich die Erfindung bezieht,
insbesondere beim Anfahren, die Stabilität der Durchströmung
in den Endüberhitzerheizflächen zu wahren, ohne daß der Zwischenüberhitzer ungekühlt wärmebeaufschlagt
ist und bei normalem Betrieb die Regelung der Austrittstemperatur des Dampfes aus den
Endüberhitzerheizflächen erschwert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Heizflächen in an sich bekannter
Weise vom Arbeitsmitteleintritt bis zum Frischdampfaustritt voneinander getrennt und die getrennten Endüberhitzerheizflächen
in dem von der Zwischenüberhitzerheizfläche freien Brennkammersystem angeordnet sind.
Dies ermöglicht ein zeitlich aufeinanderfolgendes Anfahren der Brennkammersysteme, ohne daß Störungen
durch ungenügende Kühlung der Zwischenüberhitzerheizfläche und der Endüberhitzerheizflächen
eintreten oder zum Vermeiden solcher Störungen Lastbeschränkungen in Kauf genommen werden müssen.
Infolge der Trennung der Heizflächen vom Arbeitsmitteleintritt bis zum Frischdampf austritt lassen
sich die den Zwischenüberhitzer nicht aufweisenden Brennkammersysteme, welche zuerst angefahren
werden, bis auf Vollast hochfahren und dank der er-
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findungsgemäßen Anordnung der Heizflächen braucht dabei keine Zwischenüberhitzerheizfläche gekühlt zu
werden. Dabei, wie auch im normalen Betrieb, wenn die weiteren Brennkammersysteme angefahren sind,
tritt keine Erschwerung der Regelung der Temperatur des aus den Endüberhitzerheizflächen austretenden
Dampfes ein. Weiter werden schockartige Temperaturschwankungen auch beim gleichzeitigen Anfahren
der Brennkammersysteme vermieden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist in dem die Zwischenüberhitzerheizfläche enthaltenden Brennkammersystem
in an sich bekannter Weise eine Vorüberhitzerheizfläche angeordnet, und die Temperatur
des aus der nachgeschalteten Endüberhitzerheizfläche austretenden Frischdampfes ist durch Einspritzen von
flüssigem Arbeitsmittel zwischen Vorüberhitzer- und Endüberhitzerheizfläche regelbar. Dadurch ist es möglich,
Eingriffe, wie sie durch Änderungen in der Feuerlage,
ungleichmäßige Verschmutzung usw. bedingt sind, nur auf die ungünstig betroffene Endüberhitzerheizfläche
zu beschränken oder allenfalls durch entsprechende Betriebsführung des anderen Systems zu
kompensieren, so daß ein die Temperatur des der Turbine zuströmenden Frischdampfes beeinflussender
Eingriff überflüssig wird. Die Temperatur des aus der Zwischenüberhitzerheizfläche austretenden Arbeitsmittels
kann ferner in an sich bekannter Weise durch Beeinflussung der räumlichen Feuerführung im zugehörgien
Brennkammersystem geregelt werden.
Die Erfindung und weitere mit ihr zusammenhängende Merkmale sind an Hand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung Teile einer als Heizmittel beispielsweise auf nicht gezeichnete
Weise aus einer Zwischenstufe einer Turbine Heizdampf zugeführt werden kann.
Dem System II wird über die Leitung 35, die Speisepumpe
36, das Speisewasserregelventil 37 und den Ekonomiser 38 Arbeitsmittel zugeführt, das in der
Verdampf erheizfläche 39 in Dampf umgewandelt wird. An die Verdampferheizfläche 39 schließt die Vorüberhitzerheizfläche
40 an, aus welcher der Dampf in die Endüberhitzerheizfläche 41 geführt wird. Der aus
der Endüberhitzerheizfläche 41 kommende Dampf wird über Leitung 42 in die Leitung 20 geführt und
gelangt nach teilweiser Entspannung in der Turbine 43 ebenfalls in die Leitung 21.
Die Brennkammersysteme I und II werden durch Schwenkbrenner 51 bzw. 52 beheizt; in der Regel sind
mehrere Brenner vorgesehen, wobei der Einfachheit halber für jedes System nur ein Brenner gezeichnet ist.
Dem Schwenkbrenner 51 kann durch die Leitung 53 Brennstoff zugeführt werden. Zur Regulierung der
Brennstoffmenge dient das Regelventil 54. Der Schwenkbrenner 52 erhält aus der Leitung 55 eine
mit Hilfe des Ventils 56 geregelte Brennstoffmenge. Als Brennstoff kann beispielsweise Öl oder Kohlenstaub
verwendet werden, wobei der Einfachheit halber die Zuführleitungen für Primär- und Sekundärluft
weggelassen sind. Die räumliche Feuerführung kann in jedem Brennkammersystem durch Verstellung des
Schwenkbrenners verändert werden. Hierzu sind die Schwenkbrenner 51 und 52 über ein Gestänge mit
Stellmotoren 57 und 58 gekuppelt.
In den Leitungen 19 und 42 sind Absperrventile 61 und 62 angeordnet, die auch als regelbare Dampfabgabeventile
ausgebildet und durch Dampfdruck
Dampfkraftanlage mit einem erfindungsgemäß gebau- 35 und/oder Drehzahlregler der Turbine beeinflußt sein
ten Dampferzeuger, können. Ferner sind — in Strömungsrichtung des
Fig. 2 Ausführungsformen der in Fig. 1 schematisch Dampfes gesehen — vor den Ventilen 62 und 61
angedeuteten Regelvorrichtungen und Bypaßleitungen 63 bzw. 64 an die Leitungen 42 bzw.
Fig. 3 eine Ausführungsform eines in Fig. 2 sehe- h lh i d Afhbhäl 11
matisch dargestellten Temperaturfühlers.
Der in Fig. 1 als Teil einer Dampfkraftanlage schematisch
dargestellte Dampferzeuger weist zwei Brennkammersysteme I und H auf. Dem System I wird aus
dem Anfahr- und Speisewasserbehälter 11 über die Leitung 12, die Speisewasserpumpe 13, das Regelventil
14 und den Ekonomiser 15 Wasser zugeführt und in die Verdampf erheizfläche 16 geleitet. Der Ekonomiser
15 wird auf bekannte Weise durch die Abgase der Kesselfeuerung beheizt. An die Verdampferheizfläche
16 schließt die Vorüberhitzerheizfläche 17 an. Aus dieser Heizfläche wird das Arbeitsmittel aus
dem Brennkammersystem I in das Brennkammersystem II übergeführt, und zwar in den Endüberhitzer
18, der durch die Frischdampfleitungen 19 und 20 mit dem Einlaß der Hochdruckturbine 43 verbunden ist.
Die Austrittsleitung 21 dieser Turbine mündet in die Leitung 22, welche in die im Brennkammersystem I
angeordnete Zwischenüberhitzerheizfläche 23 führt. Aus dem Zwischenüberhitzer 23 führt die Leitung 24
in die Niederdruckturbine 25, aus welcher der entspannte Dampf in den Kondensator 26 strömt. Die
Zwischenüberhitzerheizfläche kann mit Hilfe der Leitung
27 überbrückt werden, welche ein Absperrorgan aufweist. Die Leitung 29 verbindet den Kondensator
26 mit der Köndensatpumpe 30, welche das Kondensat durch die Leitung 31 zurück in den Behälter
11 fördert. In der Leitung 31 sind ein oder mehrere Speisewasservorwärmer 32 angeordnet, denen
19 angeschlossen, welche in den Anfahrbehälter 11 führen. Die Leitungen 63 und 64 sind mit einem Absperrorgan
66 bzw. 65 versehen.
Zur Regelung des Dampferzeugers dienen folgende Regelvorrichtungen. Die in die Verdampferheizfläche
16 des Brennkammersystems I geführte Speisewassermenge wird in Abhängigkeit der vom Temperaturfühler
71 am Eintritt in den Vorüberhitzer 17 gemessenen Arbeitsmitteltemperatur geregelt. Zu diesem
Zweck ist der Fühler 71 über eine Impulsleitung 72 mit dem Stellmotor des Ventils 14 verbunden. Ein
Absinken der Temperatur unter einen eiagestellten Sollwert bewirkt eine Verminderung des Durchströmquerschnitts
des Ventils 14 und umgekehrt. Eine entsprechende Regelvorrichtung ist dem Brennkammersystem
II zugeordnet und weist einen Temperaturfühler 73 auf, der über die Impulsleitung 74 auf den
Stellmotor des Ventils 37 einwirkt.
Die dem Schwenkbrenner 51 des Brennkammersystems I durch das Ventil 54 zugeführte Brennstoffmenge
wird in Abhängigkeit des vom Druckfühler 75 in der Leitung 19 gemessenen Dampfdruckes derart
geregelt, daß ein Abfallen des Druckes unter einen einstellbaren Sollwert eine Erhöhung der Brennstoffzufuhr
bewirkt und umgekehrt. Der Druckfühler 75 steht über die Impulsleitung 76 in Wirkverbindung
mit dem Stellmotor des Ventils 54. Entsprechend wird die dem Schwenkbrenner 52 des Brennkammersystems
Π zugeführte Brennstoffmenge nach Maßgabe
des vom Druckfühler 77 gemessenen Druckes in der
Leitung 42 geregelt. Zu diesem Zweck ist der Stellmotor des Ventils 56 über die Impulsleitung 78 mit
dem Druckfühler 77 verbunden. Ein Absinken des Druckes unter einen eingestellten Sollwert bewirkt
eine Vergrößerung der Brennstoffmenge und umgekehrt.
Die Temperatur des aus dem Zwischenüberhitzer 23 kommenden Dampfes wird mit Hilfe des Schwenkbrenners
51 geregelt. Zu diesem Zweck ist in der Leitung 24 ein Temperaturfühler 79 angeordnet, der über
die Impulsleitung 80 so auf den Stellmotor 57 des Schwenkbrenners 51 einwirkt, daß beim Absinken der
Zwischenüberhitzungstemperatur unter einen einstellbaren Sollwert der Schwenkbrenner in Plusrichtung
des Pfeiles 81 verstellt wird, während andererseits eine über dem Sollwert liegende Zwischenüberhitzungstemperatur
ein Verstellen des Schwenkbrenners 51 in Minusrichtung des Pfeiles 81 zur Folge hat.
Die Temperatur des aus dem Endüberhitzer 18 kommenden Dampfes wird durch Wassereinspritzung
an der Stelle 82 geregelt. Zu diesem Zweck ist in der Leitung 19 ein Temperaturfühler 83 angeordnet, der
über die Impulsleitung 84 auf den Stellmotor des Regelventils 85 einwirken kann. Das Ventil 85 ist in
der Leitung 86 angeordnet, welche in die Verbindungsleitung der Heizflächen 17 und 18 mündet und welcher
auf nicht gezeichnete Weise Speisewasser unter Druck zugeführt werden kann. Die Teile 82 bis 86 wirken
derart zusammen, daß ein Überschreiten der Frischdampftemperatur in der Leitung 19 über einen eingestellten
Sollwert eine Vergrößerung der an der Stelle 82 eingespritzten Wassermenge herbeiführt und umgekehrt.
Zur Regelung des aus dem Endüberhitzer 41 austretenden Frischdampfes kann der Schwenkbrenner
52 verstellt werden. Zu diesem Zweck ist in der Leitung 42 ein Temperaturfühler 87 angeordnet, der so
über die Impulsleitung 88 auf den Stellmotor 58 des Schwenkbrenners 52 einwirkt, daß beim Absinken der
Frischdampftemperatur unter einen einstellbaren Sollwert die Wärmebeaufschlagung der Endüberhitzer
erhöht wird und umgekehrt.
Fig. 2 zeigt Ausführungsformen der in Fig. 1 angedeuteten Regelvorrichtungen in schematischer Darstellung.
Gleiche Teile sind in beiden Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Zur Regelung der in das Brennkammersystem I geführten Speisewassermenge ist zwischen Verdampferheizfläche
16 und Vorüberhitzerheizfläche 17 ein Temperaturfühler 91 angeordnet. Dieser ist auf bekannte
Weise als Flüssigkeitsthermometer mit einer vom Arbeitsmittel angeströmten und teilweise von
einer verdampfbaren Flüssigkeit gefüllten Meßkugel
92 (Fig. 3) ausgebildet, deren Inneres über die Leitung 93 mit der Federdose 94 in Verbindung steht. In
dem geschlossenen, durch die Kugel 92, die Leitung
93 und die Dose 94 gebildeten Raum stellt sich ein der zu messenden Temperatur etwa proportionaler
Druck ein. Ein Ansteigen der Arbeitsmitteltemperatur über einen einstellbaren Sollwert bewirkt eine Längenvergrößerung
der Dose 94 und eine Abwärtsbewegung des Steuerschiebers 95, womit der Kolben des den
Stellmotor des Ventils 14 (Fig. 1) bildenden Servomotors 96 nach oben bewegt wird und das Ventil 14
eine Vergrößerung seines Durchlaßquerschnittes erfährt.
Der Bremszylinder 97 und die Feder 98 erteilen der Regelvorrichtung eine proportional integrale Wirkungsweise.
Umgekehrt bewirkt ein Absinken der vom Temperaturfühler 91 gemessenen Temperatur
eine Schließbewegung des Ventils 14 und damit eine Verminderung der in das System I geführten Speisewassermenge.
Die Regelung der in den Verdampfer 39 geführten Speisewassermenge erfolgt auf entsprechende
Weise.
Die an der Stelle 82 eingesprizte Wassermenge wird in Abhängigkeit der vom Temperaturfühler 83 gemessenen
Temperatur geregelt. Der Temperaturfühler
ίο ist gemäß Fig. 3 ausgebildet und wirkt über die Leitung
99 auf die Federdose 100, welche direkt den Stellmotor des Ventils 85 in der Leitung 86 bildet.
Unter Umständen könnte die Federdose 100 auch ein im Sinne der geschilderten Speiseregelung arbeitendes
Servosystem mit nachgiebiger Rückführung beeinflussen.
Zur Regelung der durch die Leitung 55 dem Brenner 52 zugeführten Brennstoffmenge wird der in der
Leitung 42 herrschende Druck über die Leitung 103 auf die Federdose 104 übertragen, die ihrerseits über
ein Gestänge mit dem Steuerschieber 106 verbunden ist. Ein Absinken des Druckes verschiebt den Steuerschieber
106 nach unten und bewirkt eine Aufwärtsbewegung des Kolbens des Servomotors 108, der den
Stellmotor für das Ventil 56 bildet. Umgekehrt ergibt ein Ansteigen des Druckes über einen auf nicht gezeichnete
Weise einstellbaren Sollwert eine Verminderung der dem Brenner 52 zugeführten Brennstoffmenge.
Der Bremszylinder 109 und die Feder 110 erteilen der Regelvorrichtung eine proportional integrale
Wirkungsweise.
Die Lage des Schwenkbrenners 52 wird in Abhängigkeit der vom Temperaturfühler 87 gemessenen
Temperatur beeinflußt. Dieser wirkt über die Leitung 111 auf die Federdose 112, welche mit dem Steuerschieber
113 des Servomotors 58 verbunden ist; letzterer bildet den Stellmotor des Schwenkbrenners. Die
Wirkungsweise ist derart, daß ein Absinken der Temperatur unter einen eingestellten Sollwert eine Aufwärtsbewegung
des Schwenkbrenners in Plusrichtung des Pfeiles 114 herbeiführt und umgekehrt. Auf entsprechende
Weise wird die Lage des Schwenkbrenners 51 geregelt, und zwar mit Hufe des Temperaturfühlers
79 am Austritt aus dem Zwischenüberhitzer 23, der Leitung 115, der Federdose 116, des Steuerschiebers
117 und des Servomotors 57, der den Stellmotor des Schwenkbrenners 51 bildet. Ein Absinken
der Zwischenüberhitzungstemperatur bewirkt eine Aufwärtsbewegung des Schwenkbrenners 51 in Plusrichtung
des Pfeiles 81 und umgekehrt. Eine die Bremszylinder 131 bzw. 132 und die Federn 133 und
134 aufweisende nachgiebige Rückführung erteilt den geschilderten Vorrichtungen zum Regeln der Lage der
Schwenkbrenner 51 und 52 eine proportional integrale Wirkungsweise.
Zur Regelung der in den Brenner 51 geführten Brennstoffmenge wird der an der Stelle 75 herrschende
Dampfdruck in der Leitung 19 über die Leitung 121 auf die Federdose 122 übertragen. Eine Längenänderung
der Dose infolge Druckänderung wird auf den Steuerschieber 123 des Servomotors 124 übertragen,
welcher den Stellmotor des Ventils 54 in der Leitung 53 bildet. Auch hier ist eine nachgiebige
Rückführung vorgesehen, die den Bremszylinder 125 und die Feder 126 aufweist. Ein absinkender Dampfdruck
in der Leitung bewirkt eine Vergrößerung der durch das Ventil strömenden Brennstoffmenge und
umgekehrt.
Der Einfachheit halber sind die Mittel zum Einstellen der Sollwerte der verschiedenen Regelgrößen
weggelassen.
Der geschilderte Aufbau des Dampferzeugers ermöglicht die Inbetriebnahme des Brennkammersystems
II bei noch außer Betrieb stehendem System I. Dies sei nachstehend an Hand des Anfahrvorganges
■für den Dampferzeuger erläutert. Bei vorläufig geschlossenem Ventil 62 (Fig. 1) werden die Speisepumpe
36 und der Brenner 52 eingeschaltet. Bis zum Erreichen des gewünschten Dampfdruckes und der
gewünschten Dampftemperatur in der Leitung 42 wird das umgewälzte Speisewasser bzw. der allmählich
erzeugte Dampf über die Leitung 63 in den Behälter 11 zurückgeführt. Zum Vorwärmen der Türbine
43 kann eine kleine Dampfmenge bei leicht geöffnetem Ventil 62 in die Turbine geführt werden.
Nach Erreichen der Sollwerte von Dampfdruck und Dampftemperatur wird das Ventil 62 geöffnet und das
Ventil 66 geschlossen und so die Turbine 43 in Betrieb gesetzt. Der Abdampf aus der Turbine 43 kann
in die Turbine 25 oder aber unter Umgehung dieser Turbine über die mit dem Absperrorgan 127 ausgerüstete
Leitung 128 in den Kondensator 26 geführt werden. Es ist also ein normaler Betrieb des Brennkammersystems
II bei noch ausgeschaltetem System I möglich. Zur Kühlung des Endüberhitzers 18 wird bei
noch ausgeschalteten Brenner 51 eine geringe Wassermenge mit Hilfe der Speisepumpe 13 oder einer nicht
gezeichneten Hilfspumpe durch die Rohre des Brennkammersystems I umgewälzt, wobei das umgewälzte
Wasser bei geschlossenem Ventil 61 über die Leitung 64 in den Behälter 11 zurückgeführt wird.
Zur Inbetriebnahme des Brennkammersystems I wird der Schwenkbrenner 51 eingeschaltet und die
Speisewasserpumpe 13 auf Normalbetrieb gebracht. Nach Erreichen des gewünschten Dampfdruckes und
der gewünschten Dampftemperatur wird das Ventil 65 geschlossen und das Ventil 61 geöffnet. Zur Kühlung
des Zwischenüberhitzers 23 während des Anfahrens des Brennkammersystems I steht dank des erfindungsgemäßen
Aufbaus des Dampferzeugers unabhängig vom Betriebszustand des Systems I Dampf aus dem
System II zur Verfügung, indem aus der Turbine 43 kommender Dampf durch den Zwischenüberhitzer
geführt wird. Dank der geschilderten Temperaturregelung des aus dem Endüberhitzer 18 austretenden
Frischdampfes durch Einspritzen von Wasser an der Stelle 82 kann die Zwischenüberhitzungstemperatur
des Dampfes durch Verstellen des Schwenkbrenners 51 geregelt werden, ohne daß die Frischdampftemperatur
in der Leitung 19 nachteilig beeinflußt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die geschilderten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So wäre es auch möglich, an Stelle von Schwenkbrennern eine Rostfeuerung vorzusehen und die räumliche Verteilung der in
den Brennräumen erzeugten Wärme beispielsweise mit Hilfe von verstellbaren Rauchklappen zu beeinflussen.
Ferner sind auch anders gebaute Regelorgane — zum Beispiel elektrische Regelorgane — denkbar.
Erfindungsgemäß gebaute Dampferzeuger können mit unterkritischem, kritischem oder überkritischem
Druck betrieben werden. Bei Dampferzeugern für Betrieb mit kritischem oder überkritischem Druck und
Zwangdurchlauf des Arbeitsmittels kann nicht mehr von einer eigentlichen Verdampferheizfläche gesprochen
werden. An ihre Stelle tritt dann eine die Umwandlungszone enthaltende Heizfläche.
Schließlich kann die Erfindung ohne weiteres auch auf Dampferzeuger mit Naturumlauf oder Zwangumlauf
des Arbeitsmittels angewendet werden.
Claims (2)
1. Dampferzeuger mit mindestens zwei Brennkammersystemen, welchen jeweils von einer Teilmenge
des Arbeitsmittels durchströmte Heizflächen zugeordnet sind, wobei in dem einen
Brennkammersystem eine Zwischenüberhitzerheizfläche und in dem anderen Brennkammersystem
eine Vorüberbitzer- und mindestens eine Endüberhitzerheizfläche angeordnet sind und die
Regelung der Dampftemperaturen durch unterschiedliche Befeuerung der Brennkammersysteme
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizflächen in an sich bekannter Weise vom Arbeitsmitteleintritt
bis zum Frischdampf austritt voneinander getrennt und die getrennten Endüberhitzerheizflächen
(18, 41) in dem von der Zwischenüberhitzerheizfläche (23) freien Brennkammersystem
(II) angeordnet sind.
2. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem die Zwischenüberhitzerheizfläche
(23) enthaltenden Brennkammersystem (I) in an sich bekannter Weise eine Vorüberhitzerheizfläche
(17) angeordnet und die Temperatur des aus der nachgeschalteten Endüberhitzerheizfläche
(18) austretenden Frischdampfes durch Einspritzen von flüssigem Arbeitsmittel zwischen Vorüberhitzer- (17) und Endüberhitzerheizfläche
(18) regelbar ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1012 616,
449;
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1012 616,
449;
französische Patentschrift Nr. 1085 964;
belgische Patentschrift Nr. 550 616.
belgische Patentschrift Nr. 550 616.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 550/116 4.63
Applications Claiming Priority (1)
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CH894533X | 1958-03-12 |
Publications (1)
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