DE407005C - Dampfkraftanlage fuer hohen Druck - Google Patents

Dampfkraftanlage fuer hohen Druck

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DE407005C
DE407005C DEF52537D DEF0052537D DE407005C DE 407005 C DE407005 C DE 407005C DE F52537 D DEF52537 D DE F52537D DE F0052537 D DEF0052537 D DE F0052537D DE 407005 C DE407005 C DE 407005C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F22STEAM GENERATION
    • F22BMETHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
    • F22B37/00Component parts or details of steam boilers
    • F22B37/02Component parts or details of steam boilers applicable to more than one kind or type of steam boiler
    • F22B37/42Applications, arrangements, or dispositions of alarm or automatic safety devices

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Control Of Steam Boilers And Waste-Gas Boilers (AREA)

Description

  • Dampfkraftanlage für hohen Druck. Eine wesentliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Dampfkraftanlagen ist nur noch durch bedeutende Erhöhung der Dampfspannung möglich. Sollen aber damit nicht auch erhöhte Betriebsgefahren verbunden sein, so müssen bestimmte Maßnahmen zu deren Abwendung getroffen werden. Da die Gefahren in der Hauptsache im Kesselbetrieb liegen, so ist darauf in erster Linie bei der Kesselgestaltung Bedacht zu nehmen. Durch Verkleinerung des unter Feuerwirkung stehenden Kesselhohlraumes und dessen Querschnitts auf das geringe Maß von einigen Quadratzentimeter, etwa in Form einer Rohrschlange, können bekanntlich größere Sach- oder Personenschäden bei Kesselexplosionen verhindert werden. Das Hauptziel muß aber die Abwendung der Kesselschäden selbst sein, weil nur dadurch die erforderliche Betriebssicherheit erreicht werden kann. In der Regel ist Wassermangel die Ursache von Kesselexplosionen. Je kleiner aber der Wasserinhalt, desto größer ist die Gefahr einer Zerstörung des Kessels durch Verbrennen wegen Wassermangels, weil bei einem Versagen .der Kesselspeisevorrichtungen der Kessel. sehr rasch wasserleer wird. Es ist demgemäß dafür zu sorgen, da.ß auch bei kleinstem Wasserinhalt das Ausbleiben der Speiewasserzuf=-hr keine Lberhitzung des Kessels zur Folge haben kann. An einem sehr kleinen Wasserinhalt soll aber aus Rücksicht auf kurze Anheizdauer und auch wegen der Herstellungskosten festgehalten werden.
  • Das Wesen dieser Erfindung besteht darin, daß die ständig über Bedarf zugeführte Speisewassermenge fortwährend abfließt und in einen Zylinder geleitet wird, in dem ein mit der unter Selbstschluß stehenden Luftklappe in Verbindung stehender Kolben durch die Druckwirkung des abfließenden Kesselspeisewassers verschoben und damit die Luftzufuhr zur Feuerung offen gehalten wird, während der Kolben gleichzeitig zwei Ventile steuert, von denen eines beim Ausbleiben des S,peisewasserübersühusses entweder eine unmittelbare Verbindung des Kessels mit dem Kondensator herstellt oder Kühlwasser in einen Verdampfungskühler eintreten läßt, in welchem der nach Abfluß der Luftzufuhr etwa noch erzeugte überdruck an Dampf beseitigt wird und das andere die Dampfentnahme aus dem Kessel abschließt und eine Alarmpfeife in Betrieb setzt. Der dem Kessel zugeordnete Kühler oder Kondensator schlägt den zuviel erzeugten Dampf nieder, der dann als Wasser wieder dein Kessel zufließt. Um diesen selbsttätigen Kreislauf zwischen Kessel und Kondensator erreichen zu können, wird der letztere so hoch über dem Kessel aufgestellt, daß sich ein genügend hohes Gefälle für den Wasserzulauf bildet, ähnlich wie es bei Niederdruckdampfheizungsanlagen üblich ist. Der Druckunterschied zwischen Kessel und Kondensator wird dabei nur dem Spannungsabfall entsprechen, der sich durch die Widerstände ergibt, die der Dampf und das Niederschlagswasser auf dem Wege durch den Kessel und Kondensator und der zugehörigen Verbindungsleitung finden. Bei geeigneter Gestaltung wird dieser einen Meter Wassersäule nicht überschreiten. Dieses Verfahren würde naturgemäß keinen maschinellen Betrieb ermöglichen, weil dieser ja. nur durch entsprechendes Druckgefälle zustande kommen und um so wirtschaftlicher gestaltet werden kann, je größer das Druckgefälle ist. Während des Maschinenbetriebes ist deshalb eine künstliche Speisewasserzufuhr zum Kessel mittels Pumpe oder Injektors unerläßlich, aber für die Kesselsicherung beim Versagen der künstlichen Wasserzufuhr bildet die unmittelbare Verbindung des Kessels mit dem hochliegend angeordneten Kondensator die Grundlage. Es bedarf also nur noch einer Einrichtung, um je nach Sachlage die # Wasserzufuhr zum Kessel durch natürliches Gefälle (im ruhenden Zustand) oder auf künstlichem Weg (bei Maschinenbetrieb) wirksam werden zu lassen, d. h. einer selbsttätigen Umschaltung, welche beim Versagen der Speisepumpe in Tätigkeit tritt. Hierbei ist Bedacht darauf gelegt, daß weniger Schaden entstehen kann, wenn beim Versagen der vorerwähnten Einrichtung ein Betriebss illstand eintritt als ein Kesseldefekt. Deshalb ist das ganze Verfahren grundsätzlich darauf eingestellt, daß die unmittelbare Verbindung des Kessels mit dem Kondensator von vornherein gegeben ist und durch die besagte Einrichtung nur so lange unterbunden wird, als die künstliche Speisewasserzufuhr ordnungsgemäß vor sich geht, aber sich sofort wieder selbst herstellt, wenn diese ausbleibt. Demgemäß hat ein etwaiges Versagen der Einrichtung immer nur einen Betriebsstillstand, nicht aber eine Gefährdung des Kessels zur Folge. Als Betriebsmittel für diese Umschalteinrichtung dient Druckwasser aus dem Kessel, der zu diesem Behufe im L berfluß mit Speisewasser versorgt wird.
  • Die Kesselspeisevorrichtung hat somit ständig mehr als die verdampfte Wassermenge zu liefern. Der Ü'berfluß wird der Umschalteinrichtung zugeleitet und fließt durch diese nach dem Speisewasserbehälter ab, nachdem er durch Verschieben eines Kolbens das Schließen der Verbindung des Kessels mit dein Kondensator bewirkt hat. Ein Gegengewicht stellt die Verbindung wieder her, wenn der Speisewasserüberfluß ausbleibt. Die Einhaltung eines bestimmten Wasserstandes im Kessel besorgt entweder ein Schwimmkörper oder ein Thermostat, welcher die zuviel zugeführte Speisewassermenge zum Abfluß freigibt und das Abflußventil schließt, wenn durch unzulängliche Förderung der Speisevorrichtung der L berschuß ausbleibt. (Die Wirkungsweise des Thermostats beruht auf der Temperaturerhöhung, welche an der Wandung im untern Viertel des Thermostatverdampfers entsteht, wenn beim Ausbleiben des kälteren Speisewassers schließlich der Wasserstand im Oberkessel so weit sinkt, daß der hochgespannte heiße Dampf die untere Partie dieses Verdampfers erreicht und damit die Flüssigkeit im Innern des Thermostats zur Verdampfung bringen kann. Der hierdurch erzeugte Dampfdruck im Innern des Thermostats schließt dann durch Vermittlung einer Membran das Ventil, welches den Abfluß des Speisewasserüberschusses regelt.-) Um die erforderliche Heizfläche für den Kessel in Form einer Rohrschlange mit einem so kleinen Querschnitt von nur einigen Quadratzentimetern zu erzielen, ist eine beträchtliche Länge erforderlich. Würde diese Rohrschlange eingliedrig ausgeführt, dann ergäbe sich ein zu hoher Widerstand, und der Kondensator müßte allzu hoch über dem Kessel angeordnet werden, was unvorteilhaft wäre.
  • Deshalb wird die Rohrschlange, welche den wärmeaufnehmenden Teil des Kessels bildet, in mehrere Glieder unterteilt und jedes Glied durch eine eigene Dampfleitung mit dem Dampfsammler verbunden, die über dem Wasserstand des Dampfsammlers einmünden, so daß ein steter Wasserumlauf zwischen Kessel und Sammler in der Art, wie es sonst bei Röhrenkesseln, die mit einem Oberkessel verbunden sind, üblich ist, stattfinden kann. Die Anlage weist zwei Sammler auf, den bereits erwähnten Dampfsammler, in den die Dampfleitungen an den -einzelnen Kesselgliedern-einmünden, und einen zweiten, welcher den Thermostat oder Schwimmkörper für die Wasserstandsregelungenthält und in den das Speisewasser eingeleitet wird.
  • Von beiden Sammlern führen Leiturigen nach den unteren Enden der einzelnen Kesselglieder; während aber die Leitungen aus dem einen Sammler mit den der Feuerung zunächstgelegenen Kesselgliedern verbunden sind, erhalten die äußeren ihr Wasser aus dem andern Sammler. In diesem befindet sich stets Wasser von niedrigerer Temperatur (etwa 5o bis zoo' C), während die Wassertemperatur im andern Sammler 3oo bis 35o° beträgt. Die Heizgase bestreichen zuletzt die äußeren Kesselspiralen und können durch die niedrigere Wandungstemperatur derselben mehr Wärme abgeben als bei der hohen Temperatur von 300 bis 350.
  • Die Neuerung ist in den Zeichnungen ausführlich dargestellt.
  • Abb. i zeigt die Anlage in der Seitenansicht, Abb.2 dieselbe Ansicht in der Ge3taltung finit Verdampfungskühle.r an Stelle der Umschaltung zum Kondensator.
  • Abb. 3 zeigt die Anlage in der Seitenansicht zu Abb.2. Abb. 4. den Wasserstandsregler als Thermostat, Abb. 5 die Druckwasserumschalteinrichtung. In Abb.6 ist die Ausführung in Verbindung mit einer Zentralheizungs- oder Trockenanlage dargestellt.
  • Abb.7 zeigt eine Umschaltvorrichtung für die Ausführung nach Abb. 6.
  • Die Anlage besteht aus den Kesselschlangen a1, a2, a3, a4 (Abb. 2), den Dampfsammlern b und c (Abb. 3) mit Thermostat d, dem Kondensator e, dem Verdampfer f (Abb. 2;, der Speisepumpe g, dem W asserstandsregler l2, der Umschalteinrichtung i und dem Motor k. Die Anlage ist bis zur Mitte der beiden Sammler b und c mit Wasser gefüllt, so daß der Thermostat d zur Hälfte seiner Höhe von Wasser und zur andern Hälfte von Dampf umgeben ist. Der Thermostat selbst ist etwa zu ein Viertel seiner Höhe mit Wasser gefüllt. Solange nun die Speisewasserzufuhr ordnungsgemäß, d. h. mit überschußleistung vor sich geht, wird der untere Teil des Sammlers c stets eine Temperatur unter ioo° haben. Tritt aber eine Unzulänglichkeit in der Speisung. ein, dann sinkt der Wasserstand nach Maßgabe des Dampfverbrauchs, und der Thermostat wird jetzt auch in seinem untersten, mit Wasser gefüllten Teil vom heißen, hochgespannten Dampf umgeben, demzufolge das Wasser im Innern des Thermostats zur Verdampfung kommt und Druckbildung verursacht. Der solchermaßen sich bildende Druck wirkt durch Vermittlung einer Membran auf ein Ventil nt (Abb. 4.) ein, welches sich dabei schließt und damit das von der Pumpe geförderte Speisewasser veranlaßt, ausschließlich in den einen Sammler c zu fließen. Der Wasserstand hebt sich damit, und das Speisewasser kühlt den Thermostat, worauf der Dampfdruck sinkt und das Ventil m sich wieder öffnet, um einen Teil des von der Pumpe kommenden Speisewassers abfließen zu lassen. Kommt an Stelle des Thermostats ein Schwimmkörper zur Anwendung, dann wird die Steuerung des Abflußventils in bekannter -\Veise direkt bewirkt. Vom Sammler c führt eine Leitung i (Abb. i und 3) nach dem unteren Ende des Kessels und verteilt sich dort in zwei Verbindungen mit den betreffenden Gliedern a4 und a2 des Rohrschlangenkessels.
  • Oben aus diesen Gliedern führen vier Leitungen, je eine aus jedem Glied in den Dampfsammler h, aus dessen unterem Teil ebenfalls, wie beim Sammler c eine Leitung 3 nach dem Kessel führt, die aber in die Glieder a1 und a= einmündet. Die Heizgase ziehen radial ab und bestreichen so zuletzt den äußeren Teil des Kessels, der mit kühlerem Wasser beschickt wird, können also ihre Wärme im Gegenstrom an den Kessel abgeben.
  • Aus dem Abflußventil m (Abb. 4) des Wasserstandsreglers k wird das überflüssige. Speisewasser ;der Umschaltvorrichtung i zugeleitet, indem es einen Kolben n (Abb. 5) so weit vordrängt, bis er eine öffnung für den Abfluß in den nicht dargestellten Pumpenbehälter durch Leitung 12 freigibt. Der Kolben n wirkt auf einen Hebel ein, der Irin einem Ventil o (Abb. i ) verbunden ist, das die Verbindung des Kessels mit dem hochliegenden Kondensator schließt, solange der Speisewasserüberfluß den Kolben in seiner Endlage festhält. Bleibt dieser überschuß aus irgendeinem Grunde aus, dann wird der Kolben n durch. ein Gegengewicht oder Federkraft in die Ursprungslage zurückgedrückt, und das Umschaltventil zum Kondensator öffnet sich, der Dampfdruck .aus dein Kessel bläst in den Kondensator ab, und die Kesselspeisung erfolgt weiterhin durch natürliches Druckgefälle der zwischen Kondensator und Kessel sich: bildenden Wassersäule. Gleichzeitig kann mit dieser Einrichtung auch die Luftzufuhr zur Kesselfeuerung abgesperrt werden.
  • Für ortsfeste Anlagen mit wenig Betriebsunterbrechungen ist dieses Verfahren das einfachste und richtigste. Bei Fahrzeuganlagen dagegen mit 'häufigem Stillstand würde das oftmals sich, wiederholende Abblasen des Kesseldruckes als störend empfunden werden. In diesem Fall hat der Druckwasserkolben die Aufgabe, ein Absperrventil p (Abb. 2) in der Hauptdampfleitung ¢ zur Maschine während des Betriebes geöffnet zu halten, das sich sofort selbsttätig schließt, wenn äer Speisewasserüberschuß ausbleibt und so die weitere Dampfentnahme aus dem Kessel verhindert. Mit diesem Vorgang wird ebenfalls durch den Druckwasserkolben gleichzeitig auch die Luftzufuhr zur Feuerung abgeschlossen.
  • In der Regel ist damit die Überdruckbildung abgewendet, weil die bei stark gedämpfter Feuerung noch vor sich gehende Dampferzeugung gerade noch für die Dekkung der Wärmeverluste hinreicht. In vorsorglicher Absicht ist jedoch eine Zusatzkühlung durch einen Verdampfer f (Abb. 2 und 3) vorgesehen, welcher hier durch ein die aus dem Kessel kommenden Dampfleitungen umhüllendes Mantelgefäß dargestellt ist. Dieser steht durch Leitung 5 und 5a (Abb. z und 3) mit dem Kondensator in Verbindung. In der Leitung 5a befindet sich ein. Ventil s (Abb. a), durch welches das Wasser aus dem Kondensator dem Verdampfer zugeleitet werden kann. Ein Regler Y öffnet dieses Ventil (Abb. a), wenn Überdruck entsteht. Dadurch wird das Wasser aus dem Kondensator veranlaßt, seinen Weg in den Verdampfer zu nehmen, wo es zur Verdampfung kommt und so dem Kessel Wärme entzieht, um jede weitere Überdruckbildung zu vermeiden. Im Betriebszustande dagegen schließt sich mangels Überdruckes des Ventil s, so daß das Wasser aus dem Kondensator durch Leitung i i (Abb. z) der Speisepumpe zufließen kann, ohne den V erdampfungskühler zu berühren. An Stelle des überdruckreglers r kann die Steuerung des Ventils s auch durch die Umschaltvorrichtung i bewirkt werden. Das selbsttätige Abschließen der Dampfleitung zur Maschine und der Luftzuführung zur Feuerung kann gegebenenfalls auch durch Handbetrieb ersetzt werden. wenn es sich wie bei Fahrzeugbetrieb um Anlagen handelt, die nie ohne Aufsicht in Betrieb sind. In diesem Falle hat während des Betriebes der vom Speisewasserüberschuß verdrängte Druckwasserkolben nur ein Ventil zu steuern, das mit einer Alarmpfeife in Verbindung steht. Beim Stillstand der Maschine ist die Überdruckbildung durch den vom Regler r zu steuernden Wasserzufluß zum Verdampfer f zu verhindern.
  • Dieses Verfahren hat wie das erstbeschriebene nach Abb. z und 3 ebenfalls den selbsttätigen «'asserzulauf aus dem hochliegenden Oberkessel zur Grundlage, nur mit dem Unterschied, daß in diesem Fall der Betriebsdruck erhalten bleibt und nur der bei Betriebsstillstand etwa noch entstehende unzulässige Überdruck beseitigt wird.
  • An Stelle des auf der Zeichnung in Abb, t, und 3 angedeuteten Kondensators kann auch eine Heizungs- oder Trockenanlage treten, in welcher Abdampfwärme verwertet wird. Tritt eine Störung auf, welche die zureichende Kesselspeisung durch die Pumpe behindert, dann schaltet der Regler i (Abb. 7) auf unmittelbare Verbindung des Kessels mit der Heizungslage um, und die ganze Einrichtung arbeitet wie eine normale Niederdruckdampfheizung mit selbsttätigem Wasserzulauf aus den hochliegenden Heizkörpern nach dem Kessel. Zweckmäßig erfolgt dann hier die Feuerungsregelung nach dem Wärmebedarf der Heizungsanlage durch einen Niederdruckregler u., der vom Dampfdruck in der Heizungsanlage b.eeinflußt wird.
  • Mittels einer Handspeisepumpe l kann ein Speisewasserüberschuß herbeigeführt werden, der dann das Schließen der Verbindung des Dampfsammlers mit der Heizungsanlage durch die Umschaltvorrichtung i bewirkt. Der Kesseldruck steigt dann rasch an, und die Maschine (Motor oder Turbine) kann in Betrieb gesetzt werden, wodurch auch gleichzeitig die maschinell betriebene Speis,epumpeg zu arbeiten beginnt. Ein Regler v (Abb. 6) hat die Aufgabe, die Zylinderfüllung der Maschine so zu regeln, daß der Kesseldruck sich ständig auf der richtigen Höhe der vorgesehenen Betriebsspannung hält. Der Abdampf wird der Heizungsanlage durch Leitung 6 zugeführt. Wird viel Heizdampf gebraucht, so nimmt die Dampferzeugung des Kessels unter der Steuerung der Luftzufuhr durch den Niederdruckregler u zu. Bei kleiner Zylinderfüllung der Maschine würde dabei schließlich ein unzulässiger Überdruck entstehen, und der zuviel erzeugte Dampf würde durch das Sicherheitsventil sv ohne Arbeitsleistung in die Heizungsanlage abströmen.
  • Das soll der genannte Regler v (Abb.6) verhindern, indem er die Zylinderfüllung nach Maßgabe der Drucksteigerung durch Einwirkung auf die Maschinensteuerung verstärkt. Sinkt der Heizdampfbedarf und damit auch die Dampferzeugung, dann wird durch den Regler v die Zylinderfüllung verkleinert, so daß sich der Betriebsdruck stets auf annähernd gleicher Höhe hält. Voraussetzung für die wirtschaftliche Durchführung dieses Verfahrens ist jedoch, daß für die wechselnde Kraftleistung eine Verwendungsmöglichkeit besteht, die jedoch überall da gegeben ist, wo ein Anschluß an ein größeres elektrisches Leitungsnetz vorliegt oder sonst eine Aus. gleichskraftentnahme eingerichtet ist. In Abb.7 ist die Umschalteinrichtung zum unmittelbaren Heizungsbetrieb ohne Krafterzeugung und umgekehrt zum Maschinenbetrieb mit Abdampfheizung zeichnerisch erläutert. Beim Ausbleiben des Speisewass-erüberschusses öffnet sich das kleinere Ventil x und läßt den hochgespannten Dampf aus Sammler und Kessel in die Heizung abblasen. Nach erfolgter Entspannung öffnet sich das größere Ventil y durch Federdruck, und der Heizbetrieb ohne Krafterzeugung ist hergestellt. Wenn sich der Speisewasserüberschuß wieder einstellt, schließt sich durch den Kolbendruck der Umschaltvorrichtung, i das kleinere Ventil x, und dieses verursacht gleichzeitig auch das Schließen des größeren Ventils y. Die weitere Zuhaltung des letzteren besorgt dann der Dampfdruck.
  • Der Dampf (Abb.6) nimmt seinen Weg aus dem Dampfsammler b durch Leitung au nach der Umschaltvorrichtung i und von da durch Leitung 6 nach der Heizungs-, Trokken-, Koch- oder Warmwasserbereitungsanlage. Das Niederschlagswasser kehrt durch Leitung 7 wieder in den Kessel zurück. Diese Leitung 7 ist durch ein Rückschlagventil z mit dem Kessel verbunden, das sich nach innen öffnet und bei Betrieb der Anlage durch künstliche Kesselspeisung vom Kesseldruck zugehalten wird.
  • Leitung 8 führt in einen nicht dargestellten Zwischendampfüberhitzer, Leitung g führt aus demselben wieder heraus nach dem Mitteldruckzylinder der Maschine, und Leitung i o befördert den Abdampf aus dem Mitteldruckzylinder nach der Heizungsanlage.
  • Die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung ergeben sich: i. aus der mit überschußbetrielb bewirkten Kesselspeisung, wobei die unter Kesseldruck stehende überschüssige Speisewassermenge dazu dient, die verschiedenen Sicherungsvorkehrungen gegen Kesselschäden während der ordnungsgemäßen Wirkungsweise der Speisevorrichtungen zu verhindern, unterbrechend auf den Betrieb der Anlage einzuwirken, während dieselben sofort von selbst wirksam werden, wenn durch Ausbleiben des Speisewasserüberschusses Gefahr für den Kessel besteht; aus dem Aufbau der Anlage mit hochliegendem Kondensator, welche die Wasserversorgung des Kessels beim Versagen der künstlichen Speisevorrichtungen durch selbsttätige Umschaltung gemäß Merkmal i ermöglicht; 3. aus der Einrichtung einer mittelbaren Wärmeabfuhr beim Ausbleiben des Speisewasserüberschusses zur Abwendung einer C'berdruckbildung bei geschlossenem Dampfventil, welche in dem Umfange selbsttätig wirksam wird, als die Feuerwirkung nach erfolgtem Abschluß der Dampfentnahme noch eine Cberdruckbildung verursachen kann; .1. aus dem Verfahren der getrennten Wasserzufuhr von verschiedener Temperatur in den inneren und äußeren Teil des Kessels zur Erzielung eines für den Kesselwirkungsgrad günstigen Gegenstromverlaufs des `Wärmeaustausches; 5. aus dein neuen Verfahren, wonach die Dampferzeugung nach dem Heizdampfbedarf geregelt und der vorgesehene Betriebsdruck durch Änderung der Zylinderfüllung der Maschine in annähernd gleicher Höhe aufrechterhalten wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dampfkraftanlage für hohen Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die ständig über Bedarf zugeführte Speisewassermenge fortwährend abfließt und in einen Zylinder (i) geleitet wird, in dem sich ein mit der unter Selbstschluß stehenden Luftzuführungsklappe in Verbindung stehender Kolben (n) durch die Druckwirkung des abfließenden Kesselspeisewassers verschiebt und damit die Luftzufuhr zur Feuerung offen gehalten und gleichzeitig zwei Ventile (o, p) gesteuert werden, von denen eines (o) beim Ausbleiben des Speisewasserüberschusses eine unmittelbare Verbindung des Kessels mit dem Kondensator (e) herstellt und das andere Ventil (p) die Dampfentnahme aus dem Kessel abschließt und eine Alarmpfeife in Betrieb setzt, während derselbe Kolben oder ein. überdruckregler (y) ein Ventil (s) öffnet und Kühlwasser in einen Verdampfer eintreten läßt, in welchem der nach Abschluß der Luftzufuhr etwa noch entstehende überdruck beseitigt wird. Dampfkraftanlage für hohen Druck nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines den Kesselwirkungsgrad verbessernden Gegenstromwärmeaustausches das zwischen Kessel und Dampfsammler (b) in Umlauf befindliche heißere Wasser getrennt vom kühleren Speisewasser dem der Feuerung zunächstgelegenen Teil des Kessels, das kühlere Wasser aber dem andern Teil, die abziehenden Heizgase zuletzt bestreichenden, zugeleitet wird. 3. Dampfkraftanlage für hohen Druck nach Anspruch i und z, bei der an Stelle eines Kondensators eine Heizanlage verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Dampferzeugung nach Maßgabe des Heizdampfbedarfs durch einen selbsttätigen Niederdruckregler (n) erfolgt und der vorgesehene Betriebsdruck durch eine der Dampferzeugung angepaßte wechselnde Zylinderfüllung oder bei Turbinenbetrieb durch Änderung der zugeführten Dampfmenge mittels eines vom Dampfdruck beeinflußten Steuerungsreglers annähernd auf gleicher Höhe erhalten wird.
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