DE238016C

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Publication number: DE238016C
Application number: DENDAT238016D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Patentschrift

- M 238016 KLASSE 13 ^. GRUPPE

ADAM ANGELBIS in BARMEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1910 ab.

Bei Dampfüberhitzern kann es vorkommen, daß die jeweils zulässige Maximaltemperatur überschritten wird. Ist keine Regelung der Überhitzung vorhanden, so ist man zur Vermeidung dieses Übels auf die Achtsamkeit des Heizers angewiesen, der durch geeignetes Bedienen der Feuerung und der Kesselspeisung die Temperatur in den geforderten Grenzen halten kann.

ίο Es ist aber auch bereits bekannt, die Temperatur vom überhitzten Dampf durch Einspritzen von Wasser zu regeln. Aber auch dieses Verfahren hat gewisse Nachteile, da das Einspritzen von Wasser in hoch erhitzte Überhitzerrohre deren Festigkeit gefährden kann. Außerdem kann sich in den Überhitzerrohren Kesselstein ablagern.

Die Regelung der Überhitzungstemperatur geschieht dabei meistens selbsttätig.

Es ist auch bekannt, zur Regelung der Temperatur des überhitzten Dampfes diesen nach Bedarf durch das Kesselwasser hindurchzuleiten, unzulässige Erwärmungen des Überhitzens werden aber dadurch nicht ver-

hütet. _s .

Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren nebst der Einrichtung bezweckt nun ebenfalls, die Überschreitung einer jeweils festgesetzten Höchsttemperatur zu verhüten.

Es ist dadurch gekennzeichnet, daß dem gesättigten Dampf auf seinem Wege vom Dampferzeuger zum Überhitzer durch einen Oberflächenkühler nach Bedarf Wärme entzogen wird. Letzteres geschieht von Hand oder automatisch, sobald der Dampf über die normale Temperatur erhitzt wird.

Es gelangt nun ein mehr oder minder feuchtes Dampfwassergemisch, bestehend aus reinem Dampf und reinem Wasser von der dem jeweiligen Druck entsprechenden Temperatur in den Überhitzer, der nun gleichzeitig Überhitzer und Verdampfer ist. Die Wärmeentziehung erfolgt innerhalb oder außerhalb des Dampferzeugers.

Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient zur Temperaturregelung des Dampfes durch die verdampfende Flüssigkeit selbst, z. B. durch das Speisewasser bei Dampfkesseln.

Die Vorrichtung ist mit Ausnahme des Verteilungsdrehkolbenschiebers α im Kessel selbst untergebracht. Hierdurch wird leichte und einfache Herstellung erzielt, da keine Überdrücke auftreten und kleine Undichtheiten ohne Belang sind. Wärmeverluste sind nicht vorhanden.

Im Verteiler α befindet sich ein zweiteiliger Drehkolben, der von einem am Ende des Überhitzers eingebauten Temperaturregler bekannter Bauart bei e derartig gedreht wird, daß bei jeder beginnenden Überschreitung der Überhitzertemperatur der rechte Schieber c schnell den Speisewassereintritt zum Kühlkessel f öffnet, während gleichzeitig durch den linken Rohrschieber c die Schlitze zum Ekonomiser mehr oder weniger verengt werden.

Entsprechend den Druckverhälthissen am Kessel und im Ekonomiser wird der Schieber c durch das Handrädchen d achsial verschoben und dadurch der Wasserzufluß zum Ekonomiser gedrosselt. Diese grobe Regu-

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lierung braucht nur in größeren Zwischenräumen vorgenommen zu werden.

Durch das Speisewasser wird der trockene, gesättigte Dampf sowohl an den Außenflächen des Kessels f als auch durch die wassergekühlten Rohrbündel und die Oberfläche des inneren Behälters g abgekühlt; das Dampfwassergemisch passiert den Überhitzer und tritt als überhitzter Dampf mit der richtigen

ίο Normaltemperatur aus. Schieber b beginnt alsdann zu schließen und Schieber c öffnet.

Bei dieser Art der Regelung entsteht kein

Wärmeverlust. Es ist hervorzuheben, daß sich hierbei Ekonomiser, Kessel und Überhitzer stets günstig beeinflussen, so daß sie vorteilhaft ausgenutzt werden, ohne Rücksicht auf den Kesselbetrieb, der sich selbsttätig dem Brennmaterial anpaßt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Regelung der Temperatur von überhitztem Dampf, dadurch gekennzeichnet, daß der gesättigte Dampf vor dem Eintritt in den Überhitzer durch einen Oberflächenkühler geleitet wird, um hier je nach dem Grade der gewünschten Überhitzung in Naßdampf von höherer und geringerer Feuchtigkeit verwandelt zu werden, wobei die Menge der durch den Oberflächenkühler hindurchfließenden Kühlflüssigkeit durch vom überhitzten Dampf beeinflußte Ausdehnungskörper ο. dgl., die auf Abschlußorgane in bekannter Weise einwirken, geregelt wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlflüssigkeit Kesselspeisewasser benutzt wird, dessen Eintritt in den Kühler durch einen vom überhitzten Dampf beeinflußten Verteilungsschieber (a) derart geregelt wird, daß die jeweils zum Kühlen des Dampfes nötige Menge Speisewasser aus dem Speisewasserstrom selbsttätig abgetrennt wird, während der Rest unmittelbar in den Kessel oder die Vorwärmer gelangt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.