DE4224239C2 - Schaltsteuervorrichtung für ein automatisches Fahrzeuggetriebe - Google Patents
Schaltsteuervorrichtung für ein automatisches FahrzeuggetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltsteuervorrichtung für
ein automatisches Fahrzeuggetriebe mit den im Oberbegriff an
gegebenen Merkmalen.
Eine derartige Schaltsteuervorrichtung ist aus der US-
Patentschrift 5,016,495 bekannt. Dort wird die Fahrzeugverzö
gerung ermittelt und in Abhängigkeit vom ermittelten Wert das
Übersetzungsverhältnis des Getriebes um ein oder zwei Gänge
heruntergeschaltet.
Der Aufbau eines automatischen Getriebes, das dem aus
der genannten Druckschrift ähnlich und auf das die Erfindung
anwendbar ist, wird anhand von Fig. 6 erläutert. Gemäß Fig.
6 ist eine Kurbelwelle 12 eines Motors mit dem Treibrad 14
eines Drehmomentwandlers 13 integriert verbunden. Der Drehmo
mentwandler 13 weist außer dem Treibrad 14 eine Turbine 15,
einen Stator 16 und einen Freilauf 17 auf. Der Stator 16 ist
mit dem Getriebegehäuse 18 durch den Freilauf 17 verbunden.
Durch die Wirkung des Freilaufs kann sich der Stator in der
selben Richtung wie die Kurbelwelle 12, nicht aber entgegen
gesetzt dazu drehen. Das auf die Turbine 15 übertragene Dreh
moment wird auf die Eingangswelle 19 eines an der Rückseite
des Drehmomentwandlers 13 angeordneten Zahnradgetriebes über
tragen, um vier Vorwärtsgänge und einen einzigen Rückwärts
gang zu erreichen.
Das Zahnradgetriebe umfaßt drei Kupplungen 20, 21 und
22, zwei Bremsen 23 und 24, einen Freilauf 25 und ein Ravig
neaux-Planetengetriebe 26. Das Ravigneaux-Planetengetriebe 26
umfaßt einen Zahnkranz 27, ein langes Ritzel 28, ein kurzes
Ritzel 29, ein vorderes Sonnenrad 30, ein hinteres Sonnenrad
31 und einen in Dreheingriff mit der Getriebeeingangswelle 19
stehenden Träger 32, an dem die Ritzel 28 und 29 gelagert
sind.
Der Zahnkranz 27 ist mit einer Getriebeausgangswelle 33
verbunden; das vordere Sonnenrad 30 ist über eine Kickdown-
Trommel 34 und die vordere Kupplung 20 mit der
Getriebeeingangswelle 19, das hintere Sonnenrad 31 über die hintere
Kupplung 21 mit der Getriebeeingangswelle 19 verbunden. Der
Träger 32 ist über die Bremse 24 (Langsam-Rückwärts-Bremse)
und den Freilauf 25 mit einem Getriebegehäuse 18 sowie über
die am hinteren Ende des Zahnradgetriebes angeordnete Kupp
lung 22 (Kupplung für den 4. Gang) mit der Getriebeeingangs
welle 19 verbunden. Die Kickdown-Trommel 34 ist über die
Bremse 23 (Kickdown-Bremse) mit dem Getriebegehäuse 18 fest
verbindbar. Das über das Ravigneaux-Planetengetriebe 26 über
tragene Drehmoment wird von einem auf der Getriebeausgangs
welle 33 sitzenden Antriebszahnrad 35 auf die Antriebswellen
von (nicht gezeigten) Antriebsrädern übertragen.
Die Kupplungen 20 bis 22 und die Bremsen 23 und 24 stel
len Reibeingriffselemente dar und weisen individuelle hydrau
lische Mechanismen auf, die mit Kolbenanordnungen oder Servo
mechanismen versehen sind. Diese hydraulischen Mechanismen
werden von einer (nicht gezeigten) hydraulischen Steuerein
heit über ein hydraulisches Strömungsmittel betätigt, das
durch eine mit dem Treibrad 14 des Drehmomentwandlers 13 ver
bundene Ölpumpe 36 gefördert wird.
Einzelheiten hinsichtlich Aufbau und Wirkungsweise die
ser Mechanismen sind beispielsweise aus den japanischen Of
fenlegungsschriften 58-46248/1983, 58-54270/1983 und 61-31749
/1986 bekannt. Der wahlweise Eingriff der verschiedenen Reib
eingriffselemente erfolgt entsprechend der Stellung eines ne
ben dem Fahrersitz des Fahrzeugs angeordneten (nicht gezeig
ten) Schalthebels, dessen Stellung vom Fahrer gewählt wird,
sowie entsprechend den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs. Ge
mäß den Anweisungen aus einer elektronischen Steuereinheit
werden über die hydraulische Steuereinheit verschiedene Über
setzungsverhältnisse automatisch erreicht, um die Betriebsbe
dingungen des Motors 11 zu steuern.
Das Wählmuster des Schalthebels umfaßt die Stellungen P
(Parken), R (Rückwärts), N (Neutral), D (drei oder vier auto
matische Vorwärtsgänge), 2 (zwei automatische Vorwärtsgänge)
und L (festgelegter erster Gang). Wird der Schalthebel in die
Stellung D gebracht und ein (nicht gezeigter) Hilfsschalter
(Overdrive-Schalter) betätigt, so können die drei oder die
vier automatischen Vorwärtsgänge gewählt werden. Die Funktio
nen der einzelnen Reibeingriffselemente bei der jeweiligen
Stellung des Schalthebels sind in Fig. 7 gezeigt, wobei das
Symbol ⚫ besagt, daß der Eingriff nur in der Stellung L dann
erfolgt.
Beim Stand der Technik wird, wenn gleichzeitig mit einer
Verzögerung des mit einem solchen automatischen Getriebe aus
gerüsteten Fahrzeugs automatisch heruntergeschaltet wird, das
der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Drosselklappenöffnung
entsprechende Übersetzungsverhältnis aus einem Diagramm abge
lesen, das die Motorlast in Abhängigkeit von der Fahrzeugge
schwindigkeit und der Drosselklappenöffnung angibt. Unter
scheidet sich das momentane Übersetzungsverhältnis von dem
aus dem Diagramm abgelesenen Verhältnis, so wird ein hydrau
lisches Steuerventil mit vorbestimmten Schaltverhältnis ange
trieben, um an das in Eingriff zu bringende Reibeingriffsele
ment einen vorbestimmten hydraulischen Druck anzulegen und
das abgelesene Übersetzungsverhältnis zu erreichen.
Bei dem automatischen Getriebe nach Fig. 6 und 7, bei
dem mehrere Übersetzungsverhältnisse durch elektronisches
Steuern von hydraulischen Drücken für eine Vielzahl von Reib
eingriffselementen erreicht wird, wird ein hydraulisches
Steuerventil mit vorgegebenem Schaltverhältnis so angetrie
ben, daß dem Reibeingriffselement unabhängig von dem Maß der
Fahrzeugverzögerung ein bestimmter hydraulischer Druck zuge
führt wird. Als Ergebnis tritt zwischen einer hohen Verzöge
rung, wenn das Bremspedal rasch niedergedrückt wird, und ei
ner mäßigen Verzögerung, wenn das Bremspedal nicht oder weni
ger niedergedrückt wird, eine Differenz in dem dem Reibein
griffselement zugeführten hydraulischen Druck auf.
Ist beispielsweise die Steuerung so eingerichtet, daß
Gangschaltstöße beim Herunterschalten bei gleichzeitiger mä
ßiger Fahrzeugverzögerung verringert werden, so besteht die
Tendenz, daß der dem Reibeingriffselement zugeführte hydrau
lische Druck zu niedrig wird, weil die Motordrehzahl beim
Herunterschalten bei gleichzeitigem raschen Abbremsen des
Fahrzeugs rasch abnimmt. Als Ergebnis besteht die Neigung,
daß infolge einer Verzögerung beim Eingriff des Reibein
griffselements große Gangschaltstöße auftreten.
Ist dagegen die Steuerung so eingestellt, daß Gang
schaltstöße beim Herunterschalten bei gleichzeitiger hoher
Fahrzeugverzögerung verringert werden, dann wird dem Reibein
griffselement beim Herunterschalten bei gleichzeitiger mäßi
ger Verzögerung ein hoher hydraulischer Druck zugeführt, wo
bei nahezu keine Abnahme in der Motordrehzahl stattfindet.
Als Ergebnis besteht die Neigung, daß der Eingriff des Reib
eingriffselements zu früh erfolgt, was wiederum zu hohen
Gangschaltstößen führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schaltstöße
bei auch raschem Herunterschalten über einen oder zwei Gänge
mittels eines automatischen Getriebes zu verringern.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeich
net. Danach wird der hydraulische Druck der Reibeingriffsein
richtung über ein elektromagnetisches Ventil vorgegeben, des
sen Schaltverhältnis (Ein/Aus-Verhältnis) in der im Kennzei
chenteil des Anspruchs 1 näher angegebenen Weiser in Abhän
gigkeit von der Fahrzeugverzögerung gehindert wird.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachstehend anhand der
schematischen Zeichnungen näher erläutert; darin zeigen
Fig. 1 und 2 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung des
Steuervorgangs einer Schaltsteuervorrichtung für
ein automatisches Fahrzeuggetriebe,
Fig. 3 ein Diagramm der Zuordnung zwischen der Fahr
zeugverzögerung und einem korrigierten Schalt
verhältnis,
Fig. 4 ein dreidimensionales Diagramm der Zuordnung
zwischen der Öltemperatur des automatischen
Fahrzeuggetriebes, der Motordrehzahl und einem
Soll-Schaltverhältnis,
Fig. 5 ein Diagramm der Zuordnung zwischen Motordreh
zahl und Schaltverhältnis
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines automati
schen Fahrzeuggetriebes mit vier Vorwärtsgängen
zeigt, und
Fig. 7 ein Arbeitsdiagramm der Zuordnung zwischen dem
Eingriffszustand der einzelnen Reibeingriffsele
mente und den Übersetzungsverhältnissen.
Es wird nun ein Ausführungsbeispiel beschrieben, bei dem
die Schaltsteuervorrichtung für ein automatisches Fahrzeugge
triebe bei einem Fahrzeug angewandt wird, das mit einem auto
matischen Getriebe mit vier Vorwärtsgängen gemäß Fig. 6 und
7 ausgestattet ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Fahrzeugverzöge
rung entsprechend der Rate oder Geschwindigkeit α (min-1/s)
der Drehzahlverringerung der Getriebeausgangswelle 33 errech
net. Zu diesem Zweck ist ein Drehzahlfühler zum Ermitteln der
Drehzahl der Getriebeausgangswelle 33 am hinteren Ende des
Getriebegehäuses 18 vorgesehen. Um den Betriebszustand des
Motors 11 zu steuern, wird das Meßsignal des Drehzahlfühlers
37 wird an eine elektronische Steuereinheit abgegeben, die
die Fahrzeugverzögerung errechnet.
Entsprechend der Fahrzeugverzögerung wird aus dem in
Fig. 3 gezeigten Diagramm ein Korrektur-Schaltverhältnis Δd zu
einem Grund-Schaltverhältnis dB eines hydraulischen Steuer
ventils zum Steuern des hydraulischen Drucks für ein Reibein
griffselement abgelesen. Das endgültige, Soll-Schaltverhält
nis für das hydraulische Steuerventil wird errechnet.
In diesem Fall wird das Grund-Schaltverhältnis dB vorher
in der elektronischen Steuerschaltung als dreidimensionales
Diagramm gespeichert, wie es in Fig. 4 gezeigt ist, wobei
man die Öltemperatur To des hydraulischen Strömungsmittels
des automatischen Getriebes und die Motordrehzahl NE als Va
riable benutzt. Das Soll-Schaltverhältnis do des hydrauli
schen Steuerventils wird errechnet, indem man das Korrektur-
Schaltverhältnis Δd zu dem Grund-Schaltverhältnis dB addiert:
do = dB + Δd.
Ist die Geschwindigkeit α der Drehzahlverringerung der
Getriebeausgangswelle 33 (nachfolgend als "Fahrzeugverzöge
rung" bezeichnet) kleiner als ein vorbestimmter kleinster
Schwellenwert αs, so wird das Korrektur-Schaltverhältnis Δd
auf
Δd = 0%
festgelegt. Ist dagegen die Fahrzeugverzögerung α größer als
ein größter Schwellenwert αL, dann wird das Korrektur-Schalt
verhältnis Δd auf
Δd = -10%
festgesetzt. Liegt ferner die Fahrzeugverzögerung α zwischen
dem kleinsten Schwellenwert αs und dem größten Schwellenwert
αL, so wird das Korrektur-Schaltverhältnis Δd auf
Δd = -10 · α/(L - αs)%
festgelegt.
Da dieses Ausführungsbeispiel ein hydraulisches Steuer
ventil einer Art benutzt, das schließt, wenn es nicht erregt
ist, ist der hydraulische Druck, der dem Reibeingriffselement
zugeführt werden muß, um so niedriger, je höher das Schalt
verhältnis ist. Wird andererseits ein hydraulisches Steuer
ventil einer Art verwendet, das öffnet, wenn es nicht erregt
ist, so muß dem Reibeingriffselement ein um so höherer hy
draulischer Druck zugeführt werden, je höher das Schaltver
hältnis ist.
Fig. 5 zeigt die Zuordnung zwischen den Änderungen in
der Motordrehzahl NE und dem Soll-Schaltverhältnis do des hy
draulischen Steuerventils. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, än
dert sich dann, wenn die Motordrehzahl NE gemäß der ausgezo
genen Linie mit geringer Verzögerung abnimmt, das Soll-
Schaltverhältnis do so, wie durch die ausgezogene Linie ge
zeigt. Nimmt dagegen die Motorgeschwindigkeit gemäß der
strich-doppelpunktierten Linie mit hoher Verzögerung rasch
ab, so wird das Soll-Schaltverhältnis do des hydraulischen
Ventils auf einen Wert festgesetzt, der niedriger ist als das
normale Soll-Schaltverhältnis, wie dies mit der strich-dop
pelpunktierten Linie dargestellt ist. Im Ergebnis wird das
hydraulische Strömungsmittel dem Reibeingriffselement mit hö
herem Druck zugeführt.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird selbst
dann, wenn die Motordrehzahl NE gemäß der gestrichelten Linie
mit unregelmäßiger Verzögerung abnimmt, das Soll-Schaltver
hältnis stets in angemessener Weise festgesetzt, wie dies
durch die gestrichelte Linie dargestellt ist.
Ist ferner die Fahrzeugverzögerung α groß, so wird das
Schaltmuster vom 4. Gang von 4-3-2 auf 4-3-1 geändert, um die
Bremswirkung zu verbessern. Ist also die Fahrzeugverzögerung
α groß, so wird das Schaltmuster gegenüber dem Normalfall ge
ändert, um die Wirkung der Motorbremse und dadurch die Si
cherheit des Fahrzeugs bei schnellem Bremsen zu verbessern.
Ein Flußdiagramm für die Steuerung dieses Ausführungs
beispiels ist in Fig. 1 und 2 gezeigt. Wird im Schritt S1
ein Schaltbefehl zum Umschalten aus dem 4. in den 3. Gang bei
gleichzeitiger Abnahme der Fahrzeuggeschwindigkeit erzeugt,
so wird im Schritt S2 die Fahrzeugverzögerung α entsprechend
dem Meßsignal aus dem Drehzahlfühler 37 errechnet. Im Schritt
S3 wird die Verzögerung α dahingehend bestimmt, ob sie klei
ner ist als der kleinste Schwellenwert αs oder nicht.
Ist die Fahrzeugverzögerung α kleiner als αs, d. h. ist
sie klein, so wird im Schritt S4 das Schaltverhältnis Δd auf
Δd = 0%
festgelegt. Im Schritt S5 wird eine Vorstoppsteuerung aus dem
4. in den 3. Gang bei gleichzeitiger Fahrzeugverzögerung
durchgeführt.
Ist die im Schritt S3 ermittelte Fahrzeugverzögerung α
größer als der kleinste Schwellenwert αs, so wird im Schritt
S6 ermittelt, ob sie zwischen dem kleinsten Schwellenwert αs
und dem größten Schwellenwert αL liegt. Ist dies der Fall,
d. h. hat die Fahrzeugverzögerung α einen mittleren Wert, so
wird im Schritt S7 das Korrektur-Schaltverhältnis Δd auf
Δd = -10 · α/(αL - αs)%,
gesetzt. Danach geht der Vorgang weiter auf Schritt S5.
Liegt die im Schritt S6 ermittelte Fahrzeugverzögerung α
nicht zwischen dem kleinsten Schwellenwert αs und dem größten
Schwellenwert αL, d. h. ist sie größer als der größte Schwel
lenwert αL und somit sehr hoch, so wird im Schritt S8 das
Korrektur-Schaltverhältnis Δd auf
Δd = -10%
gesetzt. Danach geht der Vorgang weiter auf den Schritt S5.
Nachdem im Schritt S5 die Vorstoppsteuerung bei gleich
zeitiger Fahrzeugverzögerung aus dem 4. in den 3. Gang vorge
nommen wurde, wird, wenn ein Schaltbefehl zu Umschalten aus
dem 3. in den 2. Gang vorliegt, im Schritt S9 bei die Fahr
zeugverzögerung α gleichzeitiger weiterer Fahrzeugverzögerung
im Schritt S10 erneut berechnet. Sodann wird im Schritt S11
ermittelt, ob die Fahrzeugverzögerung α kleiner ist als der
kleinste Schwellenwert αs. Ist dies der Fall, d. h. ist die
Verzögerung α sehr klein, so wird im Schritt S12 das Korrek
tur-Schaltverhältnis Δd auf
Δd = 0%
gesetzt. Danach wird im Schritt S13 die Vorstoppsteuerung aus
dem 3. in den 2. Gang bei gleichzeitiger Fahrzeugverzögerung
durchgeführt. Anschließend wird bei Bedarf eine Kriechsteue
rung durchgeführt, um ein Kriechen des Fahrzeugs zu verhin
dern.
Ist die im Schritt S11 ermittelte Fahrzeugverzögerung α
größer als der kleinste Schwellenwert αs, so wird im Schritt
S14 ermittelt, ob sie zwischen dem kleinsten Schwellenwert αs
und dem größten Schwellenwert αL liegt. Ist dies der Fall,
d. h. hat die Verzögerung einen mittleren Wert, so wird im
Schritt S15 das Korrektur-Schaltverhältnis Δd auf
Δd = -10 · α/(αL - αs)%
gesetzt. Danach geht der Vorgang weiter mit Schritt S13.
Wird im Schritt S14 bestimmt, daß die Verzögerung α
nicht zwischen dem kleinsten Schwellenwert αs und dem größten
Schwellenwert αL liegt, d. h. ist sie größer als der größte
Schwellenwert αL und damit sehr hoch, so wird im Schnitt S16
ein Schaltbefehl aus dem 3. in den 1. Gang erzeugt. Dies ver
bessert die Wirkung der Motorbremse bei hoher Verzögerung
merklich.
In diesem Fall wird die hintere Kupplung 21, die gemäß
Fig. 7 das im 1. Gang einzurückende Reibeingriffselement
bildet, in den 3. Gang eingerückt, und der Schaltvorgang aus
dem 3. in den 1. Gang wird durch die Wirkung des Freilaufs 25
erreicht, der wirksam wird, nachdem die vordere Kupplung 20
und die Kupplung 22 für den 4. Gang gelöst worden sind. Des
halb ist für das Korrektur-Schaltverhältnis Δd und das Soll
schaltverhältnis do des hydraulischen Steuerventils keine
Einstellung erforderlich. Wie oben wird anschließend bei Be
darf eine Kriechsteuerung zum Unterdrücken eines Kriechens
des Fahrzeugs durchgeführt.
In dem obigen Ausführungsbeispiel ist wird die Fahrzeug
verzögerung entsprechend der Geschwindigkeit α der Drehzahl
verringerung der Getriebeausgangswelle 33 des Fahrzeugs be
rechnet worden. Sie kann jedoch auch aus der Drehzahlverrin
gerung der mit der Turbine 15 des Drehmomentwandlers 13 fest
verbundenen Getriebeeingangswelle 19 berechnet, mittels eines
Beschleunigungsfühlers (g-Fühlers) oder dergleichen ermittelt
werden.
Claims (7)
1. Schaltsteuervorrichtung für ein automatisches Fahrzeug
getriebe, das eine hydraulisch angesteuerte Reibeingriffsein
richtung zum Umschalten zwischen verschiedenen Übersetzungs
verhältnissen aufweist, mit einer Einrichtung zum Erfassen
der Fahrzeugverzögerung, wobei das Getriebe bei niedriger
Verzögerung aus einem ersten Übersetzungsverhältnis für höhe
re Geschwindigkeit in ein zweites Übersetzungsverhältnis für
niedrigere Geschwindigkeit und bei großer Verzögerung aus dem
ersten in ein drittes Übersetzungsverhältnis für noch niedri
gere Geschwindigkeit herunterschaltbar ist,
gekennzeichnet durch
ein elektromagnetisches Ventil mit veränderbarem Schalt verhältnis (do, dB) zum Einstellen des hydraulischen Drucks der Reibeingriffseinrichtung, und
eine Einrichtung zur Änderung des Schaltverhältnisses (do) des elektromagnetischen Ventils in Abhängigkeit von der Fahrzeugverzögerung (α) derart, daß unterhalb eines unteren Grenzwertes (αs) eine Einstellung auf ein Grund-Schaltver hältnis (dB) und darüber eine stetige Verstellung des Schalt verhältnisses zur Erhöhung des hydraulischen Drucks erfolgt.
ein elektromagnetisches Ventil mit veränderbarem Schalt verhältnis (do, dB) zum Einstellen des hydraulischen Drucks der Reibeingriffseinrichtung, und
eine Einrichtung zur Änderung des Schaltverhältnisses (do) des elektromagnetischen Ventils in Abhängigkeit von der Fahrzeugverzögerung (α) derart, daß unterhalb eines unteren Grenzwertes (αs) eine Einstellung auf ein Grund-Schaltver hältnis (dB) und darüber eine stetige Verstellung des Schalt verhältnisses zur Erhöhung des hydraulischen Drucks erfolgt.
2. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zur Änderung des Schaltverhält
nisses (do) des elektromagnetischen Ventils oberhalb des obe
ren Grenzwertes (αL) eine Einstellung auf ein Grenz-Schalt
verhältnis (dB - 10%) vornimmt.
3. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umschaltung vom ersten in das dritte Über
setzungsverhältnis durch Einschalten eines Freilaufs (25) un
ter Ausrücken der Reibeingriffseinrichtung erfolgt.
4. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzögerungs-Erfassungseinrichtung die
Fahrzeugverzögerung aus der Geschwindigkeit der Drehzahlver
ringerung der Getriebeausgangswelle (33) errechnet.
5. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzögerungs-Erfassungseinrichtung die
Fahrzeugverzögerung aus der Geschwindigkeit der Drehzahlver
ringerung der Getriebeeingangswelle (19) errechnet.
6. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verzögerungs-Erfassungseinrichtung einen
Fahrzeug-Beschleunigungsfühler umfaßt.
7. Schaltsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie das Schaltverhältnis (do) des elektromagne
tischen Ventils bei einer Fahrzeugverzögerung zwischen dem
unteren und dem oberen (αs, αL) ausgehend von dem Grund
schaltverhältnis (dB) wie folgt ändert:
do = dB + Δd;
mit
Δd = -10 · α/(αL - αs)%.
mit
Δd = -10 · α/(αL - αs)%.
Applications Claiming Priority (1)
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