DE4220112C2 - Schienenbefestigung mit Federelement aus Kunststoff - Google Patents
Schienenbefestigung mit Federelement aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schienenbefestigung mit
einem Federelement aus Kunststoff gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1 sowie der alternativen Verwen
dung des Federelementes.
Bei derartigen Schienenbefestigungen auf allen Unter
schwellungsarten aus Holz, Beton oder Stahl gehen die
Bestrebungen dahin, die dauerhafte elastische Fahr
bahnverspannung, eine elastische Horizontalkraftüber
tragung, eine Verringerung des Verschleißes, eine
Verbesserung des elektrischen Isolierverhaltens, eine
Erhöhung der Mechanisierungs- und Automatisierungs
freundlichkeit für Montage und Erhaltung sowie eine
Verbesserung der Lärmminderung zu gewährleisten.
Mit der EP 0 393 432 A2 wurde ein Federelement aus
kältebeständigem thermoplastischem Polyurethan vor
geschlagen, welches in vielfältiger Weise als stoß
dämpfende, elektrisch isolierende Spannfeder für eine
Schienenbefestigung mittels Schwellenschraube oder
Federnagel einsetzbar ist. Das Federelement wird
dort, gegebenenfalls in Kombination mit weiteren Bau
teilen, eingesetzt, um neben einer vertikalen gleich
zeitig eine quergerichtete horizontale Schienenfußfi
xierung zu gewährleisten. Die isolierende Anordnung
des Federelementes zwischen den Stahlbauteilen soll
auch zur Lärmminderung und Verschleißminderung bei
tragen. Die Gestaltung und die Anordnung der Feder
elemente lassen jedoch nur einen geringen Federweg
zu.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung das Problem zugrunde,
im Federelement eine größere Elastizität
zu aktivieren.
Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche
1 und 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die
positiven Eigenschaften von Federelementen aus Kunst
stoff für wesentliche Steigerungen des Elastizitäts
verhaltens genutzt werden können, wobei insbesondere
das von der Erfindern erprobte kältebeständige ther
moplastische Polyurethan angewendet werden sollte.
Das erfindungsgemäße Federelement wird als im wesent
lichen plane Federplatte oder Federscheibe ausgebil
det, welches an einer Kante von der Unterfläche aus
gehend einen mehr oder minder großen Vorsprung im
Sinne als einer zur Kante parallelen Nase aufweist.
Die Nase endet - mit Ausnahme eines speziellen Anwen
dungsfalles - in eine zur Schienenfußoberfläche kom
plementäre Fläche mit der sie auf dem Schienenfuß
plan aufliegt. Das Federelement wird durch entspre
chende mittels Schwellenschraube, Hakenschraube oder
ähnlichem aufgebrachte Spannkräfte einerseits auf dem
Schienenfuß und andererseits auf der Unterschwellung
oder einem speziell gestalteten Teil auf der Oberflä
che der Unterschwellung fixiert. Die Spannmomente
werden als theoretische Werte in der Regel vorgege
ben; das Federelement überträgt diese nunmehr ungleichmäßig
auf die zu spannenden Teile. Der Schienenfuß wird durch die Nase
nach unten gespannt. Die elastische Zwischenlage
zwischen Schienenfuß und Unterschwellung federt
ein, bis der rückwärtige Teil der Federplatte auf der
Unterschwellung ruht.
Durch die Höhe der Nase in Kombination mit der vor
gegebenen Dicke der Federplatte im planen Teil kann
somit der Federweg unterschiedlich gestaltet werden.
Dies ist besonders wichtig, weil durch diese Maßnahme
die Verwendung unterschiedlicher federnder Schienen
unterlagen möglich ist, ohne die Bauhöhe der Schie
nenbefestigung wesentlich zu ändern. Die Abstützung
der Federplatte kann sowohl auf den rückwärtigen Teil
der Unterschwellung als auch im Bereich neben dem
Befestigungsbolzen erfolgen. Als Auflager auf der
Unterschwellung kann außer der Oberfläche, zum Bei
spiel einer Betonschwelle, auch eine Rippenplatte
oder ein entsprechendes Winkelelement auf einer Holz-
oder Stahlschwelle dienen.
Zur gleichmäßigen Verteilung der Spannkraft auf das
Federelement kann eine Schwellenschraube mit großem
Kopf oder eine zwischen der Schwellenschraube bezie
hungsweise einer Hakenschraube mit Mutter angeordne
ten Lastverteilungsplatte, vorzugsweise aus Stahl,
Verwendung finden. In diesem Fall wird außerdem die
aus der Drehbewegung der Schraube resultierende Reib
kraft von der Metallplatte aufgenommen und eine Be
schädigung der Oberfläche des Federelementes vermie
den sowie eine zuverlässige Aufbringung der definier
ten Verspannkraft auch bei variierender Temperatur
des Federelementes gesichert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erhält die
Federplatte, gegebenenfalls auch die Metallplatte,
ein Langloch, das sich quer zur Schiene erstreckt.
Damit ist es möglich, die Federplatte um 180° zu dre
hen und vom Schienenfuß weg zu verschieben und auf
der Unterschwellung zu fixieren. In dieser Position
kann eine Schiene zwischen die Befestigungselemente
gelegt werden ohne diese betätigen zu müssen (Vormon
tagestellung).
Des weiteren ist es erfindungsgemäß möglich, das mit
einer Nase versehene Federelement gegen seitliches
Verschieben, zum Beispiel einer Hakenschraubenbefe
stigung, zu sichern. Dazu kann ein zur elektrischen
Isolierung neben dem Schienenfuß angeordnetes Kunst
stoffteil, beispielsweise in Form einer den Schienen
fuß untergreifenden und dessen Höhe überschreitende
Winkelleiste, dienen, das im Bereich einer Dübelver
ankerung des Befestigungsbolzens eine Aussparung auf
weisen kann. Gegebenenfalls kann der Dübel die Funk
tion des Kunststoffteiles übernehmen und auch die
gleiche Elastizität aufweisen, d. h. auch aus gleichem
Material gefertigt sein. Wenn der Dübel über die Un
terschwellung ragt, kann er gleichzeitig auch der
Führung des Schienenfußes und des Befestigungsbolzens
dienen.
Alternativ kann die erfindungsgemäß geformte Feder
platte auch für Gleise Anwendung finden, die einer erheblichen Querverschiebung unterlie
gen, wenn die Unterschwel
lung mit Abstand zum Schienenfuß mit einem Widerlager
ausgestattet ist, über welches die Nase der Feder
platte formschlüssig hinübergreift und in dieser Po
sition - ähnlich der Vormontagestellung - fixiert
wird. Dabei wird dann der Schienenfuß durch die -
eigentlich rückwärtige - Auflagerfläche der Feder
platte gehalten. Auch diese Befestigungsmethode si
chert die Federplatte gegen Verdrehung aus ihrer
Sollposition.
Die Federplatte gewinnt besondere Bedeutung bei
Schienenbefestigungen, die einen gegenüber normaler
Befestigung geringeren Durchschubwiderstand aufweisen
müssen, beispielsweise für die Schienenlagerung auf
Brücken. Bedingt durch mögliche Relativverschiebung
zwischen der Brückenkonstruktion und dem aufliegenden
lückenlosen Gleis muß eine Längsdehnung der Brücke
zugelassen werden, ohne daß wesentliche zusätzliche
Kräfte in die Schiene übertragen werden. Dies wird
erreicht, indem die Nasenhöhe und damit die effektiv
wirkende Verspannkraft des Befestigungssystems auf
den geringeren Wert eingestellt wird. Alternativ kann
die Reibkraft zwischen der Nase der Federplatte und
dem Schienenfuß reduziert werden, indem das Flächen
verhältnis zwischen der Preßfläche der Nase und der
Auflagerfläche des Federelementes auf der Unter
schwellung verringert wird.
Die Erfindung soll anhand einiger schematischer Dar
stellungen näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schienenbefe
stigung im Teilschnitt;
Fig. 2 eine Schienenbefestigung gemäß Fig. 1
in Vormontagestellung;
Fig. 3 eine andere Schienenbefestigung im
Teilschnitt;
Fig. 4 eine Schienenbefestigung gemäß Fig. 3
in Draufsicht; und
Fig. 5 eine weitere Schienenbefestigung.
Ein Schienenfuß 1 ruht mit einer elastischen
Zwischenlage 2 auf der Unterschwellung 6, einer
Spannbetonschwelle. Eine Schwellenschraube 3 drückt
mit ihrem Kopf auf eine Metallplatte 4 und leitet so
die Spannkräfte der im Dübel 7 in der Unterschwellung
6 verankerten Schraube in die Federplatte 5 ein. In
der dargestellten Position der Federplatte preßt die
Nase 26 den Schienenfuß 1 nieder, während der rück
wärtige Teil 27 der Federplatte sich nach weiteren
Umdrehungen der Schraube um das Maß a senkt, bis es
auf einem Auflager an der Unterschwellung 6 aufliegt.
Da die Nase 26 ihre Montagestellung eher erreicht als
die anderen Teile der Federplatte 5, sind die auf den
Schienenfuß aufgebrachten Kräfte größer - bei glei
chen Flächenverhältnissen - als die Auflagerkräfte
auf der Unterschwellung beziehungsweise der Federweg
für den Schienenfuß 1 ist größer als der verfügbare
Federweg an den restlichen Teilen der Federplatte 5
(Fig. 1).
Das Federelement, die Federplatte 5, weist ein Lang
loch 9 auf, so daß gemäß Darstellung in Fig. 2 die
Federplatte 5 um 180° gedreht und vom Schienenfuß 1
weggeschoben, in eine Position gelangt, die es ermög
licht, den Schienenfuß zu entnehmen, ohne die Befe
stigungsteile zu entfernen. In dieser Position kann
die Schienenbefestigung im Herstellerwerk auf der
Unterschwellung fixiert und sodann zur Baustelle
transportiert und dort positioniert werden. Damit
entfällt eine mühsame Montage der Befestigungselemen
te auf der Baustelle. Der Verankerungsdübel 7 ragt
hier weit über die Unterschwellung hinaus. Er dient
als Querverschiebesicherung für die Schiene und Iso
lierung sowie Führung für den Befestigungsbolzen 3.
Fig. 3 zeigt eine andere Befestigung des Schienenfu
ßes 1 auf einer Unterschwellung 17, zum Beispiel ei
ner Stahlbrücke beziehungsweise einer auf einer Brüc
ke angebrachten Rippenplatte, unter Zwischenfügung
der elastischen Zwischenplatte 2. Die Unterschwellung
weist eine Rippe 16 mit einer Ausnehmung für eine
Hakenschraube 11 auf, wobei die Rippe elektrisch
durch eine Kunststoff-Winkelleiste 14 gegen den
Schienenfuß 1 isoliert ist. Eine Federplatte 15 wird
durch eine darüberliegende Stahlplatte 13 zur Kraft
verteilung durch auf Mutter 12 der Hakenschraube 11
aufgebrachte Spannmomente mit der Nase 28 gegen den
Schienenfuß 1 gepreßt. Das Maß b zwischen dem rück
wärtigen Auflagerteil 29 der Federplatte 15 ent
spricht der Höhe der Nase 28. Während beispielsweise
die Nase 26 bei einer dem k-Oberbau ähnlichen Feder
platte 5 eine Höhe von etwa 10 mm bei einer Dicke der
restlichen Federplatte von etwa 6-8 mm aufweist, ist
bei dieser Befestigung auf einer Brücke die Nase 28
nur etwa 3 mm hoch. Durch diese Maßnahme wird bei
identischen Spannmomenten für beide Federplatten 5,
15 die Pressung der Nase 28 auf den Schienenfuß 1
verringert, so daß der Durchschubwiderstand für den
Schienenfuß 1 ebenfalls verringert wird. In Vormon
tagestellung ist die Hakenschraube 11 etwas aus ihrer
Spannposition vom Schienenfuß 1 weggeschoben und dort
fixiert. Ein Langloch in der Federplatte 15 erübrigt
sich daher.
Fig. 4 zeigt in Draufsicht die Befestigung gemäß Fig.
3, wobei jedoch die Mutter 12 nicht dargestellt ist.
Die Winkelleiste 14 dient der elektrischen Isolierung
des Schienenfußes 1 und in Wirkverbindung mit der
Nase 28 der Federplatte 15 als Verdreh- und Verschie
besicherung der Befestigung.
Fig. 5 zeigt einen Schienenfuß 1 der mit Zwischen
platten 2, 20 auf einer Holzschwelle 21 ruht. Ein
Stahlwinkel 23 dient als Widerlager für die Nase 22
einer Federplatte 25, die durch Schwellenschraube 3
gehalten wird. In diesem Falle preßt die Kante 24 des
rückwärtigen Teiles der Federplatte 25 den Schienen
fuß. Die Federplatte 25 ist in der dargestellten Mon
tagestellung verdrehsicher arretiert. Die Kante 24
wirkt hier praktisch als Nase, da der Federweg c in
der resultierenden Spannrichtung der Schwellenschrau
be 3 erheblich größer als die Dicke der Federplatte 25
ist.
Claims (9)
1. Schienenbefestigung mit einem ein Federelement
aus Kunststoff durchgreifenden und zwischen ei
nem Schienenfuß und einem Auflager an einer Un
terschwellung spannenden, in der Unterschwellung
verankerten Befestigungsbolzen, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Federelement als Federplatte
(5, 15, 25) ausgebildet ist und eine von ihrer
Unterseite nach unten hervorragende, auf den
Schienenfuß (1) spannbare Nase (26, 28) hat,
wobei im ungespannten Zustand bei auf dem
Schienenfuß aufliegender Nase der rückwärtige
Teil (27, 29) der Federplatte einen Abstand (a, b)
zu seinem Auflager (8, 16)
aufweist.
2. Schienenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Federplatte (5, 15)
die Höhe der Nase (26, 28) und die Größe ihrer
Auflagerfläche auf der Oberfläche des Schienen
fußes (1) in Abhängigkeit von einer vordefinier
ten Spannkraft des Befestigungsbolzens (3, 11)
bestimmt wird.
3. Schienenbefestigung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Federplatte (5,
15, 25) aus thermoplastischem Polyurethan be
steht.
4. Schienenbefestigung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Federplatte (5, 15, 25) und dem Befestigungsbol
zen (3, 11) ein die Spannkräfte verteilendes
Metallelement (4, 13) angeordnet ist.
5. Schienenbefestigung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich des
Schienenfußes (1) eine über diesen nach oben
hinausragende Kunststoffleiste (14) angeordnet
ist, die gegebenenfalls im Bereich einer Dübel
verankerung (7) ausgespart sein kann.
6. Schienenbefestigung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
platte (5) für den Durchgriff des Befestigungs
bolzens (3) mit einem quer zum Schienenfuß sich
erstreckenden Langloch (9) versehen ist.
7. Schienenbefestigung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Vormontagestellung
(Fig. 2) die Federplatte (5) mit der Nase (26)
gedreht und in einer den
Schienenfuß (1) freilassenden Position und mittels des
Befestigungsbolzens an der Unterschwellung (6) arretiert
ist.
8. Schienenbefestigung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Auflager
für die Federplatte (5, 15, 25) an der Unter
schwellung (6, 17) eine dort angeordnete Rippe
(16) oder die Oberfläche (8) der Unterschwellung
dient.
9. Verwendung einer Federplatte gemäß Anspruch 1
durch formschlüs
siges Fixieren der Nase (22) an einem vom Schie
nenfuß (1) beabstandeten Widerlager (23) auf der
Unterschwellung (21).
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