DE4219880A1 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung und simultanen Förderung eines Wasser sowie hydraulisch bindungsfähigen Feststoff in homogener Mischung enthaltenden pumpfähigen Baustoffgemisches wie Putzmörtel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung und simultanen Förderung eines Wasser sowie hydraulisch bindungsfähigen Feststoff in homogener Mischung enthaltenden pumpfähigen Baustoffgemisches wie PutzmörtelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur kontinuier
lichen Herstellung und simultanen Förderung eines Wasser sowie hy
draulisch bindungsfähigen Feststoff in homogener Mischung enthaltenden
pumpfähigen Baustoffgemisches wie Putzmörtel.
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung eines pumpfähigen Mörtels
beispielsweise zum Verputzen von Wänden bzw. Decken sind bekannt.
Diese sind vielfach zur Durchführung einer diskontinuierlichen Betriebs
weise ausgebildet, d. h. die Vorrichtung besitzt eine separate Mischein
richtung, worin die Mischung bereitet und diese dann in einen von der
Mischeinrichtung getrennten Lieferbehälter mit angeflanschter Dickstoff
pumpe umgefüllt und daraus zur Baustelle gefördert wird.
Nachteile derartiger diskontinuierlich arbeitender Systeme bestehen u. a.
darin, daß bei einer längeren Unterbrechung zwischen Bereitung der
Mischung und deren Weiterverarbeitung eine schädliche Entmischung
stattfinden kann. Darüber hinaus hat ein diskontinuierlicher Betrieb gegen
über einer kontinuierlichen Betriebsweise grundsätzliche Nachteile, weil
zwischen den einzelnen Chargen Unterbrechungen bei der Verarbeitung
auftreten, die zu Verlusten an Arbeitszeiten und Produktivität führen und
somit die Baukosten unnötig belasten. Und schließlich ergeben sich Ma
terialverluste z. B. dadurch, daß eine hergestellte Mischung nicht vollstän
dig verbraucht wird, wobei neben dem Verlust auch noch Entsorgungs
probleme entstehen. Darüber hinaus beanspruchen die diskontinuierlich
arbeitenden Geräte zur Herstellung und Förderung von Putzmitteln einen
vergleichweise großen maschinellen Aufwand mit relativ hohem Trans
portgewicht und entsprechend erhöhten Kosten.
Zur Abhilfe wurden bereits Geräte mit kontinuierlicher Arbeitsweise für
Aufbereitung und Förderung in einem geschlossenen System entwickelt.
Dabei ergab sich die Schwierigkeit, daß beim Mischprozeß mit dem Fest
stoff Luftanteile in die Mischung eingeschlossen werden, welche dann bei
der Verarbeitung zu Schwierigkeiten führen und insbesondere die Gleich
mäßigkeit des Auftrages von Putzmaterial auf Decken und Wände erheb
lich stören.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vor
richtung der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art anzugeben,
mit welchen die genannten Schwierigkeiten und technischen Grenzen
überwunden werden und welche eine kontinuierliche Herstellung einer
von Lufteinschlüssen freien homogenen Mischung bei möglichst gerin
gem Bauvolumen und Gewicht der Vorrichtung ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe gelingt bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art mit den im Kennzeichnungsteil von Anspruch 1 angegebe
nen Verfahrensschritten.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch die im Kenn
zeichnungsteil von Anspruch 3 angegebenen Merkmale a) bis g) gekenn
zeichnet.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind ent
sprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
Die Erfindung wird in einer rein schematischen Zeichnung in beispielhaf
ter Ausführungsform gezeigt, wobei aus deren Beschreibung weitere
Einzelheiten und Vorteile entnehmbar sind.
Die in der Figur gezeigte Vorrichtung weist ein im Querschnitt kreisförmi
ges Mischrohr (1) auf, in dessen Innern als Mischorgan eine um eine
Antriebswelle (2) umlaufende Mischschnecke (3) mit Schneckenwendeln
(4) angeordnet ist. Etwa in der halben Länge des Mischrohres (1) ist eine
Aufgabeöffnung (5) und innerhalb derselben eine Dosiereinrichtung (6)
zur dosierenden Aufgabe von Feststoffen angeordnet. Neben der Auf
gabeöffung (5) befindet sich im Innern des Mischrohres (1) eine in peri
pherer Anordnung umlaufende konzentrische Wassereindüsungseinrich
tung (7). Diese besteht aus einem ringförmigen, mit der Innenwand des
Mischrohres (i) wasserdicht verschweißten Hohlprofil und weist entspre
chend dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen winkelförmigen Quer
schnitt auf. Das Hohlprofil kann jedoch auch einen halbkreisförmigen
bzw. U-förmigen oder ähnlichen Querschnitt aufweisen. Am Umfang des
Hohlprofiles befinden sich verteilt angeordnete Düsenbohrungen (19),
aus welchen das Anmachwasser zum Anmaischen des Feststoffes unter
Druck in konzentrischen Strahlen in den Feststoff eingedüst wird. Die
Wassereindüsungsvorrichtung (7) weist einen Wasseranschluß (24) auf,
der über eine (nicht gezeigte) Leitung mit einer einstellbaren Dosierein
richtung an eine Druckwasserquelle angeschlossen ist.
Am antriebsseitigen Ende (8) der Mischschnecke (3) ist im oberen Be
reich des Mischrohres (1) ein Entlüftungsorgan (9) angeordnet. Weiterhin
weist die Mischvorrichtung am abtriebsseitigen Ende (10) an der Misch
schnecke (3) eine Stauscheibe (11) auf, die zwischen Innenwandung des
Mischrohres 1 und ihrem Außenrand (12) einen peripheren Ringspalt (13)
freigibt.
Eine Ausgestaltung sieht vor, daß das Mischrohr (1) in Austragsrichtung
im Abstand der Stauscheibe (11) eine konzentrische Austragsöffnung (14)
mit zur Stauscheibe (11) vergleichsweise kleinerem Durchmesser
aufweist, an die sich das Gehäuse (15) einer Dickstoff-Knetpumpe (16)
anschließt. Die Antriebswelle (2) der Mischschnecke (3) ist über eine
Kupplung (17) mit dem Rotor (18) der Pumpe (16) drehfest verbunden.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird Feststoff und
Wasser unter kontinuierlicher Dosierung ihrer verhältnismäßigen
Mischungsanteile dem Mischrohr (1) aufgegeben. Dabei erfolgt die volu
metrische Dosierung der Feststoffe durch eine Zellenradschleuse (6) und
die volumetrische Dosierung des Anmaischwassers mit Hilfe einer an
sich bekannten, nicht gezeigten Flüssigkeitsdosiereinrichtung. Beide
Dosiereinrichtungen können nach Programm von einem vollautomati
schen Leitstand aus angesteuert werden. Durch intensive Drehbewegung
der Mischschnecke (3) und ihrer an der Antriebswelle (2) angeordneten
Schneckenwendel (4) wird im Mischrohr (1) eine torusförmige Massen
strömung erzeugt, wobei Wasser und Feststoff innig homogen gemischt
werden. Durch die Massenströmung und die Steigung der Schnecken
wendel (4) wird in der Materialsäule ein Staudruck aufgebaut, wobei
anteilige Lufteinschlüsse in Gegenrichtung des Staudruckgradienten aus
der entstehenden Mischung austreten und an einer der Förderrichtung
entgegengesetzten Stelle des Mischraumes in dessen Trockenbereich
(23) aus dem Mischrohr (1) ausgetragen werden.
Mit großem Vorteil wird dabei der Massenstrom der Mischung am Ende
der Mischstrecke um die konzentrische (11) Stauscheibe herum durch
den Ringspalt (13) zwischen der Innenwand des Mischrohres (1) und
dem Außenrand (12) der Stauscheibe (11) hindurchgefördert. Dadurch
wird sichergestellt, daß ausschließlich peripheres Mischgut ohne Luftein
schlüsse gefördert und in die aufgabenseitige Öffnung (25) des Pumpen
gehäuses (15) eingetragen wird.
Sehr vorteilhaft weist die Feststoff-Aufgabeöffnung (5) einen Kragen (20)
mit einem Flansch (21) zum Unterbau an einen Feststoff-Silobehälter
unter Zwischenanordnung der Feststoff-Dosiereinrichtung (6) auf. Diese ist
vorteilhaft als Zellenradschleuse ausgebildet.
Mit Vorteil ist vorgesehen, daß die Kupplung (17) zwischen Antriebswelle
(2) und Pumpenrotor (18) als elastische Kupplung mit aus elastischem
Material wie Gummi oder Plastik ausgebildeten Kupplungs-Zwischenglie
dern ausgebildet ist.
Weiterhin kann die Kupplung (17) mit einer Überlastsicherung, beispiels
weise mit einer Scherbolzensicherung (22) ausgerüstet sein. Auch kann
die Mischschnecke (3) anstelle eines Teils oder aller ihrer Schnecken
wendeln (4) wenigstens teilweise mit Misch-Paddeln ausgerüstet sein.
Weitere alternative Ausgestaltungen betreffen die Lage des Mischrohres
(1). Dieses kann entweder mit vertikaler Achse (y-y), wie gezeigt oder
auch mit horizontaler Achse angeordnet sein.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist mit großem Vorteil zum vollauto
matischen, kontinuierlichen Betrieb für die Herstellung und simultane
Förderung eines Wasser sowie hydraulisch bindungsfähigen Feststoff in
homogener Mischung enthaltenden pumpfähigen Baustoffgemisches wie
Putzmörtel geeignet. Durch ihre besondere Ausgestaltung und Betriebs
weise nach der Erfindung ist sichergestellt, daß bei diesem kontinuierli
chen Betrieb keine Lufteinschlüsse mitgefördert werden, wodurch unter
Überwindung der bisher bestehenden Schwierigkeiten ein völlig ungestör
tes, gleichmäßiges Auftragen des Putzmaterials an der Baustelle ermög
licht wird. Darüber hinaus ist die Vorrichtung unkompliziert, beansprucht
nur vergleichsweise geringes Bauvolumen und geringes Gewicht und
zeichnet sich durch einen hohen Grad an Zuverlässigkeit aus. Insofern
erfüllt die Erfindung in optimaler Weise die eingangs gestellte Aufgabe.
Claims (13)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung und simultanen Förderung
eines wasser- sowie hydraulisch bindungsfähigen Feststoff in homogener
Mischung enthaltenden pumpfähigen Baustoffgemisches wie Putzmörtel,
dadurch gekennzeichnet, daß Feststoff und Wasser unter kontinuierlicher
Dosierung verhältnismäßiger Mischungssanteile einer Mischkammer etwa
im mittleren Bereich ihres Mischraumes aufgegeben und dabei unter Ver
wendung einer Mischschnecke mit um eine Welle umlaufenden Schnec
kenwendeln in einer torusförmigen Massenströmung unter Aufbau eines
Staudruckes gefördert und dabei gemischt werden, wobei anteilige Luft
einschlüsse in Gegenrichtung des Staudruckgradienten aus der entste
henden Mischung austreten und an einer der Förderrichtung entgegen
gesetzten Stelle des Mischraumes aus der Mischkammer ausgetragen
werden, und daß der Massenstrom der Mischung am Ende der
Mischstrecke um eine konzentrische Stauscheibe herumgefördert dabei,
aus peripheren Bereichen des Mischraumes in die Aufgabeseite einer
Dickstoff-Pumpe eingetragen und darin unter Aufbau eines Pumpdruckes
weitergefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Feststoff in
volumetrischer Dosierung unter Verwendung einer Zellenradschleuse und
Wasser in volumetrischer Dosierung sowie mit einer Vielzahl peripherer,
konzentrischer Düsenstrahlen unter Druck in die Mischkammer eingetra
gen werden.
3. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung und simultanen Förderung
eines Wasser sowie hydraulisch bindungsfähigen Feststoff in homogener
Mischung enthaltenden pumpfähigen Bauststoffgemisches wie Putzmör
tel, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese folgende Elemente aufweist:
- a) ein Mischrohr (1), in dessen Innerem als Mischorgan eine um eine Antriebswelle (2) umlaufende Mischschnecke (3) mit Schneckenwendeln (4) angeordnet ist;
- b) etwa in der halben Länge des Mischrohres (1) ist eine Aufgabeöff nung (5) und innerhalb derselben eine Dosiereinrichtung (6) zur dosierenden Aufgabe von Feststoffen angeordnet;
- c) neben der Aufgabeöffnung (5) befindet sich im Inneren des Misch rohres (1) eine in peripherer Anordnung umlaufende, konzentri sche Düsen (19) aufweisende Wassereindüsungseinrichtung (7);
- d) am antriebsseitigen Ende (8) der Mischschnecke (3) ist im oberen Bereich des Mischrohres (1) ein Entlüftungsorgan (9) angeordnet;
- e) am abtriebsseitigen Ende (10) weist die Mischschnecke (3) eine Stauscheibe (11) auf, die zwischen Innenwandung des Mischroh res (1) und dem Außenrand (12) der Stauscheibe (11) einen peri pheren Ringspalt (13) freigibt;
- f) das Mischrohr (1) weist in Austragsrichtung im Abstand der Stau scheibe (11) eine konzentrische Austragsöffnung (14) mit zur Stauscheibe (11) vergleichsweise kleinerem Durchmesser auf, an die sich das Gehäuse (15) einer Dickstoff-Pumpe (16) anschließt;
- g) die Antriebswelle (2) der Mischschnecke (3) ist über eine Kupp lung (17) mit dem Rotor (18) der Dickstoff-Pumpe (16) drehfest verbunden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Was
sereindüsungsvorrichtung (7) ein ringförmiges, mit der Innenwand des
Mischrohres (1) wasserdicht verschweißtes, eine Vielzahl am Umfang
verteilt angeordnete Düsenbohrungen (19) aufweisendes Hohlprofil ist
und beispielsweise einen winkelförmigen bzw. U-förmigen bzw.
halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoff-Aufgabeöffnung (5) einen Kragen (20) mit einem
Flansch (21) zum Unterbau unter einen Feststoff-Silobehälter unter Zwi
schenanordnung der Dosiereinrichtung (6) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Dosiereinrichtung (6) für Feststoff eine Zellenradschleuse ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplung (17) zwischen Antriebswelle (2) und Pumpenrotor
(18) der Dickstoff-Pumpe (16) als elastische Kupplung mit aus elasti
schem Material wie Gummi oder Plastik bestehenden Kupplungs-Zwi
schengliedern ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupplung (17) mit einer Überlastsicherung, beispielsweise
mit einer Scherbolzensicherung (22) ausgerüstet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Entlüftungsorgan (9) am Mischrohr (1) in dessen Trocken
bereich (23) eingeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischschnecke (3) anstelle eines Teiles oder aller ihrer
Schneckenwendeln (4) wenigstens teilweise mit Misch-Paddeln ausgerü
stet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischrohr (1) mit kreisförmigem Querschnitt ausgebil
det ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischrohr (1) mit vertikaler Achse (y-y) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischrohr (1) mit horizontaler Achse angeordnet ist.
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