DE4219152C3 - Auftrittsgedämpfter Schuhabsatz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft erhöhte Schuhabsätze in Stöckelform oder konischer Keilform.

Aus der DE-OS 29 33 393 ist ein Schuhabsatz mit einem Kern und einer unten, also laufseitig geschlossenen, einstückig gefertigten Außenhülle aus elastischem Kunststoff- oder Gummimaterial als Dämpfungselement bekannt. Dieser Schuhabsatz ist Bestandteil einer Formsohle und hat eine relativ breite Auftrittsfläche. In seinem Inneren ist ein weichelastisch ausgebildeter Kern mit hoher Eigendämpfung vorgesehen. Die ihn umgebende Außenhülle ist unten, also laufseitig, geschlossen und als Dämpfungselement einstückig aus federelastischem flexib­ lem Kunststoff- oder Gummimaterial gefertigt.

Für Schuhwerk mit flachen, breiten Absatzbereichen, wie z. B. bei Sportschuhen, Bergschuhen und Unfallverhütungs­ schuhen, ist diese bekannte Absatzkonstruktion eine optimale Lösung der doppelten Auftrittsdämpfung, bei der der menschliche Körper beim Gehen und Laufen Energie einsparen kann und die Gelenke entlastet werden. Für einen schlanken, erhöhten Schuhabsatz jedoch, wie bei Damenschuhen, ist diese bekannte Absatzausbildung mangels ausreichender Stabilität gegen seitliches Wegknicken nicht geeignet. Eine Auftrittsführung ist ebenfalls nicht gegeben.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu­ grunde, eine Absatzkonstruktion anzugeben, nach der relativ einfach auch schlanke, hohe Damenabsätze mit ausreichender Knickstabilität und einer gewissen Auf­ trittsdämpfung herstellbar sind. Es darf dabei eine möglichst freizügige modische Gestaltung nicht behindert sein.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen erhöhten Schuhabsatz in Stöckelform oder konischer Keilform gelöst, welcher einen Kern als unelastisches und hartes Stabilisierungselement aufweist, dessen Form prinzipiell der Absatzform entspricht und den eine unten, also laufseitig geschlosssene Außenhülle aus elastischem, flexiblem Kunststoff- oder Gummimaterial umgibt, wobei die Form des Kerns etwa der Form der Außenhülle abzüglich deren Wanddicke entspricht und die Außenhülle in unbelastetem Zustand höher als der Kern und in Richtung der Längsachse des Schuhsubstrates zur Abdämpfung des Auftritts durch das Gewicht des Schuhträgers elastisch zusammendrückbar ist.

Weiterbildungen dieses Schuhabsatzes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Bei dem Schuhabsatz gemäß der Erfindung wird die Knickstabilität dadurch erreicht, daß ein unelastischer, harter Kern verwendet wird, der in seiner Form prinzipiell der Absatzform entspricht bzw. noch genauer eine Form hat, die der Form der Außenhülle abzüglich deren Wanddicke entspricht. Ein derartiger Kern kann verhältnismäßig groß sein und infolgedessen die erforderliche Stabilität aufweisen.

Aus der DE-AS 11 28 327 ist zwar ebenfalls bereits ein Schuh mit anvulkanisierter Gummisohle bekannt, in dessen Absatz ein Kern aus Holz, Filz, Kork oder ähnlichem Material angeordnet ist. Dieser Kern hat jedoch im wesentlichen nur die Aufgabe, als Füllstück zu dienen, um den Schuh möglichst leicht zu machen und teuere Gummimischungen zu sparen. Zur Stabilisierung des Absatzes trägt der bekannte Kern in keiner Weise bei, zumal der bekannte Absatz verhältnismäßig flach ist und infolgedessen überhaupt keiner Stabilisierung bedarf. Ein aus Filz, Kork oder ähnlichem Material bestehender Kern könnte wegen der Weichheit und Flexibilität des Materials auch in keiner Weise stabilisierend wirken.

Die einstückig gefertigte Außenhülle aus elastischem Kunststoff- oder Gummimaterial bewirkt bei dem Absatz gemäß der Erfindung die Auftrittsdämpfung. Der erzielte Dämpfungseffekt beruht darauf, daß im Augenblick des jeweils ersten Bodenkontaktes beim Auftritt sowohl der Rand­ bereich des Absatzflecks als auch der diesen ab­ stützende, daran anschließende Bereich der Außenhülle durch Verformung zur elastischen Dämpfung beitragen. Dies ist bei Damenschuhen um so mehr ausreichend, je höher der Absatz ausgebildet ist, denn diese Schuhe werden nicht in der Weise beansprucht wie Sport-, Berg- und Unfallschutzschuhe.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Aus­ führungsbeispiele mit Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 bis 3 Ansichten verschiedener Gestaltungs­ formen eines erfindungsgemäßen Absatzes,

Fig. 4 einen senkrechten Längsschnitt etwa durch den Absatz nach Fig. 2,

Fig. 5 einen senkrechten Längsschnitt etwa durch einen Absatz nach Fig. 3,

Fig. 6 einen senkrechten Längsschnitt durch eine wei­ tere Ausbildungsform eines erfindungsgemäßen Absatzes,

Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch eine weitere Ausbildungsform eines erfindungsgemäßen Absatzes.

Der erfindungsgemäße Absatz besteht aus einer Außenhülle 5, die einstückig aus elastischem Material, z. B. Polyurethan, thermoplastischem Kautschuk oder dgl., gefertigt ist und den harten Kern 6 zumin­ dest dreiseitig umhüllt, nämlich im Umfangsbereich und laufseitig. Der Shore-Härtegrad des für die Außenhülle verwendeten Materials kann selbstverständlich je nach Bedarf unterschiedlich gewählt werden. Bei den beiden Ausführungsformen der Erfindung gemäß den Fig. 2 und 3, die sich nur in der Absatzhöhe unterscheiden, sind in die Außenflächen der Außenhülle 5 konkave Rillen 7 mit verschiedenen Verläufen eingeformt. Je näher diese Rillen zum Absatzlauffleck angeordnet sind, um so mehr können sie das Dämpfungsverhalten des Außenhüllen­ materials unterstützen.

Im Kontaktbereich zwischen den Außenflächen des Kerns 6 und den Innenwandungen der Außenhülle 5 braucht keine kraftschlüssige Verbindung vorgesehen sein. Wichtig ist nur, daß der Kern aus hartem unelastischem Material, wie z. B. leichtem Holz oder Hartkunststoff, besteht und dadurch die Stabilitätsforderungen an die Absatzgestaltung erfüllen kann.

Bei diesen Ausführungsbeispielen der Erfindung ent­ spricht die Form des Kerns 6 in etwa der Form der Außenhülle 5 und damit prinzipiell der Absatzform, aber abzüglich der Wanddicke 5a der Außenhülle 5.

Unabhängig von der Form können die Ausführungen mit massivem Kern in herkömmlicher Weise, z. B. mit einer Schraube 8 und/oder Nägeln 8a, mit dem übrigen Schuhaufbau verbunden werden, vgl. z. B. Fig. 4 bis 6. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Außenhülle 5 den Kern allseitig umgibt oder nur dreiseitig.

Bei der Ausführung gemäß Fig. 7, bei der der Kern mit einem Hohlraum 6e ausgebildet ist, kann der Absatz z. B. mit einem Blindniet 9 am übrigen Schuhaufbau befestigt werden.

Es liegt also als wesentlicher Vorteil für die Erfindung auf der Hand, daß ihr Konstruktionsprinzip den Modelleur in seiner Gestaltungsvielfalt nicht bzw. nahezu nicht einschränkt. Somit ermöglicht die Erfindung, daß auch bei modischen, eleganten Schuhen mit relativ hohen, schlanken Absätzen dem gesundheitlichen Aspekt der Auftrittsdämpfung einigermaßen Rechnung getragen werden kann, ohne in der ästhetischen und sonstigen funktio­ nellen Gestaltungsfreiheit wesentlich behindert zu sein.

Claims (7)

1. Erhöhter Schuhabsatz in Stöckelform oder konischer Keilform, welcher einen Kern (6) als unelastisches und hartes Stabilisierungselement aufweist, dessen Form prinzipiell der Absatzform entspricht und den eine unten, also laufseitig geschlossene Außenhülle (5) aus elastischem, flexiblem Kunststoff- oder Gummimaterial als Dämpfungselement umgibt, wobei die Form des Kerns (6) etwa der Form der Außenhülle (5) abzüglich deren Wanddicke (5a) entspricht und die Außenhülle (5) in unbelastetem Zustand höher als der Kern (6) und in Richtung der Längsachse des Schuhabsatzes zur Abdämpfung des Auftritts durch das Gewicht des Schuhträgers elastisch zusammendrückbar ist.

2. Schuhabsatz, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) massiv oder hohl ausgebildet ist (z. B. Fig. 5, 7).

3. Schuhabsatz, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) aus Holz oder Hartkunststoff besteht.

4. Schuhabsatz, nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) mit seiner Umfangsfläche keine kraftschlüssige Verbindung zur Innenfläche der Außenhülle (5) hat.

5. Schuhabsatz, nach einem oder mehreren der voran­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (6) allseits vom Außenhüllenmaterial (5) eingehüllt ist.

6. Schuhabsatz, nach einem oder mehreren der voran­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (5) schräg oder horizontal verlaufende Rillen (7) in den Außenflächen aufweist.

7. Schuhabsatz, nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatz mit hohlem Kern (6, 6e) durch einen Blindniet (9) befestigbar ist.