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Wagenkasten aus formbarer 1Vlasse, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
Wagenkasten für Fahrzeuge, z. B. Kraftwagen, werden entweder aus einzelnen Holzplatten,
Sperrholzplatten oder aus Blechtafeln hergestellt. Um die Wagenkastenwandungen in
die vielgestaltigen Formen mit den starken Abrundungen u. dgl. zu verbringen, ist
besondere Mühe sowie sorgfältige Arbeit gelernter und geschickter Arbeiter erforderlich.
Nach der Herstellung der Form des Wagenkastens muß die Außenfläche desselben unzählige
Male abgeschliffen und gespachtelt werden, um sie für die Aufnahme eines Anstriches
fertigzumachen. Der Anstrich selbst muß grundiert, gegebenenfalls in mehreren Lagen
aufgetragen und mit einer Lackschicht überzogen werden. Infolge der starken Beanspruchungen,
denen die Wagenkastenwandung besonders beim Fahren auf unebener Straße unterworfen
ist, arbeiten die einzelnen Teile dieser Wandung stark und erzeugen durch ihre ständige
Verschiebung gegeneinander nicht nur störende Geräusche, sondern bewirken auch leicht
ein Abblättern und Abspringen der Farb- und Lackschicht. Jedes Anstreifen an einem
Hindernis, z. B. einer Mauer oder einer Tür, wie es beim Einfahren in die Garage
leicht vorkommen kann, macht sich durch häßliche Schrammen bemerkbar,
welche
nur durch Abziehen und Neulackieren des gesamten betreffenden Wagenkastenteiles
beseitigt werden können.
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Durch Witterungseinflüsse, Staub, Schmutz u. dgl. wird der Anstrich
des Wagenkastens bekanntlich rasch unansehnlich und muß deshalb vollständig erneuert
«erden.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt, und es wird
ein Wagenkasten geschaffen, welcher billig und einfach in der. Herstellung ist,
keinerlei Farb- und Lacküberzug benötigt, bei der Bewegung des Fahrzeuges keine
Geräusche erzeugt, und wobei die Außenflächen, in Naturfarbe gehalten, so gut wie
keine Wartung erfordern, nicht abblättern und auch bei Beschädigung eine Ausbesserung
von Einzelstellen gestatten.
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Die Erfindung ist beispielsweise und schematisch an einem Kraftfahrzeug
veranschaulicht, und es stellt dar: Abb. i die Außenansicht eines Kraftwagens nach
der Erfindung, Abb. 2 die Ansicht eines Einzelteiles in vergrößertem Maßstabe, Abb.
3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Abb. 2.
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Gemäß der Erfindung sind die wesentlichen Teile der Wagenkastenwandung,
wie Seitenwände i, Rückwand 2, - Türen 3, Zwischenwände d. zwischen Seitenwand und
Trittbrett, Kotflügel S und gegebenenfalls auch die :Motorhaube 6 ganz oder teilweise
aus Gummi hergestellt, und dazu kann entweder ein Konstruktionsgerippe mit einzelnen
Gummiplatten belegt sein, wobei die Platten an den Stoßstellen durch Konstruktionsteile,
wie z. B. T- und U-förmige Metall- oder Holzprofile, gehalten werden, wie bei 7
angedeutet, oder indem die Stoßstellen durch Vulkanisieren oder mittels chemischer
Lösungen miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck können z. B. an den Stoßstellen
in die Gummiplatten Winkel eingelegt sein, welche das Durchziehen von Schrauben
gestatten, mittels welcher die Stoßstellen aufeinandergepreßt und starr miteinander
verbunden werden können.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Bauart werden die bekannten Teile
des Wagenkastens mit Schienen versehen, welche die einzelnen Gummiplatten festhalten,
wie -dies in Abb. 2 und 3 an einer Tür veranschaulicht ist, indem dort eine Gummiplatte
9 durch Schienen io festgehalten wird, welche auf dem bekannten Rahmen i i der Tür
befestigt sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform werden die einzelnen Wagenkastenteile
in Gummi in einer Vorm, in welcher das Gerippe einge= legt wird, gegossen, so daß
durch den Guß eine Verbindung mit dem Gerippe stattfindet. Zur Verstärkung der Gummiwände
können Gewebeeinlagen aus Faserstoff oder Draht verwendet werden, ebenso Gummirippen
an der Innenwandung zur Verstärkung aufgesetzt sein. An der Oberkante der Wagenkastenwand,
dem sogenannten Bordrand, wird zweckmäßig eine Gummiwulst 8 angeordnet, welche das
Auflegen der Arme erleichtert, außerdem im Aussehen nicht leidet, da die Außenfläche
des Gummis nicht wie eine Lackschicht gegen Berühren und Scheuern empfindlich ist.
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Eine so beschaffene Wagenkastenwandung kann weder klappern noch beim
Arbeiten des Wagens sonstige Geräusche erzeugen. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen
Witterungseinflüsse und kann in verschiedenen Farbeis hergestellt werden. Da die
betreffende Farbe die Grundfarbe der betreffenden Gummimasse ist, die Farbe sich
also durch die gesamte Wandung hindurch erstreckt, so werden Schrammen an der Wandung
durch das Hervortreten einer anderen Farbe niemals auffällig, und Verletzung einzelner
Stellen der Wandung können als Einzelstellen durch Vulkanisieren oder in sonst bekannter
Art wieder ausgebessert werden.
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Die Wagenkastenwände können leicht gereinigt, z. B. mit starkem Strahl
abgespritzt werden, ohne daß', wie. dies jetzt der Fall ist, das Aussehen der Wandung
darunter leidet. Die Brandgefahr wird erheblich verringert. Es ist durch die Benutzung
des Gummis möglich,. der Wagenkastenwand eigenartige schöne Färbungen und Tönungen
zu verleihen, welche ansprechend wirken.
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Dadurch, daß die Farbe des Gummis nicht glänzend, sondern matt ist,
wird das jetzt bei der üblichen Lackierung entstehende Blenden im grellen Sonnenlicht
vermieden.