DE4217884A1 - Hochwirksame antimikrobielle Biozid-Kombinationen - Google Patents
Hochwirksame antimikrobielle Biozid-KombinationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft antimikrobielle Wirkstoffgemische, insbesondere
mikrobistatisch wirksame Gemische mit einem Gehalt an Aminopyridinium-Ver
bindungen und Jodpropinyloxy-ethanolcarbamatverbindungen.
Die Verwendung von Aminopyridinium-Verbindungen als Wirkstoffe in anti
mikrobiellen Mitteln ist seit langem bekannt. Sie wird beispielsweise für
1,10-Di-(4-octylaminopyridinium)-decan-dihydrochlorid in US 4,206,215 oder
im Journal Med. Chem. (1984), 27, Nr. 11, Seite 1462, beschrieben. 4-(Oc
tylamino)-benzylpyridiniumchlorid und 4-(Octylamino)-dodecylpyridinium
chlorid sind in EP 1 74 632 als antimikrobielle Wirkstoffe ausgelobt.
Auch die Verwendung von Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten als Bakterizide
und Fungizide ist seit längerer Zeit bekannt (siehe beispielsweise
DE 32 16 895 A1).
Auf dem Gebiet der Desinfektions- und Konservierungsmittel besteht unter
den Gesichtspunkten des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit ein Be
dürfnis nach Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die schon bei gerin
gen Anwendungskonzentrationen eine hinreichende antimikrobielle Wirkung
zeigen. In diesem Zusammenhang sind nicht nur neue Verbindungen von In
teresse, sondern auch synergistisch wirkende Kombinationen bereits bekann
ter Wirkstoffe. Auch die Sensibilisierungsrisikoschwelle einzelner Verbin
dungen kann herabgesetzt werden, indem man ihre Mengen reduziert und den
dadurch entstehenden Wirkungsverlust durch Zusatz geringer Mengen anderer
Wirkstoffe ausgleicht.
Es wurde gefunden, daß Kombinationen aus Aminopyridinium-Verbindungen und
Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten eine synergistische antimikrobielle Wir
kung zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind antimikrobiell wirksame Gemische enthaltend
- a) mindestens eine antimikrobiell wirksame Aminopyridinium-Verbindung,
- b) mindestens eine antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carba matverbindung, wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von etwa 200 : 1 bis 0,05 : 1, vorzugsweise von 50 : 1 bis 0,3 : 1 vor liegen.
Dabei kommen als antimikrobiell wirksame Substanzen Aminopyridinium-Ver
bindungen in Betracht, die in para-Stellung des Pyridinium-Salzes eine
Aminofunktion besitzen:
R2 = C2-C14, Aryl, Aralkyl, Alkenyl
R3 H.
R3 H.
Diese Verbindungen können in den erfindungsgemäßen Gemischen als chemische
Individuen oder als Gemische enthalten sein. Beispiele für derartige anti
mikrobiell wirksame Verbindungen sind 1,10-Di-(4-octylaminopyridinium)-
decan-Dihydrochlorid, 4-(Octylamino)-benzylpyridiniumchlorid oder 4-(Oc
tylamino)-dodecylpyridiniumbromid.
Als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carbamatverbindungen
eignen sich insbesondere 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der
allgemeinen Formel (II)
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare
oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R1 und R2
zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und
R6, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCl3 bedeuten oder R3 und R5 oder
R4 und R6 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 3 bis 5 ist, und R7
Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, Arylreste,
substituierte Arylreste, Arylalkylreste oder Arylsulfonylreste bedeutet.
Beispiele für lineare oder verzweigte Alkylreste oder Alkenylreste mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, für die R1 und R2 stehen, sind der Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Bu
tyl-, Pentyl-, der Hexylrest und deren verzweigte Isomere wie der Vinyl-,
Allyl-, Propenyl-, Butenyl-, Pentenyl- und Hexenylreste sowie die entspre
chenden Isomeren der genannten Alkenyle mit 4, 5 und 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen, für die
R1 und R2 stehen, sind der Cyclopentan-, Cyclohexan- und der Cycloheptan
rest. Bevorzugt werden Verbindungen der Formel (II), in denen beide Sub
stituenten R1 und R2 gleichzeitig Wasserstoff oder gleichzeitig Methyl
reste sind, sowie solche, in denen bei R1 und R2 ein Substituent Wasser
stoff ist, während der andere einen Methylrest darstellt.
Beispiele für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, für die R3, R4, R5
und R6 stehen, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- und der n-
Butylrest, Isobutyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, wobei Methyl bevorzugt
wird.
Beispiele für Arylreste, für die R3, R4, R5 und R6 stehen, sind der Phe
nyl- und der Naphthylrest.
Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in denen von den
Resten R1 bis R6 mindestens 4 Reste Wasserstoff bedeuten.
Beispiele für lineare und verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen, für die R7 steht, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
n-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-,
Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und der Dodecylrest sowie die verzweigten
Isomeren der Alkyle mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, für die
R7 steht, sind der Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl-
und der Cyclooctylrest.
Beispiele für Aryl und substituiertes Aryl, für die R7 steht, sind der
Phenyl-, Naphthyl-, Tolyl-, Chlorphenyl-, Bromphenyl-, Fluorphenyl-, Di
chlorphenyl- und der Trichlorphenylrest.
Beispiele für Aralkyl und Arylsulfonyl, für die R7 steht, sind der Ben
zyl- und der p-Toluolsulfonylrest.
Bevorzugt werden Verbindungen, in denen R7 ein niederer Alkylrest mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, sowie ein Arylrest oder mit Chlor oder Brom sub
stituierter Arylrest ist.
Beispiele für besonders bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen R7
ein Propyl-, Butyl- oder Phenylrest ist.
Die N-substituierten 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der allge
meinen Formel (II) werden nach an sich bekannten Verfahren (Houben-Weyl,
Methoden der Org. Chemie, Bd. 8, S. 141-144 (1952)) durch Umsetzung
äquimolarer Mengen der Alkohole mit geeigneten, z. B. im Handel erhältli
chen Isocyanaten synthetisiert, wie beispielsweise in der DE 32 16 894 A1
und in der DE 32 16 895 A1 beschrieben ist.
Bei der Bestimmung der mikrobistatischen Wirkung an verschiedenen Bakte
rien- und Pilzkulturen konnten mit solchen Gemischen synergistische Wir
kungen beobachtet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
das Gewichtsverhältnis der Komponenten a und b im Bereich von 50 : 1 bis
0,3 : 1 eingestellt.
Zur Herstellung gebrauchsfertiger antimikrobieller Mittel können die er
findungsgemäßen antimikrobiell wirksamen Gemische in Form von pulverförmi
gen oder lösungsmittelhaltigen Konzentraten bereitgestellt werden, in de
nen die Gesamtkonzentration der Komponenten a und b von etwa 0,5 bis zu
100, vorzugsweise von etwa 10 bis zu 90 Gew. -% ausmachen kann. Geeignete
gebrauchsfertige Mittel haben insbesondere eine Konzentration von etwa 10
bis 50 Gew. -% der erfindungsgemäßen Mischung von a und b.
In der Mehrzahl der Fälle enthalten die für die praktische Anwendung be
stimmten Gemische insgesamt noch 0 bis etwa 99, vorzugsweise etwa 10 bis
90 Gew.-% weitere üblicherweise verwendete Bestandteile, die je nach der
vorgesehenen Anwendungsform und dem Anwendungszweck ausgewählt werden. Für
flüssige Zubereitungen beispielsweise kommen als Lösungsmittel mit Wasser
mischbare organische Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise Ethanol,
Isopropanol und Ethylenglykol, Propylenglykol, Ethylethylenglykol, Propyl
propylenglykol sowie mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel wie bei
spielsweise Testbenzin, Benzol, Toluol, Essigsäureethylester oder Dime
thylenchlorid.
Wenn neben der antimikrobiellen Wirkung eine zusätzliche Reinigungswirkung
erwünscht ist, können die erfindungsgemäßen Gemische auch noch Tenside,
insbesondere nichtionische Tenside enthalten. Beispiele für geeignete Ten
side sind C8-C18-Alkylglucoside mit etwa 1 bis 10 Glucoseeinheiten im Mole
kül Anlagerungsprodukte von etwa 4 bis 40, vorzugsweise etwa 4 bis 20 Mol
Ethylenoxid an ein Mol Fettalkohol, Alkylcyclohexanol, Alkylphenol, Fett
säure, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid. Von besonderem Interesse sind
Anlagerungsprodukte von etwa 5 bis 16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder Talg
fettalkohole, an Oleylalkohol, ein Gemisch aus Oleylalkohol und Cetylalko
hol sowie an Mono-, Di- oder Trialkylphenole und an Monoalkylcyclohexanole
mit etwa 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten. Auch gemischte
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an die genannten Ver
bindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom kommen in Betracht. Die ge
nannten Alkoxylierungsprodukte können auch endgruppenverschlossen sein,
beispielsweise durch Ether- oder Acetalgruppen.
In den erfindungsgemäßen Gemischen können ferner Gerüstsubstanzen vorhan
den sein; als solche eignen sich beispielsweise Alkalisalze der Glukon
säure, insbesondere Natriumglukonat, die Alkalisalze der Nitrilotriessig
säure, Ethylendiamintetraessigsäure, Hydroxyethandiphosphonsäure, Phos
phonobutantricarbonsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure. Wei
terhin kommen als Gerüstsubstanzen die wasserlöslichen Salze höhermole
kularer Polycarbonsäuren in Betracht, etwa Polymerisate der Maleinsäure,
Itakonsäure, Fumarsäure und Zitraconsäure. Auch Mischpolymerisate dieser
Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Monomeren, wie
z. B. Ethylen, Propylen, Acrylsäure, Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid und
Styrol sind brauchbar.
In die erfindungsgemäßen Gemische können auch Reinigungsverstärker wie
Fettsäuremono- und -diethanolamide, beispielsweise Kokosfettsäuremonoetha
nolamid und Kokosfettsäurediethanolamid, und Anlagerungsprodukte von bis
zu etwa 4 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid an Fettalkohole mit etwa 8 bis
12 Kohlenstoffatomen sowie freie Fettalkohole mit etwa 8 bis 12 Kohlen
stoffatomen sowie Reinigungsverstärker auf Cellulosebasis eingearbeitet
werden.
Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein,
wenn die erfindungsgemäßen Gemische zusätzlich zu der erfindungsgemäßen
Kombination aus Aminopyridiniumverbindungen und Jodpropinyloxy-ethanol
carbamatverbindungen weitere antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten.
In die erfindungsgemäßen Mischungen können auch Insekticide wie z. B. Pyre
throide (Permethrin, Cypermethrin, Decamethrin und Fenvalerate) und/oder
Lindan, Endosulfan, Dieldrin eingearbeitet werden. Die Mengen dieser Zu
sätze sollen jedoch unter denen der beiden erfindungsgemäßen verwendeten
Bestandteile liegen. Die Mengen der möglichen zur Konfektionierung der
erfindungsgemäßen Mittel benutzten Bestandteile richten sich im allgemei
nen nach Handels- und Preisvorgaben und sind im Prinzip nicht von erfinde
rischer Bedeutung.
Für die Herstellung gebrauchsfertiger Konservierungsmittel können neben
flüssigen Konzentraten auch feste Produkte, vorzugsweise in Pulver- oder
Granulatform bereitgestellt werden, die die erfindungsgemäßen antimikro
biell wirksamen Gemische enthalten.
Die erfindungsgemäßen antimikrobiell synergistisch wirksamen Gemische kön
nen als Desinfektions- und Konservierungsmittel auf vielen Gebieten zum
Einsatz gelangen, beispielsweise in Haushalten und im Gewerbe wie z. B.
Krankenhäusern, Schulen, Badeanstalten, öffentlichen Verkehrsmitteln, ge
werblichen Betrieben und Industrieanlagen bei der Antischimmelausrüstung
von Teppichböden, Wandverkleidungen und Dichtungsmassen. Ferner können die
synergistischen Gemische zum Konservieren von Pflanzenvermehrungsmaterial,
insbesondere von Samen und Blumenzwiebeln eingesetzt werden. Weiterhin
können die erfindungsgemäßen Gemische bei der Konservierung von Kosmetika,
Spül-, Wasch- und Reinigungsmitteln noch zu verarbeitender technischer
Produkte wie Lasuren, Lack- und Dispersions- und Emulsionsfarben, Kleb
stoffen und Kleistern, Bohr- und Schneidölen oder Produkten der papier-,
pappe- oder lederverarbeitenden Industrie sowie zur Konservierung von In
dustrie- und Brauchwasser Anwendung finden. Schließlich können die erfin
dungsgemäßen Gemische auch zum fertigen Materialschutz eingesetzt werden,
beispielsweise zur Antischimmelausrüstung von Putzen, Anstrichen, Kunst
stoffen, Boden- bzw. Wandbelägen aus Textilien, Papier, Kunststoffen, Le
der, Kork oder zum Imprägnieren von Holz. Hier können u. a. Kisten, wie
sie in der gewerblichen Pilzzucht verwendet werden, wirkungsvoll gegen den
Befall durch das Kulturmyzel ausgerüstet werden. Die Applikation kann etwa
durch Sprühen, Pinseln, Streichen, Rakeln, Tauchen oder Druck- oder Vaku
umimprägnierung erfolgen.
Als antimikrobiell wirksame Aminopyridiniumverbindung wurde 1,10-Di-(4-
octylaminopyridinium)-decan Dihydrochlorid (Produkt A) eingesetzt. Als
antimikrobiell wirksames Jodpropinyloxy-ethanol-carbamat (Produkt B) kam
folgende Verbindung der Formel (III) zum Einsatz:
I - C ≡C - CH2 - O - CH2CH2 - O - CONH-C6H5 (III)
Produkt A wurde mit Produkt B zu folgenden erfindungsgemäßen Gemischen
kombiniert:
Gemisch-Nr. | |
A : B [Gew.-Teile] | |
AB 1|2 : 1 | |
AB 2 | 0,66 : 1 |
AB 3 | 2,86 : 1 |
AB 4 | 6,66 : 1 |
AB 5 | 22,5 : 1 |
AB 6 | 46,7 : 1 |
Die mikrobistatische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Gemische AB 1 bis
AB 6 im Vergleich zu den Einzelkomponenten (Produkte A und B) wurde ge
genüber folgenden Testkeimsuspensionen bestimmt:
1. Escherichia coli | |
1 × 10⁹ Keime/ml | |
2. Aspergillus niger | 4 × 10⁷ Keime/ml |
3. Aspergillus fumigatus | 8 × 10⁷ Keime/ml |
4. Penicillium funiculosum | 5 × 10⁷ Keime/ml |
5. Pinicillium camerunense | 8 × 10⁷ Keime/ml |
6. Trichoderma viride | 6 ô 10⁷ Keime/ml |
Die Hemmkonzentrationen der zu untersuchenden Produkte wurden in Anlehnung
an die Richtlinien für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfektions
verfahren, Kapitel 2.1, abgedruckt in Zbl. Bakt. Hyg., I. Abt. Orig. B
172, 536-537 (1981), ermittelt. Die Substanzgemische AB 1 bis AB 6 und die
Einzelkomponenten A und B wurden zu Stammlösungen in Dimethylformamid ge
löst, aus denen durch Zusatz von Würzebouillon im Volumenverhältnis 1 : 50
die entsprechenden Verdünnungsreihen hergestellt wurden.
Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I wiederge
geben:
In der Tabelle wurden für die Hemmkonzentrationen der erfindungsgemäßen
Gemische AB 1 bis AB 6 jeweils die Mengen der Einzelkomponenten aufgenom
men, die in den oben angegebenen Gewichtsverhältnissen eingesetzt wurden.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Gemische AB 1 bis AB 6 konnten syner
gistische Effekte beobachtet werden.
Als antimikrobiell wirksame Aminopyridinium-Verbindung wurde 4-
Butylamino-1-N-dodecylpyridiniumbromid (Produkt C) eingesetzt. Als
antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carbamatverbindung kam
Produkt B zum Einsatz.
Produkt C wurde mit Produkt B zu folgendem erfindungsgemäßen Gemisch kom
biniert:
Gemisch-Nr. |
C : B [Gew.-Teile] |
CB 1|1 : 1 |
Die mikrobistatische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Gemische (Produkt
CB 1) im Vergleich zu den Einzelkomponenten (Produkte C und B) wurde ge
genüber den im Beispiel 1 beschriebenen Testkeimsuspensionen bestimmt. Die
Hemmkonzentrationen wurden analog Beispiel 1 ermittelt. Die gefundenen
Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Gemisches CB 1 gegen die Testkeime 2
bis 6 konnten synergistische Effekte beobachtet werden.
Claims (13)
1. Antimikrobiell wirksame Gemische enthaltend
- a) mindestens eine antimikrobiell wirksame Aminopyridinium-Verbindung und
- b) mindestens eine antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol carbamatverbindung,
wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im
Bereich von etwa 200 : 1 bis 0,05 : 1 vorliegen.
2. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b
im Bereich von etwa 50 : 1 bis 0,3 : 1 vorliegen.
3. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Aminopyridinium-
Verbindungen Substanzen enthalten, die in para-Stellung des
Pyridinium-Salzes eine Aminofunktion besitzen:
R2 = C2-C14, Arylkyl, Alkenyl,
R3 H.
R3 H.
4. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Aminopyridinium-
Verbindungen 1,10-Di-(4-octylaminopyridinium)-decan-dihydrochlorid,
4-(Octylamino)-benzylpyridiniumchlorid oder 4-(Octylamino)-dodecyl
pyridiniumbromid oder Gemische dieser Verbindungen enthalten.
5. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy
ethanol-carbamatverbindungen Substanzen enthalten, die der Formel (II)
entsprechen,
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare
oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R1 und R2
zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und
R6, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCl3 bedeuten oder R3 und
R5 oder R4 und R6 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n = 3 bis 5
ist, und R7 Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlen
stoffatomen, Arylreste, substituierte Arylreste, Aralkylreste oder
Arylsulfonylreste bedeutet.
6. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy
ethanol-carbamatverbindung eine Substanz der Formel (III)
I - C ≡ C - CH2 - O - CH2 CH2 - O - CONH - C6 H5enthalten.
7. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als pulverförmige oder lösungsmittelhaltige
Konzentrate mit einer Gesamtkonzentration der Komponenten a und b von
insgesamt etwa 0,5 bis zu 100, vorzugsweise etwa 10 bis 90 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Konzentrat, vorliegen.
8. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 für die Konservierung von Lasuren, Lack- und Dispersionsfarben
und -lacken, Emulsionsfarben und -lacken, Klebstoffen und Kleistern,
Bohr- und Schneidölen in Haushalten und Gewerbebetrieben.
9. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 für die Konservierung in der papier-, pappe- und lederverarbei
tenden Industrie.
10. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 zum Konservieren von Industrie- und Brauchwasser.
11. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 zum Materialschutz, wie zur Antischimmelausrüstung von Putzen,
Anstrichen, Kunststoffen, Boden- bzw. Wandbelägen aus Textilien, Pa
pier, Kunststoffen, Leder, Kork und insbesondere zum Imprägnieren von
Holz.
12. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 zum Konservieren von Kosmetika, Spül-, Wasch- und Reinigungs
mitteln.
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