DE4217882A1 - Synergistische Biozidkombinationen - Google Patents
Synergistische BiozidkombinationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft antimikrobielle Wirkstoffgemische, insbesondere
fungistatisch wirksame Gemische mit einem Gehalt an zinnorganischen Ver
bindungen und Jodpropinyloxy-ethanolcarbamatverbindungen.
Die Verwendung von zinnorganischen Verbindungen als Wirkstoffe in anti
mikrobiellen Mitteln ist seit langem bekannt. Sie wird beispielsweise für
Tributylzinnoxid, Tributylzinnsalicylat und andere zinnorganische Verbin
dungen von Karl-Heinz Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation-Desinfek
tion-Konservierung", Georg Thieme Verlag, Stuttgart - New York, beschrieben.
Auch die Verwendung von Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten als Bakterizide
und Fungizide ist seit längerer Zeit bekannt (siehe beispielsweise DE-
32 16 895 A1).
Auf dem Gebiet der Desinfektions- und Konservierungsmittel besteht unter
den Gesichtspunkten des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit ein Be
dürfnis nach Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die schon bei gerin
gen Anwendungskonzentrationen eine hinreichende antimikrobielle Wirkung
zeigen. In diesem Zusammenhang sind nicht nur neue Verbindungen von In
teresse, sondern auch synergistisch wirkende Kombinationen bereits bekann
ter Wirkstoffe.
Es wurde gefunden, daß Kombinationen aus Zinnorganischen Verbindungen und
Jodpropinyloxy-ethanol-carbamaten eine synergistische antimikrobielle Wir
kung zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind antimikrobiell wirksame Gemische enthaltend
- a) mindestens eine antimikrobiell wirksame zinnorganische Verbindung,
- b) mindestens eine antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carba matverbindung, wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von etwa 100 : 1 bis 0,05 : 1, vorzugsweise von etwa 20 : 1 bis 0,3 : 1, vor liegen.
Dabei kommen als antimikrobiell wirksame Substanzen zinnorganische Verbin
dungen in Betracht, die der Formel 1 entsprechen
in der
R1 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R2 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R3 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R4 = (CH3CH2C2CH2)SnO, F, Cl, PO4, OH, SO₄, Acrylat, Methacrylat, Naphthenat, Octoat, Phthalat, Maleat, Fumarat, Laureat, Linoleat, Ethansulfonat bedeuten.
R1 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R2 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R3 = Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R4 = (CH3CH2C2CH2)SnO, F, Cl, PO4, OH, SO₄, Acrylat, Methacrylat, Naphthenat, Octoat, Phthalat, Maleat, Fumarat, Laureat, Linoleat, Ethansulfonat bedeuten.
Diese Verbindungen können in den erfindungsgemäßen Gemischen als chemische
Individuen oder als Gemische enthalten sein. Bevorzugte Beispiele für der
artige antimikrobiell wirksame Verbindungen sind Tributylzinnoxid (TBTO)
oder Tributylzinnaphthenat (TBTN).
Als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol-carbamatverbindungen
eignen sich insbesondere 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der
allgemeinen Formel (II)
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare
oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R1 und R2
zusammengenommen -(CH2)n- bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und
R6, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCl3 bedeuten oder R3 und R5 oder
R4 und R6 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 3 bis 5 ist, und R7
Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, Arylreste,
substituierte Arylreste, Arylalkylreste oder Arylsulfonylreste bedeutet.
Beispiele für lineare oder verzweigte Alkylreste oder Alkenylreste mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, für die R1 und R2 stehen, sind der Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Bu
tyl-, Pentyl-, der Hexylrest und deren verzweigte Isomere wie der Vinyl-,
Allyl-, Propenyl-, Butenyl-, Pentenyl- und Hexenylreste sowie die entspre
chenden Isomeren der genannten Alkenyle mit 4, 5 und 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen, für die
R1 und R2 stehen, sind der Cyclopentan-, Cyclohexan- und der Cycloheptan
rest. Bevorzugt werden Verbindungen der Formel (II), in denen beide Sub
stituenten R1 und R2 gleichzeitig Wasserstoff oder gleichzeitig Methyl
reste sind, sowie solche, in denen bei R1 und R2 ein Substituent Wasser
stoff ist, während der andere einen Methylrest darstellt.
Beispiele für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, für die R3, R4, R5
und R6 stehen, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- und der n-
Butylrest, Isobutyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, wobei Methyl bevorzugt
wird.
Beispiele für Arylreste, für die R3, R4, R5 und R6 stehen, sind der Phe
nyl- und der Naphthylrest.
Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in denen von den
Resten R1 bis R6 mindestens 4 Reste Wasserstoff bedeuten.
Beispiele für lineare und verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen, für die R7 steht, sind der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
n-Butyl-, Isobutyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-,
Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl- und der Dodecylrest sowie die verzweigten
Isomeren der Alkyle mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, für die
R7 steht, sind der Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl-
und der Cyclooctylrest.
Beispiele für Aryl und substituiertes Aryl, für die R7 steht, sind der
Phenyl-, Naphthyl-, Tolyl-, Chlorphenyl-, Bromphenyl-, Fluorphenyl-, Di
chlorphenyl- und der Trichlorphenylrest.
Beispiele für Aralkyl und Arylsulfonyl, für die R7 steht, sind der Ben
zyl- und der p-Toluolsulfonylrest.
Bevorzugt werden Verbindungen, in denen R7 ein niederer Alkylrest mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, sowie ein Arylrest oder mit Chlor oder Brom sub
stituierter Arylrest ist.
Beispiele für besonders bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen R7
ein Propyl-, Butyl- oder Phenylrest ist.
Die N-substituierten 2-(3-Iod-2-propinyloxy)-ethanol-carbamate der allge
meinen Formel (II) werden nach an sich bekannten Verfahren (Houben-Weyl,
Methoden der Org. Chemie, Bd. 8, S. 141-144 (1952)) durch Umsetzung
äquimolarer Mengen der Alkohole mit geeigneten, z. B. im Handel erhältli
chen Isocyanaten synthetisiert, wie beispielsweise in der DE 32 16 894 A1
und in der DE 32 16 895 A1 beschrieben ist.
Bei der Bestimmung der mikrobistatischen Wirkung an verschiedenen Bakte
rien- und Pilzkulturen konnten mit solchen Gemischen deutlich synergistische
Wirkungen beobachtet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
das Gewichtsverhältnis der Komponenten a und b im Bereich von etwa 20 : 1
bis 0,3 : 1 eingestellt.
Zur Herstellung gebrauchsfertiger antimikrobieller Mittel können die er
findungsgemäßen antimikrobiell wirksamen Gemische in Form von pulverförmi
gen oder lösungsmittelhaltigen Konzentraten bereitgestellt werden, in de
nen die Gesamtkonzentration der Komponenten a und b von etwa 0,5 bis zu
100, vorzugsweise von etwa 10 bis zu 90 Gew.-% ausmachen kann. Geeignete
gebrauchsfertige Mittel haben insbesondere eine Konzentration von etwa 10
bis 50 Gew.-% der erfindungsgemäßen Mischung von a und b.
In der Mehrzahl der Fälle enthalten die für die praktische Anwendung be
stimmten Gemische insgesamt noch 0 bis etwa 99, vorzugsweise etwa 90 bis
10 Gew.-% weitere üblicherweise verwendete Bestandteile, die je nach der
vorgesehenen Anwendungsform und dem Anwendungszweck ausgewählt werden. Für
flüssige Zubereitungen beispielsweise kommen als Lösungsmittel mit Wasser
mischbare organische Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise Ethanol,
Isopropanol und Ethylenglykol, Propylenglykol, Ethylethylenglykol, Propyl
propylenglykol sowie mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel wie bei
spielsweise Testbenzin, Benzol, Toluol, Essigsäureethylester oder Dime
thylenchlorid.
Wenn neben der antimikrobiellen Wirkung eine zusätzliche Reinigungswirkung
erwünscht ist, können die erfindungsgemäßen Gemische auch noch Tenside,
insbesondere nichtionische Tenside enthalten. Beispiele für geeignete Ten
side sind C8-C18-Alkylglucoside mit etwa 1 bis 10 Glucoseeinheiten im Mo
lekül, Anlagerungsprodukte von etwa 4 bis 40, vorzugsweise etwa 4 bis 20
Mol Ethylenoxid an ein Mol Fettalkohol, Alkylcyclohexanol, Alkylphenol,
Fettsäure, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid. Von besonderem Interesse
sind Anlagerungsprodukte von etwa 5 bis 16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder
Talgfettalkohole, an Oleylalkohol, ein Gemisch aus Oleylalkohol und Cetyl
alkohol sowie an Mono-, Di- oder Trialkylphenole und an Monoalkylcyclo
hexanole mit etwa 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten. Auch ge
mischte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an die ge
nannten Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom kommen in Betracht.
Die genannten Alkoxylierungsprodukte können auch endgruppenverschlossen
sein, beispielsweise durch Ether- oder Acetalgruppen.
In den erfindungsgemäßen Gemischen können ferner Gerüstsubstanzen vorhan
den sein; als solche eignen sich beispielsweise Alkalisalze der Glukon
säure, insbesondere Natriumglukonat, die Alkalisalze der Nitrilotriessig
säure, Ethylendiamintetraessigsäure, Hydroxyethandiphosphonsäure, Phos
phonobutantricarbonsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure. Wei
terhin kommen als Gerüstsubstanzen die wasserlöslichen Salze höhermole
kularer Polycarbonsäuren in Betracht, etwa Polymerisate der Maleinsäure,
Itakonsäure, Fumarsäure und Zitraconsäure. Auch Mischpolymerisate dieser
Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Monomeren, wie
z. B. Ethylen, Propylen, Acrylsäure, Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid und
Styrol sind brauchbar.
In die erfindungsgemäßen Gemische können auch Reinigungsverstärker wie
Fettsäuremono- und -diethanolamide, beispielsweise Kokosfettsäuremonoetha
nolamid und Kokosfettsäurediethanolamid, und Anlagerungsprodukte von bis
zu etwa 4 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid an Fettalkohole mit etwa 8 bis
12 Kohlenstoffatomen sowie freie Fettalkohole mit etwa 8 bis 12 Kohlen
stoffatomen sowie Reinigungsverstärker auf Cellulosebasis eingearbeitet
werden.
Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein,
wenn die erfindungsgemäßen Gemische zusätzlich zu der erfindungsgemäßen
Kombination aus zinnorganischen Verbindungen und Jodpropinyloxy-ethanol
carbamatverbindungen weitere antimikrobiell wirksame Substanzen enthalten.
In die erfindungsgemäßen Mischungen können auch Insekticide wie z. B. Py
rethroide (Permethrin, Cypermethrin, Decamethrin und Fenvalerate) und/oder
Lindan, Endosulfan, Dieldrin eingearbeitet werden. Die Mengen dieser Zu
sätze sollen jedoch unter denen der beiden erfindungsgemäß verwendeten
Bestandteile liegen. Die Mengen der möglichen zur Konfektionierung der
erfindungsgemäßen Mittel benutzten Bestandteile richten sich im allgemei
nen nach Handels- und Preisvorgaben und sind im Prinzip nicht von erfin
derischer Bedeutung.
Für die Herstellung gebrauchsfertiger Konservierungsmittel können neben
flüssigen Konzentraten auch feste Produkte, vorzugsweise in Pulver- oder
Granulatform bereitgestellt werden, die die erfindungsgemäßen antimikro
biell wirksamen Gemische enthalten.
Die erfindungsgemäßen antimikrobiell synergistisch wirksamen Gemische können
als Desinfektions- und Konservierungsmittel auf vielen Gebieten zum
Einsatz gelangen, beispielsweise in Haushalten und im Gewerbe wie z. B.
Krankenhäusern, Schulen, Badeanstalten, öffentlichen Verkehrsmitteln, ge
werblichen Betrieben und Industrieanlagen bei der Antischimmelausrüstung
von Teppichböden, Wandverkleidungen und Dichtungsmassen. Ferner können die
synergistischen Gemische zum Konservieren von Pflanzenvermehrungsmaterial,
insbesondere von Samen und Blumenzwiebeln eingesetzt werden. Weiterhin
können die erfindungsgemäßen Gemische bei der Konservierung noch zu ver
arbeitender technischer Produkte wie Lasuren, Lack- und Dispersions- und
Emulsionsfarben, Klebstoffen und Kleistern, Bohr- und Schneidölen oder
Produkten der papier-, pappe- oder lederverarbeitenden Industrie sowie zur
Konservierung von Industrie- und Brauchwasser Anwendung finden. Schließ
lich können die erfindungsgemäßen Gemische auch zum fertigen Material
schutz eingesetzt werden, beispielsweise zur Antischimmelausrüstung von
Putzen, Keramikrohstoffen, Anstrichen, Sol-Gel-Beschichtungen, Kunststof
fen, Boden- bzw. Wandbelägen aus Textilien, Papier, Kunststoffen, Leder,
Kork oder zum Imprägnieren von Holz. Hier können u. a. Kisten, wie sie in
der gewerblichen Pilzzucht verwendet werden, wirkungsvoll gegen den Befall
durch das Kulturmyzel ausgerüstet werden. Die Applikation kann etwa durch
Sprühen, Pinseln, Streichen, Rakeln, Tauchen oder Druck- oder Vakuumim
prägnierung erfolgen.
Als antimikrobiell wirksame Zinnorganische Verbindung wurde Tributylzinn
naphthenat (Produkt A) eingesetzt. Als antimikrobiell wirksames Jodpropi
nyloxyethanolcarbamat (Produkt B) kam folgende Verbindung der Formel (III)
zum Einsatz:
I-C≡C-CH₂-O-CH₂CH₂-O-CONH-C₆H₅ (III)
Produkt A wurde mit Produkt B zu folgendem erfindungsgemäßem Gemisch kom
biniert:
Gemisch-Nr. |
A : B [Gew.-Teile] |
AB 1|5 : 1 |
Die mikrobistatische Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Gemisches AB 1 im
Vergleich zu den Einzelkomponenten (Produkte A und B) wurde gegenüber fol
gender Testkeimsuspension bestimmt:
Trichoderma viride |
6×10⁷ Keime/ml |
Die Hemmkonzentrationen der zu untersuchenden Produkte wurden in Anlehnung
an die Richtlinien für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfekti
onsverfahren, Kapitel 2.1, abgedruckt in Zbl. Bakt. Hyg., I. Abt. Orig. B
172, 536-537 (1981), ermittelt. Das Substanzgemisch AB 1 und die Einzel
komponenten A und B wurden zu Stammlösungen in Dimethylformamid gelöst,
aus denen durch Zusatz von Würzebouillon im Volumenverhältnis 1 :50 die
entsprechenden Verdünnungsreihen hergestellt wurden.
Die gefundenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I wiederge
geben:
Hemmkonzentrationen des Gemisches AB 1 in ppm im Vergleich zu den Einzelkomponenten A und B | |
Produkt | |
Testkeim | |
AB 1 | |
4,5+0,9 | |
A | 7 |
B | 10 |
In der Tabelle wurden für die Hemmkonzentrationen des erfindungsgemäßen
Gemisches AB 1 jeweils die Menge der Einzelkomponenten aufgenommen, die in
den oben angegebenen Gewichtsverhältnissen eingesetzt wurde.
Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Gemisches AB 1 konnte ein deutlicher
synergistischer Effekt beobachtet werden.
Claims (11)
1. Antimikrobiell wirksame Gemische enthaltend
- a) mindestens eine antimikrobiell wirksame zinnorganische Ver bindung und
- b) mindestens eine antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy-ethanol carbamatverbindung, wobei die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im Bereich von etwa 100 : 1 bis 0,05 : 1 vorliegen.
2. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Komponenten a und b im Gewichtsverhältnis von a : b im
Bereich von etwa 20 : 1 bis 0,3 : 1 vorliegen.
3. Antimikrobiell wirksame Gemische nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame zinnorganische Ver
bindungen Substanzen enthalten, die der Formel 1 entsprechen
in der
R1=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R2=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R3=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R4=(CH3CH2C2CH2)SnO, F, Cl, PO4, OH, SO4, Acrylat, Methacrylat, Naphthenat, Octoat, Phthalat, Maleat, Fumarat, Lamreat, Linoleat, Ethansulphonat bedeuten.
R1=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R2=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R3=Alkyl, Cycloalkyl (C1-C6), Aralkyl, Alkaryl
R4=(CH3CH2C2CH2)SnO, F, Cl, PO4, OH, SO4, Acrylat, Methacrylat, Naphthenat, Octoat, Phthalat, Maleat, Fumarat, Lamreat, Linoleat, Ethansulphonat bedeuten.
4. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame zinnorganische
Verbindungen Tributylzinnoxid oder Tributylzinnaphthenat oder Gemische
dieser Verbindungen enthalten.
5. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy
ethanol-carbamatverbindungen Substanzen enthalten, die der Formel (II)
entsprechen,
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R1 und R2 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und R6 die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCl3 bedeuten oder R3 und R5 oder R4 und R6 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n = 3 bis 5 ist, und R7 Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Koh lenstoffatomen, Arylreste, substituierte Arylreste, Aralkylreste oder Arylsulfonylreste bedeutet.
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder R1 und R2 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n 4 bis 6 ist, R3, R4, R5 und R6 die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylreste oder CCl3 bedeuten oder R3 und R5 oder R4 und R6 zusammengenommen -(CH2)n bedeuten, wobei n = 3 bis 5 ist, und R7 Wasserstoff, lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder cyclische Alkylreste mit 4 bis 8 Koh lenstoffatomen, Arylreste, substituierte Arylreste, Aralkylreste oder Arylsulfonylreste bedeutet.
6. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als antimikrobiell wirksame Jodpropinyloxy
ethanol-carbamatverbindung eine Substanz der Formel (III)
I-C≡C-CH₂-O-CH₂CH₂-O-CONH-C₆H₅enthalten.
7. Antimikrobiell wirksame Gemische nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als pulverförmige oder lösungsmittelhaltige
Konzentrate mit einer Gesamtkonzentration der Komponenten a und b von
insgesamt etwa 0,5 bis zu 100, vorzugsweise etwa 10 bis 90 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Konzentrat, vorliegen.
8. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 für die Konservierung von Lasuren, Lack- und Dispersionsfarben
und -lacken, Emulsionsfarben und -lacken, Klebstoffen und Kleistern,
Bohr- und Schneidölen in Haushalten und Gewerbebetrieben.
9. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 für die Konservierung in der papier-, pappe- und lederverarbei
tenden Industrie.
10. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 zum Konservieren von Industrie- und Brauchwasser.
11. Verwendung der antimikrobiell wirksamen Gemische nach den Ansprüchen 1
bis 7 zum Materialschutz, wie zur Antischimmelausrüstung von Putzen,
Anstrichen, Kunststoffen, Boden- bzw. Wandbelägen aus Textilien, Pa
pier, Kunststoffen, Leder, Kork und insbesondere zum Imprägnieren von
Holz.
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