DE42175C - Verbindung eines liegenden Dampfkessels mit darunter stehenden Röhrenkesseln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Dampfkessel besteht im wesentlichen aus einem einfachen Walzenkessel A, der durch den Stutzen C mit dem darunter vertical stehenden Röhrenkessel B verbunden ist.

Der Feuerraum liegt vorn unter dem horizontalen Cylinderkessel, so dafs die Feuergase, nachdem sie die Feuerbrücke passirt haben, in den unter dem Walzenkessel liegenden Zugkanal I gelangen. Die Gase bespülen also den unteren Theil des horizontalen Cylinderkessels. Hierauf erhalten dieselben eine senkrechte Richtung nach unten, indem sie, nach dem Bestreichen des Stutzens C und des oberen Rohrbodens des verticalen Kessels B, durch das vertical stehende Rohrbündel des Kessels B zu ziehen gezwungen werden. Die Gase können also, nachdem sich die Stichflamme an den starken Wänden des einfachen Cylinderkessels gebrochen hat, die ihnen noch anhaftende Wärme in reichstem Mafse mittelst des dünnwandigen Rohrbündels dem Wasser mittheilen.

Um nun die Feuergase noch weiter auszunutzen, werden dieselben gezwungen, auch den äufseren Umfang des Kessels B zu bestreichen, indem dieselben nämlich, nachdem sie das Rohrbündel verlassen haben, in den Zugkanal III gelangen und dort, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, den äufseren Umfang des vertical stehenden Röhrenkessels umspülen. Der Röhrenkessel wird also von innen und aufsen fast seiner ganzen Höhe entlang von den Gasen bestrichen und liefert daher eine sehr grofse Heizfläche. Die Gase gelangen schliefslich aus dem Zugkanal III in den Fuchs IV und gehen von dort zum Schornstein.

Infolge der Wölbung des oberen Röhrenkesselbodens gelangt der sich in dem Röhrenkessel B entwickelnde Dampf leicht und rasch in den darüber liegenden Cylinderkessel.

Die Rohrstellung des verticalen Röhrenkessels ist eine solche, dafs sich der Kessel bequem reinigen läfst, indem jedes Rohr erreicht werden kann. Ferner wird durch die Verticalstellung der Röhren ein Ablagern von Schlamm und Kesselstein auf denselben vermieden, indem sich diese in dem unter dem verticalen Röhrenkessel angebrachten Schlammsammler e absetzen und von dort aus leicht ausgeblasen werden können.

Der Röhrenkessel B kann von dem Fahrhut f aus leicht befahren werden. Jedoch kann dies auch nöthigenfalls durch das in dem Cylinderkessel befindliche Mannloch geschehen, indem man von dort durch den Stutzen C in den Röhrenkessel gelangt. Die Zugkanäle werden durch passend angebrachte Reinigungsthüren befahren. Dadurch nun, dafs man mehrere vertical stehende Röhrenkessel mit darüber liegenden horizontalen Kesseln combinirt, wie aus Fig. 5 bis 9 ersichtlich, ist es möglich, eine aufserordentlich grofse Heizfläche,

bei sehr vollkommener Ausnutzung der Feuergase, auf einem verhältnifsmäfsig beschränkten Raum zu gewinnen, ohne der Güte des Kesselsystems irgend welchen Abbruch zu thun.

Diese Combination lä'fst sich bei allen liegenden Kesselsystemen, wie z. B. bei einfachen Walzenkesseln, Cornwall-Kesseln, liegenden Röhrenkesseln etc., anwenden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verbindung eines liegenden cylindrischen Dampfkessels mit einem oder mehreren unter demselben angebrachten verticalen Heizröhrenkesseln durch je einen Stutzen, welcher die Decke des Heizröhrenkessels unmittelbar mit der Cylinderwand des Horizontalkessels verbindet.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.