DE4217343A1 - Vorrichtung zum Spritzgießen eines Formteils - Google Patents
Vorrichtung zum Spritzgießen eines FormteilsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Spritzgießen eines Formteils aus Kunststoff, das mindestens
eine mit einer Durchbrechung versehene Wandung aufweist,
bestehend aus einer Düsenseite und aus einer Schließseite, die
relativ zueinander beweglich sind und in Schließstellung der
Vorrichtung einen den Abmessungen des zu erzeugenden Formteils
entsprechenden Hohlraum zwischen sich einschließen, welche
außerdem einen zur Schließseite gehörenden, den Hohlraum innen
begrenzenden Grundkern und mindestens eine den Hohlraum außen
begrenzende, verschiebbare Formbacke aufweist, die mit einem
in Schließstellung der Vorrichtung am Grundkern anliegenden
Vorsprung zur Bildung der Durchbrechung ausgerüstet ist
(DE-GM 88 06 117).
Derartige Vorrichtungen werden insbesondere zur Herstellung
von Formteilen mit Hinterschneidungen, Vorsprüngen und
Ausnehmungen eingesetzt. Solche Formteile sind beispielsweise
Behälter aller Art und insbesondere Flaschenkästen. In der
weiteren Beschreibung wird - stellvertretend für alle anderen
Einsatzmöglichkeiten - angenommen, daß die Vorrichtung zur
Herstellung von Flaschenkästen, im folgenden kurz "Kästen"
genannt, verwendet wird. Diese Kästen haben in mindestens
einer ihrer Wandungen eine Durchbrechung zur Ausbildung eines
Tragegriffs. Zumindest einer der die Durchbrechung
begrenzenden Ränder ist bei bekannten Kästen speziell geformt,
damit sich dieser Rand beim Tragen eines voll bestückten
Kastens nicht in die Hand der denselben tragenden Person
schmerzhaft eindrückt. Der zur Anlage der Finger einer Hand
bestimmte Rand der Durchbrechung eines Kastens ist
beispielsweise nach der EP-PS 0 260 698 mit Lamellen bestückt
und nach der DE-OS 38 23 650 im wesentlichen kreisförmig
gebogen. Wegen dieses besonders gestalteten Randes ist ein
solcher Kasten nur mit einem Werkzeug durch Spritzgießen
herzustellen, das eine zerstörungsfreie Entformung des Kastens
ermöglicht.
Aus dem eingangs erwähnten DE-GM 88 06 117 geht eine
Vorrichtung zur Herstellung eines Kastens hervor, mit der eine
zerstörungsfreie Entformung durch jeweils schräg bewegbare
Schieber einerseits und Formbacken andererseits erreicht
werden kann, die zwangsgeführt an der Schließseite und an der
Düsenseite der Vorrichtung angebracht sind. Maßnahmen zur
Ausformung von besonders gestalteten Rändern an
Durchbrechungen des Kastens sind in dieser Druckschrift nicht
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs
geschilderte Vorrichtung so weiterzubilden, daß ein Kasten mit
einer Durchbrechung, bei der mindestens ein Rand speziell
geformt ist, ohne Beschädigungsgefahr für diesen Rand entformt
werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß an dem Vorsprung der Formbacke eine bewegliche Schieberplatte angebracht ist, die in Richtung der Schließbewegung der Vorrichtung leichtgängig verschiebbar an der Formbacke geführt ist und
- - daß die Schieberplatte in Schließstellung der Vorrichtung so positioniert ist, daß ihre Stirnfläche, die bei der Schließbewegung der Vorrichtung an ihrem der Bewegungsrichtung abgewandten Ende liegt, die Begrenzung des Hohlraums an einem der Ränder der Durchbrechung bildet.
Mit dieser Vorrichtung können problemlos auch Kästen entformt
werden, die an einer als Handgriff geeigneten Durchbrechung
einen mit einer handfreundlichen Profilierung versehenen Rand
aufweisen. Es besteht insbesondere nicht die Gefahr, daß ein
solcher Rand beim Entformen des Kastens beschädigt wird. Die
Schieberplatte, deren den Hohlraum für den zu erzeugenden
Kasten begrenzende Stirnfläche entsprechend dem Profil des
Randes der Durchbrechung profiliert ist, wird beim Öffnen der
Vorrichtung leichtgängig verschoben. Selbst wenn sie dabei auf
der Oberfläche des besonders gestalteten Randes entlang
gleitet, kann sie dieselbe wegen ihrer leichtgängigen
Verschiebbarkeit nicht beschädigen. Mit dieser Vorrichtung
können mit besonderem Vorteil Durchbrechungen mit einem im
wesentlichen kreisförmig gebogenen Rand hergestellt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den
Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines mit der Vorrichtung nach der
Erfindung herstellbaren Kastens in schematischer Darstellung.
Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie II-II.
Fig. 3 eine Einzelheit des Kastens in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 4 die Vorrichtung nach der Erfindung im Schnitt in
schematischer Darstellung.
Fig. 5 die Vorrichtung in geöffneter Position.
Fig. 6 bis 8 eine Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 4 und 5
in zwei unterschiedlichen Ausführungen und in vergrößerter
Darstellung.
Die Erfindung wird im folgenden weiter in der Anwendung zur
Herstellung eines Kastens beschrieben. Sie ist auch zur
Herstellung anderer Formteile geeignet.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kasten 1 aus Kunststoff
ist durch Spritzgießen hergestellt. Er weist einen beliebig
gestalteten Boden 2 und Wände 3 auf, die rechtwinklig vom
Boden 2 abstehen und untereinander verbunden sind. In
mindestens einer der Wände 3 ist eine etwa rechteckige
Durchbrechung 4 angebracht, welche zum Tragen des Kastens 1
bestimmt ist. Der in Gebrauchslage des Kastens 1 obere Rand
der Durchbrechung 4 ist mit einer Verdickung 5 versehen, die
einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt hat. Ihre
Außenabmessungen sind gemäß Fig. 3 groß im Verhältnis zur
Wandstärke der Wände 3. Sie ragt in das Innere des Kastens 1
hinein und schließt bündig mit der Außenfläche der Wand 3 ab.
Sie könnte aber auch nach außen über die Wand 3 hinausragen.
Die Verdickung 5 schließt im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Hohlraum 6 ein, der durch Gasinjektion erzeugt sein
kann. Sie hat dadurch etwa die gleiche Wandstärke wie die
Wände 3 des Kastens 1.
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung zum Spritzgießen eines Kastens
1 in geschlossener Position im Schnitt dargestellt. Sie
besteht aus dem im Normalfall feststehenden Düsenteil 7 und
dem in Richtung des Doppelpfeiles 8 bewegbaren Schließteil 9.
Grundsätzlich könnten auch der Düsenteil 7 beweglich und der
Schließteil 9 feststehend ausgeführt sein. Zwischen Düsenteil
7 und Schließteil 9 liegt ein Hohlraum 10, der den Abmessungen
und der Gestaltung des herzustellenden Kastens 1 entspricht.
Der Düsenteil 7 weist eine Bodenplatte 11 auf, die bei
geschlossener Vorrichtung am Boden des zu erzeugenden Kastens
1 liegt.
Zum Schließteil 9 gehören ein Grundkern 12 und Formbacken 13,
die über Säulen 14 am Schließteil 9 angebracht sind. Wenn ein
rechteckiger Kasten 1 hergestellt werden soll, hat die
Vorrichtung beispielsweise vier um jeweils 90° gegeneinander
versetzte Formbacken 13. In den Fig. 4 und 5 sind nur zwei
Formbacken 13 zu sehen. Sie sind an den schräg verlaufenden
Säulen 14 zwangsgeführt. In der aus Fig. 4 ersichtlichen
Schließstellung der Vorrichtung liegen der Grundkern 12 und
die Formbacken 13 einander durch den Hohlraum 10 getrennt
gegenüber, und zwar in den Bereichen des Hohlraums 10, in
denen die Wände 3 des Kastens 1 gebildet werden. An den
Stellen, an denen die Formbacken 13 in geschlossener Position
der Vorrichtung an Düsenteil 7 und Schließteil 9 anliegen,
können Fangleisten 15 angebracht sein. Sie bestehen
beispielsweise aus gehärtetem Stahl.
Für die Entformung eines fertigen Kastens 1 wird zunächst der
gesamte Schließteil 9 von dem feststehenden Düsenteil 7
entfernt, und zwar in Richtung des aus Fig. 5 ersichtlichen
Pfeils 16. Aus Fig. 5 ist die geöffnete Vorrichtung erkennbar.
Anschließend können beispielsweise durch einen Antrieb
entgegengesetzt zur Richtung des Pfeiles 16 die Formbacken 13
nach oben bewegt werden, so daß sie durch ihre Zwangsführung
über die schrägen Säulen 14 auseinander bewegt werden. Die
offene Stellung der Vorrichtung ist im rechten und im linken
Teil von Fig. 5 in zwei unterschiedlichen Schnittebenen
dargestellt. Der zu entformende Kasten 1 kann nach dem
Auseinanderfahren von Düsenteil 7 und Schließteil 9 leicht aus
der Vorrichtung entnommen werden.
Damit die Durchbrechung 4 in mindestens einer Wand des Kastens
1 erzeugt werden kann, ist an mindestens einer Formbacke 13
ein Vorsprung 17 angebracht, der in der Schließstellung der
Vorrichtung den Hohlraum 10 unterbricht, so wie es in den Fig. 6
bis 8 dargestellt ist. Der Vorsprung 17 liegt dann an
entsprechenden Teilen des Grundkerns 12 an.
Zur Ausformung eines beispielsweise runden Randes 18 der
Durchbrechung 4, so wie er in Fig. 3 dargestellt und in den
Fig. 6 bis 8 angedeutet ist, ist an dem Vorsprung 17 der
Formbacke 13 eine bewegliche Schieberplatte 19 angebracht. Sie
liegt in Schließstellung der Vorrichtung an einer
beispielsweise aus gehärtetem Stahl bestehenden Fangleiste 20
an, die zum Grundkern 12 gehört. Die Schieberplatte 19 ist in
Richtung der durch den Pfeil 21 angedeuteten Bewegungsrichtung
beim Schließen der Vorrichtung leichtgängig verschiebbar an
der Formbacke 13 geführt. Ihre der Bewegungsrichtung gemäß
Pfeil 21 abgekehrte Stirnfläche begrenzt in der
Schließstellung der Vorrichtung den Hohlraum 10 an dem zu
bildenden Rand 18. Diese Stirnfläche der Schieberplatte 19 ist
entsprechend dem Profil des Randes 18 geformt. Im vorliegenden
Fall ist die Stirnfläche also konkav gebogen.
In der Schließstellung der Vorrichtung, in der der Kasten l
gespritzt wird, liegt die Schieberplatte 19 fest am Grundkern
12 bzw. an der Fangleiste 20 an. Sie begrenzt dann mit ihrer
freien Stirnfläche den Hohlraum 10, so daß der Rand 18
maßgenau ausgeformt wird. Nach dem Öffnen der Vorrichtung wird
die Formbacke 13 von den schrägen Säulen 14 geführt nach außen
bewegt. Die Bewegungsrichtung ist durch den in den Fig. 6 bis
8 eingezeichneten Pfeil 22 angedeutet. Der fertiggestellte
Kasten 1 wird dadurch auf seine Außenseite freigelegt.
Bei der Bewegung der Formbacke 13 wird auch die an derselben
angebrachte Schieberplatte 19 mitgenommen. Sie kommt dadurch
von der Fangleiste 20 frei und kann sich in ihrer
leichtgängigen Führung an der Formbacke 13 bewegen. Die
Schieberplatte 19 kann dabei einen dem Hub H1 entsprechenden
Weg zurücklegen. Sie wird dadurch um den Hub H angehoben und
über den runden Rand 18 des Kastens 1 hinweggehoben. Eine
Beschädigung des Randes 18 ist also ausgeschlossen. Der Hub H1
soll etwas größer als der Hub H sein, damit die
Bewegungsfreiheit der Schieberplatte 19 nicht unnötig begrenzt
wird.
Da die Schieberplatte 19 leichtgängig an der Formbacke 13
geführt ist, brauchen zu ihrer Bewegung entsprechend Fig. 6
grundsätzlich keine besonderen Maßnahmen eingesetzt zu werden.
Sie wird dann bei der Bewegung der Formbacke 13 durch den
runden Rand 18 des Kastens 1 in Richtung des Pfeiles 21 nach
oben gedrückt. Beschädigungen des Randes 18 treten dabei nicht
auf.
Auf die Schieberplatte 19 kann aber auch eine in Fig. 7 durch
eine Feder 23 angedeutete Federkraft einwirken, durch welche
sie bei der Bewegung der Formbacke 13 nach außen angehoben
wird. Statt der Feder 23 kann gemäß Fig. 8 auch ein Stift 24
eingesetzt werden, der mit schrägem Verlauf im Grundkern 12
befestigt ist und in eine Bohrung 25 der Schieberplatte 19
eingreift. Die Schieberplatte 19 kann dazu mit einem Ansatz 26
versehen sein. Der Stift 24 bewirkt eine Zwangsführung der
Schieberplatte 19.
Zur Begrenzung der Bewegung der Schieberplatte 19 kann ein aus
den Fig. 6 bis 8 ersichtlicher Stift 27 eingesetzt werden, der
in der Formbacke 13 angeordnet ist und in eine Ausnehmung 28
der Schieberplatte 19 eingreift.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Spritzgießen eines Formteils aus
Kunststoff, das mindestens eine mit einer Durchbrechung
versehene Wandung aufweist, bestehend aus einer
Düsenseite und aus einer Schließseite, die relativ
zueinander beweglich sind und in Schließstellung der
Vorrichtung einen den Abmessungen des zu erzeugenden
Formteils entsprechenden Hohlraum zwischen sich
einschließen, welche außerdem einen zur Schließseite
gehörenden, den Hohlraum innen begrenzenden Grundkern und
mindestens eine den Hohlraum außen begrenzende,
verschiebbare Formbacke aufweist, die mit einem in
Schließstellung der Vorrichtung am Grundkern anliegenden
Vorsprung zur Bildung der Durchbrechung ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß an dem Vorsprung (17) der Formbacke (13) eine bewegliche Schieberplatte (19) angebracht ist, die in Richtung der Schließbewegung der Vorrichtung leichtgängig verschiebbar an der Formbacke (13) geführt ist und
- - daß die Schieberplatte (19) in Schließstellung der Vorrichtung so positioniert ist, daß ihre Stirnfläche, die bei der Schließbewegung der Vorrichtung an ihrem der Bewegungsrichtung abgewandten Ende liegt, die Begrenzung des Hohlraums (10) an einem der Ränder (18) der Durchbrechung (4) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Schieberplatte (19) eine beim Öffnen der
Vorrichtung wirksam werdende Federkraft angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Schieberplatte (19) ein
Begrenzer zur Begrenzung ihrer Hubbewegung angebracht
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schieberplatte (19) mit schräg nach außen, vom
Grundkern (12) weg gerichteten Verlauf zwangsgeführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß am Grundkern (12) eine als
Anlagefläche für die Schieberplatte (19) dienende
Fangleiste (20) angebracht ist.
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