DE4217070C2 - Verbrennungsvorrichtung und -verfahren - Google Patents
Verbrennungsvorrichtung und -verfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbrennungsvorrichtung
mit einer Brennkammer, einem Wanderrostförderer sowie einer Kohlebeschickungseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
8. Genauer gesagt betrifft die Erfindung eine
Verbrennungskammer zur wirksamen Nutzung von Gummiabfällen,
wie etwa benutzten Reifen und Abfall aus dem Reifenher
stellungsvorgang als einen Brennstoff für kohlebeheizte
Kessel oder dergleichen sowie Verbesserungen im Verfahren
zum Vermischen von Kohle und solchen Gummiabfällen.
Wenn metallhaltige Gummiabfälle, wie etwa benutzte Reifen,
bei hoher Temperatur verbrannt werden, wird das enthaltene Metall
geschmolzen und haftet an der Brennstoffzuführung
bzw. Ofenbrücke der Verbrennungseinrichtung. Deshalb wur
den im allgemeinen solche Gummiabfälle nicht als Kes
selbrennstoff benutzt.
Manche Gummiabfälle wurden bisher bereits wiedergewonnen
und als Brennstoff für die Erzeugung von Zement oder als
ein Hochofenbrennstoff in Stahlwerken benutzt. Der
Versand von Gummiabfällen, wie etwa benutzten Reifen, und
dem Abfall von einer Reifenherstellungsfabrik zu einem Ort
des Gebrauchs, beispielsweise einem Hochofen, der an einer
ferngelegenen Stelle angeordnet ist, zieht jedoch hohe Trans
portkosten nach sich. Außerdem beeinträchtigen, wenn Gum
miabfälle dieser Art in hohen Mengen verbrannt werden, Ma
terialien, die Bestandteile des Gummis bilden, die Ver
brennung. Hauptsächlich aus diesen beiden Gründen hat die
se Art von Gummiabfällen bislang nur wenig Gebrauch gefun
den.
Wenn ferner eine große Menge metallhaltigen Gummiabfalls,
wie etwa Kraftfahrzeugreifen, die Wulstdrähte, Stahlcord
usw. enthalten, in einem Ofen verbrannt werden, sinkt das
geschmolzene Metall, das ein höheres spezifisches Gewicht
aufweist, nach unten und haftet an der Brennstoffzufüh
rung, mit dem Ergebnis, daß die Luftströmung durch die
Brennstoffzuführung behindert wird oder mechanische
Probleme auftreten.
Bei der üblichen Art eines Hochofens treten dieselben
Probleme wie die obigen auch dann auf, wenn er mit Reifen
oder ähnlichen Gummiabfällen gemeinsam mit anderen Brenn
stoffen aus derselben Aufgabeöffnung beschickt wird, sei
es gemeinsam oder aufeinanderfolgend.
Um dieses Problem zu vermeiden, das dem geschmolzenen Me
tall zugeordnet ist, schlug die japanische Patentanmeldung
Kokai Nr. 105308/1988 eine Verbrennungsanlage vor, in wel
cher Gummiabfälle, wie etwa benutzte Reifen, auf einem
fluidisierten Bett in einem Hochofen verbrannt werden, das
aus Sand oder ähnlichem Material gebildet ist, das wieder
aufbereitet werden soll. Dieses Verbrennungsverfahren er
fordert jedoch eine spezielle Anlage und einen zeitrau
benden Betrieb zum Abtrennen des Metalls von dem Sand,
der das fluidisierte Bett bildet, und ist in dieser Hin
sicht nicht zweckmäßig.
Aus der US 44 85 747 ist eine Verbrennungsvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt, die eine
Brennkammer mit einem Wanderrostförderer umfaßt, sowie eine
Kohlebeschickungseinrichtung, die Kohlestücke gleichmäßig
verteilt auf den Wanderrostförderer befördert. Diese vorbekannte
Anordnung beschäftigt sich mit dem Problem der Reduzierung
von Schadstoffen im Abgas, behandelt jedoch nicht die
Beschickung der Brennkammer mit Gummimaterial.
Die DE-AS 23 36 301 offenbart einen Verbrennungsofen, insbesondere
zur Abfallverbrennung mit einem Wanderrostförderer,
der kontinuierlich mit verbrennbarem Abfall beschickt wird.
Die Verbrennung wird durch in der Brennkammerwand angeordnete
Brenner bewirkt, wobei jedoch keine Kohle zugeführt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Verbrennungsvorrichtung sowie ein Verbrennungsverfahren
anzugeben, welches die eingangs genannten Probleme
beim Verbrennen von Gummiabfällen vermeidet, eine wirksamere
Nutzung der potentiellen Wärmeenergien solcher Abfälle
als Brennstoffe ermöglicht und insbesondere die effiziente
Verbrennung von metallversetzten Gummistücken, wie aus herkömmlichen
Stahlgürtelreifen, ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen
1 und 8 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgedankens ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die intensive Forschung des Erfinders der vorliegenden Er
findung führte zur Erkenntnis, daß die obigen Probleme
dann sauber gelöst werden, wenn Schnipsel benutzter Reifen
oder anderer Gummiabfälle in einen Ofen bzw. Hochofen in
einem Streumuster zur Verbrennung über einem Bett aus
Asche aufgegeben werden, das von vorher verbrannter Kohle
gebildet ist. Die vorliegende Erfindung wurde auf der
Grundlage der obigen Erkenntnis entwickelt.
Der Kessel oder der andere Verbrennungsraum gemäß der vor
liegenden Erfindung weist einen Wanderrostförderer
auf, der im Gegenstrom von hin
ten nach vorne zwischen der Vorder- und Rückwand der Brennkammer läuft,
wobei die genannte Vorderwand eine Kohlebeschickungs
öffnung aufweist, die mit einem Verteiler ausgestattet
ist, der imstande ist, die Kohle über die genannte Wander
rost-Brennstoffbeschickung auszubreiten. Ferner ist eine
Rutsche vorgesehen, die sich in den Verbrennungsraum hinein entleert,
um eine Gummi-Beschickungsöffnung zu bilden, in welcher
ein Drehventil eingebaut ist, um eine Isolierung gegenüber
der Außenatmosphäre zu bilden und um Gummischnipsel von
oben her zuzumessen, wenn sie an einer Seitenwand der Kam
mer oberhalb des Niveaus des genannten Wanderrostförderers
angeordnet ist, so daß die Gummischnipsel
in den erforderlichen Mengen auf den Wanderrostförderer
aufgebracht werden können, ohne daß Luft
aus der Umgebung durch die Rutsche in die Kammer strömt.
Bei dem obigen Aufbau einer Verbrennungskammer werden Koh
leblöcke, die von der Kohlebeschickungsöffnung an der Vor
derwand her aufgegeben werden, in ballistischen Bahnen
durch den Verteiler in den Verbrennungsraum geschleudert,
wobei verhältnismäßig große und schwere Blöcke weit in die
Tiefe der Kammer gelangen und verhältnismäßig kleine
und leichte Blöcke näher an der Vorderwand niederfallen,
um eine im wesentlichen gleichförmige Ablagerung auf dem
Wanderrostförderer zu bilden. Wenn sich der
Förderer vorwärts bewegt, dann wird die tiefer
hineingeschleuderte Kohle fortlaufend zu Asche verbrannt,
und wenn sie etwa die Mitte der Verbrennungskammer er
reicht hat, hat sich eine dicke Aschenzone gebildet.
Andererseits werden Schnipsel aus benutzten Reifen oder
anderen Gummiabfällen durch die genannte Rutsche hindurch
aufgegeben, die an der Seitenwand vorgesehen ist. Da diese
Gummischnipsel in Größe und Ausrichtung variieren, treffen
sie auf unterschiedlichen Reibungswiderstand während des
Durchgangs durch die Rutsche, so daß sie sich auf der
Aschenzone, die von verbrannter Kohle gebildet ist, in
einem breit gestreuten Muster absetzen. Da außerdem die
Gummischnipsel in die Verbrennungskammer in vorbestimmten
Mengen infolge der konstanten Drehung des Drehventils ein
gespeist werden, das in die Rutsche eingebaut ist,
werden sie nicht aufgetürmt, selbst wenn
sie gleichzeitig in einer großen Menge eingespeist werden.
Die Gummischnipsel werden vielmehr nahezu gleichförmig
verteilt und auf der Aschenzone verbrannt.
Selbst wenn die hohe Temperatur, die vom brennenden Gummi
erzeugt wird, das enthaltene Metall veranlaßt, zu schmel
zen und herunterzutropfen, wird deshalb das geschmolzene
Metall in der Aschenzone verfestigt, wenn es von der Luft
abgekühlt wird, die von unterhalb des Wanderrostförderers
zugeführt wird, so daß sich das Metall
nicht unmittelbar mit dem Rost des Förderers
verbindet, um eine Verstopfung des Förderers zu
verursachen, und somit auch nicht störend in die Verbren
nung eingreift.
Deshalb werden durch die Mischverbrennung von Kohle und
Gummi in der Brennkammer der Erfindung Gummiabfälle, wie
etwa gebrauchte Reifen, die schwierig zu entsorgen sind
und eine vorrangige Umweltverschmutzungsquelle bilden kön
nen, wirksam als Brennstoff für Kessel und dergleichen ge
nutzt. Demzufolge löst die Erfindung nicht nur die
Umweltprobleme, die der Entsorgung von großen Mengen be
nutzter Reifen oder Gummiabfällen in einer Reifenherstel
lungsfabrik zugeordnet sind, sondern trägt auch zur Einsparung
von Öl oder Kohle bei.
Die an der Seitenwand der Brennkammer vorgesehene Rutsche
öffnet sich bevorzugt in die Kammer in einer oberen Stelle
innerhalb einer Spannweite, die 40 bis 80% des Ab
stands von der Vorderwand zur Rückwand der Brennkammer ent
spricht. In dieser Anordnung werden Gummischnipsel mit ho
her Zuverlässigkeit veranlaßt, sich auf der dicken Aschen
zone in einer mittleren Lage des Wanderrostförderers
niederzuschlagen, und sie können wirksamer Ver
brennung unterzogen werden.
Das Drehventil wird bevorzugt so aufgebaut, daß ein Rotor
mit einer konstanten Geschwindigkeit in gasdichter Dich
tungszuordnung zu einem Rotorgehäuse während der Phase
zwischen einer Zuführseite und einer Abgabeseite angetrie
ben wird. Ein solches Drehventil verhindert faktisch
jegliche Verbindung zwischen der Brennkammer und der äußeren
Umgebungsluft. Deshalb kommt es trotz der Anord
nung der Gummiaufgabeöffnung nicht vor, daß unerwünschte Luft
in die Brennkammer strömt, die unter verringertem Druck
steht, um die Innentemperatur abzusenken und störend in
die stabile Verbrennung einzugreifen.
Wenn außerdem Kohle gemeinsam mit Reifenschnipseln auf
diese Weise verbrannt wird, wird die innere Verschmutzung
des Ofens bzw. Hochofens und die Bildung von Stickoxiden
verringert.
Die Brennkammer der vorliegenden Erfindung ist nicht nur
nützlich zur Verbrennung von Gummiabfällen, sondern kann
auch verwendet werden für die Verbrennung anderer ver
brennbarer Abfälle, wie etwa von Abfall-Kunststoffen und
Holz.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten,
schematischen Zeichnung beispielhaft noch näher erläu
tert. In dieser ist:
Fig. 1 ein Längsschnitt, der den Aufbau einer Brennkam
mer für einen Kessel oder dergleichen zeigt,
Fig. 2 ein Längsschnitt, der eine Gummi-Beschickungs
öffnung zeigt, und
Fig. 3 eine schematische Ansicht, die das Muster der
Ablagerungen auf dem Wanderrostförderer
zeigt.
Es wird nun ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung im einzelnen unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
Das Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Kessel-Brennkammer,
die begrenzt ist von einer Vorderwand 2, einer Rückwand 3
und Seitenwänden 4. Unter und zwischen der Vorderwand 2
und der Rückwand 3 befindet sich ein aus einem endlosen
Wanderrost gebildeter Förderer
5, der eine breite obere Fläche aufweist und von der
rückwärtigen Seite zur vorderen Seite der Brennkammer 1
wandert.
Die Vorderwand 2 ist mit einer Kohle-Beschickungsöffnung 7
versehen, die einen Verteiler bzw. Streuer 6 aufweist. Mit
16 ist ein Läufer bzw. Rotor des Verteilers 6 bezeichnet.
Ein Zuführtrichter, der mit der Kohlebeschickungsöffnung 7
in Verbindung steht, ist mit 8 bezeichnet, und ein Förde
rer, der beispielsweise ein Schneckenförderer sein kann,
ist mit 9 bezeichnet.
Das Bezugszeichen 10 bezeichnet eine Gummi-Beschickungs
öffnung, die mit einer wie ein rechteckiges Rohr geformten
Rutsche 11 in Verbindung steht und mindestens an einer der
Seitenwände 4 der Brennkammer 1 innerhalb eines Abstandes
vorgesehen ist, der 40 bis 80% des Abstands zwischen der
Vorderwand 2 und der Rückwand 3 entspricht. Ein Ende der
Rutsche 11, die mit der Gummi-Beschickungsöffnung 10 in
Verbindung steht, erstreckt sich durch die Seitenwand 4
und öffnet sich in die Brennkammer 1, um die Gummi-Be
schickungsöffnung 10 zu bilden, während sich das andere
Ende außerhalb der Brennkammer 1 schräg nach oben er
streckt, um ein rechteckiges Rohr 11a zu bilden, das aus
geweitet ist, um einen Beschickungstrichter 12 zu bilden.
Dieses Rohr 11a der Rutsche 11 ist unter einem Winkel von
30 bis 80° im Bezug auf die Horizontale so angeordnet, daß
die Gummischnipsel, die in den Beschickungstrichter 12
aufgegeben werden, die Rutsche 11 aufgrund ihres eigenen Ge
wichts hinunterrutschen.
An einer Zwischenstelle längs der Längenerstreckung der
Rutsche 11 befindet sich ein zylindrisches Drehventil bzw.
eine Rotationsschleuse 13, die dazu eingerichtet ist, eine
vorbestimmte Menge an Gummischnipseln in einer Zeitfolge
zu beschicken. Wie in typischer Weise in Fig. 2 gezeigt
ist, umfaßt dieses Drehventil 13 einen Läufer 16, der aus
einer Welle 14 und vier oder fünf bis acht Schaufeln 15
gebildet ist, die parallel zu deren Achse an der Umfangs
fläche der Welle 14 angebracht sind, und ein Gehäuse 17,
das den Läufer 16 so umschließt, daß dann, wenn der Läufer
16 angetrieben wird, er von oben zugeführte Gummischnipsel
in einer Zeitfolge beschickt. Jede der Schaufeln 15 be
steht aus einem flachen Eisenblech 15a und einem federnden
Dichtungsteil 15b aus wärmebeständigem Gummi, so daß das
Dichtungsteil 15b in Gleitberührung mit der inneren Um
fangsfläche des Gehäuses 17 verbleiben kann, um eine luft
dichte Abdichtung während der Phase zwischen der Be
schickungsseite und der Abgabeseite sicherzustellen. Die
Bezugszeichen 17a und 17b bezeichnen eine Beschickungsöff
nung bzw. eine Abgabeöffnung des Gehäuses 17, die beide in
Verbindung mit dem Rohr 11a stehen.
Bei dem obigen Aufbau einer Brennkammer werden Kohle
blöcke, die vom Beschickungstrichter 8 angeliefert und vom
Förderer 9 gefördert werden, vom Verteiler 6 in ballisti
schen Flugbahnen durch die Kohlebeschickungsöffnung 7 auf
den Wanderrostförderer 5 innerhalb der
Brennkammer 1 ausgebreitet. Bei diesem Vorgang werden
größere Kohlestücke weit in die Brennkammer 1 hineinge
schleudert, und kleinere nur über kurze Abstände, so daß
die Kohle auf dem Wanderrostförderer 5 in einer im
wesentlichen gleichförmigen ausgebreiteten Verteilung ab
gelegt wird.
Der Wanderrostförderer 5 wandert von der rückwärtigen
Seite zur Vorderseite der Brennkammer 1, und die Kohle auf
dem Wanderrostförderer 5 brennt ab, während sie sich ge
meinsam mit dem Wanderrostförderer bewegt.
Wenn außerdem frische Kohle in Überlagerung beschickt und
verbrannt wird, wird die Ablagerung auf dem Wanderrostförderer
5 in der Mitte der Brennkammer 1 von unten nach
oben aus einer Aschenzone 21, einer Oxidationszone 22,
einer Reduktionszone 23 und einer Destillations- oder
Karbonisierungszone 24 aufgebaut, wie schematisch in Fig.
3 gezeigt ist.
Der Läufer 16 des genannten Drehventils 13 wird mit kon
stanter Geschwindigkeit durch einen nicht gezeigten Motor
angetrieben. Wenn benutzte Reifen oder als Versuchserzeug
nisse hergestellte Ausschußreifen, die jeweils in 2 bis
40 Umfangsfragmente zerschnitten sind, oder Gummiabfall
von einer Reifenherstellungsfabrik aus dem Aufgabetrichter
12 zugeführt werden, und wenn das Abteil S, das von zwei
benachbarten Schaufeln 15 des Drehventils 13 begrenzt ist,
in Ausrichtung auf die Beschickungsöffnung 17a gelangt,
dann gelangen eine bis mehrere Schnipsel entsprechend der
Schnittgröße aus Gummi in das Abteil S. Wenn das Abteil S
in Ausrichtung auf die Abgabeöffnung 17b in der entgegen
gesetzten Phase gelangt, gleiten die Gummischnipsel die
zylindrische Rutsche 10 nach unten in die Brennkammer 1.
Auf diese Weise werden Gummifragmente kontinuierlich in die Brennkammer 1
geleitet.
Außerdem hat jedes Gummistück eine konvexe und eine
konkave Oberfläche und die Ausrichtung der Stücke, die die
Rutsche 11 hinunterfallen, ist nicht konstant. Mit anderen Worten sind
Unterschiede in dem Reibungswiderstand während der Rutsch
bewegung nach unten unvermeidlich sind. Deswegen wird der
Gummi nahezu gleichmäßig auf der Destillationszone 24 in
der mittleren Lage des Wanderrostförderers 5
über eine gewisse Ausbreitung oder Ausweitung von der
Gummiaufgabeöffnung 10 aus verteilt. Daher wird vermieden,
daß die Gummischnipsel 30 örtlich in einem
massiven Haufen abgesetzt werden.
Da die Gummischnipsel, die auf die obige Weise beschickt
und verteilt sind, verbrennbare Gase auf der Grundlage der
Pyrolyse des Gummis bei einer Temperatur von etwa 500°C
bilden, brennen sie unter der Erzeugung von Flammen. Das
Metall, das in den Gummischnipseln enthalten ist, schmilzt
dann, aber das geschmolzene Metall wird in der Aschenzone
verfestigt, die durch verbrannte Kohle zu einer hinläng
lich dicken Schicht gebildet ist, so daß es nicht erst in
Berührung mit dem Wanderrostförderer verfestigt wird
und somit auch nicht am Rost des Wanderrostförderers an
haftet, mit dem Ergebnis, daß der Wanderrostförderer
nicht verstopft.
Außerdem stehen ungeachtet der Phase des Läufers 16 des
Drehventils 13 mindestens zwei Schaufeln 15 in enger Be
rührung mit der inneren Umfangsfläche des Rotorgehäuses
17, um eine luftdichte Abdichtung zwischen der Be
schickungsseite und der Abgabeseite zu gewährleisten und somit
den Eintritt unerwünschter Luft in die Brennkammer 1 zu
verhindern und eine stabile Verbrennung sicherzustellen. Da
außerdem die Verbrennungsreste automatisch von dem Wander
rostförderer 5 abgezogen werden, ist der
kontinuierliche Betrieb durchführbar und die Abtrennung
des Metalls von den Aschenresten wird erleichtert, so daß
der Personaleinsatz für den Ofenbetrieb reduziert werden kann.
Wie oben erwähnt, können selbst metallhaltige Gum
miabfälle als Brennstoff für Kessel und andere Vorrichtun
gen verwendet werden, da die Kohle gemeinsam mit den
Gummischnipseln verbrannt wird.
Wenn ein Abfallreifen oder dergleichen vorher in 2 bis 40
Stücke zerschnitten und beschickt wird, dann kann seine
Verteilung ohne weiteres durch Einstellen der Drehzahl der kon
stanten Drehung des Drehventils gesteuert werden, und so
mit wird auch die automatische Beschickung der Gummiabfäl
le erleichtert. Außerdem kann durch Einstellen der Dreh
zahl des Läufers 16 des Drehventils 13 der Durchsatz der
Beschickung von Reifenschnipseln oder anderen Gummiabfäl
len nach Wunsch verändert werden. Zusätzlich kann der Be
schickungsdurchsatz für Kohle ebenfalls mittels des Förde
rers 9 gesteuert werden. Selbst wenn sich die
Dampflast ändert, kann dieser ohne weiteres durch Einstel
len des Förderdurchsatzes der Kohle oder der Schnipsel so
gefolgt werden, daß ein geeigneter Kesselausgang sicherge
stellt werden kann.
Da bei dem Mischverbrennungssystem der Erfindung der
Aschenbereich, der durch verbrannte Kohle gebildet ist,
eine wesentliche Rolle spielt, wird Kohle mit einem Asche
gehalt, der höher ist als üblich, bevorzugt benutzt, um
eine große Menge an Gummi zu verbrennen. Da andererseits
der Gummi hoher Qualität, der für Reifen benutzt wird,
meistens aus Kohlenwasserstoffen und Kohlenstoff besteht,
ist der Anteil an Asche gering und der Brenn
wert hoch. Deshalb kann, wenn die Gummiabfälle Reifen
abfälle sind, Kohle mit einer geringeren Qualität als üb
lich verwendet werden.
Wenn man davon ausgeht, daß die Kohle von der Beschaffen
heit ist, die üblicherweise als Kesselbrennstoff verwendet
wird, kann das Verhältnis von Kohle zu Reifenschnipseln
70 : 30 bis 30 : 70 betragen. Wenn der Anteil an Kohle 70%
überschreitet, wird die Menge an Abfallreifen, die ent
sorgt wird, für eine wirksame Entsorgung zu gering sein,
während die Verwendung von Kohle in einem Anteil von weni
ger als 30% nicht eine ausreichende Menge an Asche lie
fert, um die Bindung des geschmolzenen Materials an die
Brennstoffverschickung zu verhindern, so daß
Schwierigkeiten infolge anhaftenden Metalls
auftreten können.
Diese Erfindung betrifft die Verbrennung von metallhalti
gem Abfallgummi, wie gebrauchten Reifen, in einer Brenn
kammer 1, die mit einem Wanderrostförderer 5
ausgestattet ist, ohne daß man das Verbacken des geschmol
zenen Metalls mit dem Wanderrostförderer ermöglicht,
zur wirksamen Nutzung von Gummiabfällen als Brennstoff für
einen Kessel oder dergleichen.
Auf dem Wanderrostförderer 5 der Brennkammer
1, der sich von einem hinteren Teil zu einem vorderen Teil
der Kammer 1 hin bewegt, werden Kohlenstücke, die von
einer Kohle-Beschickungsöffnung in der Vorderwand 2 der
Kammer 1 zugeführt werden, von einem Verteiler 6 in die
Kammer 1 geworfen, um eine Kohleablagerung in einer im we
sentlichen gleichförmigen Dicke auf dem Wanderrostförderer
5 zur Verbrennung zu bilden. Gleichzeitig werden
Gummiabfälle aus einer Rutsche 11 beschickt, die sich in
die Brennkammer 1 durch eine Seitenwand 4 hindurch öffnet,
welche die Kammer begrenzt, und zwar über ein Drehventil
13, das in die Rutsche 11 eingebaut ist, sowie in geeigne
ten Mengen, und wird in der Aschenzone verbrannt, die
durch die bereits verbrannte Kohle auf dem Wanderrostförderer
5 gebildet ist.
Claims (9)
1. Verbrennungsvorrichtung mit einer Brennkammer (1), einem
in einem in deren unteren Teil der Brennkammer (1) angeordneten
Wanderrostförderer (5) und einer Kohle-Beschickungseinrichtung
(6, 7, 9), die Kohlestücke auf den Wanderrostförderer
(5) verteilt,
gekennzeichnet durch eine oberhalb des Wanderrostförderers
(5) angeordnete Gummi-Beschickungseinrichtung (10, 11,
13) zur kontinuierlichen Förderung von metallhaltigen Gummistücken
(30) auf eine auf dem Wanderrostförderer (5) gebildete
Ascheschicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohle-Beschickungseinrichtung eine Kohle-Beschickungsöffnung
(7) in einer Vorderwand (2) der Brennkammer (1) umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummi-Beschickungseinrichtung eine Rutsche (11) umfaßt,
die über eine in einer Seitenwand (4) der Brennkammer (1)
vorgesehene Gummi-Beschickungsöffnung (10) in die Brennkammer
(1) mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rutsche (11) in einem Abstand zur Vorderwand (2) der
Brennkammer (1) angeordnet ist, der 40 bis 80% des Abstandes
zwischen der Vorderwand (2) und einer Rückwand (3) der Brennkammer
(1) beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummi-Beschickungseinrichtung ein Drehventil (13) umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Drehventil (13) zwischen einer Beschickungsseite (17a)
und einer Abgabeseite (17b) luftdicht abschließt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wanderrostförderer (5) horizontal in Richtung der Kohle-
Beschickungseinrichtung bewegbar ist.
8. Verbrennungsverfahren, bei dem Kohle in einer Brennkammer
auf einem Wanderrostförderer verteilt wird und dort unter
Ausbildung einer Aschenzone verbrennt, dadurch gekennzeichnet,
daß metallhaltige Gummiabfälle auf die Aschenzone geleitet
werden, wobei der Gummi auf der Aschenzone verbrennt und
das Metall in der Aschenzone gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
größere Kohlestücke weiter in die Brennkammer hineingeschleudert
werden als kleinere.
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