DE4216826C2 - Schaltbetätigungseinrichtung für Mehrgangnaben für Fahrräder oder dergleichen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltbetätigungseinrichtung für Mehrgangnaben für Fahrräder oder dergleichen gemäß dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Schaltbetätigungseinrichtung ist bereits mit der DE 38 23 385 A1 bekannt geworden, bei der ein Stängchen und ein Röhrchen zwei Schubklötze einer Mehrgangnabe von einer Seite durch die Achsbohrung steuern. Diese Steuerteile werden von zwei Schwenkhebeln bewegt, die ihrerseits einer Drehku­ lisse folgen, die mit dem Betätigungszug verbunden ist. Eine solche Anordnung baut axial relativ lang und besitzt eine große Anzahl von Gelenken, die vor allem nicht ohne großen Aufwand vor Staub und Korrosion zu schützen sind und deren Funktion aus diesen Gründen nicht über die geplante Lebens­ dauer der anderen Getriebeteile zu gewährleisten ist.

Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, eine staub- und spritzwassergeschützte Schaltbetätigungseinrichtung für hohe Stückzahlen darzustellen, die wegen Sturzgefahr des Fahrrades schmal baut und wegen Beschädigungsgefahr ein si­ cheres Gehäuse mit einer Lebensdauerschmierung aufweist.

Die Lösung der Aufgabe wird mit den Merkmalen des An­ spruchs 1 beschrieben.

Weiter vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei­ spielen in den Zeichnungen veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schaltbetätigungseinrichtung im Teilschnitt mit der Anordnung zweier Schwenkhebel;

Fig. 2 die Schaltbetätigungseinrichtung gemäß Fig. 1 im Schnitt mit Schwenkhebeln und Schieber;

Fig. 3 eine Gehäusehälfte eines von Fig. 1 und 2 unterschiedlichen Ausführungsbeispiels mit allen Funktionsteilen;

Fig. 4 einen Schieber mit Kurven in der Gehäusehälfte nach Fig. 3.

Wird mit 10a ein Gehäuse einer Schaltbetätigungseinrichtung 10 bezeichnet, so ist dieses auf einem Ende einer Achse 19 einer Fahrrad-Mehrgangnabe mittels einer Befestigung 25a angebracht. Dieses Gehäuse 10a ist U-förmig ausgebildet und weist eine Lagerstelle 22 auf, auf der Schwenkhebel 2a und 3a im Inneren des Gehäuses gelenkig gelagert sind. Ferner ist ein Schieber 1a derart neben den beiden Schwenkhebeln 2a und 3a angeordnet, daß er mit diesen zusammenwirken kann, wenn er im Gehäuse 10a auf dessen Führung 15a hin- und hergleitet. Am Schieber 1a sind zwei Kurven 6a und 7a angeordnet, deren eine, 6a, einen Abgriff 4a am Schwenkhebel 2a entlangführt, wobei eine Nase 4c dieses Schwenkhebels 2a mit einem Stängchen 11 in dauernder Berührung steht, da dieses durch die im Nabengetriebe wirksame Federkraft über einen ersten Schubklotz nach außen gedrückt wird. Die andere Kurve 7a führt einen Abgriff 5a des Schwenkhebels 3a, wodurch dessen Nase 5c ein Röhrchen 12 bewegt, welches mit einem zweiten Schubklotz durch dessen Federkraft verbunden ist. Das Röhrchen 12 ist einseitig geschlitzt, so daß der Schwenkhebel 2a das Stängchen 11 in das Röhrchen 12 hinter dessen Stirnfläche einschieben kann. Der Vorteil dieser Anordnung ist die platzsparende Bauweise in Achsrichtung. Die Nase 5c liegt auf dem halbkreisförmig gebogenen Ende des Schlepphebels 3a, das das Stängchen 11 umgreift und diesem so ausreichenden Bewegungsspielraum mit seinem beigeordneten Schwenkhebel 2a gewährt. Der Schieber 1a ist mit dem Steuerdraht 21 eines in Zug- und Druckrichtung steuerbaren Push-Pull-Kabels 20 verbunden und kann so vom achsfernen Lenker des Fahrrades bewegt werden.

Gemäß den Fig. 3 und 4 wird eine Schaltbetätigungseinrich­ tung 10d beschrieben, deren eine Gehäusehälfte 10b mit einem hier nicht gezeigten Gehäusedeckel 10c dicht verschließbar ist. In diese Gehäusehälfte 10b ist eine Führung 15b einge­ lassen, die einen Schieber 1b aufnimmt, der ebenfalls mit dem hier nicht dargestellten Steuerdraht 21 des Push-Pull- Kabels 20 verbunden ist und von dem Lenker des Fahrrades aus hin- und herschiebbar ist. Am Schieber 1b sind die Kurven 6b, 7b und 9 angeordnet, so daß bei seinen Auf- und Abbewegungen ein Schwenkhebel 2b über seinen Abgriff 4b von der Kurve 6b geschwenkt wird und seine Nase 4d das Stängchen 11 gegen den ersten Schubklotz drückt und diesen bewegt. Ebenso verschwenkt die Kurve 7b über einen Abgriff 5b den Schwenkhebel 3b, wodurch dessen Nase 5d das Röhrchen 12 bewegt. Der Schwenkhebel 2b hat seine Lagerstelle 23 vorzugsweise im Gehäusedeckel 10c, wobei diese Lagerstelle 23 aus einem einstückig an den Gehäusedeckel 10c angeformten Zapfen besteht, auf dem der mit einer entsprechenden Lagerbohrung ausgestattete Schwenkhebel 2b drehbar angeordnet ist. Die benachbarte Lagerstelle 24 trägt den Schwenkhebel 3b und ist in der für die Lagerstelle 23 beschriebenen Weise ausgestaltet. Den Vorteil einer solchen Anordnung zeigt die Montage der Schwenkhebel 2b und 3b, die zeitlich vor der Verbindung des Gehäusedeckels 10c mit der Gehäusehälfte 10b in den Gehäusedeckel 10c eingelegt werden.

Die Kurve 9, die im Unterschied zur Schaltbetätigungseinrich­ tung 10 als dritte Kurve einteilig mit dem Schieber 1b ver­ bunden ist, steuert den Abgriff 8b des Rasthebels 8a zum Zwecke der Gangpositionierung. Die Feder 8c sorgt für den ständigen Kontakt zwischen Abgriff 8b und Kurve 9, so daß sich auch bei unsauberer Schaltarbeit des Radfahrers immer ein de­ finierter Gang einstellt. Der Schieber 1b wird also dem Druck des Steuerdrahtes 21 erst nach Aufbau einer bestimmten Kraft nachgeben, eben jener Kraft, die erforderlich ist, den Abgriff 8b aus der Kurve 9 gegen die Feder 8c herauszudrücken. Auf dem Weg zu nächsten Gangposition läßt die erforderliche Kraft schlagartig nach, wodurch eine kurze Beschleunigung des Schiebers bis zu nächsten Rastung stattfindet.

Auch bei der Schaltbetätigungseinrichtung 10d kann das Röhr­ chen 12 zur besseren Ausnützung der Schaltwege ebenfalls ge­ schlitzt sein, sofern sich die Schaltwege zwischen Stängchen 11 und Röhrchen 12 überschneiden, im gezeigten Aus­ führungsbeispiel ist dies aber nicht unbedingt erforderlich. Bei beiden Ausführungsbeispielen müssen die Röhrchen 12 jedoch gegen Verdrehen gesichert sind, sofern die Schwenkhebel 2a, 2b aus dem geschlitzten Ende des jeweiligen Röhrchens 12 austau­ chen. Zur Sicherung gegen Verdrehung läuft der Kragen des Röhrchens 12 in einer hier nicht dargestellten Längsnut im Gehäuse 10a, 10b.

Eine Schaltbetätigungseinrichtung 10 gemäß den Fig. 1 und 2 braucht, wenn sie einwandfrei funktionieren soll, eine außen­ liegende Positionierung, die am besten im Bedienungshebel am Lenker angeordnet ist. Der Schieber 1a sorgt für eine Zwangs­ steuerung der beiden Schubklötze zueinander, so daß es zu keinen Schaltfehlern kommen kann. In der Schaltbetäti­ gungseinrichtung 10d wird in den Schieber 1b neben den Kur­ ven 6b und 7b eine Kurve 9 integriert, die für die Positionierung der Gangsprünge ohne Vergrößerung des Aufwandes am Umlenker wie am Schalter sorgt.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Schaltbetätigungseinrich­ tung 10, 10d liegen in der Verwendung eines einzigen Betäti­ gungszuges und in der Möglichkeit, speziell im Umlenker 10d eine Lebensdauer-Schmierung durch die genaue Abdichtung der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten Gehäusehälften 10b und 10c unterzubringen.

Claims (5)

1. Schaltbetätigungseinrichtung für Mehrgangnaben für Fahr­ räder

• - mit einem Gehäuse zum Befestigen an der Nabenachse,
• - mit zwei parallel zueinander in der Nabenachse angeord­ neten, stangenförmigen Druckübertragungselementen,
• - mit jeweils auf ein Druckübertragungselement wirkenden Schwenkhebeln, deren
• - Bewegungen über Kurven gesteuert werden,
• - wobei die Kurven durch die Bewegungen eines einzigen Betätigungszuges gesteuert werden,

dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven (6a, 7a, 6b, 7b) auf einem Schieber (1a, 1b) angeordnet sind, der auf ei­ ner Führung (15a, 15b) im Gehäuse (10a, 10b) hin- und herbewegbar ist, daß diese Kurven (6a, 7a, 6b, 7b) mit Abgriffen (4a, 5a, 4b, 5b) der Schwenkhebel (2a, 3a, 2b, 3b) zusammenwirken, wobei die Rasterung aller Gangschritte über eine weitere Kurve (9) erfolgt, die gemeinsam mit den Kurven (6b und 7b) mit dem Schieber (1b) verbunden ist.

2. Schaltbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterung über einen Rasthe­ bel (8a) erfolgt, dessen angefederter Abgriff (8b) mit der Kurve (9) zusammenwirkt.

3. Verfahren zur Herstellung einer Schaltbetätigungsein­ richtung Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle beweglichen Teile in eine Gehäusehälfte (10b) oder in einen Gehäusedeckel (10c) als Einlegeteile montiert werden und die Gehäusehälfte (10b) und der Gehäusedeckel (10c) staub- und spritzwasserdicht zusammengefügt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusehälfte (10b) und der Gehäusedeckel (10c) aus Kunststoffmaterial bestehen und miteinander ultraschall­ verschweißt werden.