DE4216538A1 - Blechdach - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Blechdach mit nach oben offenen, hitzebeständiges Dämmaterial aufnehmenden Stahl­ kassetten, deren Seitenwände Randabwinkelungen zum gegensei­ tigen Ineinandergreifen nebeneinandergereihter Kassetten und zur Abstützung einer Dachhaut aus Blechprofilen bilden.

Bei diesen Blechdächern werden die Stahlkassetten zu einer selbsttragenden, nur über Binder abzustützenden Tragschale nebeneinandergereiht, so daß ein schnell und rationell her­ stellbares Blechdach entsteht. Da die Tragschale und auch die Dachhaut aus Metall bestehen und die Stahlkassetten mit einem hitzebeständigen Dämmaterial, vorzugsweise Stein- oder Mineralwolle, gefüllt sein können, entsteht dabei gleichzei­ tig ein brandhemmendes Dach, wobei allerdings höhere Anfor­ derungen des Brandschutzes nicht erfüllt werden können, da die Tragfähigkeit und Belastbarkeit der aus üblichen Blech­ profilen zusammengesetzten Dachhaut zu gering sind und die auftretenden Durchbiegungen bei den entsprechenden Bela­ stungsversuchen nicht den Normvorschriften genügen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Blechdach der eingangs geschilderten Art mit möglichst wenig Mehraufwand so zu verbessern, daß es als Brandschutzdach angesehen werden kann und etwa der ÖNORM - Klasse F 30 - entspricht.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß in wenigstens eine Kassette ein an die Kassettenhöhe angepaßtes, gegenüber dem benachbarten Kassettenboden- und -wandbereichen durch eine Dämmaterialschicht wärmegeschütztes Distanzprofil eingesetzt ist. Dieses Distanzprofil ergibt die gewünschte zusätzliche Abstützung der Dachhaut und verhindert das zu starke Durchbiegen bei höherer Belastung. Da ein metallener Kontakt zwischen dem Distanzprofil und der Stahlkassette durch entsprechende Dämmaterial-Zwischenschichten vermieden wird, ist im Brandfalle ein vorzeitiges Erhitzen und Aus­ glühen dieser Distanzprofile nicht zu befürchten und sie können ihre Stützfunktion voll erfüllen. Da eine Mehrzahl von Kassetten die Tragschale bilden, ist es meist nicht er­ forderlich, in jede Kassette ein Distanzprofil einzulegen, sondern es genügt deren Einsatz an den kritischen Stellen. Die Distanzprofile sind lose Profilstücke, die den Kasset­ tenlängen entsprechend abgelängt sind und beim Verlegen der Kassetten zusammen mit der Dämmaterialfüllung vor dem Aufbringen der Dachhaut eingesetzt werden, so daß sich diese Distanzprofile im Zuge der üblichen Dachmontage einbringen lassen und kaum einen Mehraufwand bedeuten.

An und für sich könnte das Distanzprofil an den gefährde­ ten Seiten von vornherein mit Dämmaterial beschichtet oder belegt sein, vorteilhaft ist es aber, wenn die Kassette zwei übereinandergeschichtete Materiallagen aufnimmt, von denen die am Boden liegende Dämmateriallage auch an einer Seiten­ wand hochgezogen ist und wenn das vorzugsweise als C-Profil ausgebildete Distanzprofil parallel zu dieser Seitenwand zwischen den beiden Dämmateriallagen verläuft. So genügt ein einfaches C-Profil, das zwischen die beiden Dämmaterial­ lagen bei der Montage eingesetzt wird, und es kommt dabei zwangsweise sowohl zur Halterung des Profils in der richti­ gen Stützposition als auch zur Wärmedämmung gegenüber dem Kassettenboden bzw. der Kassettenseitenwand. Die zweilagige Füllung der Kassette selbst erhöht zusätzlich die Dämmeigen­ schaften, so daß auf besonders rationelle Weise ein den An­ forderungen an ein Feuerschutzdach genügendes Blechdach ent­ steht.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an Hand eines schematischen Querschnittes durch ein erfin­ dungsgemäßes Blechdach näher veranschaulicht.

Ein die Aufgaben eines Feuerschutzdaches erfüllendes Blech­ dach 1 besteht aus einzelnen Stahlkassetten, deren Längs­ seitenwände 3 Randabwinkelungen 3a, 3b aufweisen und die mit Dämmaterial 4 gefüllt sind. Die nebeneinandergereihten, über die Randabwinkelungen 3a, 3b miteinander verhakten Kassetten 2 bilden eine Tragschale für das Blechdach 1, die sich frei zwischen den nicht weiter dargestellten Bindern einer Dachkonstruktion spannt und als dichten Abschluß nach außen eine Dachhaut 5 aufnimmt. Die Dachhaut 5 setzt sich aus üblichen, quer zu den Stahlkassetten 2 verlaufenden Blechprofilen zusammen und stützt sich oben auf den Rand­ abwinkelungen 3a der Stahlkassetten 2 ab. Um die Belastbar­ keit zu erhöhen und die Durchbiegung der Dachhaut 5 bei höherer Belastung zu begrenzen, ist in einige der Stahl­ kassetten 2 ein Distanzprofil 6 eingesetzt, das aus einem C-Profil besteht und in die Dämmaterialfüllung der Kassette eingebettet ist, so daß gegenüber den benachbarten Kassettenwand- und -bodenbereichen eine Wärmeschutzschicht entsteht und im Brandfall ein Ausglühen der Distanzprofile 6 verhindert wird. Besteht die Dämmaterialfüllung dabei aus zwei übereinandergeschichteten Dämmateriallagen 4a, 4b, von denen die am Boden liegende Lage 4a auch an einer der Sei­ tenwände 3 hochgezogen ist, läßt sich das Distanzprofil 6 mit dem Rücken zu dieser Seitenwand 3 zwischen die beiden Lagen 4a, 4b einsetzen, was im Zuge der üblichen Dachmontage mit wenigen Handgriffen möglich ist. Mit geringem Mehraufwand entsteht ein Blechdach, das alle Anforderungen eines Feuerschutzdaches erfüllt.

Claims (2)

1. Blechdach mit nach oben offenen, hitzebeständiges Dämmaterial aufnehmenden Stahlkassetten, deren Seitenwände Randabwinkelungen zum gegenseitigen Ineinandergreifen nebeneinandergereihter Kassetten und zur Abstützung einer Dachhaut aus Blechprofilen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens eine Kassette (2) ein an die Kassetten­ höhe angepaßtes, gegenüber den benachbarten Kassettenboden- und -wandbereichen durch eine Dämmaterialschicht (4a) wärmegeschütztes Distanzprofil (6) eingesetzt ist.

2. Blechdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette (2) zwei übereinandergeschichtete Dämma­ teriallagen (4a, 4b) aufnimmt, von denen die am Boden lie­ gende Dämmateriallage (4a) auch an einer Seitenwand (3) hochgezogen ist, und daß das vorzugsweise als C-Profil ausgebildete Distanzprofil (6) parallel zu dieser Seitenwand (3) zwischen den beiden Dämmateriallagen (4a, 4b) verläuft.