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Aus mehreren Schichten bestehende Dachhaut Flachdächer, vor allem in Industriebetrieben, werden in der Regel mit einer oder mehreren Lagen
Dachpappebahnen abgedeckt. Es wurde auch schon vorgeschlagen, an Stelle von Dachpappe eine Kunst- stoffbahn zu verwenden. Kunststoffbahnen haben der Dachpappe gegenüber den Vorteil, dass sie frei von
Papier, Jute und andern organischen Faserstoffen, nicht so leicht verrotten. Auf der andern Seite haben sie aber den Nachteil, dass sie bei einer der Dachpappe vergleichbaren Schichtdicke sehr teuer sind und komplizierteren Dachformen, z. B. Kuppeln od. dgl., nicht faltenfrei angepasst werden können.
Auch zeigt sich in der Praxis, dass eine mehrschichtige bzw. mehrlagige Dachhaut einer einschichti- gen vorzuziehen ist, weil ein Bindemittel-Zwischenaufstrich eine bessere Abdichtung bewirkt ; die ein- zelnen Schichten oder Lagen der Dachhaut wirken so als Träger der aufgestrichenen Bindemittel. Aus diesem Grunde braucht auf die Qualität der einzelnen Lagen keine besondere Rücksicht genommen zu werden. In Amerika werden beispielsweise Industriedächer viellagig (etwa 5 - 7 Lagen) aus nicht hoch- wertiger Pappe hergestellt und die einzelnen Papplagen mit Bindemittel-Zwischenstrichen verbunden.
Von diesem Gesichtspunkt aus ist es verständlich, dass die bekannten einlagigen Dachhäute aus verhält- nismässig dickem, hochwertigem und teurem Kunststoff weder einen wirtschaftlichen Gewinn noch eine technische Verbesserung erbracht haben. Auch ist die Art der Verlegung solcher einlagiger Kunststoffbahnen (Verbindung durch Schweissnähte) ziemlich kompliziert und verlangt einen hohen Arbeitsaufwand und gut geschultes Personal.
Als Stand der Technik ist schliesslich ein Verfahren zu erwähnen, bei welchem auf eine oder mehrere Lagen aus Dachpappe eine Schutzdeckschicht aus dünnsten Folien, z. B. Aluminiumfolie, aufgebracht und durch einen Bindemittel-Zwischenaufstrich mit den unteren Lagen verbunden wird. Bei diesem Verfahren wird eine sehr gute Konservierungswirkung erzielt, die ganze Verbundkonstruktion hat aber den Nachteil, dass sie wenig schmiegsam ist und rechtwinkelige oder unregelmässige Anschlüsse schwer auszuführen sind.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten. Erfindungsgemäss wird eine aus mehreren Schichten bestehende Dachhaut mit eingeschlossenen Luftpolstern vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Bildung der eingeschlossenen Luftpolster zwei gewellte, gekrepp te oder mit Buckeln versehene Kunststoffolien durch rasterartig sich kreuzende Schweissnähte verbunden sind.
Gewellte Kunststoffolien sind dabei vorzugsweise unter Kreuzung ihrer Wellrichtung miteinander verbunden.
Die Kunststoffolien werden vorzugsweise dünn gewählt, beispielsweise 0, 1 - 0, 5 mm. Infolge der Kreppung, Wellung bzw. Buckelung kann die erfindungsgemässe Dachhaut viel besser als eine plane Folie der Dachfläche angepasst werden. Sie kann auch für Dächer verwendet werden, die nicht abwickelbare geometrische Formen aufweisen, wie z. B. bei Rotationshyperboloiden und Kuppeln. Die gekreppte, gewellte oder gebuckelte Folie wird auf der Unterkonstruktion mit einem Bindemittelaufstrich, beispielsweise aus Bitumen, befestigt ; sie erhält zweckmässig auch einen Deckaufstrich, auf den zur Konservierung Gesteinsgrus, Metallbronze oder vorzugsweise eine Aluminiumfolie aufgebracht wird.
Die erfindungsgemässe Dachhaut gewährleistet eine hervorragende Wärmedämmung, was früher meist ein ungelöstes Problem geblieben ist. Früher wurde eine Wärmedämmung hauptsächlich durch Verwendung von wärmedämmenden Unterschichten oder durch wärmedämmende Schichten zwischen Unterkonstruktion und Dachhaut zu erreichen versucht. Der eine Vorschlag hatte den Nachteil, dass die Konstruktion die ge-
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luftdicht abgeschlossen ist, oder die Gefahr der Zerstörung dieser Schicht durch Begehen des Daches, da die Dämmstoffe (z. B. Styropor, Glaswolle) in der Regel keine grossen Festigkeiten aufweisen.
Die rasterartig miteinander verschweissten Krepp-, Well-oder Buckelfolien gemäss der Erfindung wer- den zweckmässig mit einer Schweissrastergrösse (Abstand der Schweissnähte) von 0, 5 bis 10 cm, vorzugs- weise 1 cm, hergestellt. Das Aneinanderschweissen dieser Folien kann in einfacher Art durch Wärme- und Druckeinwirkung bei der Herstellung der Folien erfolgen. Die paarweise aneinandergeschweissten ge- kreppten, gewellten oder gebuckelten Folien haben nun in sich Luftpolster, entsprechend dem Ausmass der
Kreppung, Wellung oder Buckelung, z. B. im Durchschnitt 2 mm, die eine hervorragende Wärmedäm- mung abgeben. Da die einzelnen Polster voneinander getrennt sind, wird ein Entweichen der Luft und so- mit eine Verminderung der Wärmedämmung beim Begehen und beim Verlegen sicher verhindert.
Die
Wärmedämmung einer etwa 2 mm starken Luftschicht entspricht einer Ziegelmauer von 60 bis 80 mm.
Eine oder mehrere Lagen dieser Folienpaare (Zwillingsfolien) ergeben eine hochwertige und für alle
Zwecke geeignete Dachhaut.
Es besteht die Möglichkeit, zwischen den miteinander verbundenen gekreppten, gewellten oder ge- buckelten Kunststoffolien eine Armierung aus Stahldrähten, Netzen u. dgl. anzuordnen. Diese Bewehrun- gen sind bei steilen Dächern von Vorteil ; sie ermöglichen eine einfache Befestigung am First des Daches und verhindern ein Abgleiten bei hoher Temperatur.
Weitere Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass die Dächer blasenfrei und unter allen Umständen
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einlenbildung ist nicht möglich ; sie sind standfest ; eine schwierige Verlegung durch fachgemässes Schweissen entfällt ; sie sind-stabil, da die Luftpolster keine Schaumstruktur zeigen, die unter Umständen eine Addi- tion seitlicher Wärmedehnung hervorruft. Sie sind hoch wärmedämmend. Die gekreppte, gewellte oder gebuckelte Oberfläche gibt auch eine hervorragende Haftung auf den Bitumenaufstrichen. Ein weiterer
Vorteil ist, dass die Zwillingsfolien, auch in der armierten Ausführung, leicht und eng rollbar sind.
Die Erfindung wird in der Zeichnung näher erläutert. Fig. la-e zeigt Draufsichten auf Ausführungbeispiele der erfindungsgemässen Dachhaut 1, die aus zwei gekreppten, gewellten oder gebuckelten Folien besteht. Mit 2 und 3 sind einander kreuzende Schweissnähte bezeichnet. Dabei ist der Raster (Abstand der Schweissnähte) in Fig. la am kleinsten. Die Pfeile in Fig. 1c zeigen die Kreuzungsrichtungen der gewellten Folien an. Wie ersichtlich, ist hier eine diagonale Kreuzung vorgesehen. Die unterste Lage der Dachhaut kann, wie in Fig. 1d dargestellt ist, Löcher 4 aufweisen. Bei dieser Ausbildung dringt der darüber aufgebrachte Bindemittel-Zwischenaufstrich durch die Löcher durch und klebt die Folie an der Unterkonstruktion an.
In Fig. le sind mit 5 Armierungsdrähte bezeichnet, die in Längsrichtung zwischen den Folien liegen.
Die Fig. 2 - 7 zeigen Querschnitte durch Dachdeckungen unter Verwendung der erfindungsgemässen Dachhaut. In Fig. 2 ist auf die Unterkonstruktion 6 ein Bindemittelaufstrich 7 aufgebracht und auf diesem eine mit Buckeln versehene Zwillingsfolie 8 verlegt, die aus zwei glatten Folien durch linienweise Verschweissen hergestellt wurde. Die die Buckelzwillingsfolie bildenden Einzelfolien sind mit 9, 9' bezeichnet, die Schweissnähte mit 10. Über diese Zwillingsfolie kommt ein zweiter Bindemittelaufstrich 7"und auf diesen eine zweite Zwillingsfolie 8', die in gleicher Weise wie die erste ausgebildet ist. Darüber liegt ein dritter Bindemittelaufstrich 7" und als Abdeckung ist eine Konservienmgsfolie 12, vorzugsweise aus Aluminium, aufgebracht.
In Fig. 3 ist eine ähnliche Darstellung gezeigt. An Stelle der gebuckelten Folien nach Fig. 2 werden hier jedoch gekreppte Folien 13, 13' zu je einer Zwillingsfolie verbunden, wobei der Schweissraster (Abstand der Schweissnähte 10) grösser als in Fig. 2 gewählt ist.
Fig. 4 und 5 zeigen analoge Darstellungen einer Dachdeckung, die unter Verwendung von aus gewellten Folien 14. 14' unter Kreuzung der Wellrichtung gebildeten Zwillingsfolien hergestellt ist. Zum Unterschied von den Konstruktionen nach den Fig. 2 und 3 ist hier nur eine einzige Zwillingsfolie verwendet.
Fig. 6 zeigt eine Dachdeckung, bei der auf die Unterkonstruktion 6 eine Zwillingsfolie aus gekreppten Einzelfolien 15, 15', die gelocht ist und der Darstellung nach Fig. Id entspricht, aufgelegt ist. Der über die Folie gelegte Bindemittelaufstrich 7 dringt durch die Löcher 4 zur Unterkonstruktion 6 und klebt die Folie an. Über den Bindemittelaufstrich 7 kommt eine zweite, nicht gelochte Zwillingsfolie aus gekreppten Einzelfolien 16, 16' und darauf ein deckender Bindemittelaufstrich 7", der gegebenenfalls noch eine dünne Aluminiumfolie als Konservierungsabschluss tragen kann.
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In Fig. 7 ist eine mit Armierungen 17 versehene Zwillingsfolie aus gekreppten Einzelfolien 18, 18' mit Bindemittel 7 auf der Unterkonstruktion 6 befestigt und durch einen zweiten Bindemittelaufstrich 7' abgedeckt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus mehreren Schichten bestehende Dachhaut mit eingeschlossenen Luftpolstern, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der eingeschlossenen Luftpolster (11) zwei gewellte, gekreppte oder mit Buckeln versehene Kunststoffolien durch rasterartig sich kreuzende Schweissnähte (10) verbunden sind.