DE4216218A1 - Elektrostatische spannvorrichtung - Google Patents
Elektrostatische spannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft im wesentlichen das Gebiet der
Teilehandhabung und insbesondere elektrostatische Halte
vorrichtungen zum Halten von Halbleiter-Scheiben und ande
ren Körpern bei Behandlungen wie dem Vakuumsputtering und
anderen damit verbundenen Vorgängen, beispielsweise bei dem
Transport der Scheiben zu einer Ätzstation. Die Erfindung
betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum elektrostatischen
Halten einer Halbleiter-Scheibe oder eines anderen Körpers
bei derartigen Behandlungen und damit verbundenen Vorgängen.
Die Halbleiter-Industrie benötigt das Festklemmen und
Transportieren von kristallinen Halbleiterscheiben (Wafern)
in verschiedenen Bearbeitungsmaschinen. Die Scheiben sind
auf einer Oberfläche mit einem komplizierten Muster ver
sehen und können bei Berührung dieser Oberfläche zerstört
werden. Zusätzlich kann Berühren der Scheibenkanten zum
Splittern führen, was nicht nur Schmutzpartikel auf der
bemusterten Oberfläche, sondern auch ein späteres Brechen
des Wafers zur Folge haben kann. Aus diesem Grunde sind
mehrere Rückkontakt-Transportverfahren entwickelt worden,
bei denen die Scheiben an der Rückseite gehalten werden
(s. PH Singer, "The Role of Wafer Transport in Front-
End Automation", Semiconductor International, August 1983,
Seiten 69/65), von denen jedoch keines die Bewegung der
Scheibe aus einer horizontalen Ebene infolge ihres Vertrau
ens auf Schwerkraft und Reibungskräfte zuläßt.
Bei Anwendungen, die ein Festklemmen des Wafers im Va
kuum erfordern, beispielsweise die Ionen-Implantation
oder das Trockenätzen mit hoher Geschwindigkeit, hat man
sich auf mechanische Klemmen oder elektrostatische Kräf
te verlassen, um dem Kühlgasdruck, der auf die Scheiben
rückseite aufgebracht wird, entgegenzuwirken.
Elektrostatische Verfahren zum Halten von Halbleiter-
Wafern wurden jahrelang untersucht, da bei dem elektro
statischen Klemmen die Möglichkeit besteht, ohne Berüh
rung der empfindlichen Vorderseite der mit einem Muster
versehenen Halbleiter-Scheibe zu arbeiten. Beispiele die
ser Versuche sind aus der US 39 83 401, US 45 20 421,
US 43 84 918, EP 01 71 011 A2, US 5 47 811, GB 20 50 064 A,
US 44 80 284, US 45 02 094 und US 44 12 133 bekannt.
Der Ladungstransfer zur Vorder- bzw. Spannfläche der
artiger elektrostatischer Vorrichtungen hat viele Proble
me aufgeworfen und zu vielen Lösungsversuchen geführt.
Die Ladungen entstehen auf der Vorderfläche der Spannvor
richtungen und weisen eine derartige Polarität auf, daß
sie die Spannwirkung teilweise negieren bzw. aufheben.
Derartige Ladungen verbleiben nach Abnahme des aufgege
benen spannenden Potentials und können nach dem Entfernen
des gespannten Objekts reduziert werden, indem die Spann
fläche mit einem geerdeten Gegenstand mechanisch überstri
chen oder einem Ionisator ausgesetzt wird.
Eine der ersten Publikationen, in denen die genannten
Ladungstransferprobleme bei der Verwendung von elektro
statischen Vorrichtungen erwähnt sind, ist die Veröf
fentlichung von George A. Wardly, "Electrostatic Wafer
Chuck for Electron Beam Microfabrication" in Rev. Sci.
Instrum., Vol. 44, No. 10, Oktober 1973, Seiten 1506-1509.
Gemäß dieser Schrift trennt ein Glimmerisolator die Sili
cium-Scheiben von der rückwärtigen Anzugs-Elektrode. Der
Ladungstransfer zu der Vorderseite des Glimmerisolators
wurde im Vakuum sowie in verschiedenen Atmosphären gemes
sen und in Form der Strecke, um die das Wafer auf die
Glimmeroberfläche gezogen wurde, bestimmt. Es wurde fest
gestellt, daß eine oszillierende Steuerspannung notwen
dig war, um ein starkes Anzugsvermögen zu erzielen, d. h.
um den Ladungstransfer zu der Spannfläche der Vorrich
tung zu verhindern, wobei die notwendige Oszillationsfre
quenz mit der natürlichen Konduktivität des umgebenden
Gases ansteigt. Eine derartige oszillierende Steuerspan
nung induziert in der Scheibe infolge kapazitiver Ladungs
effekte einen Stromfluß und die rechteckige, von Wardly
untersuchte Wellenform führt zu sehr hohen Ausgleichs
strömen an Wellenformübergängen. Diese Ströme entwickeln
Spannungen in der Silicium-Scheibe, die die Vorrichtungen
auf der Scheibe zerstören können.
Falls eine weniger abrupte Wellenform, z. B. eine Sinus
welle verwendet wird, kann die resultierende Scheibenvibra
tion unter ungedämpften Bedingungen zu einer Schwächung
und einem Zerbrechen der kristallinen Scheibe, insbeson
dere einer Scheibe mit geringen Randfehlern führen. Es
führt auch zu kurzen Perioden in jedem Halbzyklus, in dem
die Scheibe nicht gehalten ist, so daß sie sich unter dem
Einfluß von anderen Kräften, beispielsweise dem Gasdruck,
Zentrifugalkräften und Trägheit oder Schwerkraft, bewegen
kann.
In anderen Veröffentlichungen, beispielsweise der
US 45 51 192 und der US 45 54 611, wurde gelegentlich
hervorgehoben, daß eine Ladungsstreuung aufgrund der
Aufrechterhaltung der Kraft selbst bei Abnahme der auf
gebrachten Spannung vorteilhaft sei.
Überwiegend wird jedoch die Meinung vertreten, daß die
Ladungsaufrechterhaltung den Betrieb der Vorrichtung auf
ein nicht akzeptables Maß verlangsamt und daß die mecha
nische Abnahme der Scheiben von einer zurückhaltenden
Oberfläche diese unerwünschten Risiken von Stößen, Brüchen
und Teilchenbildung aussetzt.
Verschiedene Wechselspannungsverfahren sind eingesetzt
worden, um die auf der Isolatorvorderseite der elektro
statischen Vorrichtung gebildete Ladung abzuleiten. Aus
der Patentliteratur einschließlich der Wechselstrom-An
regungsvorrichtungen sei auf die JP 60-1 10 133, die JP
61-2 70 046 und die PCT/AU88/00 133 verwiesen.
Eine Wechselstrom-Feldanregung kann das Maß der Oberflä
chenladung auf einen niedrigen Wert reduzieren, jedoch
ist die Geschwindigkeit einer derartigen Reduzierung so
wohl durch das Maß der Oberflächenladungsbewegung als
auch durch das Maß beschränkt, bei dem die Spannungen
auf der Rückseite der Scheibe gewechselt werden können,
ohne hohe Spannungen auf der empfindlichen Wafer-Vorder
seite zu induzieren. Im allgemeinen führen derartige Be
grenzungen zu einer etwa zwei bis vier Sekunden dauern
den Freigabezeit. Dies ist langsam im Verhältnis zur be
nötigten Geschwindigkeit von üblichen Roboter-Handhabungs
vorrichtungen. Zusätzlich kann eine geringe Restkraft
infolge des Unvermögens einer schnellen Entladung der
Vorderseite während der Freigabezyklen unter Anwendung
der Niederfrequenz-Wechselstromanregung auftreten. Eine
derartige Restkraft kann eine Scheibe zu einem Herunter
rutschen von einem Halter in einer unvorhersehbaren Rich
tung zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt veranlassen.
Sie kann auch zum Scheibenbruch beitragen, falls die
Scheibe von dem elektrostatischen Halter mechanisch wegge
drängt wird.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zu schaffen, um die Freigabe einer
Halbleiter-Scheibe oder anderer elektrostatisch gehaltener
Bauteile oder Körper zu ermöglichen, wobei die Scheibe bzw.
die anderen Bauteile im Bedarfsfall durch die Vorrichtung
bzw. gemäß dem Verfahren fest gehalten werden können.
Gemäß einem ersten Aspekt sieht die Erfindung ein Verfah
ren zur Freigabe eines Körpers vor, der elektrostatisch
auf einer Haltevorrichtung mittels einer elektrostatischen
Restladung gehalten ist, wobei das Verfahren das Anlegen
einer Spannung an die Haltevorrichtung umfaßt, so daß die
Haltewirkung der elektrostatischen Restladung auf den
Körper im wesentlichen aufgehoben bzw. negiert wird.
Die Haltevorrichtung weist vorzugsweise eine Elektrode
auf, an der eine Steuerspannung angelegt werden kann,
um eine Haltekraft an der Oberfläche der Haltevorrichtung
zu erzeugen, durch die ein Körper, bei dem es sich insbe
sondere um eine Halbleiter-Scheibe handeln kann, auf ihr
gehalten werden kann.
Das Verfahren der Erfindung umfaßt vorzugsweise die Schrit
te des Bestimmens des Wertes einer Steuerspannung, die
an der Elektrode angelegt werden muß, um die Effekte
jeglicher Restladung, durch die der Körper an der Halte
vorrichtung gehalten wird, zu negieren, und dann das An
legen dieser Steuerspannung, um den Körper zu lösen.
Dieser Wert der Steuerspannung wird vorzugsweise durch
Überwachung der Bewegung des gehaltenen Körpers bestimmt,
wobei die Bewegung sich ändert, wenn die Steuerspannung
variiert. Diese Variation der Bewegung kann dazu verwen
det werden, die optimale, zum Lösen des Körpers an der
Elektrode anzulegende Steuerspannung zu bestimmen. Wenn
diese optimale Steuerspannung bestimmt ist, kann sie an
der Elektrode angelegt werden, um die Freigabe des Kör
pers zu ermöglichen.
In einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein
Spannungssignal auf die Elektrode aufgegeben, das zu ei
ner Bewegung des Körpers führt, wobei die Bewegung mit
der an der Elektrode angelegten Steuerspannung vari
iert. Wenn die Bewegung des Körpers bei einer Grundfre
quenz (erste Harmonische) des Spannungssignals einen mi
nimalen Wert oder ein Maximum einer zweiten harmonischen
Bewegung zeigt, ist dies der optimale Zeitpunkt für die
Freigabe des Körpers, und die Steuerspannung zu diesem
Zeitpunkt entspricht der optimalen Freigabespannung, die
den überwiegenden Anteil der Restspannung an der Vorrich
tung infolge der Umkehrung der Bewegung infolge des Span
nungssignals aufhebt bzw. negiert. Dieser Punkt der Pha
senumkehr kann bestimmt werden, um den Freigabepunkt zu
bestimmen.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform wird die Körperbewe
gung infolge der Biegung unter den Spannkräften überwacht,
während die Steuerspannung bis zur Freigabe des Körpers
abgesenkt wird. Wenn die Steuerspannung abgesenkt wird,
gibt es einen Punkt, bei dem die Freigabe auftritt und
der Körper sich bewegt. Die Steuerspannung kann dann auf
diesen Freigabespannungswert zurückgeführt werden, um
die Freigabe des Körpers zu erreichen.
In beiden Fällen ist die zum Halten des Körpers aufgegebene
Steuerspannung vorzugsweise eine Gleichstrom-Steuerspan
nung. Die Polarität der Gleichstrom-Steuerspannung wird
vorzugsweise nach jedem "Haltezyklus" umgekehrt, d. h.
nachdem ein Körper zur Bearbeitung festgehalten und dann
freigegeben wurde, wird die Steuerspannung für den näch
sten festzuhaltenden Körper umgekehrt. Dies beugt dem
Aufbau von Restladungen auf der Haltevorrichtung im Lau
fe der Zeit vor.
Die vorliegende Erfindung sieht des weiteren ein Verfah
ren zum elektrostatischen Spannen und Freigeben eines
Körpers mittels einer elektrostatischen Haltevorrichtung
vor, bei dem eine Steuerspannung an einer Elektrode, die
in der Haltevorrichtung angeordnet ist, angelegt wird,
um den Körper festzuspannen, und die Bewegung des Körpers
überwacht wird, während die Steuerspannung variiert wird,
um einen Wert der Steuerspannung zu bestimmen, der die
Freigabe des Körpers erlaubt, sowie weiterhin die Steuer
spannung auf diesen Wert gebracht wird, um die Freigabe
des Körpers zu ermöglichen.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsform, wie in Zu
sammenhang mit dem ersten Aspekt der Erfindung oben be
reits ausgeführt wurde, wird ein Spannungssignal mit der
Steuerspannung überlagert, um eine oszillierende Bewegung
des Körpers zu erreichen. Diese Bewegung wird überwacht,
während die Steuerspannung variiert wird, und der Punkt,
an dem die minimale Bewegung auftritt und der der Phasen
umkehr der Bewegung infolge des Spannungssignals entspricht,
ist der Punkt, an dem die Freigabe des Körpers ermöglicht
ist.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird,
wie oben in Zusammenhang mit dem ersten Aspekt der Erfin
dung ausgeführt wurde, keine Spannung aufgebracht, um
eine Oszillation zu erzeugen, jedoch wird der Steuerspan
nungswert, bei dem der Körper freigegeben wird, durch
Überwachung der Bewegung des Körpers ermittelt, während
die Steuerspannung variiert wird, und diese Steuerspan
nung entspricht dann der Spannung, bei der eine Freigabe
ermöglicht ist.
Der Körper ist vorzugsweise eine Halbleiter-Scheibe (Wafer),
die beispielsweise durch Ionenbeschuß oder Sputtering
etc. im Vakuum bearbeitet wird und deshalb im Vakuum auf
einer Haltevorrichtung, beispielsweise einer elektrosta
tischen Spannvorrichtung, gehalten sein muß.
Die Steuerspannung wird vorzugsweise als Gleichstrom-
Spannung angelegt, deren Polarität nach jedem "Haltezyklus"
umgekehrt wird, um das Aufbauen von Restladungen im Laufe
der Zeit zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung sieht des weiteren eine Vorrich
tung zum elektrostatischen Halten eines Körpers mit einer
Haltevorrichtung vor, die eine Oberfläche zum Auflegen
des Körpers, eine Elektrode und Mittel zum Anlegen einer
Steuerspannung an die Elektrode besitzt, um den Körper
elektrostatisch gegen die Oberfläche zu spannen, und mit
Mitteln zur Bestimmung eines Wertes der an der Elektrode
anzulegenden Steuerspannung, um eine Freigabe des Körpers
zu ermöglichen.
Die Mittel zur Bestimmung umfassen vorzugsweise eine Über
wachungsvorrichtung zur Überwachung der Bewegung des Kör
pers, während die Steuerspannung variiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Vorrichtung
vorgesehen, um der Steuerspannung ein Spannungssignal zu
überlagern, um eine oszillierende Bewegung des Körpers
zu erzeugen. Diese Bewegung wird überwacht, während die
Steuerspannung variiert wird, und an dem Punkt, an dem
die geringste fundamentale (erste harmonische) Bewegung
entsprechend dem Punkt der Phasenumkehr der Bewegung in
folge des Spannungssignals auftritt, ist derjenige Punkt,
an dem die Freigabe des Körpers möglich ist.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die
Steuerspannung, bei der der Körper freigegeben ist, da
durch bestimmt, daß die Bewegung des Körpers überwacht
und die Steuerspannung auf diesen Wert gebracht wird,
um eine Freigabe des Körpers zu ermöglichen. Diese Aus
führungsform benötigt kein der Steuerspannung zu überla
gerndes Spannungssignal, um eine Bewegung zu erzeugen.
Die Oberfläche der Haltevorrichtung und/oder der Körper
sind vorzugsweise derartig geformt, daß eine Bewegung
des Körpers möglich ist, wenn die Steuerspannung variiert
wird. Wenn der Körper eine Halbleiter-Scheibe ist, kann
entweder die Scheibe eine Restkrümmung besitzen und/ oder
die Oberfläche der Haltevorrichtung abgestuft ausgebildet
sein, so daß die Scheibe sich an einigen Punkten nicht mit
der Oberfläche in Kontakt befindet. Das Anlegen einer
Steuerspannung führt zu einer Verformung der Scheibe, wenn
die Scheibe festgespannt und freigegeben wird. Das Anlegen
eines Spannungssignals führt zu einer oszillierenden Vi
bration der Scheibe.
Beispielsweise kann die Oberfläche von einem Grat oder
einer Stufe umgeben sein, auf der die Ränder der Scheibe
aufliegen, wobei die Verformung auftritt, wenn die Scheibe
auf die restliche Oberfläche der Haltevorrichtung ge
spannt wird.
Es ist dafür Sorge zu tragen, daß die Verformung und das
Schwingen der Scheibe nicht so groß sind, daß es zu Fehl
stellen oder Brüchen in der Scheibe kommt.
Zwei "spannende" Elektroden sind vorzugsweise in der Haltevorrichtung
nahe der Spannfläche vorgesehen, wobei sie
voneinander durch eine isolierende Schicht getrennt sind.
Auf die Elektroden werden Steuerspannungen entgegengesetz
ter Polarität aufgebracht.
Eine weitere Referenzelektrode ist vorzugsweise ebenfalls
vorgesehen, um ein Referenzpotential für die Haltevorrich
tung zu bilden.
Die vorliegende Erfindung sieht des weiteren ein Verfah
ren zur Überwachung der Bewegung eines mittels einer Haltevorrichtung
elektrostatisch festgespannten Körpers vor,
mit den Schritten des Anlegens eines Spannungssignals
an einer Elektrode in der Haltevorrichtung, dem Empfan
gen eines Rücksignals, das über den Körper und eine Elek
trode in der Haltevorrichtung geführt ist, und dem Ver
arbeiten des Rücksignals, um einen Hinweis auf die Bewe
gung des Körpers zu erhalten.
Das Signal ist dabei vorzugsweise ein Hochfrequenzsignal.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Vor
richtung zur Überwachung der Bewegung eines elektrosta
tisch festgespannten Körpers vorgesehen, die eine Halte
vorrichtung mit einer Oberfläche zum Festspannen des Kör
pers, eine erste und zweite Spannelektrode, eine Vorrich
tung zum Anlegen einer Steuerspannung an jeder Elektrode,
um den Körper festzuspannen, eine Vorrichtung zum Anlegen
eines Spannungssignals an der ersten Elektrode, eine Vor
richtung zum Empfangen eines Rücksignals, das über den
Körper und die zweite Elektrode geführt ist, sowie eine
Verarbeitungsvorrichtung zum Verarbeiten des Rücksignals
aufweist, um einen Hinweis auf die Bewegung des Körpers
zu erhalten.
Das Spannungssignal ist vorzugsweise ein Hochfrequenz
signal.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß eine vollstän
dige Freigabe einer Halbleiter-Scheibe, die zur Bearbei
tung mittels einer elektrostatischen Vorrichtung festge
halten ist, durch Bestimmen eines Steuerspannungswertes
möglich ist, um zumindest den überwiegenden Teil der Rest
ladungen auf der Haltevorrichtung zu negieren oder zu
kompensieren, die ansonsten das Wafer weiter festspannen
würden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die
Arbeitsgeschwindigkeit der elektrostatischen Spannvorrich
tungen erhöht werden kann, während ein Schutz für die
Schaltungen auf der Oberfläche der Halbleiter-Scheibe be
stehen bleibt. Die Möglichkeit, gemäß der Erfindung eine
Gleichstrom-Steuerspannung zu verwenden, die sich während
des Festspannens und der Freigabe der Scheibe nur in ge
ringem Maße ändert, bringt mit sich, daß die transienten
Ströme, die zu einem Zerstören der Schaltungen der Halb
leiter-Scheibe führen können, minimiert sind im Gegen
satz zu den Wechselstrom-Steuerströmen einiger bekannter
Verfahren.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß aufeinanderfolgende
Spannzyklen keine verringerten Spanneigenschaften zeigen,
da die Gleichstrom-Steuerspannung für jeden Zyklus vor
zugsweise umgekehrt wird.
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der fol
genden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen un
ter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung ersichtlich.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Haltevorrichtung und deren Schaltung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch
die in Fig. 1 gezeigte Spannvorrich
tung mit einer Darstellung der Elek
trodenanordnung;
Fig. 3 ein schematisches Schaltungsdiagramm,
das die Positions-Detektorschaltung
nach Fig. 1 in vereinfachter Form
zeigt;
Fig. 4 eine Darstellung der "Gleichstrom-
Wafer-Sensorspannung" über dem "effek
tiven Abstand von den Elektroden" zur
Verdeutlichung des Positions-Erfas
sungsverfahrens gemäß der Erfindung;
Fig. 5 Spann- und Freigabe-Wellenformen für
die Steuerspannung der Schaltung in
Fig. 1;
Fig. 6 eine schematische Darstellung der
Demodulationsschaltung gemäß Fig.
1 zur Demodulation des Positions
Sensorsignals;
Fig. 7 eine Darstellung des "demodulierten
Wechselstrom-Sensorausgangs" über
dem "durchschnittlichen Steuerwert"
zur Verdeutlichung des Verfahrens zum
Auffinden des Freigabepunktes zur
Freigabe des elektrostatisch gehalte
nen Körpers;
Fig. 8 eine Spann- und Freigabe-Wellenform
gemäß einem zweiten Ausführungsbei
spiel der Erfindung;
Fig. 9 ein schematisches Schaltungsdiagramm
eines Ausgangsabschnitts eines der
Hochspannungsverstärker 84, 85 nach
Fig. 1; und
Fig. 10 ein detailliertes schematisches Schal
tungsdiagramm des Wechselstrom-Ver
stärkers 28 gemäß Fig. 1.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 wird im folgenden
eine Gesamtbeschreibung der Vorrichtung und des Verfahrens
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gegeben.
Eine elektrostatische Spannvorrichtung zur Lagerung einer
Halbleiter-Scheibe (Wafer) während seiner Bearbeitung,
beispielsweise bei einem Ionenbeschuß im Vakuum, weist
einen Isolationskörper 14 (der aus Quarz bestehen kann),
Steuerelektroden 12 und 13 und eine Schutz- bzw. Referenz
elektrode 11 auf. In den Fig. 1 und 2 ist die Spannvor
richtung im Querschnitt dargestellt. Die Spannvorrichtung
kann jede beliebige Form aufweisen. Vorzugsweise besitzt
sie eine plattenähnliche Gestalt, so daß sie mit der üb
lichen Form einer Halbleiter-Scheibe zusammenpaßt.
Ein Grat oder eine Stufe 15 kann um die Außenseite der
Oberseite 16 der Spannvorrichtung herum ausgebildet sein.
Wenn die Steuerspannung an den Elektroden 12 und 13 an
gelegt wird, wird die der Spannvorrichtung naheliegende
Halbleiter-Scheibe 10 gegen die Oberfläche 16 der Spann
vorrichtung gespannt. Der Spannvorgang in Zusammenwir
ken mit der Stufe 15 bedingt eine Verformung der Scheibe,
wenn sie gegen die Oberfläche 16 gezogen wird, wie in den
Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Die Spannvorrichtung
und die Stufe 15 sind so dimensioniert, daß die Verfor
mung der Scheibe 10 nicht zu übermäßigen Spannungen in
der Scheibe 10 führt.
Halbleiter-Scheiben besitzen üblicherweise eine inhärente
Krümmung, d. h. daß die Oberfläche der Spannvorrichtung
kann auch eben sein, und sie kann trotzdem eine Bewegung
der Scheibe gemäß der Erfindung bewirken. Die Oberfläche
der Spannvorrichtung kann somit im Gegensatz zu der in
Fig. 2 gezeigten "Stufe" auch eben sein.
Die Schutzelektrode 11, die mit der Erde oder einer Quelle
für Wafer-Behandlungsenergie, beispielsweise einem Hoch
frequenz-Leistungserzeuger, verbunden sein kann, dient
als Referenzelektrode und erlaubt gewünschtenfalls die
Koppelung von Energie in die Scheibe 10. Die Scheibe 10
hat die Neigung, die gleiche Spannung wie die Schutzelek
trode 11 beizubehalten, falls die Steuerspannungen an den
Spannelektroden 12 und 13 bezüglich der Schutzelektrode
ausgeglichen sind (s. Patentanmeldung PCT/AU88/00 133).
Bei der Bearbeitung von Halbleiter-Scheiben werden häufig
Ionen zur Oberfläche der in der Spannvorrichtung gehalte
nen Scheibe beschleunigt, indem Strom durch die Scheibe
und in die Plasmaentladung geleitet wird. In diesem Fall
tritt an den elektrostatischen Steuerelektroden eine Hoch
frequenz (Radiofrequenz - rf) auf. Es ist dann notwendig,
die Steuerelektronik vor einem Überhitzen infolge der
Hochfrequenz mittels Filternetzwerken zu schützen. In der
Vergangenheit war die Leitung von Hochfrequenz durch die
Elektroden, indem eine von ihnen kontaktiert und die andere
kapazitiv gekoppelt wurde, so schwierig, daß die meisten
in der Industrie verwendeten elektrostatischen Spannvor
richtungen nur eine elektrostatische Steuerelektrode verwen
deten. Die in diesem Ausführungsbeispiel beschriebene
Schutzelektrode 11 kann an Hochfrequenz angelegt werden.
Diese hintere Elektrode steht (kapazitiv) mit den beiden
Steuerelektroden 12, 13 in gleicher Weise in Kontakt.
Die Steuerelektroden 12, 13 stehen in gleicher Weise in
Kontakt mit der Scheibe 10, was zu einer gleichförmigen Auf
bringung des Hochfrequenz-Signals über der Scheibenoberflä
che führt.
Wie in der Einleitung ausgeführt wurde, können sich während
der Bearbeitung der in einer Spannvorrichtung gehaltenen
Halbleiter-Scheibe 10, wie es beispielsweise in den Fig.
1 und 2 gezeigt ist, infolge der von den Elektroden
12 und 13 aufgebrachten elektrostatischen Kraft auf der
Oberfläche 16 der Spannvorrichtung Restladungen bilden.
Ein Ladungstransfer kann über die in dem Zwischenraum
zwischen der Spannvorrichtung und der Halbleiter-Scheibe
verwendeten Gase oder auch über das Isolationsmaterial 14
auftreten. Bei herkömmlichen Spannvorrichtungen können die
Restladungen auf der Oberfläche 16 das Abnehmen der Scheibe
10 stören, wenn die Steuerspannung von den Elektroden
abgeschaltet ist. Dies führt zu Verarbeitungsschwierigkei
ten. Gemäß der Erfindung wird ein Wert der Steuerspannung
bestimmt, der an die Elektroden 12 und 13 angelegt werden
kann, um eine störungsfreie Abnahme der Scheibe 10 zu
erlauben, unabhängig davon, ob sich auf der Oberfläche 16
Restladungen befinden oder nicht. Das Maß der Steuerspan
nung reicht aus, um zumindest den überwiegenden Teil der
Restladungen zu kompensieren. Wenn die Elektroden 12 und
13 auf dieser Steuerspannung gehalten werden, kann das
Wafer 10 in einfacher Weise entfernt werden.
Die Bestimmung der Steuerspannung, die zur Ermöglichung
der Abnahme des Wafers 10 notwendig ist, wird gemäß der
Erfindung vorzugsweise dadurch erreicht, daß die Bewegung
der Scheibe 10 überwacht wird und aufgrund der Bewegung
bestimmt wird, wann die Steuerspannung den "Freigabepunkt"
erreicht.
Die Form der Spannvorrichtung gemäß der Erfindung, d. h.
die Anordnung der Stufe 15, ermöglicht die Bewegung der
Scheibe 10 in Abhängigkeit von der Veränderung der Steuer
spannung. Statt der Spannvorrichtung kann auch die Schei
be eine bestimmte Form aufweisen, um ihre Verformung zu
ermöglichen. Eine Vielzahl verschiedener Variationen außer
den in den Figuren gezeigten sind möglich.
Die Spannvorrichtung kann darüber hinaus andere Formen
als die abgestufte Form gemäß der Figuren besitzen. Die
einzige Voraussetzung ist, daß die gewählte Form die ge
wünschte Relativbewegung des Körpers, beispielsweise der
Scheibe, und der Spannvorrichtung zulassen muß. Wie oben
ausgeführt wurde, kann die Spannvorrichtung auch flach
sein, während der Körper einen inhärenten Bogen besitzt.
Gemäß Fig. 1 wird die Steuerspannung von einem Rampen
generator 92 über einen Summenverstärker 90 und einen
Hochspannungsverstärker 84 und 85 an Leitungen 26 und die
Elektroden 12 und 13 angelegt.
Die Bewegungserfassung wird durch eine Schaltung ausge
führt, die einen Hochfrequenzgenerator 20, Leitungen 26,
die Elektroden 12 und 13, einen Demodulator 25 und einen
Wechselstromverstärker und Filter 28 umfaßt. Das Gleich
strommeßsignal 27 kann dazu verwendet werden, die Scheiben
bewegung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung zu überwachen. Das Wechselstrommeßsignal 29, das durch
diese Schaltung bereitgestellt ist, liefert einen Hinweis
auf die Bewegung des Wafers 10 und wird durch den Demodu
lator 52 demoduliert, dessen anderer Eingang mit einem
Phasenschieber 54 verbunden ist, damit er ein demoduliertes
Wechselstrom-Meßausgangssignal 53 liefert, das die Phase
der Scheibenbewegung relativ zu der Phase des Generators
50 anzeigt.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird eine Wechsel
spannung 51 von einer Audio-Wechselstrom-Quelle 50 mit der
Steuerspannung überlagert, um ein Schwingen der Scheibe
10 zu erzeugen. Das Schwingen der Scheibe 10 wird mit Hilfe
des Positionserfassungsschaltkreises überwacht, um ein den
Schwingungen entsprechendes, demoduliertes Wechselstrom-
Meßausgangssignal 53 zu erzeugen. Wenn die Haupt-Steuer
spannung variiert wird, wird ein Punkt erreicht, bei dem
die Scheibe freigegeben wird, und dieser Punkt kann durch
Überwachen des demodulierten Wechselstrom-Meßausgangs
signals 53 bestimmt werden.
Die Schaltung gemäß Fig. 1 wird im später im Detail be
schrieben.
Im folgenden werden sowohl die einzelnen Teile der Schal
tung und ihre jeweilige Funktion als auch das Verfahren zur
Erzielung der Freigabe des Wafers, das diese Schaltung
verwendet, im Detail beschrieben.
Die Elektroden 12 und 13 sind üblicherweise auf gleich
große oder entgegengesetzte Spannungen gebracht bzw. ener
gisiert, wie dies in der PCT/AU88/00 133 beschrieben ist,
mit der Ausnahme, daß die in diesem Fall aufgebrachte
Spannung eine Gleichstrom-Spannung ist, während die in dem
dort beschriebenen Fall aufgebrachte Spannung eine Wech
selstrom-Spannung ist.
Eine derartige Erregung hält das Scheibenpotential in etwa
auf dem Potential der Schutzelektrode 11. Dies ist üblicher
weise bei der Scheibenbearbeitung erwünscht, stellt jedoch
keinen wesentlichen Bestandteil des hier beschriebenen
Freigabeverfahrens dar.
Fig. 3 zeigt ein schematisches Detail der Schaltung zur
Erfassung der Scheibenposition gemäß Fig. 1, wie sie zur
Erfassung der Bewegung der Scheibe 10 infolge der Variation
der auf die Elektroden 12 und 13 aufgebrachten Steuerspan
nung verwendet wird. Ein Hochfrequenzsignal im MHz-Bereich,
beispielsweise etwa 8MHz, wird von dem Hochfrequenzgenera
tor 20 erzeugt. Der Generator 20 legt dieses Hochfrequenz
signal sowohl als Referenz an einen doppelt abgeglichenen
Modulator-Phasendetektor 25 als auch an die Elektrode 12
über die Leitung 26. Das von der Elektrode 13 aufgenommene
Signal wird durch die Leitung 26 zu dem Phasendetektor-
Signaleingang übermittelt.
Das Ausgangs-Gleichstromniveau 27 liefert ein Maß der
Scheibenposition relativ zu der Spannfläche, wie in Fig.
4 gezeigt ist. Diese Figur zeigt eine Kurvendarstel
lung des Ausgangs-Gleichstroms über dem effektiven Abstand
von Elektroden zu Wafer. Dieser effektive Abstand ist der
gesamte effektive Luftabstand, den man durch Aufsummieren
des Luftspaltabstandes und der Isolatordicke, geteilt durch
deren Dielektrizitätskonstante erhält. Bei Abständen, die
geringer als die Isolatordicke sind (Kurvenbereich links
oben), wird die mechanische Testausrüstung zusammengedrückt,
was zu einer Kurvensättigung führt. Eine Empfindlichkeit
von 40 mV/µm ist in dieser Zeichnung nahe der Spannfläche
gezeigt und ein gebräuchlicher Bereich bis zu 3 mm ist mit
Schaltungen erzielbar, die gegenüber geringen Änderungen
von der Nullsignal-Position empfindlich sind.
Die Signalaufnahme an der Elektrode 13 ist abgeleitet
von der Kopplung der Signale von der Elektrode 12 durch
die Kapazitäten 23 und 24 und die Scheibe 10 zu der Elek
trode 13. Eine derartige Kopplung ist proportional den
Kapazitäten 23 und 24, und somit dem Inversen des Ab
standes zwischen der Scheibe 10 und den Elektroden. Wie aus
Fig. 4 ersichtlich ist, wird eine derartige inverse
Beziehung in dem Mittelabschnitt der Kurvendarstellung
erreicht. Sowohl die Amplitude des Signals an der Elek
trode 13 als auch - was häufig wichtiger ist - dessen
Phase variieren mit der Position der Scheibe 10. Die wei
tere Verarbeitung des Gleichstromsignals 27 mit Wechsel
stromverstärkern und Filtern 28 liefert ein Wechselstrom
signal 29 mit einer Empfindlichkeit gegenüber der Wafer
bewegung von 40 mV/µm. Dieses Wechselstromsignal wird
in dem Freigabeverfahren verwendet.
Eine nicht dargestellte Schaltung zur Phaseneinstellung für
das "r"-Signal ist bevorzugterweise ebenfalls zwischen
den Hochfrequenzgenerator 20 und den Demodulator 25 ge
schaltet. Dies erlaubt die Einstellung der Erfassungs
empfindlichkeit der Scheibenposition auf ein optimales,
d. h. hochsensibles Niveau, indem bei auf der Klemmfläche
angeordneter Scheibe die Phase des Referenzsignals gesetzt
wird. Diese Phaseneinstellung wird üblicherweise nur beim
ersten Einrichten des Systems durchgeführt.
Die Steuerspannung wird den Elektroden 12 und 13 mit der
Schaltung gemäß Fig. 1 mit den in Fig. 5 dargestellten
Spann-/Freigabewellenformen zugeführt.
Die Elektroden 12 und 13 werden in Gegenphase angesteuert,
so daß es ausreicht, nur einen Satz von Wellenformen vor
zusehen. Ausgehend von Nullspannung werden die Scheiben
durch Anlegen von Hochspannung während des Zeitabschnitts
41 festgespannt. Diese Spannung wird allmählich aufgebracht,
um den kapazitiven Stromfluß zu minimieren und so die
Spannungsbelastungen innerhalb der Scheibe gering zu halten.
Während des Zeitabschnitts 42 kann die Scheibe mit oder
ohne oszillierende Spannungsmodulation der Steuerspannung
gehalten sein. Ein Oszillieren der Steuerspannung führt
zu einer Bewegung des Wafers, die dazu verwendet werden
kann, den Freigabepunkt zu bestimmen, wie oben dargestellt
wurde. Es ist lediglich notwendig, das oszillierende Span
nungssignal zum Ende des Spannzyklus vorzusehen, obwohl
ein vorheriges Einsetzen zur Kalibrierung der Phasenver
gleichsschaltung hilfreich sein kann, wie später erläutert
wird. Eine Oszillation ist im Zeitabschnitt 42 gestrichelt
dargestellt, um ihren wahlweisen Charakter anzudeuten. Bei
vorhandener Modulation wird die Scheibe mit der Frequenz
der Modulationswellen gebogen, die im Audiofrequenzbereich
zwischen 1 Hz und 20 kHz liegen kann, jedoch üblicherweise
zwischen 30 Hz und 200 Hz liegt, um eine maximale Bie
gung und somit Betriebsempfindlichkeit bei gegebener
Scheibe und Bearbeitungsumgebung zu erzielen.
Die Freigabe wird erzielt, während die Steuerwellen modu
liert und das durchschnittliche Steuerniveau reduziert
werden, wie es für den Zeitabschnitt 43 dargestellt ist.
Der Betrieb in diesem Zeitabschnitt wird im folgenden
erläutert. Im Zeitabschnitt 44 braucht die Spannung nicht
moduliert zu werden, sondern wird auf dem Freigabepunkt
gehalten, bei dem äußere elektrische Felder infolge von
Ladungen in dem Bereich 16 durch das von den Elektroden
12 und 13 erzeugte Feld aufgehoben werden. In dieser Be
triebsart wird auf einen Körper, der nahe der Spannfläche
angeordnet ist, keine Kraft ausgeübt. Im Zeitabschnitt 45
wird ein zweiter Spannzyklus initiiert. Es ist anzumerken,
daß die Steuerpolarität an den Elektroden umgekehrt wird,
so daß der wiederholte Spannzyklus nicht zu einem gleich
gerichteten Aufbau von Ladungen führt, die den Spannvorgang
eventuell hindern könnten.
Während dem Spann-Zeitabschnitt 42 und dem Freigabe-Zeit
abschnitt 43 führen die Scheibenbewegungen, die von einer
Niederfrequenz-Modulation des Steuersignals herrühren, zu
einem Wechselstrom-Signal 29 der Scheibenpositions-Er
fassungsschaltung. Eine demodulierte Form dieses Wechsel
strom-Signals ist notwendig und kann durch Probentechniken
in Verbindung mit einer Computersteuerung der Signalerzeu
gung, Phaseneinstellung und Signalverarbeitung erreicht
werden. Für eine analoge Ausführung ist das Prinzip in
Fig. 6 dargestellt. Fig. 6 zeigt ein Detail der Freiga
besignaldemodulationsschaltung gemäß Fig. 1 in schemati
scher Darstellung. Das Wechselstrom-Signal 51 des Modula
tionsgenerators 50 wird dem Elektrodensteuersignal über
lagert, um eine oszillierende Bewegung der Scheibe 10
zu erreichen, wie oben erläutert wurde. Zusätzlich wird
das Generatorsignal durch ein Phasenschieber-Netzwerk 54
mit dem Referenzeingang des Demodulators 52 gekoppelt.
Das Wechselstrom-Scheibenpositions-Erfassungssignal 29
wird auf den Signaleingang des Demodulators gegeben, was
zu einem demodulierten Wechselstrom-Erfassungssignal 43
führt, das proportional zu dem Wert des Signals 29 ist,
das in Phase mit dem Referenzsignal ist. Die Phasenein
stellung 54 ist derart justiert, daß ein maximales Sig
nalniveau an dem Ausgang 53 während dem Spann-Zeitabschnitt
42 erreicht wird. Daher ist es hilfreich, das Signal 50
während dem Abschnitt 42 anzulegen. Bei Reduzierung der
Elektrodensteuerspannung im Zeitabschnitt 43 zeigt das Aus
gangssignal 53 das in Fig. 7 gezeigte Verhalten an. Zu
Beginn ist die Scheibe bei hoher Steuerspannung stark fest
geklemmt, was zu einem geringen Maß an Scheibenvibration
60 führt. Wenn die Steuerspannung reduziert wird, wachsen
die Scheibenvibrationen auf einen maximalen Wert am Punkt
61 an. Wenn die Steuerspannung den "Freigabepunkt" 62 durch
läuft, befindet sich die Scheibenbewegung bei der funda
mentalen Frequenz der Modulation auf einem minimalen
Niveau, während jegliche Spannungsabweichung von der
Freigabepunkt-Spannung zu einer erhöhten Anziehung der
Scheibe auf der Spannfläche führt, was zu einer Scheiben
bewegung gemäß der zweiten harmonischen Wechselstrom-
Modulationswellenform 51 führt. Eine weitere Reduzie
rung der durchschnittlichen Steuerspannung führt zu einer
Gegenphasenvibration der Scheibe bei der fundamentalen
Frequenz des Generators 50, die auf einen maximalen Wert
63 ansteigt und dann abfällt, wenn die Spannkräfte mit
fallender durchschnittlicher Steuerspannung 64 ansteigen.
Das bipolare Ausgangssignal 53, das in Fig. 7 dargestellt
ist, ermöglicht viele Arten, den Freigabepunkt automatisch
zu erreichen und beizubehalten. Das lineare Verstärkungs
feedback, das Testen-und-Halten und eine Computersteuerung
sind beispielsweise Techniken, die jede für sich oder in
Kombination verwendet werden können, um eine schnelle
Scheibenfreigabe zu erzielen.
Die Schaltung in Fig. 1 gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel wird im folgenden im einzelnen beschrieben.
Die Scheibe 10 ist in einer entsprechenden elektrostati
schen Vorrichtung gehalten, die eine Bewegung der Scheibe
zuläßt, wenn die Erregungsspannung der Elektroden 12 und
13 variiert wird. Die Erfassung der Scheibenposition und
-bewegung wird unter Verwendung von Hochfrequenzerregung
und Demodulation durchgeführt, wie vorher beschrieben wurde.
In diesem Fall wird die Hochfrequenz in die Elektrodenerre
gerleiter über Filterkapazitoren 83 und 84 eingekoppelt,
die eine geringe Impedanz zu dem Hochfrequenzsignal, je
doch eine relativ hohe Impedanz für die Hauptsteuerspan
nungen und Scheibenposition-Oszillationssteuerspannungen
besitzt. Im Gegensatz dazu weisen die Hochfrequenz-Dros
selspulen 81 und 82 eine geringe Impedanz für die Steuer-
und Scheibenbewegungsspannungen, jedoch eine hohe Impedanz
für das Hochfrequenzsignal auf. Diese Entkopplung verhin
dert ungünstige Beeinflussungen zwischen den unterschied
lichen Schaltungsbereichen.
Die Hauptsteuersignale, die die Scheibenspann- und Posi
tionsoszillation induzieren, werden von den Hochspannungs
verstärkern 84 und 85 über weitere Entkoppelungswiderstände
86 und 87 geführt, die jeweils zur bipolaren Ausgangs
spannungssteuerung fähig sind. Der Verstärker 85 ist
derart ausgebildet, daß er einen Ausgang entgegengesetzter
Polarität zu dem Verstärker 84 liefert, wobei sein Aus
gangslevel mit dem Potentiometer 88 einstellbar ist, um
eine derartig balancierte Steuerung zu erreichen, daß
die in der Scheibe 10 induzierten Spannungen sich auf einem
Minimum befinden. Diese Einstellung wird mit Hilfe eines
grundsätzlich sinusförmigen Wechselstrom-"Balance-Test"-
Signals zu dem Eingang der Verstärker durchgeführt, wo
bei dieses Balance-Test-Signal durch den Auf-/Ab-Rampen
generator 92 bereitgestellt wird.
Signale zu den Ausgangs-Verstärkerschaltungen werden durch
eine Steuerniveau-Steuerung 89 von einem Summenverstärker
90 erhalten. Dieser Verstärker kann sowohl Signale von
dem Scheibenpositionsoszillationsgenerator 50 und den
Scheibenspann- und Freigabegeneratoren 92 und 93 unter
Steuerung durch die Logik 91 erhalten, die durch Benutzer
eingabekommandos 94 instruiert wird. Der Oszillator 50
braucht nicht die gesamte Zeit in Betrieb zu sein, sondern
kann so lange ausgeschaltet werden, bis die Scheibe freige
geben werden soll.
Bei Betrieb von der Ausgangsstellung wird der Eingang
des Verstärkers 90 mit dem Rampengenerator 92 verbunden,
der ein Null-Ausgangssignal erzeugt. Wenn eine Scheibe prä
sent ist, wird dies durch das Scheibenerfassungs-Gleich
stromsignal 27 angezeigt. Aufgrund eines Eingangskommandos,
die Scheibe zu spannen, befiehlt die Steuerlogik dem Ram
pengenerator, das Festspannen des Wafers durch Erhöhung
der Steuerspannung in einer Richtung zu beginnen. Hohe
und entgegengesetzte Spannungen werden dann den Elektro
den 12 und 13 zugeführt. Während der Spannperiode können
den Steuersignalen eine Schwingungen durch den Genera
tor 50 überlagert werden, um die korrekte Phaseneinstel
lung des Phasenschiebers 54 zu bewirken, wodurch ein maxi
males Signal 53 am Ausgang des Demodulators 52 erreicht
wird. Der Generator 50 kann dann bis zur Freigabezeit
ausgeschaltet werden.
Aufgrund eines Kommandos 94, die Scheibe freizugeben, schal
tet die Steuerlogik den Generator 50 an und beginnt ein
Absenken der Spannspannung. Der Generator 92 kann anfäng
lich beginnen, die Steuerspannung auf ein vorbestimmtes
geringeres Niveau zu reduzieren. Der Freigabeprozeß wird
unter Verwendung des Signals 53 zur Steuerung der Steuer
spannung an dem Ausgang des Verstärkers 90 derart abge
schlossen, daß das Signal 53 auf null gehalten wird,
wenn es gerade seine Polarität ändert. Der Eingang zu
dem Summenverstärker wird dann durch eine Halteschaltung
93 für die Spannung bis zum nächsten Spannzyklus auf diesem
Punkt gehalten. Die Elektrodenspannung wird durch die
Schaltung 93 auf einem Niveau gehalten, in dem das durch
schnittliche elektrische Feld der Elektroden im wesentli
chen die durchschnittlichen elektrischen Oberflächenla
dungsfelder, die von der Spannfläche ausgehen, aufhebt.
Wenn zwischen den Scheibenspannzyklen lange Zwischenräume
auftreten, braucht dieses Spannungsniveau nicht beibehalten
zu werden. Die Ladungen auf der Scheiben-Spannfläche können
dann abgeführt werden.
Eine Minimierung der Spannungen auf der Oberfläche der
Scheibe, die durch die Elektrodensteuerspannung induziert
werden, wird durch Ausgleichen der Steuerspannungen an
den Elektroden 12 und 13 erreicht. Wenn die Elektroden
gleich mit der Scheibe 10 gekoppelt sind, d. h. wenn die
Elektrodenbereiche und Isolatordicken für beide Elektro
den unter der Scheibe identisch sind, führen gleiche und
entgegengesetzte Spannungen an den Elektroden zu einer
Scheiben-Nullspannung. In der Praxis jedoch führen Unregel
mäßigkeiten in der Kopplung zwischen der jeweiligen Elek
trode und der Scheibe und in der Schaltungsgenauigkeit zu
der Notwendigkeit, die Schaltung unter Verwendung der
Steuerung 88 auszugleichen, um die induzierten Scheibenspan
nungen gering zu halten. Ein derartiges Ausgleichen wird
durch den Steuerverstärker 90, d. h. die Verstärker 84
und 85, erreicht, der ein ständiges Wechselstrom-Signal
in einem Ausgleichs-Test-Modus aufweist. Die Spannung
an einer Testscheibe auf der Spannfläche wird überwacht
und die Steuerung 88 eingestellt, um diese Spannung zu
minimieren. Das System ist dann ausgeglichen und betriebs
fertig.
Fig. 8 zeigt Spann-/Freigabe-Wellenformen für ein zwei
tes Ausführungsbeispiel der Erfindung, das keine Phasen
erfassung der Bewegung der Scheibe 10 verwendet.
Bei dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung wird
eine einfache monoton-variierende Steuerungswellenform
verwendet, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist. Der obere
Abschnitt der Fig. 8 (Fig. 8a) zeigt eine der Elektro
densteuerspannungen. Die andere Elektrodensteuerspannung
ist aus Gründen der Klarheit weggelassen, würde jedoch
entsprechend invers proportional der dargestellten Wel
lenform verlaufen. Während des Beginns des Spannens einer
Scheibe kann das Wechselstrom-Erfassungsausgangssignal 29
(Fig. 8b) einen Transienten- bzw. Schwingungsvorgang am
Punkt 71 zeigen, da die Scheibe teil- und zeitweise von
der Spannfläche gelöst und so weniger verformt ist. Anschließend
wird die Scheibe jedoch mit hohen Spannkräften
in der Periode 72 festgehalten. Die Scheibe steht dann
unter einer relativ hohen Belastung während der Spannpe
riode 72. Bei Freigabebeginn wird die Steuerspannung redu
ziert und es wird ein Transient- bzw. Schwingungsvorgang
73 von entgegengesetzter Form zu dem Anfangstransienten
71 in dem Signal 29 festgestellt. Dieser Transient beruht
darauf, daß die Scheibe freigegeben und dann aufgrund des
Durchlaufens des Freigabepunktes bei 73 nochmals festge
spannt wird. Ein derartiger kombinierter Freigabe- und
Spannvorgang führt zu einer Scheibenbiegung infolge des Fe
dererinnerungsvermögens der Scheibe. Die Steuerspannung
wird dann auf die Freigabespannung bei 74 zurückgeführt,
um die Freigabe zu vervollständigen.
Das Gleichstrom-Erfassungssignal 27 kann also dazu ver
wendet werden, den Scheiben-Freigabepunkt zu bestimmen, wie
in Fig. 8c gezeigt ist. Das Signal zeigt Minima entspre
chend den Nulldurchgängen des Wechselstrom-Erfassungssig
nals 29. Bei der Freigabe weist das Gleichstrom-Signal
entsprechend einem maximalen Abstand zwischen der Scheibe
und der Spannvorrichtung ein Maximum auf und an diesem
Punkt kann das Gleichstrom-Signal aus dem Meßbereich her
ausfallen, wenn die Scheibe herunterfallen kann.
Die Steuerung der Spannungen, wie sie oben beschrieben
wurde, kann durch Verwendung von Test-und-Halte- oder
Computer-Techniken erreicht werden, jedoch müssen Zeit
verzögerungen in der Elektronik sowohl bei der Messung
des Steuerlevels über Feedback-Schaltungen als auch in
der Waferpositions-Erfassungsschaltung berücksichtigt
werden. Derartige Zeitverzögerungen könnten ansonsten
zu einer ungenauen Bestimmung der Freigabepunktspannung
führen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Spannung über
den festgestellten Freigabepunkt in zwei Richtungen hin
wegzuführen, wie es in Fig. 8 dargestellt ist, und den
Freigabepunkt auf diese Weise einzuschließen. Weiteres
Abfallen mit geringerer Steigung kann verwendet werden, um
den Freigabepunkt genauer zu bestimmen.
Eine bevorzugte Methode besteht darin, die Spannung schnell
abfallen zu lassen und über den Freigabepunkt hinwegzugehen.
Dies führt zu einem geringeren Niveau der Steuerspannung,
über der Freigabepunkt liegt. Wenn dann die Spannung
langsamer über den Freigabepunkt hinaus ansteigen gelassen
wird, wird eine obere Grenze der Position der Freigabepunkt-
Steuerspannung gesetzt. Auf diese Weise ist der Freigabe
punkt zwischen zwei Steuerspannungsniveaus eingeklammert.
Für folgende Abläufe wird eine feste Fehlergröße im Frei
gabeniveau bestimmt. Wenn das rampenartige Ansteigen oder
Abfallen der Steuerspannung um die geeignete Freigabeposi
tion zu ausreichend geringen Änderungen des Gleichstrom-
Erfassungssignals führt, wird die Freigabe durch Zurück
führen zu der wahrscheinlichsten Steuerspannung zu Frei
gabe und Halten bestimmt.
Aufeinanderfolgende Spannungsänderungen besitzen entgegen
gesetzte Richtung und sind allmählich langsamer, bis die
Freigabe mit ausreichender Genauigkeit erhalten wird. Eine
Alternative besteht in der "goldenen Suche" (golden search),
die verwendet wird, wenn die Freigabe unter Verwendung
aufeinanderfolgender Spannungsänderungen zu lange dauert.
Derartige "golden search"-Verfahren sind in der Computer
literatur wohl bekannt und können mit einer optimalen
Suchstrategie verwendet werden, wenn die oberen und unteren
Suchgrenzen durch die ersten zwei Spannungsänderungen klar
definiert und ein Fehlerwert bestimmt ist, der den Abbruch
der Suche erlaubt.
Ein Ausgangsteil einer der Hochspannungsverstärker 84 oder
85 ist in Fig. 9 genauer dargestellt. Es ist üblicherweise
schwierig, eine Ausgangsstufe für eine bipolare Hochspan
nungssteuerung zu erhalten, jedoch wird dies mit dieser
Schaltung ermöglicht. Um die Schaltung herum sind nicht
dargestellte oszillierende Treiber und Feedback-Betriebs-
Verstärker angeordnet, um eine lineare Reaktion am Ausgang
auf die Eingangssignale von dem Verstärker 90 sicherzu
stellen. Der Durchschnittsfachmann dürfte in der Lage sein,
derartige Schaltungen zu konstruieren. Die Niederspannung,
die von der Energieversorgung 95 der elektrostatischen
Steuerschaltung erhalten wird, liegt üblicherweise im
Bereich von 30 Volt. Jede Elektrode in der Spanneinheit
muß in linearer und bipolarer Weise über einen Bereich von
näherungsweise plus oder minus 10 Kilovolt mit Raten von
etwa 10 Hz für große Signalschwingungen betrieben werden.
Transiente Ausgangsströme sind notwendig, um die Elektro
denkapazitäten zu ändern, wobei hohe Niveaus von Ausgangs
strömen nicht notwendig sind. Diese Ausbildung wird in
einfacher und wirtschaftlicher Weise erreicht, indem Hoch
spannung erzeugende, gegenläufig arbeitende Versorgungs
einrichtungen verwendet werden, von denen eine für positive
und eine für negative Ausgangsspannungsschwingungen ver
wendet wird. Die oszillierende Steuerspannung 96, die auf
den positiven Ausgangstransformator 98 aufgebracht wird,
führt nach Gleichrichtung und Ausfilterung in dem Netzwerk
100 zu einem positiven Ausgang, der durch den Widerstand
86 an dem Ausgang auftritt. Dieser Ausgang steht in Reihe
mit einem den negativen Ausgang filternden Netzwerk 101,
und ein Stromfluß ist durch den Filternetzwerkwiderstand
zugelassen, der in der Lage sein muß, jegliche Ströme, die
für einen annehmbaren Spannungsabfall notwendig sind,
durchzulassen. Negative Ausgangsspannungen werden durch
Aufbringung der Steuerspannung 97 erhalten, während die
positive Steuerung 96 entfernt wird. Der Widerstand 86
und der Filterkondensator 83 wirken des weiteren zusam
men, um die Ausgangsspannung zu filtern, während unter
Mitwirkung der Spule 91 die Scheibenpositions-Erfassungs
signale von der Hochspannungsschaltung ferngehalten wer
den.
Fig. 10 zeigt ein detaillierteres schematisches Schal
tungsdiagramm einer bevorzugten Ausführung des Verstär
kers 28 der Fig. 1, der zur Verstärkung des Gleichstrom-
Scheibenbewegungserfassungssignals 27 dient.
Die Anordnung verwendet einen selbstrückstellenden Gleich
strom-Verstärker, der dem Demodulator 25 (Fig. 1) nachge
schaltet ist und einen Wechselstrom-Verstärker 28 mit guten
Transient-Eigenschaften bildet. Der Gleichstrom-Verstärker
wird mit dem Signal 27 auf Null gesetzt, das gerade vor
der Scheibenfreigabe auftritt. Der Verstärker 28 verstärkt
dann Signaländerungen relativ zu diesem Ausgangspunkt
während des Freigabezyklus. Wie in Fig. 10 dargestellt
ist, wird der Schalter 118 während der Spannperiode ge
schlossen gehalten mit der Folge, daß die Verstärker 116
und 117 die gleiche Eingangsspannung aufweisen. Das Ver
hältnis der Widerstände 112, 113 ist gleich dem Verhältnis
der Widerstände 115, 114 gewählt, was zu einem ungefähren
Nullausgang des Verstärkers 116 führt. Dies wird in einen
etwa Nullausgang des nicht-linearen, d. h. logarithmischen
Verstärkers 119 umgesetzt. Bei Beginn des Freigabezyklus
ist der Schalter 118 geöffnet, wodurch der Kondensator 110
den Wert des Gleichstrom-Signals 27 unmittelbar vor der
Freigabe beibehält. Im folgenden gibt der Ausgang der
Verstärker 116 und 119 die Abweichung des Signals 27 von
seinem Vor-Freigabe-Wert wieder. Der Kondensator 111 fil
tert diesen Ausgang, um übermäßige Störungen aus dem auf
den nicht-linearen Verstärker 119 aufgebrachten Signal zu
entfernen. Der Verstärker 119 ist so ausgebildet, daß
schwache Ausgangssignale des Verstärkers 118 mit hoher
Verstärkung verstärkt werden und daß dann, wenn die Signale
des Verstärkers 116 stärker werden, die Verstärkung des
Verstärkers 119 nachläßt. Dies ermöglicht einen Betrieb
über einen breiten dynamischen Bereich der Eingangssignalle
vels ohne Sättigung bei hohen Signalen oder einem Empfind
lichkeitsverlust bei schwachen Signalen, wodurch ein wei
ter Bereich der Zustände zwischen der Spannfläche und
dem Wafer toleriert werden kann, ohne daß Einstellungen
in der Schaltungsverstärkung oder dem Nullniveau vorgenom
men werden müssen.
Es ist anzumerken, daß es gemäß der Erfindung möglich
ist, die Bewegung der Scheibe auf andere Weise als durch
die Spannung, beispielsweise durch eine mechanische Vor
richtung, insbesondere in dem ersten beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel, zu erzeugen.
Die vorliegende Erfindung ist darüber hinaus nicht auf
die Verwendung von Halbleiter-Scheiben oder deren Behand
lung beschränkt. Es ist möglich, daß sie bei der Handha
bung anderer Materialien oder Bauteile, die mittels einer
elektrostatischen Vorrichtung gehalten werden und bei
denen der Aufbau von Ladungen ein Problem darstellt, ver
wendet werden kann.
Obwohl die Erfindung in Verbindung mit einer elektrosta
tischen Spannvorrichtung zum Halten eines Halbleiter-
Wafers während dessen Behandlung beschrieben wurde, ist
es ebenso möglich, daß sie für andere Vorrichtungen,
beispielsweise Paddel, wie sie zum Transport von Halb
leiter-Wafern verwendet werden (s. PCT/AU88/00 133), Ver
wendung finden kann.
Obwohl des weiteren eine Gleichstrom-Steuerspannung, de
ren Polarität nach jedem Haltezyklus umgekehrt wird, bei
den beschriebenen Ausführungsbeispielen verwendet wird,
ist es möglich, daß statt dessen eine Wechselstrom-Steuer
spannung aufgebracht wird. Eine Wechselstrom-Steuerspan
nung würde beispielsweise dann das dominante Signal lie
fern und eine geringe Gleichstrom-Steuerspannung würde
dann aufgebracht, wenn die Scheibe freigegeben wird. Diese
Gleichstrom-Spannung wird erreicht unter Überwachung der
Scheibenbewegung wie zuvor, während die Gleichstrom-Spann
ung erhöht und das Wechselstrom-Spannungsniveau abgesenkt
wird. An einem bestimmten Gleichstrom-Spannungspunkt würde
die Erste Harmonische des Wechselstroms für die Scheiben
position auf null abgeglichen und die Wechselstrom-Spann
spannung könnte dann vollständig auf null reduziert werden,
um die Scheibe in vollem Umfang freizugeben.
Es liegt für den Fachmann auf der Hand, daß zahlreiche
Änderungen und/oder Abwandlungen der gezeigten spezifi
schen Ausführungsbeispiele der Erfindung möglich sind,
ohne den Rahmen und den Grundgedanken der Erfindung zu
verlassen. Die beschriebenen Ausführungsformen dienen
lediglich der Verdeutlichung der Erfindung und beschrän
ken diese nicht.
Claims (28)
1. Verfahren zur Freigabe eines Körpers, der elektrosta
tisch auf einer Haltevorrichtung mittels einer elektro
statischen Restladung gehalten ist, gekennzeichnet
durch das Anlegen einer Spannung an die Haltevor
richtung, so daß die Haltewirkung der elektrostati
schen Restladung auf den Körper im wesentlichen auf
gehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das
Bestimmen des zum Aufheben der Haltewirkung der elek
trostatischen Restladung anzulegenden Spannungswertes,
wobei das Bestimmen das Aufbringen einer Kraft zum
Erzeugen einer Reaktion in dem Körper, das Anlegen
und Variieren einer Steuerspannung und das Überwachen
der Reaktion in dem Körper während des Variierens der
Steuerspannung umfaßt, um denjenigen Wert der Steuer
spannung zu ermitteln, bei dem die Reaktion des Körpers,
die die Haltewirkung der elektrostatischen Restladung
anzeigt, im wesentlichen aufgehoben ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß
die von der aufgebrachten Kraft hervorgerufene und
überwachte Reaktion die Bewegung des Körpers ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reaktion in dem Körper durch Überwa
chen des elektrischen Signals überwacht wird, das von
der Haltevorrichtung zurückgeführt wird und entspre
chend der Reaktion des Körpers variiert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerspannung die aufgebrachte
Kraft bewirkt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die aufgebrachte Kraft anders als
mit der Steuerspannung aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung eine elektro
statische Spannvorrichtung zum Halten von als Körper
dienenden Halbleiter-Scheiben und anderen Bauteilen in
verschiedenen Bearbeitungsabläufen ist.
8. Verfahren zum elektrostatischen Spannen und Freigeben
eines Körpers mittels einer elektrostatischen Halte
vorrichtung, gekennzeichnet durch das Aufbringen einer
Steuerspannung auf eine Elektrode, die in einer Halte
vorrichtung angeordnet ist, um den Körper festzuspan
nen, das Überwachen der Bewegung des Körpers, während
die Spannung variiert wird, um einen Wert der Steuer
spannung zu bestimmen, der die Freigabe des Körpers
erlaubt, und das Einstellen der Steuerspannung auf
diesen Wert, um die Freigabe des Körpers zu ermögli
chen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Überwachen der Bewegung des Körpers das Auf
bringen eines Signals auf die Elektrode, das über
die Elektrode und den Körper angelegt wird und als
ein Rückmeldungs-Positionserfassungssignal zurück
kommt, und das Feststellen des Rückmeldungs-Positions
erfassungssignals umfaßt, wobei das Rückmeldungssi
gnal einen Hinweis auf die Bewegung des Körpers gibt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückmeldungs-Positionssignal demoduliert wird,
um ein Gleichstrom-Erfassungssignal für die Position
des Körpers zu erzeugen, das mittels eines Wechselstrom
Verstärkers verstärkt und anschließend demoduliert
wird, um ein Wechselstrom-Positionserfassungsausgangs
signal zu erzeugen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das angelegte Signal ein Hochfrequenz
signal ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bestimmen des Wertes der Steuer
spannung, der die Freigabe des Körpers erlaubt, das
Vergleichen der Phase der Bewegung des Körpers mit der
Phase des Wechselstrom-Positionserfassungssignals
umfaßt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bewegung des Körpers durch
Modulieren der Steuerspannung mittels eines vorbe
stimmten Signals bewirkt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres Signal an der Elektrode angelegt
und über die Elektrode und den Körper geführt so
wie als ein Positionserfassungssignal zurückgeführt
wird, wobei das Bestimmen des Wertes der Steuerspan
nung, der eine Freigabe des Körpers erlaubt, das Ver
gleichen der Phase des Positionserfassungssignals
und des vorbestimmten Signals zum Modulieren der Steu
erspannung umfaßt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bestimmen eines Wertes für die
Steuerspannung, der eine Freigabe des Körpers erlaubt,
das Überwachen des Positionserfassungssignals während
des Variierens der Steuerspannung und das Festsetzen
des Wertes der Steuerspannung, wenn der Körper am
geringsten festgespannt ist, sowie das Verwenden dieses
Wertes als einen Wert der Steuerspannung zur Freigabe
des Körpers umfaßt.
16. Verfahren zum Überwachen der Bewegung eines mittels
einer Haltevorrichtung elektrostatisch festgespannten
Körpers, gekennzeichnet durch das Aufbringen eines
Spannungssignals auf eine Elektrode in der Haltevor
richtung, das Empfangen eines Rücksignals, das über
den Körper und eine Elektrode in der Haltevorrichtung
angelegt ist, und das Verarbeiten des Rücksignals,
um einen Hinweis auf die Bewegung des Körpers zu er
halten.
17. Vorrichtung zur elektrostatischen Halterung eines Kör
pers, gekennzeichnet durch eine Haltevorrichtung,
die eine Fläche zum Lagern des Körpers, eine Elektrode
und Mittel zum Anlegen einer Steuerspannung an die
Elektrode besitzt, um den Körper elektrostatisch gegen
die Fläche zu spannen, und mit Mitteln zur Bestimmung
eines Wertes der auf die Elektrode auf zubringenden
Steuerspannung, um eine Freigabe des Körpers zu ermög
lichen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Bestimmung eine Überwachungsvor
richtung zur Überwachung der Bewegung des Körpers
während eines Variierens der Steuerspannung aufwei
sen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungsvorrichtung zur Überwachung der
Bewegung eine Vorrichtung zur Aufbringung eines Si
gnals auf die Elektrode, eine Erfassungsvorrichtung
zur Erfassung eines Rücksignals, das über die Hal
tevorrichtung, den Körper und eine Elektrode angelegt
ist, und eine Verarbeitungsvorrichtung zur Verarbeitung
des Rücksignals zur Erzeugung eines Körperpositionser
fassungssignals aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, des weiteren gekenn
zeichnet durch eine Vorrichtung zur Erzeugung einer
Bewegung des Körpers mittels Aufbringung eines vor
bestimmten Modulationssignals auf die Steuerspannung.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassungsvorrichtung des weiteren Mittel
zum Vergleichen der Phase des Körperpositionserfas
sungssignals und der Phase des vorbestimmten Modula
tionssignals aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Bestimmung des weiteren eine Vor
richtung zum Erhalten eines Wertes der Steuerspannung
aufweisen, der dann auftritt, wenn der Körper während
des Variierens der Steuerspannung am geringsten fest
gespannt ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fläche der Haltevorrichtung derart geformt
ist, daß eine Bewegung des Körpers ermöglicht ist.
24. Vorrichtung zur Überwachung der Bewegung eines elek
trostatisch festgespannten Körpers, gekennzeichnet
durch eine Haltevorrichtung mit einer Fläche zum Fest
spannen des Körpers, einer ersten und zweiten Spann
elektrode, einer Vorrichtung zum Aufbringen einer
Steuerspannung auf jede Elektrode, um den Körper fest
zuspannen, einer Vorrichtung zum Anlegen eines Span
nungssignals an die erste Elektrode, einer Vorrichtung
zum Empfangen eines Rücksignals, das durch den Körper
und die zweite Elektrode geführt ist, sowie einer
Verarbeitungsvorrichtung zum Verarbeiten des Rücksi
gnals zur Erzielung eines Hinweises auf die Bewegung
des Körpers.
25. Vorrichtung zur Überwachung der Bewegung eines fest
gespannten Körpers, gekennzeichnet durch eine erste
und zweite Spannelektrode, eine Vorrichtung zum An
legen einer Steuerspannung an jede Elektrode zum Fest
spannen des Körpers, eine Vorrichtung zum Anlegen
eines Spannungssignals an die erste Elektrode, eine
Vorrichtung zum Empfangen eines Rücksignals, das durch
den Körper und die zweite Elektrode geführt ist, und
eine Verarbeitungsvorrichtung zum Verarbeiten des
Rücksignals zum Anzeigen der Anordnung des Körpers
unter Verwendung einer phasen-sensitiven Erfassung.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, gekennzeichnet durch
eine weitere Verarbeitungsvorrichtung zum Verarbei
ten des Rücksignals, um einen Hinweis auf die Bewe
gung des Körpers zu erhalten.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur Verarbeitung des auf die Bewe
gung des Körpers hinweisenden Signals mit einem
nicht-linearen Verstärker.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht-lineare Verstärker eine relativ große
Verstärkung für schwache Eingangssignale vorsieht,
wobei die Verstärkung abnimmt, wenn der Signalein
gangslevel zunimmt.
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