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Doppelsteppstichnähmaschine mit freilaufendem'Greifer. Die Erfindung
bezieht sich auf Doppelsteppstichnähmaschinen und im besonderen auf solche mit einem
umlaufenden Greifer. Maschinen dieser Art wurden bisher so ausgebildet, daß sie
bei einer Geschwindigkeit von 35oo bis 4ooo Stichen in der Minute zufriedenstellend
nähen, ohne zum Überhitzen zu neigen, haben jedoch anderseits ein begrenztes Fassungsvermögen
der Spule.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer verbesserten und vereinfachten
Vorrichtung, die das Entfernen und Wiedereinsetzen der Spule erleichtert. ohne daß
es notwendig ist, den Nadelfaden zu zerreißen oder ihn in seinem Laufe zu behindern
oder die Naht auf' der Oberseite des Arbeitsstückes zu unterbrechen.
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Um den die Geschwindigkeit begrenzenden Falttor der Reibungsüberhitzung
zu vermeiden, die auftritt, wenn ein Spulengehäuse von einem kreisenden Greifer
in einer Führungsbahn getragen wird, und um ferner die Notwendigkeit der Schmierung
dieser Führungsbahn zu vermeiden, `voraus ein Beschmutzen des Fadens folgen kann,
wird das Spulengehäuse innerhalb des Wirkungsbereiches des Greifers von einer feststehenden
Unterstützung aufgehängt gehalten; der Greifer besitzt eine an der Seite offene
Führungsbahn, die zum Zurückhalten des Spulengehäuses in dessen Arbeitslage beiträgt,
'aber nicht das Gewicht des Spulengehäuses trägt.
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Um das Herausnehmen und Wiedereinsetzen des Spulengehäuses zu erleichtern,
ohne daß es notwendig ist, den Nadelfaden in seinem Laufe zu behindern oder die
Naht auf der Oberseite des Arbeitsstückes zu unterbrechen, ist die Spulengehäuseunterstützung
oder Greiferbrille, die von dein Greifer hinweg nach außen geschwungen werden kann,
mit einer Vorrichtung zum Erfassen des Spulengehäuses und zu dessen Herausziehen
aus dem Greifer versehen; das Spulengehäuse wird gezwungen, sich finit seiner Brille
in die offene Lage zu bewegen, in der es vollständig freiliegt und bequem von dem
Daumen und Zeigefinger des Arbeiters erfaßt und aus der Maschine zwecks Erneuerung
der Unterfadenspule herausgenommen werden kann. Das kräftige Entfernen des Spulengehäuses
aus seiner Arbeitslage innerhalb des Greifers in eine vorher bestimmte Stellung
außerhalb des Greifers dient ferner .dazu, eine vorher bestimmte Länge von Spulenfaden
abzuziehen, der in eine leicht zugängliche Lage gebracht wird, damit er von dem
Arbeiter vor dem Herausnehmen des Spulengehäuses bequem abgetrennt werden kann.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch das Gestell
einer Nähmaschine gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 und 3 sind schaubildliche Ansichten des in Abb. i dargestellten
umlaufenden Greifers.
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Abb..I ist eine Seitenansicht des Greifers mit eingesetztem Spulengehäuse
in vergrößertem Maßstabe.
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Abb. 5 ist eine Draufsicht auf den Greifer mit seinem Spulengehäuse.
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Abb. 6 ist ein Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. 5.
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Abb.7 veranschaulicht in schaubildlicher Darstellung die einzelnen
Teile der Greiferbrille.
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Abb.8 ist eine hintere Seitenansicht der Spulengehä useunterstützung.
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Abb.9 ist eine innere Vorderansicht der Greiferbrille.
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Abb. i o, i i und 12 veranschaulichen in der Draufsicht bzw. in äußeren
und inneren Vorderansichten das Spulengehäuse.
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:3£bb.13 ist ein Schnitt nach der Linie 13-13 der Abb. i i.
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Abb. 14 und 15 veranschaulichen in einer vorderen bzw. hinteren Seitenansicht
das Spulengehäuse.
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Abb. 16, 17 und 18 veranschaulichen in schaubildlichen Darstellungen
das Spulengehäuse in verschiedenen Stellungen.
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Abb. i9 ist eine Endansicht des in dein Greifer angebrachten Spulengehäuses
und der Brille.
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i ist der Fuß einer Nähmaschine, von dein sich der Ständer z des Maschinenarmes
3 erstreckt, welcher in den Kopf d. ausläuft. Die 1Zaschinenantriebswelle 5 ist
in dem Maschinenarm 3 gelagert und trägt die die Nadelstange betätigende Kurbel
6 sowie die den Fadengeber betätigende Kurbel 7 (Abb. i). Die Kurbel 6 ist mittels
des üblichen Lenkers 8 mit der -die Nadel io tragenden -,L\a<lelsta nge 9 verbunden.
Die
Maschinenantriebswelle 5 trägt das übliche Schwungrad i i, und auf ihr ist das Kegelrad
12 tefestigt, welches mit einem Kegelrade 13 an denn oberen Ende der aufrechtstehenden
Welle 14. in Eingriff steht, die an ihrem unteren Ende das Kegelrad 15 trägt, das
mit dem Kegelrade 16 auf der Greiferwelle 17 in Eingriff steht, die in Lagern 18
unterhalb des Fußes i gelagert ist. Das Übersetzungsverhältnis der - genannten Räder
wird so gewählt, daß die Welle 17 drei Uindrehtingen bei einer Uridrehung der Maschinenantriebswelle
5 ausführt.
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Die Vorschubvorrichtung besitzt das Hubexzeriter ig und das Vorschubexzenter
2o, wclelie mittels der Lenker 21, 22 die Hubscltw-ingwelle 23 und die -V orschubschwingw-elle
24 betätigen. Auf der Schwingwelle 23 ist der L-förtnig gestaltete Arm 25 (Abb.
ig) !--efestigt, der an seinem freien Ende mit einer Ausiieliniung zur Aufnahme
des unteren kugeligen Lides eines Zapfens 26 versehen ist, denen oberes kugeliges
Ende in einer Ausnehinung in dem vorderen Ende der Vorschtibstat1g0 27 sitzt, die
bei 28 schwingbar mit dein auf der Schwingwelle 2.1 befestigten Scliw-in;;arnt 29
verbunden ist. Die Feder 30 hält die Vorschubs tauge 27 und den Arm 25 stets in
-Berührung mit den beiden Enden des Zapfens 26.
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Der Greifer besitzt den becherförmig gestalteten Körper 35 (Abb. a
und 3), der mit dem üblichen schrägverlaufenden Einschnitt oder Spalt 35' versehen
ist, welcher die Spitze 36 begrenzt. Der Körper 35 ist ferner mit einer offenen
Führungsbahn 37 versehen.
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Das Spulengehäuse kann innerhalb der offenen Führungsbahn des Greifers
unterstützt werden, ohne auf letzterem aufzuruhen. Es ist finit einem zylindrischen
Hauptteil 43 versehen, der an dein einen Ende den nach einem Durchmesser verlaufenden
Steg 44 aufweist, von dem das in der Achsrichtung verlaufende Rohr .45 hervorragt,
in welchem die Spulenhaltevorrichtting 46 befestigt ist.
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Das pulengehättse ist finit der Nut 52 und finit einer in der Umfangsrichtung
verlaufenden Rippe versehen, die aus drei Teilen 53ü, 53l', 53e besteht, welche
in der Führungsbahn 37 mit dein üblichen Spielraum für den freien Vorbeigang der
"#adelfadenscltleife und für eine begrenzte .! uf- und Abbewegung des Sptilerigeltüuses
aufgenommen werden.
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Auf dein Spulengehäuse ist zwischen den Flanschteilen 53a und 53b
die übliche Fadenspannungsfeder 56, (Abb. i6 und 18) angebracht, die auf den Unterfaden
drückt, der sich Dings der Außenfläche des Spulengehätises zwischen den inneren
Enden der Einfädelscltlitze 5;, 58 erstreckt. #)Lr Unterfaden b wird in gerader
Richtt.!:g von dem Schlitz 58 zu der Nut 52 und durch letztere hindurch aufwärts
geführt. Die linke 1 and dieser Nut, gegen die der Unteriarle@i gezogen wird, ist
mit einer schmalen Leiste t)o (Abb. io, i i und 17) versehen, «eiche sich teilweise
quer über den Raum zwischen den Wandungen der Nut 52 erstreckt und den Unterfaden
gegen Erfassen durch den unilaufenden Greifer schützt. Der Unterfaden liegt in der
Ecke, die an der Verbindungsstelle der eiste 6o und der benachbarten oder linken
Wand der Nut 52 gebildet wird. Die Nadel io geht in dem Raum zwisclieii der Leiste
6o und der gegenüberliegendeii Wand 52 abwärts.
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Um das Spulengehäuse zu unterstützen, so daß sein Gewicht nicht von
denn umlaufenden Greifer getragen wird, ist es mit Aufhängeflanschen 63, 63' (Abb.
13, 17, 18) versehen, w< che auf dein oberen ringförmigen Kantenteil der Scheibe
64 (Abb. 4.) aufruhen, deren Achszapfen 65 mittels der Schraube 68 in dein aufrecht
stehenden Arm 66 des Lagerbockes 67 befestigt ist. Die Schraube 68 geht durch eine
Bohrung 68' in dem Arm 66 reit einem gewissen Spiel frei hindurch und ist in den
Zapfen 65 eingeschraubt; die Bohrung 68' ist genügend groß, um eine begrenzte Längseinstellung
des Zapfens 65 in dein Arm 66 zu ermöglichen.
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Das Spulengehäuse ist diametral gegenüber der Nut 52 finit einer Fläche
69 versehen (Abb. i i und 17), die etwas über die Oberiläche des Steges 44
und die benachbarten Kantenteile des Spulengehäusekörpers hervorragt. Diese Fläche
69 ruht leicht auf der Fläche der Scheibe 64. auf und bildet einen freien
Raum für den Faden zwischen dein größeren Teil des Spulengehäuses und der Scheibe
64. (Abb. 4.). Der unterhalb der Fläche 69 befindliche Teil 7o des Spulengehäusemantels
wird von dem hin und her beweglichen oder in senkrechter Richtung ausschwingenden
und das Spulengehäuse lüftenden Gliede in Gestalt eines Armes 71 berührt, der einstellbar
auf dem L-förmigen Stoffschieber-Lüftungsarm 25 (Abb. ig) gelagert ist; der Artn
71 ist auf dem Arm 25 bei 7-2 schwingbar gelagert und bei 73 für die Halteschraube
74. mit einem Schlitz versehen. Die Einstellung erfolgt mittels einer Einstellschraube
75, die in den Arm :25 eingeschraubt ist (Abb. ig). Der Kopf der Schraube 75 tritt
mit dem Arm 71 in Eingriff und verschiebt letzteren um seinen Lagerzapfen 72, wenn
die Schraube 75 gedreht wird, so daß das freie Ende des Armes 71 gehoben oder gesenkt
und demzufolge der t'etrng geändert wird, um den das Spulengelüftet gelüftet wird.
Wenn das Spulengehäuse
von der Scheibe 64. herabhängt, treten in
die Nut 52 die feststehende und die bewegliche Backe 76 bzw. 77 einer ausdehnbaren
Vorrichtung zum Entfernen des Spulengehäuses ein. Wenn die Nähmaschine arbeitet,
bilden diese Backen lediglich eine die Drehung verhindernde Zunge, die lose in die
Nut 52 eintritt. Die feststehende Backe 76 ist starr auf der Scheibe 6q. angebracht.
Die bewegliche Backe 77 wird von dem oberen Ende eines Hebels 77' (Abb. 7) gebildet,
der mittels einer mit einer Schulter versehenen Schraube 77" ausschwingbar gelagert
ist, die frei in die Lagerbohrung 78 in der Scheibe 64. eintritt. Die Bohrung 78
wird von einer Ausnehmung 79 für die Feder 8o umgeben (Abb.7), deren Enden auf der
Scheibe 6q. und an dem Hebe177" festgelegt sind. Die Feder 8o hält die Backe 77
nachgiebig in Berührung mit der feststehenden Backe 76.
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Das untere Ende des Hebels 77' ist mit einem Ausschnitt versehen,
der eine aufrechtstehende Kante 81 bildet, welche von einem Zapfen 82 an einem Sperrhebel
83 erfaßt wird, der bei 84 in dem Schlitz 85 des Lagerbockes 66, 67 ausschwingbar
gelagert ist. Das untere Ende des Sperrhebels 83 ist bei 86 mit einem Ausschnitt
versehen, um die obere Wand 87 (Abb. ig) des einen Armes des -gabelförmig gestalteten
Endes des Ansatzes 88 eines Lappens 89 zu erfassen, welcher das Lager 18 für die
Greiferwelle neben dem Greiferkörper 35 trägt. Der Lagerbock 66, 67 ist auf dem
Zapfen go gelagert, der die Gablungen des Armes 88 durchsetzt. Durch einen von Hand
ausgeübten Druck auf den Sperrhebel 83 wird dessen mit einem Ausschnitt versehenes
unteres Ende 86 von der Haltefläche 87 verschoben, so daß der Lagerbock 66, 67 entriegelt
wird, der alsdann um seinen Lagerzapfen go aus der in der Abb. .4 durch die ausgezogenen
Linien dargestellten N; ähstellung in seine offene und durch die gestrichelten Linien
dargestellte Lage ausgeschwungen werden kann, um das Spulengehäuse aus dem Greifer
35 zu entfernen. Die beschriebene Bewegung des Sperrhebels 83 führt ferner dessen
Zapfen 82 gegen die Kante 81 des Hebels 77' und verschiebt die bewegliche Backe
77 kräftig von der feststehenden Backe 76 hinweg, so daß eine Entfernung der Backen
voneinander und demzufolge ein Erfassen des Spulengehäuses bewirkt wird, welches
kräftig aus der Ausnehmung des Greifers in die bequem zu-Bängliche Stellung geführt
wird, welche in Abb. 4. durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. Diese Bewegung
des Spulengehäuses in eine vorher bestimmte zugängliche Lage zieht von der Spule
eine vorher bestimmte Länge von Unterfaden b ab, der bequem von dem Arbeiter vor
dem Herausnehmen des Spulengehäuses aus dein alsdann schrägliegenden Arm 66 abgetrennt
werden kann. Der Sperrhebel wird nachgiebig in seine Verriegelungslage durch die
Feder 9i gedrückt, die innerhalb des Schlitzes 85 angeordnet und um die Schraube
92 herumgewickelt ist. Die Schraube 92 bildet ferner einen einstellbaren Anschlag
für den Zapfen 65 der Scheibe 64 und unterstützt die Einstellung dieser Scheibe
in die richtige Arbeitslage mit Bezug auf den Greifer.