DE4213208A1 - Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer laufenden Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer laufenden WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Art.
Solche Führungs- und Ausbreitvorrichtungen mit einer Lattenwalze
sind seit Jahren bekannt. Die Vorrichtung wird in eine Warenbahn-Be
arbeitungsstrecke integriert und erfüllt dort die Aufgabe, die
laufende Warenbahn nicht nur auszubreiten, sondern entlang einer
Bahnkante zu führen, wobei die der Lattenwalze vor- oder nachge
ordneten Komponenten der Bearbeitungsstrecke sich an derselben
Bahnkante orientieren. Beim Führen und Ausbreiten umschlingt die
gezogene Warenbahn einen Teil des Mantels, so daß sie dort mit den
Führungsleisten in innigen Kontakt und Reibungsschluß tritt. Da die
Führungsleisten während der Drehung der Lattenwalze in Abhängig
keit von Signalen des Kantenfühlers zur einen oder zur anderen
Seite in Achsrichtung der Lattenwalze verschoben werden, wird die
Warenbahn zur einen oder zur anderen Seite verlagert, um die
Bahnkante entlang der Sollauflinie zu führen. Da ferner die beiden
Leistenstücke jeder Führungsleiste bei der Drehung der Lattenwalze,
ausgehend von der Teilungszone, voneinander weg verschoben wer
den, wird die Warenbahn ausgebreitet und ausgebreitet gehalten. In
der Praxis werden nach Bedarf Warenbahnen verschiedener Breite
gefahren. Die Lattenwalze ist mit ihrer maximalen Arbeitsbreite auf
die größte zu erwartende Warenbahnbreite abgestimmt. Schmalere
Warenbahnen können wesentlich schmaler sein als die größte vor
kommende Warenbahnbreite. Bei den bekannten Lattenwalzen befindet
sich die Teilungszone in der geometrischen Mitte der maximalen Ar
beitsbreite, d. h. die beiden Leistenstücke jeder Führungsleiste sind
gleich lang. Da auch eine schmale Warenbahn nach einer Bahnkante
durch den einseitig sitzenden Kantenfühler geführt wird, läuft sie
dann außermittig über die Lattenwalze. Bei in der geometrischen
Mitte der maximalen Arbeitsbreite angeordneter Teilungszone kann
der Breitenbereich der schmalen Warenbahn, der noch auf den dem
Kantenfühler abgewandten Leistenstücken hinter der Teilungszone
aufliegt, für eine einwandfreie Führung und Ausbreitung zu schmal
sein. Eine schmale Warenbahn kann nicht sicher geführt und
ausgebreitet werden oder führt zu häufigen Betriebsstörungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die es ermöglicht, Warenbah
nen stark unterschiedlicher Breiten einwandfrei zu führen und aus
zubreiten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Dank des Versatzes der Teilungszone aus der geometrischen Mitte
der maximalen Arbeitsbreite in Richtung zum Kantenfühler reicht der
auf den dem Kantenfühler abgewandten Leistenstücken hinter der
Teilungszone aufliegende Breitenbereich auch einer sehr schmalen
Warenbahn aus, einen ordnungsgemäßen Führungs- und Ausbreitef
fekt zu gewährleisten. Überraschend zeigt sich nämlich, daß selbst
bei einem Verhältnis von 1 : 3,5 oder mehr zwischen den Breitenbe
reichen einer schmalen Warenbahn, die beiderseits der versetzten
Teilungszone Kontakt mit den Leistenstücken haben, Führungsstell
bewegungen der Warenbahn nach beiden Richtungen genau so wirk
sam erzielt werden wie ein unmittelbarer und starker Ausbreiteffekt.
Bei breiteren Warenbahnen sowie bei Warenbahnen in der maximalen
Arbeitsbreite zeigt der Versatz der Teilungszone keinen negativen
Einfluß beim Führen und Ausbreiten. Beim Führen werden offen
sichtlich die beiderseits der Teilungszone unterschiedlichen Füh
rungskräfte über die Steuerung der Verschiebebewegungen der Füh
rungsleisten kompensiert. Zum Ausbreiten reicht es aus, daß in
Querrichtung der Warenbahn nach entgegengesetzten Seiten gestrafft
wird, um Falten oder Wellungen wirksam zu beseitigen, ohne daß es
auf ein Auseinanderziehen von der Mitte der Warenbahn aus ankäme.
Die ausreichende Haftauflage auf der Lattenwalze zu beiden Seiten
der Teilungsebene läßt auch bei unterschiedlichen Auflageverhältnis
sen die genaue Führung und Ausstreifung der Warenbahn zu. Bis
her mußte bei schmalen Warenbahnen, die geführt und ausgebreitet
werden mußten, die ganze Walzeneinheit seitlich versetzt werden -
denn die Warenbahn muß wegen der vielen Stationen in der Bear
beitungsstraße die Lage beibehalten - damit die Warenbahn noch
über die Mitte der Lattenwalze zum Aufliegen kam. Dieses seitliche
Versetzen der Walze erforderte aber einen erhöhten Montageaufwand
und brachte Platzprobleme, weil die Walze dann auf einer Seite über
das Maschinengestell hinausstand.
In der Praxis bewährt sich der aus Anspruch 2 entnehmbare Versatz
zwischen der geometrischen Mitte der maximalen Arbeitsbreite und
der Teilungszone. Es lassen sich auf diese Weise auch Bahnbreiten
problemlos fahren, die annähernd der Hälfte der maximalen Arbeits
breite entsprechen.
Eine universelle Verwendbarkeit der Vorrichtung zum Bearbeiten
unterschiedlich breiter Warenbahnen ist bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 3 gegeben. Noch schmalere Warenbahnen kommen in
der Praxis kaum vor. Bei Warenbahnen, die etwa halb so breit wie
die Warenbahnen für die maximale Arbeitsbreite sind, wird im we
sentlichen der gleiche Führungs- und Ausbreiteffekt erreicht wie bei
mittiger Anordnung der Warenbahn bezüglich der Teilungszone.
Damit Beschädigungen der Bahnkanten vermieden werden und die
Warenbahn beim Anlaufen oder Auslaufen auch kräftige Querbewe
gungen ausführen kann, ohne Komponenten der Vorrichtung zu
streifen, ist die Positionierung des Kantenfühlers gemäß Anspruch 4
zweckmäßig.
Schließlich kann, um auch unüblich schmale Warenbahnen verarbei
ten zu können, die Ausführungsform gemäß Anspruch 5 zweckmäßig
sein. Allerdings müssen die vor- und nachgeordneten Komponenten
der Bearbeitungsstrecke in der Lage sein, trotz einer Verstellung
des Kantenfühlers in der Vorrichtung ordnungsgemäß zu arbeiten
und die Ware in der erforderlichen Lage durch die gesamte Anlage
zu bringen.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Frontansicht einer Vorrichtung zum Füh
ren und Ausbreiten einer laufenden Warenbahn entgegen
der Bahnlaufrichtung und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Vorrichtung V zum Führen und
Ausbreiten einer laufenden Warenbahn W angedeutet, die sich in ei
nem Abschnitt einer nicht näher hervorgehobenen Bearbeitungs
strecke für die Warenbahn W befindet. Beispielsweise läuft die Wa
renbahn W von einer Speicherrolle ab, in Warenlaufrichtung 3 durch
die Vorrichtung V und dann zu einer nachgeordneten Bearbeitungs
station für die Warenbahn, wobei die Warenbahn W durch die Vor
richtung V gezogen wird.
In der Vorrichtung V ist eine Lattenwalze 1 mit quer zur Waren
bahn-Laufrichtung 3 und zur Warenbahnebene paralleler Walzenachse
2 drehbar gelagert. Die Warenbahn W umschlingt einen Teilbereich
des Mantels der Lattenwalze 1 (Fig. 2). Der Mantel der Lattenwalze
1 wird von in Umfangsrichtung nebeneinanderliegenden, achsparal
lelen Führungsleisten 4 gebildet. Jede Führungsleiste 4 ist in zwei
Leistenstücke 4a, 4b geteilt, so daß sich eine in Umfangsrichtung
umlaufende Teilungszone Z ergibt. Im Bereich der Teilungszone Z
überlappen sich die beiden Leistenstücke 4a, 4b mit verschränkten
fingerförmigen Fortsätzen 5.
Die Teilungszone Z der Führungsleisten 4 ist gegenüber der mit M
bezeichneten geometrischen Mitte des maximalen Arbeitsbereiches
Amax versetzt. Der Versatz T beträgt ca. 11% der maximalen Ar
beitsbreite Amax. Der Versatz T kann auch größer sein, z. B. bis
zu 20% von Amax. Die maximale Arbeitsbreite Amax definiert die
größtmögliche zu fahrende Warenbahnbreite. Die Gesamtlänge L der
Lattenwalze 1 einschließlich ihrer Steuerkomponenten ist größer, so
daß beiderseits der Begrenzung der maximalen Arbeitsbreite Amax
noch Bewegungsspielraum für die Warenbahn W vorliegt.
Bei jedem Ende der Lattenwalze 1 sind die Leistenstücke 4a, 4b mit
scheibenförmigen Führungsteilen 6 verbunden, die sich um zueinan
der parallele Stellachsen 7 durch einen Stellantrieb 12 in Richtung
eines Doppelpfeiles 17 hin und her schwenken lassen. Die beiden
Führungssteile 6 sind durch eine Kopplung 11 in Laufrichtung 3 di
vergierend miteinander verbunden. In der in Fig. 1 gezeigten Lage
der Führungsteile läuft die Warenbahn 1 gerade über die Lattenwalze
1. Werden die beiden Führungsteile 6 um ihre Stellachsen 7 im Uhr
zeigersinn (in Fig. 1) verschwenkt, dann wird die Warenbahn in
Fig. 1 nach links verlagert und dabei ausgebreitet. Werden die
Führungsteile 6 hingegen entgegen dem Uhrzeigersinn verstellt,
dann wird die Warenbahn in Fig. 1 nach rechts verlagert und aus
gebreitet. Die Lattenwalze 1 ist auf Achsen 8 in Lagerungen 9 dreh
bar abgestützt und kann mittels einer Antriebsscheibe 10 angetrie
ben sein. Der Stellantrieb 12 kann ein Pneumatik- oder Hydraulik
zylinder oder ein Spindelantrieb sein.
Die Einstellung der Führungsteile 6 wird durch einen Kantenfühler
K veranlaßt, der eine Bahnkante der Warenbahn W mit einem Fühl
element 13 abtastet und auf einer Halterung 14 sitzt. Die in Fig. 1
gezeigte Grundstellung des Kantenfühlers K begrenzt die maximale
Arbeitsbreite Amax auf einer Seite. Die Lagerungen 9 sind über
Konsolen 15 auf einem Unterbau 16 der Vorrichtung V abgestützt.
Der Kantenfühler K steht mit einer nicht dargestellten Steuervor
richtung in signalübertragender Verbindung, von der der Stellan
trieb 12 angesteuert wird.
Bei der gezeigten Ausführungsform beträgt die maximale Arbeits
breite Amax 1800 mm, wobei sich eine Gesamtlänge L der Latten
walze 1 einschließlich der Steuerungen von ca. 2.550 mm ergibt. Der
Kantenfühler K ist um ein Maß X nach innen versetzt, das z. B. 375 mm
beträgt. Die Teilungszone Z ist gegenüber der geometrischen
Mitte M der maximalen Arbeitsbreite Amax in Richtung zum Kanten
fühler K um den Versatz T versetzt, der z. B. 200 mm beträgt. Die
minimal zulässige Arbeitsbreite einer mit ihrer einen Bahnkante am
Kantenfühler K zu führenden Warenbahn entspricht annähernd 50%
der maximalen Arbeitsbreite Amax, d. h. im vorliegenden Fall ca. 900 mm.
Bei einer 900 mm breiten Warenbahn W liegt in der Soll-Lauflage
ein 200 mm breiter Bereich der Warenbahn auf den Leistenstücken 4a
jenseits der Teilungszone Z auf. Bei Warenbahnbreiten, die zwischen
der minimalen Arbeitsbreite Amin und der maxialen Arbeitsbreite
Amax liegen, ist der auf den Leistenstücken 4a aufliegende Breiten
bereich größer. Um auch extrem schmale Warenbahnen fahren zu
können, deren Breite noch kleiner als die halbe maximale Arbeits
breite Amax ist, könnte der Kantenfühler K in Richtung zur Tei
lungszone Z hin begrenzt verstellt werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer laufenden Waren
bahn, mit einer senkrecht zur Bahnlaufrichtung angeordneten Lat
tenwalze mit vorbestimmter maximaler Arbeitsbreite, die einen Mantel
aus achsparallelen Führungsleisten aufweist, wobei jede Führungslei
ste in zwei gesteuert verschiebbare Leistenstücke geteilt ist, die
sich von jeweils einem Ende der Führungswalze in Richtung zum ge
genüberliegenden Ende bis zu einer zwischen den Enden der Füh
rungswalze liegenden, in Umfangsrichtung umlaufenden Teilungszone
erstrecken, und mit zumindest einem eine Bahnkante überwachenden
Kantenfühler, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungszone (Z)
aus der geometrischen Mitte (M) der maximalen Arbeitsbreite (Amax)
der Führungswalze (1) in Richtung zum Kantenfühler (K) versetzt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Versatz (T) zwischen der geometrischen Mitte (M) der maximalen
Arbeitsbreite (Amax) und der Teilungszone (Z) bis zu etwa 20%,
vorzugsweise ca. 11%, der maximalen Arbeitsbreite (Amax) beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
minimal fahrbare Arbeitsbreite (Amin) ca. 50% der maximalen Ar
beitsbreite (Amax) beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kantenfühler (K) in der Grundstellung vom benachbarten Ende der
Führungswalze (1) um ca. 20% der maximalen Arbeitsbreite (Amax)
bzw. ca. 15% der Gesamtlänge (L) der Führungswalze (1) beab
standet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Kantenfühler (K) aus seiner Grundstellung um ein be
grenztes Maß in Richtung zur Teilungszone (Z) verstellbar ist.
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