DE42095C

DE42095C - Neuerung an Tiegeldruckpressen

Info

Publication number: DE42095C
Application number: DENDAT42095D
Authority: DE
Original assignee: HEIDENHAIN & HOFFMANN in Berlin S., Alexandrinenstr. 24
Anticipated expiration: 1907-07-30

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15: Druckerei.

HEIDENHAIN & HOFFMANN in BERLIN Neuerung an Tiegeldruckpressen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Juni 1887 ab.

Bei den bisher bekannten Tiegeldruckpressen mufste die Oscillationsachse des Tiegels während der Druckoperation den Gegendruck aufnehmen, eine Anordnung, welche durch den grofsen, auf der Oscillationsachse lastenden Druck mannigfaltige Uebelstände besitzt. Bei einseitig oder ungleich vertheiltem Drucke trat infolge dessen zumeist ein Kippen des Tiegels und damit eine rasche Abnutzung des Typensatzes ein.

Bei der nachfolgend beschriebenen und in der Zeichnung in Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung einer Tiegeldruckpresse findet eine vollständige Druckentlastung der Oscillationsachse während des Druckes statt, und zwar wird der Druck von einer zwischen dem Druckstempel und der Oscillationsachse liegenden, am Gestell der Presse sitzenden Fläche aufgenommen, welche so ansteigend zu der Bewegungsrichtung des oscillirenden Tiegels liegt, dafs der letztere sich keilartig auf diese Fläche aufschiebt.

Die schräge Auflauffiäche bildet zugleich die Oscillationsbegrenzung des Tiegels.

Damit dieses Aufschieben und Auflegen des Tiegels auf die Stützfläche unter einem gewissen Druck erfolgt, so dafs also die Gegeneinanderlage eine vollkommene ist, können verschiedenartig angeordnete Druckfedern, elastisch gelagerte Oscillationsachse etc. angewendet werden.

Am zweckmäfsigsten wirkt aber die in der Zeichnung dargestellte elastische Druck- bezw. Zugstange zur Erzielung des festen Aufschiebens eines oscillirenden Drucktiegels auf eineKeilfläche.

α ist die am Gestell der Presse sitzende Keilfläche, welcher gegenüber der sich in der Pfeilrichtung bewegende Prefsstempel ρ angeordnet ist, der den Schriftsatz trägt, t ist der um die Achse χ oscillirende Tiegel, der durch die elastische Druck- bezw. Zugstange ^ in schwingende Bewegung versetzt wird. Bei der Schwingung gegen die Stützfläche α hin legt sich zuerst die untere Fläche des Tiegels t auf die Stützfläche auf; dies geschieht schon, bevor die Kurbel k ihren Hub vollendet hat; es beginnt dann das Zusammendrücken der Feder /, die den Tiegel t fest auf die Stützfläche α hinaufschiebt. Es entsteht dadurch zugleich ein gewisser Stillstand des Tiegels, der zum Drucken benutzt wird.

Danach erfolgt der Rückgang, und zwar zuerst die Lösung der gespannten Feder/. Erst nach dieser Lösung beginnt die Rückwärtsbewegung des Drucktiegels, welcher letztere in abwärts gehender Stellung die Greifer öffnet und den bedruckten Bogen abwirft. Ist der Tiegel in der Stellung Fig. 1 angekommen, so wird von dem Greifer g ein neuer Bogen erfafst, der inzwischen durch eine besondere Abtheilvorrichtung voni Packet abgetrennt worden ist.

Diese Abtheilungsvorrichtung ist in der Zeichnung durch die Walze w angedeutet.

Claims

Patent-Anspruch:

An Tiegeldruckpressen die Anwendung eines Drucktiegels, der bei seiner Oscillation sich auf eine gegen die Bewegungsrichtung ansteigende Fläche α aufschiebt, in welcher Stellung der Druck erfolgt, zum Zwecke der Entlastung der Oscillationsachse des Tiegels und der unbedingten Parallelstellung desselben zur Druckfläche während des Druckes.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLTO. GEDRUCKT IN TIER REICHSDRUCKEREI.