DE420690C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von SchachtelteilenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelteilen. Schachtelteile für Zigaretten- u. dgl. Schachteln wurden bisher, wenn sie aus Pappe hergestellt waren, entweder durch Zusammensetzen aus Zargenring und Deckelfläche oder durch ein Ziehverfahren oder Biege- und Ziehverfahren oder nur mittels Biegen gefertigt, wobei jedoch die Kanten gerillt, geritzt oder genutet und die Ecken mittels einer Eckenverbindemaschine geheftet wurden. Blechschachteln wurden entweder mittels Ziehen oder durch Abbiegen der Zargen hergestellt.
- Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Schachtelteilen für Zigaretten- u. dgl. Schachteln mit nur geradlinig begrenzter Grundfläche aus Pappe, wobei die Zargen ohne vorheriges Rillen, Ritzen oder Nuten sofort nach abwärts gebogen werden. Es zeichnet sich dadurch aus, daß die Biegekanten in demselben Arbeitsgange durch einen Hilfsstempel noch geprägt werden. Dieses Prägen dient einerseits zur Verschönerung der Schachtel, hat aber anderseits auch den Zweck, ein teilweises Aufbiegen der Zargen zu verhindern, wenn die Schachtelteile in feuchte Luft kommen oder wenn stark elastische Pappe zur Herstellung verwendet wird, d. h. das Prägen hat denselben Wert wie eine Eckenverbindung.
- Da bei der Herstellung von Schachteln nach diesem Verfahren es gleichgültig ist, ob rohe oder kaschierte'Pappe verwendet wird, und es ebenso gleich ist, ob die kaschierte Seite bei dem fertigen Schachtelteil nach außen oder nach innen zu liegen kommt, so ergibt sich daraus auch ein nicht unbeträchtlicher wirtschaftlicher Vorteil. Wird nämlich beim Bodenteil die kaschierte Seite nach außen genommen, so braucht der Boden nicht mehr, wie bisher üblich, mit einem Bodenbezug versehen zu werden, ebenso kann das Einkleben eines L;berzugpapiers in den Schachteldeckel gespart werden, wenn bei der Herstellung die vorher entsprechend bedruckte kaschierte Seite des Pappstreifen nach innen genommen wird. Bisher ist es üblich, die rohe Außenseite des Deckels mit einem mehrfarbigen geprägten Etikett zu beziehen; auch dieses wird entbehrlich, wenn zur Herstellung des Deckelteiles doppelseitig kaschierte Pappstreifen Verwendung finden, die bei der Zuführung von der Bobine zur Schachtelteilbiegev orrichtung entsprechend bedruckt werden.
- Dadurch, daß schon der Zuschnitt auf das Genauste erfolgt, ist es möglich, den einzigen sich ergebenden Materialabfall, nämlich den bei Zuschnittausstanzen, durch sorgfältig;" Einstellung der Vorrichtung auf ein Mindestmaß herabzudrücken.
- Wie aus den vorangehenden Ausführungen zu ersehen ist, hat das neue Verfahren folgende Verbesserungen und Vorteile gegenüber den Zusammensetz-, Zieh- usw. Verfahren. Das neue Verfahren bietet eine vereinfachte Herstellung von Schachtelteilen in einem Arbeitsgange und erzielt unter Verwendung schwächerer Materialien eine größere Haltbarkeit, dabei wird der Materialabfall auf das geringste Maß eingeschränkt, d. h. aber wiederum, die Herstellungskosten werden geringer, zumal außerdem die Eckenheftung nicht mehr benötigt wird.
- In der Zeichnung zeigt: Abb. i einen Aufriß der Vorrichtung mit den Werkzeugen nach Herstellung des Schachtelteiles unmittelbar vor dem Auswerfen desselben, und zwar das Oberwerkzeug in der Ebene C-D und das Unterwerkzeug in der Ebene A-B (vgl. Abb. 3 geschnitten), Abb.2 denselben vergrößert, die Stellung des Werkzeuges ist die unmittelbar nach dem Ausstanzen des Zuschnittes, Abb.3 eine Aufsicht auf das Unterwerkzeug, Abb. d. einen Schachtelteilzuschnitt, Abb. S einen Teil des Abfallstreifens, Abb.6 einen Schnitt durch ein Schachtelteil, Abb.7 einen Teil eines solchen Schnittes stark vergrößert, Abb. 8 eine perspektivische Skizze eines Schachtelteiles zur Erläuterung der Begriffe »Kante« und »Ecke«.
- Der Bau und die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Oberwerkzeug ist senkrecht beweglich im Untergestell gelagert, das Unterwerkzeug steht fest. Die Grundplatte a ist ein Teil des Gestells. Auf ihr ist das Kernstück b und das Untermesser c und die Auswerfvorrichtung befestigt. Diese letztere besteht aus einem in einer Prismenführung gelagerten Kopfstück k, an dem sich die Schubstangen h, befinden. Auf diesen sind die Auswerfleisten i, befestigt. Das Oberwerkzeug besteht aus dem Hauptstempel d, an diesem befinden sich die Obermesser e. In diesein Hauptstempel ist ein Hilfsstempel f gelagert, der aus einer vierkantigen Platte und einem runden Führungsteil besteht.
- Ist der soeben fertiggestellte Schachtelteil ausgeworfen worden, so rückt der Papierstreifen um eine Teilung vor.
- Der Oberstempel d geht nach abwärts, die Messer e und c treten in Tätigkeit und schneiden den Zuschnitt m aus. Dieser kommt auf das Kernstück b zu liegen. Die dem Zuschnitt angeschnittenen Zargen werden durch den schrägen Rücken des Messers e nach abw iirts gebogen. Dann legt sich die Platte des Hilfsstempels f auf die Oberfläche des Zuschnittes n2 auf und wird durch den Druck der Feder g angedrückt. Bei dem nächsten geringen Weitergang des Stempels d wird die Zarge sofort vollkommen in die Senkrechte nach abwärts gebogen. Der Stempel d geht darauf weiter nach abwärts, während sich -der Hilfsstempel f unter Zusammendrücken der Feder g weiter in d hineinschiebt. Kurz bevor die tiefste Stellung des Stempels d erreicht ist; legt sich f an d an, und der gesamte Druck erzeugt auf dem Schachtelteil an dessen Kanten eine Prägung. Daraufhin geht das Oberwerkzeug nach aufwärts und ,der Auswerfer tritt in Tätigkeit. Indem das Kopfstück h nach oben gedrückt wird, gehen die Schubstangen 1z nach aufwärts, und die Auswerfleisten i heben den Schachtelteil m von dem Kernstück b ab. Durch den Druck der Feder l geht der Auswerfer in seine Ruhelage zurück, und der Arbeitsgang- beginnt von neuem.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schachtelteilen mit nur geradlinig begrenzter Deckel- bzw. Bodenfläche aus einem beständig zugeführten Pappstreifen, wobei in einem Arbeitsgange die Zuschnitte ausgestanzt und die Zargen sofort nach abwärts gebogen werden, ohne daß ein Rillen, Ritzen oder -Tuten erfolgt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegekante im selben Arbeitsgange noch geprägt wird, wodurch sie ein schöneres Aussehen und eine größere Haltbarkeit bekommt.
- 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer zum Ausstanzen der Zuschnitte gleichzeitig als Biegewerkzeug und als äußere Führung für den Hilfsstempel dienen, der die Prägung der Kante vornimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL58605D DE420690C (de) | 1923-09-07 | 1923-09-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL58605D DE420690C (de) | 1923-09-07 | 1923-09-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE420690C true DE420690C (de) | 1925-10-30 |
Family
ID=7279435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL58605D Expired DE420690C (de) | 1923-09-07 | 1923-09-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE420690C (de) |
-
1923
- 1923-09-07 DE DEL58605D patent/DE420690C/de not_active Expired
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