DE4206366A1 - Verfahren zum beurteilen von bedruckten bogen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur qualitativen
Beurteilung von bedruckten Materialien, beispielsweise
Papier, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von
bedruckten Bogen ist z. B. durch die EP-01 94 331 A1
bekanntgeworden.
Druckvorlagen werden seit langem auf Druckqualität
überprüft. Diese Überprüfung bezieht sich in der Regel
auf die Messung von Farbdichtewerten in speziell dafür
eingerichteten Meßfeldern, Registerabweichungen durch
Messung spezieller Registerfehler und Kontrastmarken zur
Ermittlung von Punktzuwachs und Kontrast. Eine
elektronische Qualitätskontrolle über den gesamten
Druckbogen konnte lange nicht durchgeführt werden. Seit
einigen Jahren sind am Markt mit Hilfe von
Bildaufnahmegeräten Überwachungseinrichtungen möglich,
die einen Druckbogen oder einen Ausschnitt eines
Druckbogens als stehendes Bild auf einen Monitor
projizieren, so daß eine Online-Kontrolle der
Druckvorlage durch den Drucker möglich ist.
Diese Bildvorlage wurde in einem Bildspeicher abgelegt,
so daß ein stillstehendes Bild betrachtet werden konnte.
Sobald dieses Bild vorhanden war, lag es nahe, alle
weiteren Bilder, die die Maschine permanent produziert,
mit dieser Vorlage im Bildspeicher zu vergleichen und
etwaige Abweichungen zu signalisieren. Dieses Verfahren
ist also bereits bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Kontrolle von bedruckten Bogen zu schaffen, bei dem
das Ergebnis der Qualitätskontrolle durch eine
opto/elektronische Vorrichtung weitgehend dem
Ergebnis durch eine geschulte Prüfperson gleicht.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß die Anzahl der eingesetzten
geschulten Prüfpersonen vermindert werden kann, ohne daß
die Qualität der für gut befundenen Bogen vermindert wird.
Prüfpersonen werden von dieser sehr anstrengenden
Prüfarbeit, die immer wieder durch Erholungspausen
unterbrochen werden muß, entlastet. Es ist ferner
möglich, zulässige Registerschwankungen oder andere
Abweichungen bei der Qualitätsprüfung zu berücksichtigen.
Das Verfahren kann sowohl bei Rollen- wie auch bei
Bogenrotationsdruckmaschinen Anwendung finden.
Das erfindungsgemaße Verfahren wird nachfolgend
beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Verteilung der
Farbdichte- und Farbdichtetoleranzwerte für 25
Bildelemente eines Druckbildes.
Um einen fehlerfreien Bildvergleich vornehmen zu können,
ist es unerläßlich, daß im Bildspeicher abgelegte
Original ("Master") in x- sowie y-Koordinaten für jedes
einzelne Bildelement (ein oder mehrere Pixel) auf die zu
prüfende Bildvorlage zu positionieren.
Diese Übereinstimmung zwischen zu prüfendem Bild und
"Master"-Bild ist für die qualitative Aussage absolut
notwendig, da pro Bildelement nur der Farbdichtewert, z. B.
auch der Grauwert, als zu vergleichende Größe
vorliegt.
Um einen Fehler detektieren zu können, wird eine
Fehlerschwelle definiert, die bei Überschreitung der
Soll/Istdifferenz pro Bildelement Fehler innerhalb
dieses Bildelementes signalisiert. Dieses Verfahren
zeigte sich jedoch in der Praxis als unbrauchbar, da eine
exakte Übereinstimmung der einzelnen Bildelemente
zwischen Master und Vorlage z. B. aufgrund von
Deformationen im Druckträger nicht gewährleistet werden
konnte.
Die Verschiebung von zu bewertenden Bildelementen
untereinander bedingte eine große Soll/Istabweichung zur
Auslösung eines Fehlers. Somit mußten jedoch
Unzulänglichkeiten bei der Erkennung von Fehlern
hingenommen werden, die insbesondere die Eigenschaften des
menschlichen Auges in keiner Weise widerspiegelten.
Versuche haben erwiesen, daß das Auffinden von Fehlern im
Druckbild durch visuelle Betrachtung subjektiv erfolgt.
Bei der Betrachtung von homogenen Flächen (beispielsweise
unbedruckte Stellen) agiert das menschliche Auge mit
höchster Sensibilität bei der Fehlererkennung. Kleinste
Unregelmäßigkeiten werden dort unverzüglich erkannt,
während gleiche Unregelmäßigkeiten innerhalb von
bedruckten Stellen schlechter erkannt werden. Diese
Eigenschaft des menschlichen Auges und Gehirns bei der
Fehlerbewertung soll beim Bildvergleich der
Qualitätskontrolle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
weitestgehend verwirklicht werden.
Dazu wird in erfinderischer Weise jedem einzigen
Bildelement eine individuelle Fehlertoleranz zugeordnet,
so daß über den Bogen betrachtet in quasi der dritten
Dimension die zulässigen Fehler als "Fehlergebirge"
ersichtlich sind.
Der zulässige Toleranzbereich für jedes Bildelement wird
durch Aufnahme von einer Mehrzahl von für "gut"
befundenen Druckvorlagen bestimmt, die jedoch z. B.
zulässige Registerfehler beinhalten. Diese Druckvorlagen
(Druckbilder) ergeben pro Bildelement einen Minimal- und
Maximalwert als zulässige Toleranz zum eigentlichen
Farbdichtewert (z. B. Grauwert).
Durch dieses Bewertungsverfahren wird in homogenen
Bildausschnitten eine extreme Sensibilität erreicht,
gleichzeitig sind größte Toleranzen in Bereichen mit
bespielsweise Registerfehlern zulässig.
Grundlegende Vorteile dieses Systems ist die flexible
Auswertecharakteristik der zu kontrollierenden
Druckbilder oder Druckvorlagen. Je nach Qualität und
Quantität der gelesenen und als "Master"- Bild benutzten
Vorlagen mit dem daraus gewonnen Farbdichtewert und
dazugehörigen dreidimensionalen Toleranzfeld pro
Bildelement erfolgt das Farbdichteabtasten fortlaufend
und damit die Auswertung der zu kontrollierenden
Vorlagen.
Dabei werden Bildelemente mit Farbdichtewerten außerhalb
des jeweils zulässigen Toleranzfeldes als
Fehler-Koordinaten gemeldet und beispielsweise in
Alarmfarbe auf ein Monitor oder mit Hilfe einer
Markiereinrichtung, z. B. Ink-jet-Einrichtung auf der
Vorlage allgemein oder an der dem Fehler entsprechenden
Stelle gekennzeichnet.
Das Verfahren gewährleistet in homogenen, von der
absoluten Farbdichte unabhängigen Bildelementen eine
extreme Fehlersensibilität und läßt trotzdem
Registerschwankungen zu, d. h. es hängt nur von der
zulässigen Farbdichteschwankungstoleranz der einzelnen
Bildelemente ab.
Aus den Fig. 1 und 2 ist der Verlauf von Farbdichte- und
Farbdichtetoleranzwerten für beispielsweise 25
Bildelemente eines gedruckten Bildes auf einem
Druckträger, z. B. Papier, ersichtlich.
In Bild 1 ist eine beispielhafte
Soll-Farbdichtenverteilung in Prozent für einen
Ausschnitt aus einem bedruckten Bogen anhand einer
Mehrzahl von Bildelementen A1 bis E5 dargestellt. Diese
Sollwerte könnten z. B. durch das an sich bekannte
Scannen eines "ideal" bedruckten Bogens mittels einer
CCD-Flächen- oder Zeilenkamera und anschließendem
Abspeichern der ermittelten Farbdichtewerte pro
Bildelement A1 bis E5 ermittelt werden.
Nun ist es aber Tatsache, daß diese Farbdichtewerte sich
während des Druckprozesses z. B. durch
Farbregisterschwankungen laufend verändern können. So
weicht z. B. der Farbdichtewert FD/D1 des Bildelementes
D1 vom Soll-Wert Null um einen bestimmten Wert ab.
Oder die Farbdichtewerte FD 40% und 20% der
benachbarten Bildelemente A4 und B4 haben sich durch
äußere Einflüsse auf 35% bzw. 25% verändert.
Würde man nun einheitlich Farbdichtewerteschwankungen für
alle Bildelemente A1 bis E5 mit dem gleichen
Toleranzbereich bewerten, so würden Bogen als "schlecht"
aussortiert oder gekennzeichnet werden, die bei der
subjektiven Betrachtung durch eine geschulte Prüfperson
als "gut" akzeptiert würden. Das kann, wie schon oben
gesagt, in erfinderischer Weise dadurch vermieden werden
daß jedem einzelnen Bildelement A1 bis E5
ein jeweils diesem Bildelement A1 bis E5 zugeordneter
Toleranzbereich aA1 bis aE5t zugeordnet wird.
Z. B. wird für das Bildelement A1 ein Toleranzbereich
aA1 = 10% ((Maximal zulässiger Farbdichtewert FD MAX
minus minimal zulässiger Farbdichtewert FD MIN)
dividiert durch FD MIN) für das Bildelement E5 z. B.
aE5 = 100%, zugelassen.
Diese individuelle zulässige
Farbdichtenabweichungs-Toleranzzuordnung aA1 bis aE5
für jedes einzelne Bildelement A1 bis E5 ermöglicht eine
optimale automatische Qualitätskontrolle von Druckbogen,
welche den "Prüfblick" der geschulten Prüfperson
nachempfindet und so unnötige Aussortierungen von
"praktisch" guten Druckbogen vermeidet.
Das praktische Ergebnis ist in der Fig. 2 dargestellt. Es
ist zu sehen, daß jedes der aus der bedruckten
Druckfläche als Beispiel ausgewählten Bildelemente A1 bis
E5 seine eigene, nur ihm zugeordnete
Farbdichtenabweichungstoleranz aA1 bis aE5 hat.
Zu Beginn eines jeden neuen Druckauftrages wird die
Anzahl der Pixel für jedes Bildelement (ein oder mehrere
Pixel) durch eine Person festgelegt.
In der Praxis wird diese individuelle zulässige
Farbdichtenabweichungstoleranz aA1 bis aE5 dann auf
einfache Weise, z. B. wie folgt ermittelt.
Die geschulte Prüfperson gibt das Kommando an die
Prüfeinrichtung, nachfolgend eine Mehrzahl von Druckbogen
zu scannen, die so erhaltenen Farbdichtewerte für jedes
Bildelement jedes der Druckbogen zwischenzuspeichern und
jeden der Bogen durch eine Markierungseinrichtung mit
einer Identifizierungsnummer zu versehen. Die Prüfperson
unterwirft diese numerierten Prüfbogen einer visuellen
Kontrolle und entscheidet, ob sie brauchbar oder nicht
brauchbar sind. Die Farbdichtewerte der unbrauchbaren
Prüfbogen löscht sie aus dem Zwischenspeicher, für die
brauchbaren Prüfbogen wird jeweils ein Befehl ausgelöst,
um deren zwischengespeicherte Farbdichtewerte
FD A1 . . . FD E5 in den Hauptspeicher des Computers
umzuspeichern.
Ein entsprechendes Programm ermöglicht es, daß sämtliche
Farbdichtewerte gleicher Bildelemente A1 bis E5
sämtlicher gescannter Gutbogen z. B. 20 Stück abgearbeitet
werden und für jedes Bildelement A1 bis E5 aus der Menge
der ihm zugeordneten gemessenen Farbdichtewerte jeweils,
sobald neue Prüfwerte eines visuell geprüften Druckbogens
eingegeben werden, ein neuer aktueller maximaler und ein
minimaler Farbdichtewert FD MAX/A1 und FD MIN/A1 bis
FD MIN/E5, FD MAX/E5 für jedes Bildelement gebildet
wird.
Für jedes Bildelement A1 bis E5 wird also aus der
Differenz von FD MAX und FD MIN ein zulässiger
Farbdichteabweichungsbereich aA1 bis aE5 gebildet und
abgespeichert.
Die so ermittelten aktuellen Werte von FD MAX und
FD MIN für jedes Bildelement A1 bis E5 sind
anschließend an ihre Ermittlung die festgelegten
Toleranzbereiche für die automatische
Farbdichtewerte - Kontrolle jedes Bildelementes der zu
prüfenden Druckbogen.
Die bei der automatischen Qualitätskontrolle
beanstandeten Druckbogen werden von einer automatischen
Markiereinrichtung z. B. einer Ink-jet-Einrichtung, an
nicht störender Stelle auf dem Druckbogen z. B. mit einer
Nummer bedruckt und u. U. auch mit einer
Koordinatenangabe, wo sich die abweichende Druckfläche
auf dem Druckbogen befindet und in z. B. einem
Makulatur-Auslagestapel in bekannter Weise abgelegt.
Die Farbdichtemeßwerte FD von derartigen Druckbildern
werden im Computer unter der Adresse der aufgedruckten
Nummer abgespeichert. Stellt nun die Prüfperson fest, daß
ein derartiger Bogen verwendet werden kann, so tippt er
die Bogennummer ein, bestätigt seine Eingabe. Damit
werden die Farbdichtewerte die außerhalb der bisher
geltenden Farbdichtewerte lagen, den bereits vorhandenen,
betroffenen Bildelementen z. B. A3 und B3 automatisch
zugeführt. Entsprechend den Computerprogrammen werden
für die betroffenen Bildelemente, im Beispiel A3 und B3,
neue zulässige maximale und / oder minimale
Farbdichtewerte FD/MAX, FD/MIN gebildet.
Mit diesen neuen Werten werden dann die weiteren
gescannten Druckbilder, z. B. Bogen, verglichen. Je nach
Ergebnis dieser opto/elektronischen Auswertung
entscheidet Qualitätsprüfeinrichtung selbsttätig, ob ein
Druckbild "gut" oder "schlecht" ist, und gibt an eine
elektronische Einrichtung Befehle, die derartige Befehle
in die Steuerkommandos umformt, um so z. B. Weichen für
den Makulaturstapel und/oder eine
Markierungseinrichtung zu aktivieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur qualitativen
Beurteilung von Druckbildern von sowohl Bogen- wie auch
Rollenrotationsdruckmaschinen herangezogen werden. Als
Druckträger ist nicht nur Papier (Bogen oder Bahn),
sondern auch Kunststoffolien, Plastikkarten, Blech usw.
verwendbar.
Claims (4)
1. Verfahren zur qualitativen Beurteilung von auf einem
Druckträger, beispielsweise Papier, aufgedruckten
Druckbildern mittels einer opto/elektronischen
Aufnahmeeinrichtung und einer,
Bezugsinformation - Speichereinrichtung zum Speichern
der Bildinformation jedes Bildelementes des
Druckbildes, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbild in eine Vielzahl von Bildelementen (A1 bis E5) wahlweiser Größe aufgeteilt wird, daß jedem einzelnen dieser Bildelemente (A1 bis E5) ein jeweils individueller, maximal zulässiger Farbdichtewert (FD MAX) und/oder ein jeweils individueller, minimal zulässiger Farbdichtewert (FD MIN) zugeordnet wird.
daß das Druckbild in eine Vielzahl von Bildelementen (A1 bis E5) wahlweiser Größe aufgeteilt wird, daß jedem einzelnen dieser Bildelemente (A1 bis E5) ein jeweils individueller, maximal zulässiger Farbdichtewert (FD MAX) und/oder ein jeweils individueller, minimal zulässiger Farbdichtewert (FD MIN) zugeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzen der zulässigen maximalen und/oder
minimalen Farbdichtewerte (FD MAX, FD MIN) der
Bildelemente (A1 bis E5) veränderbar sind.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Bildelemente (A1 bis E5) von
Druckbildern, welche außerhalb der zulässigen
Farbdichtewertetoleranz (FD MAX, FD MIN) liegen,
auf einem Betrachterbildschirm auffällig markiert
werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Druckbilder, welche Bildelemente
(A1 bis E5) enthalten, die außerhalb der
zulässigen Farbdichtewerte (FD MAX, FD MIN)
liegen, mit einem Identifizierungszeichen und/oder
einer Angabe zur einfachen Identifizierung der Lage
solch fehlerhafter Bildelemente versehen werden.
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