DE418100C - Verfahren zur Darstellung von Diarylguanidinen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Diarylguanidinen

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DE418100C
DE418100C DEN22034D DEN0022034D DE418100C DE 418100 C DE418100 C DE 418100C DE N22034 D DEN22034 D DE N22034D DE N0022034 D DEN0022034 D DE N0022034D DE 418100 C DE418100 C DE 418100C
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zinc
sulfide
ammonia
diphenylguanidine
solution
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DEN22034D
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Uniroyal Chemical Co Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C277/00Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C277/08Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted guanidines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Diarylguanidinen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung von bisubstituierten Guanidinen, besonders Diphenylguanidin.
  • Zur Darstellung der letztgenannten Verbindung sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, unter anderem eins, bei dem Anilin mit Halogenderivaten des Cyans bzw. mit O_ueeksilberammoniumderivaten von Knallsäureverbindungen zur Reaktion gebracht wird. Daß diese Verfahren wenig empfehlenswert sind, bedarf keiner Erläuterung. Man hat auch praktisch brauchbarere Verfahren empfohlen, bei denen in Alkohol oder einem anderen organischen Lösungsmittel gelöstes Thiocarbanilid durch Metalloxyde in Gegenwart von Ammoniak oder Ainmoniunisalz entschwefelt wird. Auch diese Verfahren leiden an Mängel wegen der erforderlichen Rückgewinnung des organischen Lösungsmittels, die sich im großen nur unter erlieblichen Schwierigkeiten und mit großen Kosten durchführen läßt. Auch entstehen bei diesen Verfahren ein oder mehrere Nebenprodukte, wie Phenvlsenfol, Triplienylguanidin, Tetraphenvlliiguanid Diphenylharnstoff, 1Tonoplienvlthioharnstoff,@ Phenylcyanainid, Carbodiplienvliinid und Anilin. Man hat endlich versucht, das in einem Gemisch von Amnioniak und konzentrierter Natronlauge gelöste Thiocarbanilid mit Bleiglätte zu entschwefeln. Aber auch dieses Verfahren hat sich als praktisch nicht brauchbar erwiesen.
  • Das neue Verfahren gemäß der Erfindung ist einfach und billig: es besteht darin, eine wäßrige Suspension eines symmetrischen, bistibstituierten Thioharnstoffs mit einer lfetallverbindung, die den Thioharnstoff entschwefeln kann, in Gegenwart von Ammoniak zu behandeln und ein bisubstituiertes Guanidin zu erhalten. Beispiel i. i5oo Teile Thiocarbanilid werden in ein druckfestes Gefäß mit Außenmantel und Rührvorrichtung eingebracht, 675 Teile Zinkoxyd und 3ooo Teile konzentrierten Ammoniaks zugegeben, das Gefäß geschlossen, die Rührvorrichtung in Gang gesetzt und die Temperatur im Außenmantel durch durchgeleitetes heißes Wasser o. dgl. auf 7o bis 8o° C gebracht. Die annähernde Aufrechterhaltung dieser Temperaturgrenze ist wesentlich. Die vorteilhafteste Reaktionstemperatur liegt bei 65 bis 70' C, unterhalb 65° verläuft die Reaktion zu langsam. Bei höherer Temperatur wird zwar Diphenylguanidin gebildet, das dann aber infolge von Hydrolyse unter Umständen ein Harz mit einem größeren oder kleineren Gehalt an Anilin liefert. Um die Gefahr örtlicher L'berhitzung zu vermeiden, soll die Temperatur im Außenmantel 8o° nicht übersteigen. Der durch die Gegenwart von Wasser und Ammoniak entstandene Druck steigt auf etwa 3 kg und bleibt annähernd so stehen.
  • Man läßt die Reaktion weitergehen, bis eine Stichprobe die vollständige Entschwefelung des Thiocarbanilids anzeigt; gewöhnlich ist (lies nach io Stunden der Fall. Aus der noch heißen Reaktionsmasse läßt man den Ainmoniakdampf in eine Absorptionsanlage übertreten, wo er in Wasser aufgenommen wird, tun bei der neuen Operation verwendet werden zu können; auf diese Weise wird nahezu der ganze Ammoniaküberschuß wiedergewonnen. Der geringe Überschuß an Zinkoxyd soll die vollständige Entschwefelung des Thiocarbanilids sichern, ist aber keineswegs für die Durchführung der Reaktion erforderlich. Man kann auch andere Metallverbindungen, z. B. Bleicarbonat oder Bleioxyd, verwenden, jedoch empfiehlt sich Zinkoxyd wegen der hellen Färbung seines Sulfids, dank welcher man das Produkt ohne Abacheidung des Zinksulfids bei der Darstellung von weißen oder zartgefärbten Kautschukmassen verwenden kann. Der L`berschuß an wäßriger Aminoniaklösung erleichtert das Umrühren und beschleunigt die Reaktion; Menge und Konzentration des Ammoniaks können aber auch anders gewählt werden.
  • Nach der Entfernung des Ammoniaks enthält das Reaktionsgemisch Diphenvlguanidin, Zinksulfid, Zinkoxyd, entsprechend dein verwendeten Überschuß, und Wasser. Da keiner dieser Bestandteile die Wirkung des DiphenyIguanidins beeinträchtigt, bann das Gemisch in beliebiger Weise filtriert, ausgewaschen, getrocknet, gemahlen und ohne weiteres verwendet werden. Soll der Beschleuniger (Diphenylguanidin) von den Metallverbindungen geschieden werden, so geschieht dies zweckmäßig folgendermaßen: Dem Gemisch wird eine Salzsäureinenge zugesetzt, die mindestens ausreicht, das "Zinksulfid und Zinkoxyd zu zersetzen und Diphenylgtianiidinhydrochlorid zu bilden. Die Salzsäuremischung wird gekocht und, wenn nötig, zum Zweck der Auflösung Wasser zugesetzt. Der sich entwickelnde Schwefelwasserstoff wird zweckmäßig aufgefangen, um das Zink in der nachstehend beschriebenen Weise zu fällen. Man verwendet Salzsäure wegen der Leichtlöslich-]zeit von Chlorzink und Diphenylguanidinlivdrochlorid in Wasser, jedoch kann man auch andere Säuren mit gleichen Eigenschaften verwenden. Etwa unverändertes Thiocarbanilid und unlösliche Verunreinigungen dieses Produktes bleiben ungelöst. Während die Lösung noch warm ist, zweckmäßig vor dein Auskristallisieren eines Doppelsalzes von Diphenylguanidin und Zink, das aus je einem 3#Iolelcül Zinnchlorid und Diphenyiguanidinhydrochlorid gebildet ist und sich beim AblcUhlen der Lösung ausscheiden kann, wird die überschüssige Säure mit essigsaurem Natron neutralisiert. Von letzterem niuß etwa das Gewicht verwendet «-erden, das dem berechneten Gewicht des Zinkdoppelsalzes entspricht, das sich beim Abkühlen der Lösung bilden kann. Statt ausschließlich mit essigsaurem Natron zu neutralisieren, kann man einen Teil der Säure auch mit kohlensaurem Natron, Ätznatron oder einem anderen Alkali abstumpfen und dann erst essigsaures Natron zusetzen. Man kann aber auch Ätznatron o. dgl. zusammen mit Essigsäure oder ein anderes Salz einer starken Base zusammen mit einer schwachen Säure verwenden. Wesentlich ist, daß die als Ersatz für essigsaures Natron verwendeten Verbindungen das Ausfallen des Zinks als Sulfid ermöglichen, die Base Diphenylguanidin aber als Salz in der Lösung lassen.
  • Nach dem Zusatz von essigsaurem Natron bzw. den dieses ersetzenden Verbindungen wird in die Lösung Schwefelwasserstoff eingeleitet, bis das Zink vollständig als Sulfid ausgefällt ist. Dann wird filtriert und das Zinksulfid und andere unlösliche Verunreinigungen abgeschieden. Das Diphenylguanidin kann aus dem Filtrat durch Neutralisieren mit Alkali ausgefällt, abfiltriert, ausgewaschen, getrocknet und gemahlen werden.
  • lIan kann (las Verfahren so abändern, daß nian nach dem Zusatz von essigsaurem Natron eine der erforderlichen Menge Schwefelwasserstoff äquivalente :Menge Essigsäure zugibt und den Schwefelwasserstoff in der Lösung selbst entwickelt, z. B. durch Einleiten einer Schwefelnatriumlösung, wodurch das Zinksulfid dann ausgefällt wird.
  • Bei Verwendung von Bleioxyd an Stelle von Zinkoxyd kann man das Bleisulfid durch Digerieren mit Schwefelsäure abscheiden und die Lösung des Diphenylguanidinsulfats von dein unlöslichen Bleisulfat und Bleisulfid abfiltrieren.
  • Die Anwendung des neuen Verfahrens auf die Darstellung von anderen bisubstituierten Guanidinen als Diphenylguanidin wird durch folgendes Beispiel erläutert.
  • Beispiel 2.
  • 2o Gewichtsteile Diorthotolylthiobarnstoff und 13 Gewichtsteile Zinkoxyd werden in 65 Gewichtsteile konzentrierten wäßrigen Ammoniaks suspendiert und die Suspension in geschlossenem Gefäß i2 Stunden lang auf 7o bis 8o-- C erwärmt. Dann wird der Ammoniaküberschuß entfernt und der Niederschlag filtriert und mit Wasser gewaschen. Das Reaktionsgemisch enthält jetzt Diortliotolylguanidin, Zinksulfid, Zinkoxyd entsprechend dem verwendeten Überschuß und gegebenenfalls kleine Mengen von unverändertem Thioharnstoff. Aus dein Gemisch wird das reine Guanidin durch Lösen in Säure, Abfiltrieren, Neutralisieren mit essigsaurem Natron und Ausfällen des Zinks mit Schweiel«-asserstoff gemäß dein oben näher beschriebenen Verfahren abgeschieden. Nach Abfiltrieren des Zinksulfids wird die Guanidinbase durch Zusatz von Natronlauge niedergeschlagen, ausgewaschen und getrocknet.

Claims (1)

  1. PATCNT-ANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Diarylguanidinen, dadurch gekennzeichnet, daß Diaryltliioharnstofte, z. B. Diphenylthioharnstoff, in wäßrigem Ammoniak suspendiert und mit zur Schwefelabspaltung geeigneten Metallverbindungen, z. B. Zinkoxyd, behandelt werden.
DEN22034D 1922-06-19 1923-04-17 Verfahren zur Darstellung von Diarylguanidinen Expired DE418100C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3501383A1 (de) * 1985-01-17 1986-07-17 Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten guanidinen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3501383A1 (de) * 1985-01-17 1986-07-17 Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal Verfahren zur herstellung von n,n'-disubstituierten guanidinen
US4898978A (en) * 1985-01-17 1990-02-06 Akzo N.V. Process for the preparation of N,N'-disubstituted guanidines

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