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Anlaß-Schalt- oder Steuergerät zur wahlweisen Anwendung unmittelbar
an der zugehörigen elektrischen Maschine oder von ihr getrennt. Die oft zahlreichen
Verbindungsleitungen, die zwischen dem elektrischen Schaltgerät und der zugehörigen
elektrischen Maschine zu verlegen sind, bringen den Gedanken nahe, dieses Gerät
möglichst in unmittelbarem Zusammenbau mit der Maschine selbst zu verwenden und
dadurch den Aufwand an Leitungsinstallationen auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Die in der Technik bisher bekannt gewordenen Bauarten. der festen konstruktiven
Vereini@-ung dieser Geräte mit ihren Maschinen führt jedoch in der Regel zu sehr
teueren Anordnungen, die ferner den Nachteil in sich bergen, in solchen Fällen,
in welchen eine derartige Maschine nachträglich einen nicht ohne weiteres zugänglichen.
Aufstellungsort finden kann, die in sie hineinkonstruierte Schaittinrichtung brach
liegenlassen zu müssen.
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Es ist nun Gegenstand der Erfindung, Schaltgeräte und elektrische
Maschinen so herzustellen, daß beide jederzeit beliebig sowohl für sich allein .getrennt
verwendbar sind als auch ohne weiteres zum Zwecke der Schaffung einer mit ihrer
Schalteinrichtung zusammengebauten elektrischen Maschine vereint «erden können.
Der Erfindungsgedanke geht davon aus, daß dann eine besonders vorteilhafte Anordnuns
erzielt wird, wenn die bei jeder elektrischen Maschine zum Schutze der Anschlußklemmen
vorhandene Anschlußkappe so durch das in eine entsprechende äußere Gestalt gebrachte
Schaltgerät ersetzt wird, daß dieselbe mechanische Anordnung, welche die Schutzkappe
festzuhalten hat, auch zur Befestigung des Schaltgerätes herangezogen wird.
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So zeigt die Zeichnung als Ausführungsbeispiel in Abb. i in der Ansicht
ein derartiges Schaltgerät A, welches an Stelle der Schutzkappe durch einfaches
Aufschieben in unmittelbarer Nachbarschaft der Anschlußklemmen an einem Elektromotor
befestigt ist. Die Abb. z zeigt als Konstruktionseinzelheit im Schnitt und teilweisen
Schnitt die dabei zur Anwendung gelangte Befestigungsart. Das Motorgehäuse M trägt
an der vielfach angewendeten Durchbrechung für die Aufnahme des Klemmbrettes einen
Wulst W, über welchen hier an Stelle der Schutzkappe das Schaltgerät A von oben
her aufgeschoben ist.
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Die elektrische Verbindung des Schaltgerätes A mit dem Motorklemmbrett
geschieht nun entweder dadurch, daß mit dem Aufschieben auch gleichzeitig die Klemmen
des Klemmbrettes im richtigen Schaltsinne mit den ihnen zugekehrten elektrischen
Anschlußteilen des Schaltgerätes zum Kontakt gelangen, so zwar, daß nach dem Aufschieben
des Schaltgerätes nur mehr noch die Netzanschlüsse
in das Schalt,.erät
zu führen sind, oder dadurch, daß vor dem Aufschieben die Anschlüsse durch kurze
Leitungsdrähte vermittelt werden, die nach dem Aufschieben ganz oder teilweise in
dem Raum zwischen Motorklemmbrett, Wulst und den dem Mo,oY zugekehrten Schaltgerätteilen
Platz finden, Es ist auch ohne weiteres niö-iicli, das Klemmbrett des Motors als
Kontaktträger in geeigneter Weise für das Schaltgerät selbst dienstbar zu machen.
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Auch die hierzu extreme Variation, im Falle des Aufbringens des Schaltgerätes
,auf das Klemmbrett überhaupt zu verzichten und die Anschlußdrähte der Motorwicklun:-
unmittelbar an das Gerät anzuschließen, ist möglich.
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Das übergeschobene Schalt,- er.ät decke -leichzeitig die Anschlußklemmen
des Motors ab und übernimmt damit die Funktionen der Anschlußkappe, indem es die
Maschinenklemmen vor zufälliger oder fahrlässiger Berührung schützt.
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Vermöge seines Eigengewichtes wird das in der beschriebenen `"eise
aufgebrachte Schaltgerät ohne weiteres festsitzen, und es wird auf eine besondere
Befestigung, etwa mitteäs auf den Wulst W greifender Setzschraube, einschnappender
Federklinken u. d#l., verzichtet «-erden können. Es steht jedoch nichts im Wege,
die verschiedenen Kons'iuktionsmöglichkeiten einerwirksamen Sicherung gegen unbeabsichtigtes
Abgleiten vom Sitze anzuwenden - Einrichtungen, welche dann an Bedeutung gewinnen,
wenn die Eben: des Wulstes 1'J durch ihre Lage an der Maschine (etwa auch durch
Befestigung des Motors .an einer Wandj sich so weit der Horizontalen nähert, ;1a13
das Eigengewicht des aufgeschobenen Schaltgerätes nicht mehr ausreichend zu einer
sichernden Wirkung gelati@@ t. Infolge der Erzitterungen der Maschine befürchtete
dauernde La: everän.derungen des Schaltgerätes lassen sich durch derartige Mittel
ebenfalls leicht beherrschen.
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Wird nun das so am Motor angebrachte Schaltgerät beispielsweise durch
Veränderung des Aufstellungsortes der Maschine für die Bedienung unzugänglich bzw.
am Motor reibst nicht mehr anwendbar, dann ]ä13t eis sich auch für die normale,
getrennte Installation abseits vom Motor dadurch verwenden, da.13 es airs"att auf
den Wust W des Motors auf einen ebenfalls mit einem derartigen Wulst ausgestatteten,
fest mit der Leitung installierten Konstruktionsteil genau so aufgebracht wird wie
vorher am Motor. Auch dieselbe Vermiaelung der elektrischen Kontakte, wie sie am
:Motor hergestellt wurde, ist möglich. Dabei bleibt es unbenommen, dieses fest mit
der Leitung installierte, nach Art einer Fußplatte ausgebildete, .den Wulst W tragende
Konstruktionselement für die Au'nahme von Sicherungseinrichtungen oder Apparaten
irgendwelcher Art heranzuziehen.
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Die jederzeit trennbare Vereinigung des Schaltgerätes mit dem Motor
gibt den, weiteren Vorteil, am Schaltgerät auftretende Betriebsstörungen in einfachster
Weise dadurch zu belieben, daß ein neues Schaltgerät aufgebracht wird.
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Naturgemäß bleibt die beschriebene Verwendung des Schaltgerätes -
ob am Motor selbst oder getrennt von ihm - nicht auf das konstruktive Mittel der
jederzeit lösbaren Befestigung durch überschieben über einen Flanschwulst beschränkt.
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jede sonst mögliche, gegenüber dem als Ausführungsbeispiel beschriebenen
Flanschwulst mehr oder weniger zweckmäßige andere Befestigungsart, wie beispielsweise
die des Aufsteckens, ohne dabei Verschraubun.-en lösen zu müssen, steht zur Verwirklichung
des Erfindungsgedankens zur Verfügung.
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Die lösbare Befestigungsart läßt sich auch so ausgestalten, daß jede
beliebige Abdichtungsart gegenüber atmosphärischen. Einflüssen erzielt wird. Beim
Flanschwulst der Abb. a ist nur notwendig, ein geeignetes Dichtungsmaterial entweder
am Flanschwulst W des Gehäuses M oder am Schaltgerät A oder an beiden gleichzeitig
beim Aufschieben entsprechend vorzusehen. Auch beim Aufstekken wird es keinerlei
Schwierigkeiten bieten, etwa ein nachgiebig wirkendes Dichtungsmaterial unter eine
dichtende Pressung zu setzen. An Stelle eines unter Benutzung beliebiger Hilfsmittel
zu pressenden Dichtungsmaterials oder auch zusammen mit diesem könnte beispielsweise
auch die Maßnahme des Ausgießens mittels einer leicht wieder entfernbaren Vergußmasse
von der Art, wie sie etwa bei Kabelendverschlüssen üblich ist, treten. Das Schaltgerät
kann entweder nur allein dazu dienen, als Netzschalter zu wirken, es läßt sich natürlicherweise
aber auch mit allen Einrichtungen, wie sie zum Anlassen, zum Regeln und zum geordneten
Betriebe elektrischer Maschinen erforderlich sind, ganz oder teilweise ausrüsten.
Der am Motor an.zubringende Apparat kann also ein Anlaß-, Schalt-oder Steuergerät
sein.
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Es seht auch nichts im Wege, in dem Gerät Einrichtungen zur elektrischen
odr mechanischen Fernbetätigung unterzubringen.
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Auch die Schaffung einer zwangl,äufigen Abhängigkeit zwischen Betätigung
des Schaltgerätes und der einer Kurzschluß- und Bürstenabhebevorrichturi,g ist ohne
weiteres durchführbar.
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Selbstverständlich ist die jederzeit lösbare elektrische und mechanische
Verbindung des
Schaltgerätes an der Maschine nicht örtlich an die
unmittelbare Nähe des Klemmbrettes gebunden, sie läßt sich vielmehr beliebig an
jeder geeigneten Stelle der Maschine einrichten.
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Schließlich sei noch erwähnt, daß sich unschwer eine Zwangläufigkeit
zwischen der elektrischen. Schaltstellung des Schaltgerätes und der mechanischen.
Befestigung oder Lösung so herstellen läßt, daß beim Aufbringen oder Abnehmen des
Gerätes elektrische Kurzschlüsse o. dgl. vermieden bleiben.