DE416359C - Verfahren zur Evakuierung von Abfuhrkesseln u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Evakuierung von Abfuhrkesseln u. dgl.

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DE416359C
DE416359C DED45284D DED0045284D DE416359C DE 416359 C DE416359 C DE 416359C DE D45284 D DED45284 D DE D45284D DE D0045284 D DED0045284 D DE D0045284D DE 416359 C DE416359 C DE 416359C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F04POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
    • F04FPUMPING OF FLUID BY DIRECT CONTACT OF ANOTHER FLUID OR BY USING INERTIA OF FLUID TO BE PUMPED; SIPHONS
    • F04F3/00Pumps using negative pressure acting directly on the liquid to be pumped

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Drying Of Solid Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Evakuierung von Abfuhrkesseln u. dgl. Abfuhrkessel für Fäkalien u. dgl. evakuiert man heute durch Pumpen und namentlich durch die Explosionswirkung von brennbaren Gasgemischen. Bei dem vorliegenden Verfahren zur Evakuierung von solchen Abfuhrkesseln soll die Luft aus den Kesseln durch Dämpfe von Flüssigkeiten verdrängt werden, deren Kondensation nachher das Saugvakuum herstellt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daB in einem an den zu evakuierenden Kessel durch Rohr-oder Schlauchleitungen anschließbaren Behälter von genügender Wärmekapazität durch Verbrennung von Frennstoffen oder durch elektrische Beheizung nach und nach so viel Wärme von solchem Temperaturgefälle aufgespeichert wird, daß eine in den heißen Behälter eingeführte Flüssigkeitsmenge sogleich verpuffungsartig verdampft wird, damit ihr Dampf mit genügender Energie in den Kessel eindringt, die Luft aus dem Kessel aus geeignet angebrachten Ventilen entfernt und durch seine Kondensation nachher das angestrebte Vakuum erzeugt.
  • In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des Dampfflüssigkeitssaugers nach dem vorliegenden Verfahren schematisch veranschaulicht. Abb.1 stellt einen vollständigenWagen für die Fäkalienabfuhr, einen Jauchewagen für landwirtschaftliche Betriebe oder eine Luftpumpe, an die gewöhnliche luftdichte Kessel für die Fäkalienabfuhr usw. angeschlossen werden, in Seitenansicht dar. Ii ist der zu evakuierende Kessel, A die durch Absperrschieber verschließbare Einlauf- und Ablauföffnung, A' eine andere Einlauföffnung für besondere Zwecke, und D der Verdampfer, in dem die Dampfmenge explosionsartig entsteht, die die Luft aus dem Kessel IL austreiben soll. Der Verdampfer kann auch bei D' angeordnet werden. Bei F befindet sich ein Vorrat der Flüssigkeit, die verdampft werden soll, und P ist dasAuspuffventil des Kessels K, das der Luft den Austritt aus dem Kessel h gestattet, wenn der Dampf aus D explosionsartig in ihm eintritt.
  • In Abb. 2, 3 und 4. sind einige Ausführungsformen des Verdampfers D dargestellt. Abb. 2 zeigt einenVerdampfer mit indirekter Beheizung, der wie folgt eingerichtet ist. Hat der zu evakuierende Kessel 1i beispielsweise 2 cbm Inhalt, und soll als zu verdampfende Flüssigkeit Wasser benutzt werden, so muß zur Evakuierung von k der Verdampfer mindestens 2 cbm Wasserdampf von etwa Atmosphärendruck erzeugen können. Da Wasserdampf von Atmosphärendruck ein spezifisches Volumen von 1,67 cbm/kg besitzt, so sind mindestens 2:1,67= 1,2 kg Dampf explosionsartig zu bilden, d. h. es sind 1,2 kg Wasser plötzlich zu verdampfen. Hierzu sind dem Wasser 1,2 # 64.0= 77o kcal Wärme plötzlich zuzuführen. Der Verdampfer besitzt zu diesem Zweck den massigen Metallkörper T' in Abb. 2 aus Eisen, Kupfer o. dgl., der sich in einem Kessel H mit einer Heizflüssigkeit, Diphenylamin, Stearinsäure o. dgl., die durch die Heizlampe I_ auf eine genügende Temperatur erhitzt werden kann, befindet. Die Heizlampe I_ kann mit billigen Brennstoffen betrieben werden. Innerhalb des Verdampferkörpers T' mündet das Wasserzuführungsrohr R, durch das mittels der Wasserspritze S eine abgemessene lNfenge Wasser aus dem Vorratsbehälter F in T' eingespritzt werden kann, Die Temperatur der Heizflüssigkeit in H kann man am Manometer 31 oder einem Thermometer ablesen. N ist ein Sicherheitsventil. Die Einrichtung kann aber so getroffen werden, daß die Heizflüssigkeit in H nur bis zu ihrem Siedepunkt erhitzt wird, so daß in H kein Überdruck entsteht. Benutzt man z. B. Diphenylamin als Heizflüssigkeit, so kann man die Heizflüssigkeit bis 300° erhitzen, ohne daß eine Drucksteigerung eintritt. Der Siedepunkt des Diphenylamins liegt über 300°. Die Verdampfermasse t' nimmt auch diese Temperatur an, und man richtet es durch entsprechende Regelung der Lampe L so ein, daß kurz vor der beabsichtigten Evakuierung die Temperatur von 300' im Verdampfer erreicht ist. Zur Evakuierung spritzt man nun mit S die erforderlichen z,21 Wasser in den Verdampfer, der sich dadurch auf 10o°, die Verdampfungstemperatur des Wassers bei Atmosphärendruck, abkühlt, wobei die Verdampfungswärme von 77o kcal vom Verdampfer an das Wasser abzugeben sind. Ist der Verdampfer aus Eisen, so hat er demnach 770: (200 - 0,1i5)=36 kg zu wiegen, da das verfügbare Temperaturgefälle 20o° und die spezifische Wärme des Eisens o,125 kcal beträgt. Der Dampf strömt durch das weite Rohr B explosionsartig in den Kessel Ii. Das Wasser wird nicht unmittelbar in V eingespritzt, sondern zunächst in eine Schale aus Eisen- oder Kupferblech, die von andern Schalen gleicher Art so umgeben ist, daß das vor der vollständigen Verdampfung heftig umherspritzende Wasser mit einer großen Wärme abgebenden Fläche bis zu seinem Austritt aus T' dauernd in Berührung bleibt. Man kann die Temperatur im Verdampfer t' vor der Wassereinspritzung auch höhertreiben und als Heizflüssigkeit auch lKetalle, Blei usw. verwenden. Je höher die Temperatur getrieben wird, desto weniger :.Kasse darf der Verdampfer V haben. Wäre die Temperatur vor der Einspritzung z. B.500 °, so brauchte der eiserne Verdampfer V nur 18 kg wiegen. Die Wärmereserve, die in der Heizflüssigkeit steckt, ist hierbei noch nicht berücksichtigt. Hat der Saugerkessel K nur 1 cbm Inhalt, so wird T" ohne weiteres nur halb so schwer. Beim Entwurf des Verdampfers ist zu berücksichtigen, daß das Wasser bei sehr hohen Temperaturen den sphäroidalen Zustand annimmt, was die Verdampfung schwieriger macht.
  • Man kann den Behälter mit der Heizflüssigkeit H auch fortlassen und den Verdampfer T' unmittelbar mit der Lampe L erhitzen. Um Überhitzungen des Verdampfers T' zu vermeiden, kann man ein Thermometer in die Masse 1' so einführen, daß man es von außen ablesen kann. plan hat ja Thermometer bis zu Temperaturen. von über 55o°.
  • Anstatt mit der Lampe I. kann man die Verdampfermasse auch mit Kohlen, Koks, Torf usw. beheizen. Einen solchen Verdampfer zeigt schematisch Abb. 3, wo t der metallene Verdampfer ist, mit oder ohne Mantel für Heizflüssigkeiten, mit mittelbarer oder unmittelbarer Beheizung. Es ist angenommen, der Verdampfer I' befinde sich diesmal unter dem Abfuhrkessel K. Der Verdampfer V ragt in einen kleinen Ofen E hinein, auf dessen Rost Brennstoffe irgendwelcher Art verbrannt werden. Die Rohrleitung R ist die Zuleitung von der Wasserspritze S in Abb. 2, T ein Thermometer, an dem man nachprüfen kann, ob der Verdampfer T' die richtige Temperatur besitzt. Der entwickelte Dampf strömt durch das Rohr B in den Kessel K. Das Dampfrohr B ist vom Schornsteinrohr C umgeben, wodurch B vorgewärmt wird. Gewöhnlich brennt das Feuer im Ofen E mit eigenem, durch den Schornstein C erzeugten Zug. Zur Verstärkung kurz vor der Evakuierung kann jedoch das Feuer mit künstlichem Zug angeblasen werden, wie ein Schmiedefeuer, indem man die Ofentüren U verschließt, ebenso die untere Luftklappe am Aschkasten, und mit dem Blasebalg o. dgl. das Feuer künstlich anfacht. Der Ofen wird am besten so berechnet, daß er mit eigenem Zug den Verdampfer I" gerade mäßig warm erhält und daß die eigentliche Erhitzung des Verdampfers V auf die höchste zulässige Temperatur mit künstlichem Zug durch Betätigung des Blasebalgs -erfolgt. Da hierzu dem Verdampfer, 'wie oben festgestellt, für einen Kessel von 2 cbm Inhalt nur etwa 8oo kcal Wärme zuzuführen sind, entsprechend der Verbrennungswärme von einem Zehntel Kilogramm Steinkohle oder Koks, einem Fünftel Kilogramm Holz, Torf, Fraunkohlen usw., so braucht zur Herstellung der richtigen "Temperatur der künstliche Zug nur kurze Zeit betätigt zu werden. Nach der Verdampfung und Evakuierung wird der natürliche Zug so geregelt, daß das Feuer auf dem Rost langsam weiterschwelt. Man kann den Verdampfer auch mit Grude beheizen.
  • Eine andere Ausführungsform des Ofens zeigt schematisch Abb. 4. Der Ofen E besitzt keinen eigentlichen Verdampfer wie nach Abb. 2 oder 3, sondern nur eine gewisse Menge V' von Eisendraht, Steinen usw., die über das Feuer des Ofens E auf einem besonderen Rost o. dgl. angeordnet ist. Diese Masse, die gelegentlich durch die dicht verschließbare Tür U' erneuert werden kann, wird vom Feuer des Ofens auf die richtige Temperatur gebracht, und das zu verdampfende Wasser kann dann unmittelbar in die Drahtmassen -o. dgl. eingespritzt werden, wenn deren Menge für die zulässige Erhitzungstemperatur richtig bemessen ist. Zur Verdampfung werden alle Öffnungen am Ofen E, also die Türen U und U', die Luftklappe unten und die Luftzuführung am Blasebalg, geschlossen. Der Dampf steigt dann durch den gut vorgewärmten Schornstein C des Ofens E nach oben, der Ausweg nach außen wird ihm durch Betätigung des Doppelventils G versperrt und der Weg ins Kesselinnere geöffnet. Durch Betätigung des Doppelventils G kann gleichzeitig die Wasserspritze S abgeprotzt werden, wie in Abb.4 schematisch angedeutet worden ist, wodurch die Ventilbetätigung niemals vergessen werden kann.
  • Man kann aber auch das Wasser unmittelbar in das Feuer des Ofens E einspritzen, wie Abb. 4 durch die Lage des Einspritzrohrs R andeutet. Es ist ja bekannt, wie durch Ablöschen von glühendem Koks u. dgl. sich augenblicklich große Dampfmassen entwickeln. Die Drahtmassen U' verdampfen dann nur noch das durch die untere Verdampfung umhergespritzte Wasser. Außerdem können sie das unten in den glühenden Kohlen etwa gebildete Wassergas zu Wasserdampf oxydieren.
  • Wenn man die Verdampfung in der ersteren Weise leitet, durch Wassereinspritzung in die Massen V', so wird doch ein Teil des Wassers unten auf die Kohlen gelangen und in der zweiten Weise verdampfen.
  • Man kann auch andere Flüssigkeiten als Wasser zur Verdampfung bringen. Es ist wärmetheoretisch sogar vorteilhaft, wenn man Flüssigkeiten verwendet, die eine möglichst geringe Verdampfungswärme besitzen.
  • Man kann den Verdampfer mit seinem Ofen auch auf einem besonderen Wagen gesondert vom Kessel aufbauen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Evakuierung von Abfuhrkesseln u. dgl., dadurch gekennzeichnet daß in einem an den zu evakuierenden Kessel durch Rohr- oder Schlauchleitungen anschließbaren Behälter von genügender Wärmekapazität durch Verbrennung von Brennstoffen oder durch elektrische Beheizung nach und nach so viel Wärme von solchem Temperaturgefälle aufgespeichert wird, daß eine in den heißen Behälter eingespritzte Flüssigkeitsmenge sogleich verpuffungsartig verdampft wird, damit dieser Dampf mit genügender Energie in den Kessel eindringt, die Luft aus dem Kessel durch geeignet angebrachte Ventile austreibt und durch seine Kondensation nachher das angestrebte Vakuum erzeugt.
DED45284D 1924-04-08 1924-04-08 Verfahren zur Evakuierung von Abfuhrkesseln u. dgl. Expired DE416359C (de)

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