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Flugzeug. Die Erfindung betrifft ein Flugzeug, insbesondere einen
Eindecker, bei dem das Tragdeck ganz oder mit wesentlichen Teilen durch den Rumpf
hindurchgeführt ist.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, eine in sich freitragende Tragdecke
zur Stützung des Motorblocks anzuwenden. Gemäß der Erfindung wird aber das den Rumpf
durchdringende Tragdeck zwecks weiterer Erleichterung und Vereinfachung in an sich
bekannter Weise als Kastenträger ausgebildet, der aus Längsholmen und tragender
Außenhaut des Tragdecks besteht. Hierdurch wird erreicht, daß das Tragdeck in Richtung
der wagerechten Kräfte, die durch den Antrieb in das Tragdeck eingeleitet «-erden,
eine Beanspruchung erfährt, die es von vornherein ohne wesentliche zusätzliche Versteifungen
aufnehmen kann und daher sehr leicht und fest ausfällt.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Abb. I zeigt in den Hauptlinien den Grundgedanken, der durch die besondere
Ausfültrang gemäß der Erfindung verwirklicht werden soll.
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Abb.2 zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Mittelteil des Flugzeuges
längs der Linie A-B der Abb. r.
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Bei den gebräuchlichen Eindeckern ergibt der von A nach
B sich erstreckende Rumpf zusammen mit dem von D nach D durchlaufenden Tragdeck
einen kreuzförmigen Grundr iß (Abb. r), in dem Rumpf und Tragdeck -einander im Rechteck
C durchdringen. Durch die beiden Teile des Tragdecks werden die Luftkräfte von den
beiden Seitenenden D, D des Tragdecks nach der Mitte C, anderseits die Lasten
vom vorderen Ende A und die Ruderkräfte vom hinteren Ende B her ebenfalls nach der
Mitte C geleitet, so daß dort Längs-und Ouerkräfte zusammentreffen (vgl. den durch
Striche angedeuteten Verlauf der beanspruchten Fasern). Dabei werden die Querfasern
(zwischen D, D) weit stärker beansprucht als die Längsfasern (zwischen A,
B), die letzteren wieder stärker vorn (zwischen Ä und C) als hinten (zwischen B
und C). Um
die erheblichen Querkräfte nicht durch die Stoßstellen
auf den Rumpf übertragen zu müssen, wurde bereits vorgeschlagen, ein vollständiges
durchgehendes Tragdeck zu schaffen, das insbesondere auch v eispannungslos, d. h.
in sich freitragend, durchgebildet ist und ohne Unterbrechung durch die Mitte hindurchgeht.
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Um eine weitere Entlastung des Tragdecks herbeizuführen, wird zweckmäßig
das Triebwerk soweit wie möglich in Höhe des Tragdecks angeordnet, so daß keinerlei
zusätzliche Momente, deren Kraftarme durch den Abstand der Richtung der Antriebskraft
von dem Angriffspunkt der durch den Stirnwiderstand beim Flug sich ergebenden entgegengesetzten
Kraft gegeben ist, entstehen.
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Gemäß der Erfindung wird das Tragdeck in der Weise ausgebildet, wie
Abb. 2 schematisch erkennen läßt.
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Die Tragdeckhaut a ist mit zwei Stegen b, c zu einem
einzigen Tragholm ausgestaltet, wobei die Stege b und c Längsholme darstellen, die
zusammen mit der Tragdeckhaut einen kastenförmigen Träger ergeben, dessen Höhe geringer
ist als seine Erstreckung in der Fahrtrichtung des Flugzeuges. Infolgedessen besitzt
dieser Kastenträger auch eine erhebliche Festigkeit in bezug auf jene Kräfte, «-elche
in der horizontalen Ebene auf ihn übertragen werden oder an ihm angreifen. Diese
Kräfte sind im wesentlichen die Antriebskraft, die beispielsweise bei einem Flugzeug
mit einem Rumpf in der Mitte angreift und horizontal nach vorn gerichtet ist, und
andererseits die Kräfte des Stirnwiderstandes, welche gleichsam in der horizontalen
Ebene liegen und an den beiden Seitenteilen des Tragdecks in entgegengesetzter Richtung
zu der Antriebskraft angreifen und daher das Tragdeck auf Biegung beanspruchen.
In dieser horizontalen Ebene ist aber das Tragdeck in sich besonders steif und fest
ausgebildet, ohne daß außer den notwendigen Längsholmen und der starren Außenhaut
noch besondere zusätzliche Elemente zur Aufnahme dieser Beanspruchung erforderlich
wären.
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Das durchgehende Traggerüst, bestehend aus Längsholmen und starrer
Außenhaut, kann auch nach vorn in einen Nasenholm ä weitergeführt werden, so daß
der letztere als zusätzliches Festigkeitselement hinzutritt und die Höhe des Kastenträgers
in horizontaler Ebene weiterhin vergrößert und seine Festigkeit und Widerstandsfähigkeit
in sich erhöht.
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Um diesen mittleren Teil des Tragdecks herum sind in der Ausbildung
gemäß der Erfindung nun formerhaltende Elemente angeordnet. Als solche Elemente
kommt zunächst der Querprofilrahmen d in Betracht, ferner die weiteren Querprofilrahmen
e und f, von denen je einer in gleicher Ebene mit den Holmstegen b und c liegt und
gegebenenfalls mit diesen als ein einziges steifes Ringelement ausgebildet sein
kann. Dies wird bei dem Holm b ohne weiteres möglich sein, wenn der Nasenholm al
entweder überhaupt nicht durch den Mittelteil durchgeführt wird oder an das einheitliche
Ringelement außen angesetzt wird.
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In den Rahmen d und e ist ein Motor 4 mit Triebschraube g gelagert.
Der Ölbehälter i ist auf dem Vorderteil des durchgehenden Traggerüstes gelagert;
ferner können Maschinengewehre j auf dein Oberteil des durchgehenden Traggerüstes
oder auf dem Ölbehälter abgestützt werden.
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Die zur Bildung des durchgehenden Traggerüstes herangezogene steife
Tragdeckhaut a kann bis zum hinteren Tragdeckrand reichen und zwei weitere Querprofilrahmen
k, l tragen, die in der Ebene der Zeichnung ausgeschnitten sind und für den
Führer Platz lassen.
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In allen Profilrahmen zusammen kann der langgestreckte Betriebsstoffbehälter
m untergebracht sein. Unmittelbar über diesem Behälter befindet sich zwischen dem
Rahmen f und l ein Trennboden n, auf dem der Führersitz 2 und das Steuerknüppellager
p befestigt sind. Böckchen g, r an je einem Rahmen e und f dienen zur Lagerung des
Einstellhebels s für das Seitenruder bzw. der Einstellwelle t für je eine Verwindungsklappe.
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Der ganze Mittelteil ist von einer dünnwandigen, nicht tragenden Verkleidung
eingeschlossen, welche die Stromlinienführung ergibt.
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Der hintere Schwanzteil ? zur Aufnähme des Seiten- und Höhenruders,
gegebenenfalls i von Stabilisierungsflächen, kann in bekannter Weise abnehmbar bei
I-I angesetzt werden und dient im wesentlichen nur zur Luftführung.