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Zum farbigen Übermalen mit Hilfe eines ungefärbten Lösungsmittels,
wie Wasser o. dgl, bestimmte, auf beliebigen Unterlagen erzeugte Bilder. Die Erfindung
betrifft zum farbigen übermalen mit Hilfe eines ungefärbten Lösungsmittels, wie
Wasser o. dgl., bestimmte Bilder, deren Umrisse oderandere Teile aus Anilinfarbstoffen
bestehen, welche mittels Drukkens o. dgl. auf beliebige Unterlagen aufgekracht sind.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, wasserlösliche Anilinfarbstoffe in Pulverform
mit schwarzen oder dunklen Firnisfarben zu vermischen, welche in Wasser unlöslich
sind und mit Hilfe dieser Mischung das Bild herzustellen, oder aber das Bild mit
einer Tinte oder einer Farbe aufzudrukken, welche in. Wasser unlöslich ist, und
über die so hergestellten Linien Anilinfarbstoffe, welche in Wasser löslich sind,
überzudrucken. Für Bilder dieser Art ist es vorteilhaft, Farbstoffe zu verwenden,
welche die Eigenschaft besitzen, in trockenem oder nicht gelöstem Zustande ein schwärzliches
Aussehen zu zeigen bzw. von anderer Färbung zu sein, als in gelöstem Zustande. Erfindungsgemäß
werden nun die Anilintarbstoffe mit einem Träger, welcher in dem zum späteren. Auflösen
und Verbreiten des Anilinfarbstoffes bestimmten Lösungsmittel löslich ist, derart
vermischst, daß die Farbstoffe in dem Träger in stark angereichertem Zustande `enthalten
sind, zu dem Zweck, die Aufbringung des Farbstoffes beim Drucken zu erleichtern
und gleichzeitig eine bessere Verbreitung und ungehinderte Lösung zu sichern. Bei
Verwendung eines Trägers, in welchem die Anilinfarbstoffe in stark angereichertem
Zustand enthalten sind, kann der Träger entweder unmittelbar zur Herstellung der
Umrisse und anderer lini-en- öder punktförmigen Teile des Bildes benutzt oder auf
ein Bild aufgebracht werden, welches bereits gedruckt oder in sonstiger Weise erzeugt
wurde. Bei dem erstgenannten Verfahren können die Farbstoffe zwecks Annahme eines
schwärzlichen Aussehens mit einem schwarzen Farbstoff vermischt werden, wobei dieser
in derjenigen Flüssigkeit unlöslich sein muß, welche zum Auflösen 'der anderen Farbstoffe
verwendet werden soll.
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Durch dieses Verfahren können sämtliche Farbstoffe ,ein schwärzliches
-Aussehen annehmen, so daß die Notwendigkeit für die Anbringung getrennter schwarzer
Linien, um einige von den Farben zu verdecken, fortfällt. Es können einfache oder
gemischte Farbstoffe verwendet werden, Moder es können untereinander verschiedene
Farbstoffe getrennt auf ein und denselben Teil der Fläche aufgebracht werden, so
daß sie gegebenenfalls abgestufte Töne beim Lösen in der-entsprechenden Flüssigkeit
hervorrufen.
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Vorzugsweise werden Farbstoffe verwendet, die wasserlöslich sind.
-Die Flächen, auf -welche die Farben in Linien, Punkten, Strichen usw. aufgetragen
werden können, sind Papier, Karton, Zelluloid, Gewebe, Leder, Holz, Porzellan oder
andere beliebige Unterlagen. 'Die Anzahl der Anilinfarbstoffe sowie deren Kombinationen
ist praktisch unbegrenzt.
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Als zum Vermischen mit Anilinfarbstoffen
geeignete
Träger, die in Wasser löslich sind, kommen z. B. Leim, Dextrin, Stärkepräparate
und andere Klebstoffe, ferner Glyzerin und Glukose zur -Anwendung: Beispielsweise
wird ein solches Bild in folgender Weise erzeugt: Es wird mit einer schwarzen Druckfarbe,
welche in Wasser unlöslich ist, der Umri:ß. eines Bildes aufgedruckt, z. B. ein
oder mehrere Bäume mit Obst, eine strohbedeckte Hütte und ein Schutzmann. Über die
schwarzen Linien des Laubes wird ein Gemisch von Glyzerin und Malachitgrün in -Form
von Linien, Punkten usw., aufgedruckt, während der Baumstamm mit einem Gemisch von
G:yzerin und Bismarckbraun und das Obst mit einem- Gemisch von Glyzerin und Eosin
überdruckt wird. Das Strohdach der Hütte wird mit einem Gemisch von Glyzerin und
Chrysoidin und schließlich der Schutzmann mit einem Gemisch von Glyzerin und Methylenblau
überdruckt. Sind die Farben trocken, so ist das Bild gebrauchsfertig.
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Für den Gebrauch wird mittels eines Streichpinsels reines Wasser auf
beliebige Fläche des Bildes aufgebracht, z. B. auf das Laub, wobei das Wasser den
Farbstoff auflöst und sich grün färbt, so daß die Farblösung sich über die Fläche
verbreitet, die durch die Umrisse umgeben ist, und beim Restreichen der anderen
Umrisse, z. B. des Baumstammes, wird diese Fläche braun, das Obst wird rötlich usw.
Durch Überdrucken gewisser Flächen. mit mehreren Farbstoffen können entsprechend
abgeänderte Farbtöne von einer oder mehreren Farben hergestellt werden, wobei Übergangstöne
mit leichter Mühe erzeugt werden. können, z. B, kann der Kelch einer Blume mit einem
gelben Farbton bedruckt und das Innere des Kelches mit rötlichen Stellen versehen
werden, so daß beim Behandeln mit Wasser eine naturgetreue Abbildung einer Blüte
erzeugt wird.
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Der die Farbstoffeenthaltende Träger kann in beliebiZer Weise, z.
B. durch Aufdrucken mittels Einfach- und Mehrfarbendruckmaschinen, aufgebracht werden.
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Um zu bewirken, daß die schwarzen Linien mit den farbigen übereinstimmen,
wird der Farbstoff zweckmäßig vor der Anwendung schwarz oder dunkel gemacht. Das
Verfahren ist im Falle der Venendung von wasserlöslichen - Farbstoffen folgendes
Es wird Nigrosin oder Indulin. in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol,
Toluol, Xylol o. dgl., gelöst, sodann die Lösung auf den. gepulverten, -farbigen
Farbstoff gegossen, und das Ganze gerührt, bis der farbige Farbstoff ein schwarzes
Aussehen aufweist. Ist dieser trocken, so kann er mit .einem Träger, z. B. Glyzerin,
vermischt werden.