DE4142886A1 - Changiervorrichtung - Google Patents
ChangiervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Changiervorrichtung, in der ein
Faden beim Aufspulen des Fadens zu einer Kreuzspule changiert
wird, und insbesondere eine Changiervorrichtung, in der zwei
Drehelemente mit zwei oder mehr Fadenführungsmessern überein
ander angeordnet und in entgegengesetzten Richtungen in Um
drehung versetzt werden und entlang der Bewegungskurve der
Fadenführungsmesser eine Fadenführungsfläche vorgesehen ist.
Bei herkömmlichen Changiervorrichtungen kommt ein Gleitnuten-
bzw. Kehrgewindemechanismus zum Einsatz, wobei das Changieren
des Fadens durch die Hin- und Herbewegung einer Chan
gierführung im Eingriff mit dem Kehrgewindemechanismus er
folgt. Dabei treten starke Stöße bzw. Schläge auf, die an ei
nem Wendepunkt der Changierführung entstehen, sowie starker
Lärm, was sich einschränkend auf einen gleichmäßigen und pro
blemlosen Betrieb mit hoher Drehzahl auswirkt. Zur Vermeidung
der Nachteile, die bei einem derartigen Kehrgewindemechanis
mus auftreten, ist eine Changiervorrichtung bekannt, bei der
einander entgegengesetzt umlaufende Fadenführungsmesser zum
Changieren des Fadens eingesetzt werden.
Die Changiervorrichtung mit einander entgegengesetzt umlau
fenden Fadenführungsmessern wird nachfolgend unter Bezug auf
Fig. 4 bis 6 erläutert. Wie in diesen Figuren gezeigt, wird
ein gesponnener Faden Y abwechselnd von den Fadenführungsmes
sern 3, 3′, 4, 4′ changiert, die an Drehelementen 1 und 2 an
gebracht sind, worauf der Faden auf eine von einer Reibwalze
6 angetriebenen Kreuzspule 7 aufgespult wird, während er ent
lang einer Changierführungsfläche d einer Changierführung 5
geführt wird. Die Drehelemente 1 und 2 haben denselben Dreh
mittelpunkt und sind auf Drehachsen 8 bzw. 9 angeordnet, so
daß sie in entgegengesetzten Richtungen umlaufen können. Am
anderen Ende der Drehachse 8 ist ein Kegelrad 10 vorgesehen
und am anderen Ende der Drehachse 9 ein Kegelrad 11. Die Ke
gelräder 10 und 11 stehen mit einem Kegelrad 12 in Eingriff,
das von einem Elektromotor 13 angetrieben ist, so daß die
Drehelemente 1 und 2 in entgegengesetzte Richtungen angetrie
ben werden. Am Umfang der Drehelemente 1 und 2, die um den
selben Drehmittelpunkt in entgegengesetzte Richtungen umlau
fen, sind die Fadenführungsmesser 3, 3′ und 4, 4′ am Drehele
ment 1 bzw. am Drehelement 2 in Abständen von 180° mittels
Schrauben o. ä. befestigt.
Nachfolgend wird die Vorrichtung unter Bezug auf Fig. 6 näher
erläutert. Der Abstand der jeweiligen Spitzen der Faden
führungsmesser 3, 3′und 4, 4′ vom Drehmittelpunkt hat densel
ben Radius, und eine kreisförmige Bewegungsbahn, die durch
die unterbrochene Linie c dargestellt ist, wird bei deren Um
lauf durchlaufen. Der Faden Y wird durch die Kanten der Füh
rungsmesser geführt und führt rechts- und linksgerichtete
Changierhübe aus, während er von den Messern der gegenläufig
umlaufenden Drehelemente jeweils an Wendepunkten a und b ent
lang der Krümmung der Führungsfläche d der Changierführung 5
übergeben wird. Um einen sicheren und gleichmäßigen Rich
tungswechsel des Fadens an den Wendepunkten a und b sicherzu
stellen, wird die folgende Konstruktion eingesetzt. Die Befe
stigungspositionen der Führungsmesser 3, 3′ und 4, 4′ am
Drehelement 1 bzw. 2 sind um 180° versetzt und ein zwischen
den Punkten a, b und 0 aufgespannter Winkel ist 90°, so daß
die oberen und unteren Messer an den Wendepunkten a und b der
Changierbewegung einander überlagern. Um das Übertragen des
Fadens sicher durchzuführen, sind vorragende Führungselemente
an den oberen und unteren Flächen nahe der Position, an der
sich die Führungsmesser an den Wendepunkten a und b überla
gern, vorgesehen. Weiterhin ist zur sicheren Übergabe des Fa
dens der Drehmittelpunkt der Drehelemente 1 und 2 manchmal
geringfügig versetzt.
Bei der in Fig. 5 und 6 gezeigten Changiervorrichtung ist die
Geschwindigkeit des vorwärtsgerichteten Changierhubes gleich
der des rückwärtsgerichteten Changierhubes. Die Anzahl der
Windungen ist dabei konstant. Entsprechend liegen, wie in
Fig. 3b gezeigt, die Schnittpunkte g zwischen einem vor
wärtsgerichteten Changierweg e und einem rückwärtsgerichtetem
Changierweg f in axialer Richtung der Kreuzspule auf einer
geraden Linie. Dadurch tritt das Problem auf, daß beim Abspu
len der Kreuzspule der Faden dazu neigt, sich an den Kreu
zungspunkten g zu verfangen, was zu einer verschlechterten
Abspulbarkeit führt. Weiterhin ist es wahrscheinlich, daß
eine Verdickung auftritt, bei der sich die gegenüberliegenden
Enden der Kreuzspule überhöhen bzw. verdicken.
Die vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung der
beim Stand der Technik angetroffenen Probleme erzielt. Auf
gabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Changiervorrich
tung mit in entgegengesetzten Richtungen rotierenden Faden
führungsmessern aufzuzeigen, mit der sich eine Kreuzspule mit
guter Abspulbarkeit und geringer Neigung zum Auftreten von
Verdickungen herstellen läßt.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen 1
und 3. Der Unteranspruch zeigt eine bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung.
Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe ist erfindungsgemäß eine
Changiervorrichtung vorgesehen, bei der zwei Drehelemente mit
Fadenführungsmessern einander überlagernd und in entgegenge
setzte Richtungen umlaufend vorgesehen sind und bei der eine
Changierführung an der Ortskurve der Bewegung der Fadenfüh
rungsmesser angeordnet ist, wobei die Anzahl der Fadenfüh
rungsmesser der beiden Drehelemente unterschiedlich ist und
die Umlaufgeschwindigkeit sich entsprechend dem reziproken
Wert des Verhältnisses der Anzahl der Fadenführungsmesser
unterscheidet.
Wenn die Anzahl der Fadenführungsmesser der beiden Drehele
mente unterschiedlich ist und die Drehgeschwindigkeit der
Drehelemente sich um den Kehrwert des Verhältnisses der An
zahl der Führungsmesser unterscheidet, ist die Changierge
schwindigkeit auf dem vorwärtsgerichteten Changierhub unter
schiedlich von der auf dem rückläufigen Changierhub. Da die
Anzahl der Umdrehungen der Reibwalze konstant ist, unter
scheidet sich die Anzahl der auf dem vorwärtsgerichteten
Changierhub erzeugten Wicklungen von der auf dem rückwärtsge
richteten Changierhub. Daher sind die Kreuzungspunkte der Fä
den verteilt.
Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand
der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Changiervorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie X-X in
Fig. 1;
Fig. 3 eine Darstellung des Betriebsablaufes der
Changiervorrichtung;
Fig. 4 die Seitenansicht einer herkömmlichen Changiervor
richtung;
Fig. 5 die Draufsicht auf eine herkömmliche Changiervor
richtung;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung entlang der Linie Z-Z in
Fig. 4.
In der nachfolgenden Beschreibung sind Teile, die in dersel
ben Weise wie unter Bezug auf Fig. 4 bis 6 nach dem Stand der
Technik funktionieren, mit denselben Bezugszeichen be
zeichnet. Auf eine erneute Erläuterung dieser Teile wird ver
zichtet.
In Fig. 1 sind zwischen einem Kegelrad 12 und Kegelrädern 10
und 11 Zwischenkegelräder 14 und 15 mit unterschiedlicher
Zahnanzahl vorgesehen. Drehelemente 16 und 17 weisen damit
unterschiedliche Drehzahlen auf. In der dargestellten Ausfüh
rungsform ist das Verhältnis der Zahnanzahl zwischen dem Zwi
schenkegelrad 14 und dem Zwischenkegelrad 15 3 : 2, das Ver
hältnis der Drehzahlen zwischen dem Drehelement 16 und dem
Drehelement 17 ist 2 : 3. Beträgt beispielsweise die Drehzahl
des Drehelements 16 600 min-1, so ist die Drehzahl des Drehe
lements 17 900 min-1.
Wie Fig. 2 zeigt, weist das Drehelement 16 drei Fadenfüh
rungsmesser 18a, 18b und 18c in Positionen auf, die um 120°
an dessen Umfang versetzt sind, und das Drehelement 17 zwei
Fadenführungsmesser 19a und 19b, deren Positionen um 180°
versetzt sind. Das heißt, daß das Verhältnis der Zahl der
Messer zwischen dem Drehelement 16 und dem Drehelement 17 3 : 2
ist, was der reziproke Wert des Verhältnisses von 2 : 3 der
Drehzahlen zwischen dem Drehelement 16 und dem Drehelement 17
ist. Der Phasenunterschied zwischen den Fadenführungsmessern
18a, 18b und 18c und den Fadenführungsmessern 19a und 19b ist
im Verhältnis der Drehzahlen zwischen den beiden Drehelemen
ten gewählt, wobei die dargestellten Positionen als Referenz
dienen.
Ein in Fig. 2 dargestellter Winkel aOb, der zwischen den Wen
depunkten a und b der Führungsfläche d einer Changierführung
20 aufgespannt ist, beträgt 72°. Das heißt, daß beim Durch
laufen eines langsamen Fadenführungsmessers 18a aus der dar
gestellten Position im Uhrzeigersinn um 36° und bei dessen
Erreichen des Wendepunkts b das schnelle Fadenführungsmesser
19a um 54° gegen den Uhrzeigersinn aus der dargestellten Po
sition weiterdreht und ebenfalls am Wendepunkt b anlangt. Die
Changierführungsfläche d der Changierführung 20 ist so ausge
legt, daß die Positionen, an denen 36° : 54° gleich 2 : 3 dem
Verhältnis der Umlaufgeschwindigkeiten entsprechen, die Wen
depunkte bilden.
Nachfolgend wird der Betrieb der Changiervorrichtung mit vor
stehend beschriebenem Aufbau erläutert. In Fig. 2 wird der
Faden y entlang der Führungsfläche d vom Fadenführungsmesser
18a, das eine langsame Umlaufgeschwindigkeit hat, nach rechts
geführt. Wenn das Fadenführungsmesser 18a am Wendepunkt b an
langt, erreicht das Fadenführungsmesser 19a ebenfalls den
Wendepunkt b und der Faden wird übergeben. Nachfolgend wird
das Fadenführungsmesser 19a weiter nach links bewegt und er
reicht den Wendepunkt a, wo der Faden wiederum übergeben
wird. Die vorstehend beschriebenen Schritte werden wieder
holt, um so das Changieren des Fadens Y durchzuführen. Da das
Verhältnis der Drehzahlen zwischen den Drehelementen 16 und
17 2 : 3 ist, unterscheidet sich die Anzahl der Wicklungen auf
einem Changierhub von der Anzahl von Wicklungen des gegenläu
figen Changierhubes.
Nachfolgend wird eine Kreuzspule mit unterschiedlichen Wick
lungszahlen unter Bezug auf Fig. 3 erläutert. Fig. 3a zeigt
eine Kreuzspule, die auf dem nach rechts gerichteten Vor
wärtschangierhub h vier Wicklungen und auf dem entgegenge
setzt gerichteten Rückwärtschangierhub i sechs Wicklungen
aufweist. Die Kreuzungspunkte des Vorwärtshubes h und des
rückläufigen Hubes i sind auf zwei Punkte j und k verteilt.
Im Vergleich zur Kreuzspule nach dem Stand der Technik ist
beim Abspulen des Fadens das Verfangen desselben vermindert
und es tritt auch kein Aufwölbungsphänomen auf, bei dem die
Enden der Kreuzspule verdickt sind. Bezugszeichen S bezeich
net die Changierbreite und D den Durchmesser der Kreuzspule.
Während bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform eine
Kombination von zwei Messern und drei Messern erläutert
wurde, sei angemerkt, daß die vorliegende Erfindung darauf
nicht beschränkt ist und auch bei der Kombination von 2 Mes
sern und 4 Messern oder 3 Messern und 4 Messern eine Form der
Changierführung und die Phasendifferenz zwischen den Messern
so ausgelegt ist, daß die Drehzahl einen reziproken Wert des
Verhältnisses der Anzahl der Messer annimmt und die Wende
punkte zusammentreffen, wodurch der Betrieb und die Auswir
kungen in ähnlicher Weise wie bei der vorstehend beschriebe
nen Ausführungsform erzielbar sind.
Erfindungsgemäß wird eine Changiervorrichtung aufgezeigt, bei
der zwei Drehelemente, die jeweils mit Fadenführungsmessern
versehen sind, einander überlagernd angeordnet sind und in
entgegengesetzte Richtungen angetrieben werden, wobei entlang
der Bewegungsbahn der Fadenführungsmesser eine Changierfüh
rung angeordnet ist, die beiden Drehelemente eine unter
schiedliche Anzahl von Fadenführungsmessern aufweisen und die
Drehzahl der Drehelemente sich im reziproken Wert des Ver
hältnisses der Anzahl der Fadenführungsmesser unterscheidet.
Daher wird der Faden auf den jeweiligen Changierhüben mit un
terschiedlicher Geschwindigkeit changiert, womit die Anzahl
der Wicklungen zwischen dem einen Changierhub und dem gegen
läufigen Changierhub unterschiedlich ist. Da die Kreuzungs
punkte des Fadens verteilt sind, verbessert sich die Abspul
barkeit der Spule und eine Verdickung tritt kaum auf.
Claims (3)
1. Changiervorrichtung mit zwei Drehelementen, die jeweils
Fadenführungsmesser aufweisen und einander überlagernd und in
entgegengesetzte Richtungen umlaufend angeordnet sind, und
einer Changierführung, die entlang der Bewegungsbahn der
Fadenführungsmesser angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der Fadenführungsmesser (18a, 18b, 18c, 19a, 19b) der beiden
Drehelemente (16, 17) unterschiedlich ist und die Drehzahl
der beiden Drehelemente (16, 17) entsprechend dem Kehrwert
des Verhältnisses der Anzahl der Fadenführungsmesser (18a,
18b, 18c, 19a, 19b) unterschiedlich ist.
2. Changiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Phasen
unterschied zwischen den Fadenführungsmessern (18a, 18b, 18c,
19a, 19c) und die Form der Changierführung (20) so gewählt
sind, daß die Wendepunkte (a, b) auf einer Changierführungs
fläche (d) der Changierführung (20) jeweils an bestimmten
Punkten festgelegt sind.
3. Changiervorrichtung, bei der zwei Drehelemente (16, 17),
an denen jeweils Fadenführungsmesser (18a, 18b, 18c, 19a,
19b) einander überlagernd und in entgegengesetzte Richtungen
drehend angeordnet sind, und eine Changierführung (20) ent
lang der Bewegungsbahn der Fadenführungsmesser (18a, 18b,
18c, 19a, 19b) vorgesehen sind, wobei die Changiervorrichtung
ein erstes Drehelement (16) und ein zweites Drehelement (17)
mit demselben Drehmittelpunkt aufweist, die auf einer ersten
Drehachse (8) bzw. einer zweiten Drehachse (9) angeordnet
sind, mehrere erste Fadenführungsmesser (18a, 18b, 18c) am
Umfang des ersten Drehelements (16) und mehrere Führungsmes
ser (19a, 19b) am Umfang des zweiten Drehelements (17) ange
ordnet sind, ein erstes Kegelrad (10) am Ende der ersten
Drehachse (8) vorgesehen ist, ein zweites Kegelrad (11) an
Ende der zweiten Drehachse (9) angeordnet ist, ein drittes
Kegelrad (12) von einem Elektromotor (13) angetrieben wird,
und ein erstes und ein zweites Zwischenkegelrad (14, 15), die
zwischen dem dritten Kegelrad (12) und dem ersten Kegelrad
(10) bzw. dem zweiten Kegelrad (11) vorgesehen sind und mit
diesen in Eingriff stehen, eine verschiedene Zahnanzahl auf
weisen, die Anzahl der ersten Fadenführungsmesser (18a, 18b,
18c) und der zweiten Fadenführungsmesser (19a, 19b) unter
schiedlich ist und die Drehzahl des ersten Drehelements (16)
und des zweiten Drehelements (17) entsprechend einem Kehrwert
des Verhältnisses der Anzahl der ersten und zweiten Fadenfüh
rungsmesser (18a, 18b, 18c, 19a, 19b) unterschiedlich ist.
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