DE10246242C1 - Angelrolle - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Angelrolle (1) mit einer Spule (8) zur Aufnahme einer Angelschnur (7), einem Getriebe zur Hin- und Herbewegung der Spule (8) in Richtung ihrer Längsachse (19) (Hubachse) und einem Kurbeltrieb (3) zum Aufwickeln der Angelschnur (7) auf die Spule (8) und zum Antrieb des Getriebes. Um eine Angelrolle (1) zur Verfügung zu stellen, die eine geradlinige Schnurwickelkontur (27) gewährleistet, wird ein Getriebe mit wenigstens einem Ovalrand (10, 11) vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Angelrolle mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind Angelrollen mit Exzentergetrieben bekannt, die
kreisrunde Stirnzahnräder und ein Führungsstück mit gerader Führungsnut
aufweisen. Derartige Getriebe haben sich bei Schnurspulen mit schmalem
Schnurablagebereich bewährt. Ist der Schnurablagebereich verbreitert, um bei
gleichem Spulenkerndurchmesser eine größere Menge Angelschnur auf der
Schnurspule aufwickeln zu können, so ergeben sich an den beiden Endbereichen
des Schnurwickels nach außen vorstehende Wülste. Diese Wulstbildung resultiert
daraus, dass sich an den Umkehrstellungen des Exzenters, d. h. an den
Endbereichen des hin- und hergehenden Spulenhubes die Hubgeschwindigkeit
bis auf null verringert, während die Menge der pro Zeiteinheit vom Wickelflansch
der Angelrolle auf die Spule aufgewickelten Schnur stets konstant bleibt, gleich
welche Position die Spule in Hubrichtung einnimmt. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass die Menge der vom Wickelflansch auf die Schnurspule aufgewickelten
Angelschnur pro Zeiteinheit stets die gleiche bleibt, sich also nicht einer
Veränderung der Geschwindigkeit der Hubbewegung der Spule anpaßt. Aufgrund
dieser Wülste ergibt sich beim Abwerfen der mit einem Köder versehenen Angel
schnur der Nachteil des so genannten "Klängens". Dies bedeutet, dass die Schnur
beim Abwerfen benachbarte Schnurwindungen mitnimmt. Dies führt zur so genan
nten "Perückenbildung", d. h. zum Verheddern bzw. Verknäueln der durch das
"Klängen" zuviel abgehenden Angelschnur. Das Werfen der Schnur wird dadurch
empfindlich beeinträchtigt.
Um die vorgenannten Nachteile zu verringern, ist mit der deutschen Patentschrift
DE 40 35 846 C2 eine Angelrolle vorgeschlagen worden, die eine oszillierende,
sich kontinuierlich ändernde Hubbewegung und eine dadurch erreichte geradlinige
Schnurwickelkontur gewährleistet, indem ein Exzentergetriebe mit einem
Führungsstück vorgesehen ist, das als Führungsnut ein langgestrecktes "S"
aufweist. Mit dieser Anordnung kann die Qualität der Schnurablage zwar
verbessert werden. Für sehr anspruchsvolle Angler und bei Verwendung von
Schnurspulen mit besonders breitem Schnurablagebereich genügt diese Qualität
der Schnurablage den Anforderungen jedoch noch nicht. Deshalb wurde,
besonders bei Spulen mit sehr breitem Schnurablagebereich, ein Hubsystem
vorgeschlagen, das die gewünschte Hubbewegung mit Hilfe einer so genannten
Kreuzschnecke erzeugt. Ein solches Kreuzschneckenwickelsystem, wie es
beispielsweise die US 5,356,091 zeigt, ist jedoch sehr aufwändig und
kostenintensiv herzustellen. Darüber hinaus ist dieses System auch äußerst
empfindlich gegenüber mechanischer Belastung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Angelrolle zur Verfügung zu
stellen, die eine geradlinige Schnurwickelkontur gewährleistet. Diese Aufgabe wird
durch eine Angelrolle nach Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Angelrolle
weist eine Spule zur Aufnahme einer Angelschnur, ein Getriebe zur Hin- und
Herbewegung der Spule in Richtung ihrer Längsachse (Hubachse), einen
Kurbeltrieb zum Aufwickeln der Angelschnur auf die Spule und zum Antrieb des
Getriebes auf, wobei das Getriebe wenigstens ein Ovalrad aufweist.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Umkehrphasen der Hubbewegung
durch eine Beschleunigung der Hubbewegung in den Umkehrpunkten zeitlich
stark zu verkürzen. Gleichzeitig wird die Hubbewegung im Mittelbereich der
Wickelspule leicht verzögert. Dies hat zur Folge, dass die Gleitgeschwindigkeit
des Spulenhubes entlang des Schnurablagebereiches über dessen gesamte
Länge während des Bewegungsablaufes nahezu gleichmäßig verläuft. Durch das
schnelle Umkehren von der Vorwärts- in die Rückwärtsbewegung und die sehr
gleichmäßige Spulenhubgeschwindigkeit wird eine äußerst geradlinige
Schnurablage erzielt. Erfindungsgemäß wird also mit konstruktiv einfachen
Maßnahmen eine Verbreiterung des Schnurablagebereiches bei gleichzeitiger
gleichmäßiger Schnurablage ermöglicht. Durch eine derartige Verbreiterung des
Schnurablagebereiches können bei gleichbleibender Schnurkapazität Spulen mit
größerem Spulenkerndurchmesser verwendet werden, ohne dass sich der Durch
messer des außen angelegten Schnurwickels, vergrößert. Darüber hinaus wird
durch die Vergrößerung des Spulenkerndurchmessers ein weiteres Werfen der
Angelschnur ermöglicht, da diese durch den größeren Spulenkerndurchmesser in
sich weniger gekrümmt wird.
Unter einem Ovalrad wird hierbei ein Getrieberad verstanden, dessen Rand durch
eine Kurve mit überall positiver Krümmung beschrieben wird. Insbesondere besitzt
die Randkurve vier oder mehr Scheitelpunkte. Vorteilhafterweise handelt es sich
bei dem Ovalrad um ein ellipsenförmiges Getrieberad. Um einen besonders
gleichmäßigen Bewegungsablauf zu erreichen, sind die großen und die kleinen
Halbachsen des elliptischen Rades jeweils gleichlang.
Vorzugsweise treibt der Kurbeltrieb neben dem Getriebe zum Hin- und
Herbewegen der Spule gleichzeitig, beispielsweise über ein Ritzel, einen
rotierenden Wickelflansch zum Aufwickeln der Schnur auf die Spule an. Der
Wickelflansch kann jedoch auch feststehend sein, wobei das Aufwicklen der
Schnur über eine rotierende und oszillierende Spule erfolgt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 weist das Getriebe
ein Antriebs- und ein Hubrad auf, das einen Führungsnocken trägt. Der vorzugs
weise am Radrand, also außermittig angebrachte Führungsnocken oder Exzenter
nocken greift in eine Führungsnut eines Führungsstückes ein, welches an einer
Achse, Welle oder dergleichen angebracht ist, so dass sich eine Art Kurven- oder
Exzentergetriebe ergibt. Der Führungsnocken ist dabei am Hubrad vorzugsweise
einstückig angebracht. Mit einem derartigem Getriebe wird die Drehbewegung des
Kurbeltriebes in eine Hin- und Herbewegung der Spule in Richtung ihrer Wickel
achse, also mit anderen Worten ein Spulenhub bewirkt.
Der Erfindungsgedanke kann bei einem derartigen Getriebe auf verschiedene Art
und Weise angewendet werden. In der in Anspruch 3 beanspruchten Ausfüh
rungsform der Erfindung sind sowohl Antriebsrad als auch Hubrad oval ausge
staltet.
Mit diesen elliptischen Radpaaren wird eine gleichmäßige Drehbewegung in eine
Drehbewegung mit veränderter Geschwindigkeit innerhalb der gleichen Um
drehung umgewandelt. Die Größe der Geschwindigkeitsänderung kann dabei
durch den Abstand der Ellipsenbrennpunkte vorgegeben werden. Durch die
Verwendung von derartigen Getrieberädern in Dreier- oder Vierergruppen können
die verschiedensten Übersetzungen erzielt werden.
Der gleiche Effekt läßt sich erzielen, wenn nur eines der Getrieberäder oval
ausgestaltet ist. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch
4 ist das Hubrad als Ovalrad ausgestaltet. Das Antriebsrad ist hingegen kreisrund
und weist einen Achsversatz auf, um ein Zusammenwirken der beiden Räder zu
gewährleisten. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 5
ist dieses Prinzip umgekehrt. Das Hubrad ist kreisrund und außermittig ange
bracht, wo hingegen das Antriebsrad eine ovale Form aufweist. Ebenso können
auch beide Getrieberäder, also sowohl Antriebs- als auch Hubrad, kreisrund und
mit einem Achsversatz versehen gestaltet sein (Anspruch 6).
Die Ovalräder weisen vorteilhafterweise eine zentrale Drehachse auf, so dass sich
eine besonders einfache Konstruktion ergibt. Es ist jedoch auch möglich, die
Drehachsen der Ovalräder außermittig anzubringen. In diesem Fall können
besonders große Geschwindigkeitsänderungen erzielt werden.
Um die Übertragung von Drehbewegungen bzw. mechanischer Energie vom An
triebsrad auf das Hubrad zu gewährleisten, sind diese Räder vorteilhafterweise als
Zahnräder ausgebildet (Anspruch 7). Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein
Stirnradgetriebe, bei dem die Achsen der Zahnräder parallel liegen und sich die
Verzahnung auf der Mantelfläche befindet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
Stirnzahnräder im besonderen und Zahnräder im allgemeinen beschränkt. Statt
dessen können beliebige Antriebsräder oder Wellen bzw. sonstige
Antriebselemente, beispielsweise ein Zahnriemenantrieb, verwendet werden.
Die Zahnräder bestehen vorteilhafterweise aus Metall. Das Gewicht der Angelrolle
kann aber durch den Einsatz von Zahnrädern aus Kunststoff verringert werden.
Der Einsatz von Kunststoffzahnrädern kann ebenso wie die Verwendung von
Schrägverzahnungen zur Geräuschminderung beitragen. Die Zähnezahl des
Hubrades ist vorteilhafterweise doppelt so groß wie die Zähnezahl des Antriebs
rades (Anspruch 8). Hieraus ergibt sich ein gewünschtes mittleres Übersetzungs
verhältnis von 2 : 1, dass für ein ruhiges Oszillieren des Hubes von Vorteil ist. Die
Art der Verzahnung spielt für die vorliegende Erfindung keine Rolle.
Da die gewünschte permanente Geschwindigkeitsänderung des Spulenhubes be
reits durch das Einsetzen eines oder mehrerer Ovalräder gewährleistet wird, kann
für eine besonders einfache Konstruktion die Führungsnut des Führungsstückes
geradlinig ausgestaltet sein (Anspruch 9). Durch eine gerade Nut kann eine sehr
enge Toleranz eingehalten werden. Diese Genauigkeit verhindert das Entstehen
von axialem Spiel.
Wird jedoch eine Führungsnut mit einem kurvenförmigen Verlauf verwendet
(Anspruch 10), so kann die Form des Ovalrades entsprechend angepaßt werden.
Beispielsweise kann dabei eine Führungsnut in Form eines langgestreckten "S"
verwendet werden, wie sie in der DE 40 35 846 C2 vorgeschlagen wird. In diesem
Zusammenhang wird auf die Offenbarung der genannten Patentschrift,
insbesondere die dortigen Patentansprüche 1 bis 6 Bezug genommen.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltungsform der Erfindung nach Anspruch
11, bei der die Führungsnut am Führungsstück derart angeordnet ist, dass sie mit
der Hubrichtung einen Winkel von kleiner als 90 Grad einschließt. Durch die
Veränderung des Winkels der Führungsnut kann der Spulenhub erheblich
vergrößert werden, was zu einer besonders kompakten Bauform und zu einer
erheblichen Platzeinsparung bei maximaler Hublänge führt.
Der am Hubrad außermittig, vorzugsweise am Hubradrand angeordnete Füh
rungsnocken ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
nach Anspruch 12 derart angeordnet, dass er nahe eines Nebenscheitels des
elliptischen Hubrades und gegenüber der Nebenachse des Hubrades um einen
Winkel α versetzt angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass das Hubrad im
Durchmesser kleiner gestaltet werden kann. Der Winkel α sollte jedoch
vorzugsweise möglichst klein, beispielsweise unter 15°, gehalten werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach An
spruch 13 sind Antriebs- und Hubrad zur Hubachse verdreht angeordnet. Dabei ist
die Gerade, die durch die Drehachse des Antriebsrades und den Ort der Berüh
rung der beiden Zahnflanken (Eingriffslinie) definiert ist, von der Hubachse, die
den Verlauf der Achse, Welle oder dergleichen kennzeichnet, um einen Winkel
verdreht. Dies führt zu einer Verzerrung des Bewegungsablaufes von Vor- und
Rücklauf des Spulenhubs. Gleichzeitig führt diese Verzerrung in der Summe der
Vor- und Rückbewegung jedoch wiederum zum gleichen Ergebnis einer konti
nuierlichen Hubbewegung. Durch die leicht gedrehte Anordnung der Räder kann
der zur Verfügung stehende Einbauraum im Angelrollengehäuse besser genutzt
werden. Eine maximale Hublänge kann somit auch bei einer extrem kompakten
Bauform erreicht werden.
Neben der bisher betrachteten Anwendung des Erfindungsgedanken auf ein
Rädergetriebe mit Antriebs- und Hubrad ist die Erfindung auch auf andere Ge
triebearten, beispielsweise auf Schraub- bzw. Schneckengetriebe, also Zahnrad
getriebe mit sich kreuzenden Achsen, anwendbar.
So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 14
ein ovales Antriebsrad vorgesehen, welches eine kreisrunde Zylinderschnecken
welle antreibt. Deren Drehbewegung kann beispielsweise mittels eines
Kulissensteines, der in die Endlosnut der Kreuzschnecke eingreift oder mittels
eines herkömmlichen Exzentergetriebes in eine Hubbewegung umgewandelt
werden. Die Zylinderschneckenwelle weist dabei zur Wickelachse einen
Achsversatz auf derart, dass das ovale Antriebs- bzw. Stirnrad und die Zylinder
schneckenwelle ständig im Eingriff miteinander sind. Treibt das Antriebsrad auch
den Wickelflansch zum Aufwickeln der Angelschnur auf die Spule an, so verän
dert der Wickelflansch seine Geschwindigkeit auf periodische Art und Weise.
Durch diese Ausgestaltung kann ebenfalls eine sehr gleichmäßige Schnurablage
auf der Schnurspule erzielt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform nach Anspruch 15 ist das Antriebsrad
einstückig mit der Antriebswelle des Kurbeltriebs bzw. mit dem Getrieberad zum
Antreiben des Wickelflansches, beispielsweise über ein Ritzel, verbunden.
Dadurch ist eine besonders robuste Bauform gewährleistet. Ein weiterer Vorteil ist
die kostengünstige Herstellung der einstückigen Antriebseinheit.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben,
dass anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Angelrolle mit Spule und Exzentergetriebe,
Fig. 2 eine Teilansicht auf das Exzentergetriebe in Richtung des Pfeiles II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine Führungsnut nach dem Stand der Technik (DE 40 35 846 C2),
Fig. 4 die Bewegungsbahn des Führungsnockens gemäß Fig. 3,
Fig. 5 ein Diagramm der Hubbewegung gemäß Fig. 4 mit einer
Führungsnut gemäß Fig. 3,
Fig. 6 ein erstes Beispiel einer Führungsnut nach der Erfindung,
Fig. 7 die Bewegungsbahn des Führungsnockens gemäß Fig. 6,
Fig. 8 ein Diagramm der Hubbewegung gemäß Fig. 7 mit einer
Führungsnut gemäß Fig. 6,
Fig. 9 ein zweites Beispiel einer Führungsnut gemäß der Erfindung,
Fig. 10 die Bewegungsbahn des Führungsnockens gemäß Fig. 9,
Fig. 11 ein Diagramm der Hubbewegung gemäß Fig. 10 mit einer
Führungsnut gemäß Fig. 9.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Angelrolle 1 mit den hier interes
sierenden Teilen dargestellt. Ein an einem Schaft 2 befestigter Kurbeltrieb 3 treibt
ein Antriebsrad 4 an, welches über ein Ritzel 5 den Wickelflansch 6 der Angelrolle
1 in Rotation versetzt. Durch den an sich bekannten Wickelflansch 6 wird die
Schnur 7 auf die Spule 8 mit dem Spulenkerndurchmesser 9 aufgewickelt.
Über den gleichen Schaft 2 wird auch das als Antriebsrad dienende Zahnrad 10
angetrieben, welches das demgegenüber größere Zahnrad 11 des Exzenter
getriebes mit zentraler Drehachse 12 kämmt. Das kreisrunde Antriebsrad 10 weist
einen Achsversatz 13 auf. Das ovale Zahnrad 11 dient als Hubrad des Getriebes.
Mit anderen Worten wird die Drehung des Kurbeltriebs 3 über Antriebs- und Hub
rad untersetzt, d. h. das Hubrad 11 dreht sich entsprechend langsamer als der
Kurbeltrieb 3.
Exzentrisch zur Drehachse 12 des Hubrades 11 ist an diesem ein Exzenternocken
14 (Führungsnocken) befestigt, der in eine Führungsnut 15 eines Führungs
stückes 16 eingreift. Das Führungsstück 16 wiederum ist mit einem Ansatz 17
zumindest soweit an der die Spule 8 tragenden Achse 18 befestigt, dass es diese
aufgrund der Exzenterbewegung in Hubrichtung 19-19 verlagern kann. Hierzu sind
zwei mit der Achse 18 fest verbundene Feststellringe 20 vorgesehen, die bei
derseits am Ansatz 17 des Führungsstückes 16 anliegen. Dies ermöglicht, wenn
erforderlich, eine Drehbewegung der Achse 18 um ihre eigene Längsmittellinie.
Eine solche Ausbildung der Achse 18 als drehbare Welle ist dann erforderlich,
wenn eine Spulenbremse 21 auf der der Spule 8 abgewandten Seite des Angel
rollengehäuses vorgesehen ist. Anderenfalls kann man Achse 18 und Spule 8
nicht nur auf Mitnahme in Hubrichtung 19-19, sondern auch auf Drehmitnahme
um ihre Längsmittellinie miteinander verbinden. Die Längsmittellinie fällt mit der
Wickelachse der Spule 8 zusammen.
Übersteigt die Breite 22 des Schnurablagebereiches 23 ein gewisses Maß, so
erfolgt bei Angelrollen nach dem Stand der Technik die Bildung von vorstehenden
Wülsten 24 an den Seiten der Schnurwicklung 25. Beim Abwerfen der Schnur 7 in
Abwurfrichtung 26 kann dies zu der beschriebenen "Perückenbildung" führen. Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Angelrolle 1 wird hingegen eine
gerade Oberfläche 27 der Wickelung 25 erreicht.
Fig. 3 zeigt die Führungsnut 28 eines Führungsstückes nach dem Eingangs er
läutertem Stand der Technik DE 40 35 846 C2. Die Bewegungsbahn 29 des Ex
zenternockens von einer Umkehrstellung zur gegenüber liegenden Umkehrstel
lung um eine volle Kreisumdrehung von 360° mit einer entsprechenden Anzahl
von Zwischenstellungen 30 des Exzenternockens ist in Fig. 4 dargestellt, wobei
die Hubrichtung 19-19 waagerecht verläuft. Fig. 5 zeigt ein Hubbewegungs-Dia
gramm entsprechend dem Umlauf des Exzenternockens nach Fig. 4 in einer
Führungsnut gemäß Fig. 3 um volle 360°. Dabei bezeichnet die Abszisse die
Hublänge. Auf der Ordinate sind die zugehörigen Winkelstellungen des Exzenter
nockens abgebildet.
In den Fig. 4 und 5 sind die Positionen A, B, C und D des Exzenternockens
eingetragen. Sie bezeichnen die Stellungen, die der Exzenternocken und das mit
ihm fest verbundene Hubrad alle 90 Winkelgrade bei einer kompletten Umdreh
ung des Zahnrades einnehmen. Dabei bezeichnen die Positionen A und C die
Umkehrstellungen der Hubbewegung. Die Positionen B und D geben die beiden
Seitenstellungen an, wobei von der einen zur nächsten Stellung des Exzenter
nockens jeweils 90 Winkelgrade durchlaufen werden. Da sich das Hubrad um
seine angelrollengehäusefeste Welle dreht, d. h. zum Angelrollengehäuse nicht
verlagerbar ist, und da ferner der Exzenternocken in der Führungsnut des
Führungsstückes läuft, hat ein kompletter Umlauf des Hubrades um 360° eine
komplette Hin- und Herbewegung des Hubes der Spule zur Folge.
Zur Verdeutlichung der Kinematik dieser Anordnung sind zwei Abszissen
dargestellt, wobei die obere Abszisse die zu den einzelnen Winkelstellungen
gehörenden Hubbewegungen von A über B nach C und die untere Abszisse die
einzelnen Winkelstellungen für die Bewegung von C über D nach A darstellt. Wie
bereits oben ausgeführt, wird durch diese aus dem Stand der Technik bekannte
Anordnung die Hubgeschwindigkeit nahe den Umkehrpunkten A und C beschleu
nigt, wohingegen andererseits um die Bereiche B und D eine dem gegenüber
geringere Hubgeschwindigkeit vorliegt.
Entsprechend dieser Darstellung des Standes der Technik wird nun die Erfindung
anhand der Fig. 6, 7 und 8 verdeutlicht. Dabei zeigt Fig. 6 eine gerade und senk
recht zur Hubrichtung 19-19 angeordnete Führungsnut 15. In Fig. 7 ist ein er
findungsgemäßes Antriebsrad 10 sowie ein entsprechendes ovales Hubrad 11
abgebildet. Das Antriebsrad 10 ist kreisrund, weist jedoch einen Achsversatz 13
auf, der derart gewählt ist, dass Antriebsrad 10 und Hubrad 11 jederzeit im Eingriff
miteinander sind. Der Achsversatz 13 entspricht dabei dem halben Betrag 31,
welcher der halben Differenz zwischen den großen und kleinen Achsen des
Hubrades 11 entspricht. Die Zähnezahl des Hubrades 11 ist doppelt so groß, wie
die des kleineren Antriebsrads 10, woraus sich ein Übersetzungsverhältnis von
2 : 1 ergibt. Bei einer gleichmäßigen Drehbewegung an der Kurbel 3 ändert sich
durch die erfindungsgemäße Anordnung von Antriebs- und Hubrad die
Geschwindigkeit des Hubrades 11 kontinuierlich.
In Fig. 7 ist die Bewegungsbahn des Führungsnockens von einer Umkehrstellung
zu gegenüberliegenden Umkehrstellung dargestellt. Der am Hubrad 11 ange
brachte Exzentemocken 14 verschiebt das Führungsstück 15 von der Position A
nach C über B und wieder zurück nach A über D. Dabei kommt es zu einer konti
nuierlichen Veränderung der Winkelgrade des Hubrades 11 pro Zeiteinheit. Mit
anderen Worten nimmt die Zahl der Winkelgrade pro Zeiteinheit von A nach B
ständig ab, was eine Abnahme der Drehgeschwindigkeit des Hubrades 11 und
eine Verlangsamung des Führungsnockens 14 zur Folge hat. Von B nach C steigt
dann die Zahl der Winkelgrade pro Zeiteinheit wieder kontinuierlich an mit der
Folge einer Zunahme der Drehgeschwindigkeit des Hubrades 11 und einer
Beschleunigung des Führungsnockens 14 im Umkehrpunkt C. Im Gegenzug
werden die Winkelgrade von C nach D wieder kontinuierlich kleiner, um dann von
D nach A wiederum konstant anzusteigen, was zu einer Beschleunigung des
Führungsnockens 14 im Umkehrpunkt A führt.
Erfindungsgemäß wird nun dieser soeben beschriebene Geschwindigkeitsverlauf
mit dem entgegengesetzt arbeitenden Geschwindigkeitsverlauf des Exzenter
getriebes überlagert, wodurch sich ein im Wesentlichen konstanter Vorschub der
Spule 8 je Kurbelumdrehung ergibt. Aus dieser miteinander gekoppelten Drehbe
wegung resultiert die gerade Ablage 25 der Schnur 7 auf der Schnurspule 8. Der
Führungsnocken 14 ist gegenüber dem Nebenscheitel 32 um einen Winkel α zur
Nebenachse 33 versetzt angeordnet. Fig. 8 zeigt den entsprechenden
geradlinigen Verlauf der Hubbewegung.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, wie sie bereits in
Fig. 1 abgebildet ist, zeigen die Fig. 9 bis 11. Die Führungsnut 15 ist dabei zur der
in Hubrichtung 19-19 liegenden Hubachse 18 aus ihrer ursprünglichen Lage von
90° verdreht angeordnet, so dass sie jetzt mit der Hubachse 18 einen Winkel β
einnimmt. Dies führt zu einer Vergrößerung des Hubweges. Gleichzeitig sind
Antriebs- und Hubrad bezogen auf die Hubachse 18 gedreht angeordnet, so dass
die Getriebemittelachse 34 mit der Hubachse 18 einen Winkel ϕ einnimmt. Wie in
Fig. 11 dargestellt, führt diese Anordnung zu einer gewissen Verzerrung im
Hubdiagramm. Jedoch gleichen sich die Abweichungen in der Summe der Vor-
und Rückbewegung wieder aus, so dass auch in diesem Fall eine geradlinige
Schnurablage gewährleistet ist.
Claims (15)
1. Angelrolle (1)
dass das Getriebe wenigstens ein Ovalrad aufweist.
- - mit einer Spule (8) zur Aufnahme einer Angelschnur (7),
- - mit einem Getriebe zur Hin- und Herbewegung der Spule (8) in Richtung ihrer Längsachse (19) und
- - mit einem Kurbeltrieb (3) zum Aufwickeln der Angelschnur (7) auf die Spule (8) und zum Antrieb des Getriebes,
dass das Getriebe wenigstens ein Ovalrad aufweist.
2. Angelrolle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe aufweist
dass das Getriebe aufweist
- - ein vom Kurbeltrieb (3) angetriebenes Antriebsrad (10),
- - ein einen Führungsnocken (14) tragendes und mit dem Antriebsrad (10) zusammenwirkendes Hubrad (11),
3. Angelrolle (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsrad (10) und das Hubrad (11) Ovalräder sind.
4. Angelrolle (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hubrad (11) ein Ovalrad ist und dass das Antriebsrad (10)
kreisrund ist und einen Achsversatz (13) aufweist.
5. Angelrolle (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsrad (10) ein Ovalrad ist und dass das Hubrad (11)
kreisrund ist und einen Achsversatz aufweist.
6. Angelrolle (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsrad (10) und das Hubrad (11) kreisrund sind und jeweils
einen Achsversatz aufweisen.
7. Angelrolle (1) nach einem den Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsrad (10) und das Hubrad (11) Zahnräder, vorzugsweise
Stirnzahnräder, sind.
8. Angelrolle (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hubrad (11) eine größere Anzahl von Zähnen aufweist als das
Antriebsrad (10).
9. Angelrolle (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine geradlinig verlaufende Führungsnut (15).
10. Angelrolle (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine Führungsnut (28) mit einem kurvenförmigen Verlauf.
11. Angelrolle (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Winkel β zwischen der Führungsnutlängsrichtung und der
Hubrichtung (19) kleiner als 90° ist.
12. Angelrolle (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der am ovalen Hubrad (11) angebrachte Führungsnocken (14) nahe
eines Nebenscheitels (32) und gegenüber der Nebenachse (33) des
Hubrades (11) um einen Winkel α versetzt angeordnet ist.
13. Angelrolle (1) nach Anspruch 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe derart angeordnet ist, dass die durch die Drehachsen
(35, 12) des Antriebsrades (10) und des Hubrades (11) führende
Getriebemittelachse (34) mit der Hubachse (18) einen Winkel ϕ
einschließen.
14. Angelrolle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe ein vom Kurbeltrieb (3) angetriebenes ovales
Antriebsrad und eine kreisrunde und einen Achsversatz zur Wickelachse
aufweisende Zylinderschneckenwelle als drehbares Ritzel (5) aufweist.
15. Angelrolle (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsrad (10) einstückig mit einem Schaft (2) des Kurbeltriebs
(3) und/oder mit einem Getrieberad (4) verbunden ist, das einen
Wickelflansch (6) zum Aufwickeln der Angelschnur (7) auf die Spule (8)
antreibt.
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