-
Die Erfindung betrifft eine Angelrolle
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
-
Aus dem Stand der Technik sind Angelrollen mit
Exzentergetrieben bekannt, die kreisrunde Stirnzahnräder und
ein Führungsstück mit gerader
Führungsnut
aufweisen. Derartige Getriebe haben sich bei Schnurspulen mit schmalem
Schnurablagebereich bewährt.
Ist der Schnurablagebereich verbreitert, um bei gleichem Spulenkerndurchmesser
eine größere Menge
Angelschnur auf der Schnurspule aufwickeln zu können, so ergeben sich an den
beiden Endbereichen des Schnurwickels nach außen vorstehende Wülste. Diese
Wulstbildung resultiert daraus, dass sich an den Umkehrstellungen
des Exzenters, d.h. an den Endbereichen des hin- und hergehenden
Spulenhubes die Hubgeschwindigkeit bis auf null verringert, während die
Menge der pro Zeiteinheit vom Wickelflansch der Angelrolle auf die
Spule aufgewickelten Schnur stets konstant bleibt, gleich welche
Position die Spule in Hubrichtung einnimmt. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass die Menge der vom Wickelflansch auf die Schnurspule aufgewickelten Angelschnur
pro Zeiteinheit stets die gleiche bleibt, sich also nicht einer
Veränderung
der Geschwindigkeit der Hubbewegung der Spule anpaßt. Aufgrund dieser
Wülste
ergibt sich beim Abwerfen der mit einem Köder versehenen Angelschnur
der Nachteil des so genannten "Klängens". Dies bedeutet,
dass die Schnur beim Abwerfen benachbarte Schnurwindungen mitnimmt.
Dies führt
zur so genannten "Perückenbildung", d.h. zum Verheddern
bzw. Verknäueln der
durch das "Klängen" zuviel abgehenden
Angelschnur. Das Werten der Schnur wird dadurch empfindlich beeinträchtigt.
-
Um die vorgenannten Nachteile zu
verringern, ist mit der deutschen Patentschrift
DE 40 35 846 C2 eine Angelrolle
vorgeschlagen worden, die eine oszillierende, sich kontinuierlich ändernde
Hubbewegung und eine dadurch erreichte geradlinige Schnurwickelkontur
gewährleistet,
indem ein Exzentergetriebe mit einem Führungsstück vorgesehen ist, das als
Führungsnut
ein langgestrecktes "S" aufweist. Mit dieser
Anordnung kann die Qualität
der Schnurablage zwar verbessert werden. Für sehr anspruchsvolle Angler
und bei Verwendung von Schnurspulen mit besonders breitem Schnurablagebereich
genügt
diese Qualität
der Schnurablage den Anforderungen jedoch noch nicht. Deshalb wurde, besonders
bei Spulen mit sehr breitem Schnurablagebereich, ein Hubsystem vorgeschlagen,
das die gewünschte
Hubbewegung mit Hilfe einer so genannten Kreuzschnecke erzeugt.
Ein solches Kreuzschneckenwickelsystem, wie es beispielsweise die
US 5,356,091 zeigt, ist
jedoch sehr aufwändig
und kostenintensiv herzustellen. Darüber hinaus ist dieses System
auch äußerst empfindlich
gegenüber mechanischer
Belastung.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Angelrolle zur Verfügung
zu stellen, die eine geradlinige Schnurwickelkontur gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch eine Angelrolle nach Anspruch 1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Angelrolle
weist eine Spule zur Aufnahme einer Angelschnur, ein Getriebe zur
Hin- und Herbewegung der Spule in Richtung ihrer Längsachse
(Hubachse), einen Kurbeltrieb zum Aufwickeln der Angelschnur auf
die Spule und zum Antrieb des Getriebes auf, wobei das Getriebe
wenigstens ein Ovalrad aufweist.
-
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde,
die Umkehrphasen der Hubbewegung durch eine Beschleunigung der Hubbewegung
in den Umkehrpunkten zeitlich stark zu verkürzen. Gleichzeitig wird die
Hubbewegung im Mittelbereich der Wickelspule leicht verzögert. Dies
hat zur Folge, dass die Gleitgeschwindigkeit des Spulenhubes entlang
des Schnurablagebereiches über
dessen gesamte Länge
während
des Bewegungsablaufes nahezu gleichmäßig verläuft. Durch das schnelle Umkehren
von der Vorwärts-
in die Rückwärtsbewegung
und die sehr gleichmäßige Spulenhubgeschwindigkeit
wird eine äußerst geradlinige
Schnurablage erzielt. Erfindungsgemäß wird also mit konstruktiv
einfachen Maßnahmen
eine Verbreiterung des Schnurablagebereiches bei gleichzeitiger
gleichmäßiger Schnurablage
ermöglicht.
Durch eine derartige Verbreiterung des Schnurablagebereiches können bei
gleichbleibender Schnurkapazität
Spulen mit größerem Spulenkerndurchmesser
verwendet werden, ohne dass sich der Durchmesser des außen angelegten Schnurwickels,
vergrößert. Darüber hinaus
wird durch die Vergrößerung des
Spulenkerndurchmessers ein weiteres Werfen der Angelschnur ermöglicht,
da diese durch den größeren Spulenkerndurchmesser
in sich weniger gekrümmt
wird.
-
Unter einem Ovalrad wird hierbei
ein Getrieberad verstanden, dessen Rand durch eine Kurve mit überall positiver
Krümmung
beschrieben wird. Insbesondere besitzt die Randkurve vier oder mehr
Scheitelpunkte. Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Ovalrad
um ein ellipsenförmiges
Getrieberad. Um einen besonders gleichmäßigen Bewegungsablauf zu erreichen,
sind die großen
und die kleinen Halbachsen des elliptischen Rades jeweils gleichlang.
-
Vorzugsweise treibt der Kurbeltrieb
neben dem Getriebe zum Hin- und Herbewegen der Spule gleichzeitig,
beispielsweise über
ein Ritzel, einen rotierenden Wickelflansch zum Aufwickeln der Schnur auf
die Spule an. Der Wickelflansch kann jedoch auch feststehend sein,
wobei das Aufwicklen der Schnur über
eine rotierende und oszillierende Spule erfolgt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß Anspruch
2 weist das Getriebe ein Antriebs- und ein Hubrad auf, das einen
Führungsnocken
trägt.
Der vorzugsweise am Radrand, also außermittig angebrachte Führungsnocken
oder Exzenternocken greift in eine Führungsnut eines Führungsstückes ein,
welches an einer Achse, Welle oder dergleichen angebracht ist, so
dass sich eine Art Kurven- oder Exzentergetriebe ergibt. Der Führungsnocken
ist dabei am Hubrad vorzugsweise einstückig angebracht. Mit einem
derartigem Getriebe wird die Drehbewegung des Kurbeltriebes in eine
Hin- und Herbewegung der Spule in Richtung ihrer Wickel-achse, also
mit anderen Worten ein Spulenhub bewirkt.
-
Der Erfindungsgedanke kann bei einem
derartigen Getriebe auf verschiedene Art und Weise angewendet werden.
In der in Anspruch 3 beanspruchten Ausführungsform der Erfindung sind
sowohl Antriebsrad als auch Hubrad oval ausgestaltet.
-
Mit diesen elliptischen Radpaaren
wird eine gleichmäßige Drehbewegung
in eine Drehbewegung mit veränderter
Geschwindigkeit innerhalb der gleichen Umdrehung umgewandelt. Die
Größe der Geschwindigkeitsänderung
kann dabei durch den Abstand der Ellipsenbrennpunkte vorgegeben
werden. Durch die Verwendung von derartigen Getrieberädern in
Dreier- oder Vierergruppen können
die verschiedensten Übersetzungen
erzielt werden.
-
Der gleiche Effekt läßt sich
erzielen, wenn nur eines der Getrieberäder oval ausgestaltet ist.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung nach Anspruch 4 ist das Hubrad als Ovalrad ausgestaltet. Das
Antriebsrad ist hingegen kreisrund und weist einen Achsversatz auf,
um ein Zusammenwirken der beiden Räder zu gewährleisten. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung nach Anspruch 5 ist dieses Prinzip umgekehrt. Das
Hubrad ist kreisrund und außermittig
angebracht, wo hingegen das Antriebsrad eine ovale Form aufweist.
Ebenso können auch
beide Getrieberäder,
also sowohl Antriebs- als auch Hubrad, kreisrund und mit einem Achsversatz versehen
gestaltet sein (Anspruch 6).
-
Die Ovalräder weisen vorteilhafterweise
eine zentrale Drehachse auf, so dass sich eine besonders einfache
Konstruktion ergibt. Es ist jedoch auch möglich, die Drehachsen der Ovalräder außermittig
anzubringen. In diesem Fall können
besonders große
Geschwindigkeitsänderungen
erzielt werden.
-
Um die Übertragung von Drehbewegungen bzw.
mechanischer Energie vom Antriebsrad auf das Hubrad zu gewährleisten,
sind diese Räder
vorteilhafterweise als Zahnräder
ausgebildet (Anspruch 7). Dabei handelt es sich vorzugsweise um
ein Stirnradgetriebe, bei dem die Achsen der Zahnräder parallel liegen
und sich die Verzahnung auf der Mantelfläche befindet. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf Stirnzahnräder
im besonderen und Zahnräder
im allgemeinen beschränkt.
Statt dessen können
beliebige Antriebsräder
oder -wellen bzw. sonstige Antriebselemente, beispielsweise ein
Zahnriemenantrieb, verwendet werden.
-
Die Zahnräder bestehen vorteilhafterweise aus
Metall. Das Gewicht der Angelrolle kann aber durch den Einsatz von
Zahnrädern
aus Kunststoff verringert werden. Der Einsatz von Kunststoffzahnrädern kann
ebenso wie die Verwendung von Schrägverzahnungen zur Geräuschminderung
beitragen. Die Zähnezahl
des Hubrades ist vorteilhafterweise doppelt so groß wie die
Zähnezahl
des Antriebs-rades (Anspruch 8). Hieraus ergibt sich ein gewünschtes
mittleres Übersetzungs-verhältnis von
2:1, dass für
ein ruhiges Oszillieren des Hubes von Vorteil ist. Die Art der Verzahnung
spielt für
die vorliegende Erfindung keine Rolle.
-
Da die gewünschte permanente Geschwindigkeitsänderung
des Spulenhubes bereits durch das Einsetzen eines oder mehrerer
Ovalräder
gewährleistet
wird, kann für
eine besonders einfache Konstruktion die Führungsnut des Führungsstückes geradlinig
ausgestaltet sein (Anspruch 9). Durch eine gerade Nut kann eine
sehr enge Toleranz eingehalten werden. Diese Genauigkeit verhindert
das Entstehen von axialem Spiel.
-
Wird jedoch eine Führungsnut
mit einem kurvenförmigen
Verlauf verwendet (Anspruch 10), so kann die Form des Ovalrades
entsprechend angepaßt
werden. Beispielsweise kann dabei eine Führungsnut in Form eines langgestreckten „S" verwendet werden,
wie sie in der
DE 40
35 846 C2 vorgeschlagen wird. In diesem Zusammenhang wird
auf die Offenbarung der genannten Patentschrift, insbesondere die
dortigen Patentansprüche
1 bis 6 Bezug genommen.
-
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltungsform
der Erfindung nach Anspruch 11, bei der die Führungsnut am Führungsstück derart
angeordnet ist, dass sie mit der Hubrichtung einen Winkel von kleiner
als 90 Grad einschließt.
Durch die Veränderung
des Winkels der Führungsnut
kann der Spulenhub erheblich vergrößert werden, was zu einer besonders
kompakten Bauform und zu einer erheblichen Platzeinsparung bei maximaler
Hublänge
führt.
-
Der am Hubrad außermittig, vorzugsweise am
Hubradrand angeordnete Führungsnocken
ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung nach
Anspruch 12 derart angeordnet, dass er nahe eines Nebenscheitels
des elliptischen Hubrades und gegenüber der Nebenachse des Hubrades um
einen Winkel α versetzt
angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass das Hubrad im Durchmesser
kleiner gestaltet werden kann. Der Winkel α sollte jedoch vorzugsweise
möglichst
klein, beispielsweise unter 15°,
gehalten werden.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung nach Anspruch 13 sind Antriebs- und Hubrad zur Hubachse
verdreht angeordnet. Dabei ist die Gerade, die durch die Drehachse des
Antriebsrades und den Ort der Berührung der beiden Zahnflanken
(Eingriffslinie) definiert ist, von der Hubachse, die den Verlauf
der Achse, Welle oder dergleichen kennzeichnet, um einen Winkel
verdreht. Dies führt
zu einer Verzerrung des Bewegungsablaufes von Vor- und Rücklauf des
Spulenhubs. Gleichzeitig führt
diese Verzerrung in der Summe der Vor- und Rückbewegung jedoch wiederum
zum gleichen Ergebnis einer konti-nuierlichen Hubbewegung. Durch
die leicht gedrehte Anordnung der Räder kann der zur Verfügung stehende
Einbauraum im Angelrollengehäuse
besser genutzt werden. Eine maximale Hublänge kann somit auch bei einer
extrem kompakten Bauform erreicht werden.
-
Neben der bisher betrachteten Anwendung des
Erfindungsgedanken auf ein Rädergetriebe
mit Antriebs- und Hubrad ist die Erfindung auch auf andere Getriebearten,
beispielsweise auf Schraub- bzw. Schneckengetriebe, also Zahnradgetriebe
mit sich kreuzenden Achsen, anwendbar.
-
So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung nach Anspruch 14 ein ovales Antriebsrad vorgesehen,
welches eine kreisrunde Zylinderschneckenwelle antreibt. Deren Drehbewegung kann
beispielsweise mittels eines Kulissensteines, der in die Endlosnut
der Kreuzschnecke eingreift oder mittels eines herkömmlichen
Exzentergetriebes in eine Hubbewegung umgewandelt werden. Die Zylinderschneckenwelle
weist dabei zur Wickelachse einen Achsversatz auf derart, dass das
ovale Antriebs- bzw. Stirnrad und die Zylinder-schneckenwelle ständig im
Eingriff miteinander sind. Treibt das Antriebsrad auch den Wickelflansch
zum Aufwickeln der Angelschnur auf die Spule an, so verän-dert der
Wickelflansch seine Geschwindigkeit auf periodische Art und Weise.
Durch diese Ausgestaltung kann ebenfalls eine sehr gleichmäßige Schnurablage
auf der Schnurspule erzielt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform nach
Anspruch 15 ist das Antriebsrad einstückig mit der Antriebswelle
des Kurbeltriebs bzw. mit dem Getrieberad zum Antreiben des Wickelflansches,
beispielsweise über
ein Ritzel, verbunden. Dadurch ist eine besonders robuste Bauform
gewährleistet.
Ein weiterer Vorteil ist die kostengünstige Herstellung der einstückigen Antriebseinheit.
-
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels
beschrieben, dass anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht der Angelrolle mit Spule und Exzentergetriebe,
-
2 eine
Teilansicht auf das Exzentergetriebe in Richtung des Pfeiles II
in 1,
-
-
4 die
Bewegungsbahn des Führungsnockens
gemäß 3,
-
5 ein
Diagramm der Hubbewegung gemäß 4 mit einer Führungsnut
gemäß 3,
-
6 ein
erstes Beispiel einer Führungsnut nach
der Erfindung,
-
7 die
Bewegungsbahn des Führungsnockens
gemäß 6,
-
8 ein
Diagramm der Hubbewegung gemäß 7 mit einer Führungsnut
gemäß 6,
-
9 ein
zweites Beispiel einer Führungsnut
gemäß der Erfindung,
-
10 die
Bewegungsbahn des Führungsnockens
gemäß 9,
-
11 ein
Diagramm der Hubbewegung gemäß 10 mit einer Führungsnut
gemäß 9.
-
In den 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Angelrolle 1 mit
den hier interes-sierenden Teilen dargestellt. Ein an einem Schaft 2 befestigter
Kurbeltrieb 3 treibt ein Antriebsrad 4 an, welches über ein Ritzel 5 den
Wickelflansch 6 der Angelrolle 1 in Rotation versetzt.
Durch den an sich bekannten Wickelflansch 6 wird die Schnur 7 auf
die Spule 8 mit dem Spulenkerndurchmesser 9 aufgewickelt.
-
Über
den gleichen Schaft 2 wird auch das als Antriebsrad dienende
Zahnrad 10 angetrieben, welches das demgegenüber größere Zahnrad 11 des Exzentergetriebes
mit zentraler Drehachse 12 kämmt. Das kreisrunde Antriebsrad 10 weist
einen Achsversatz 13 auf. Das ovale Zahnrad 11 dient
als Hubrad des Getriebes. Mit anderen Worten wird die Drehung des
Kurbeltriebs 3 über
Antriebs- und Hub-rad untersetzt, d. h. das Hubrad 11 dreht
sich entsprechend langsamer als der Kurbeltrieb 3.
-
Exzentrisch zur Drehachse 12 des
Hubrades 11 ist an diesem ein Exzenternocken 14 (Führungsnocken)
befestigt, der in eine Führungsnut 15 eines Führungsstückes 16 eingreift.
Das Führungsstück 16 wiederum
ist mit einem Ansatz 17 zumindest soweit an der die Spule 8 tragenden
Achse 18 befestigt, dass es diese aufgrund der Exzenterbewegung
in Hubrichtung 19-19 verlagern kann. Hierzu sind
zwei mit der Achse 18 fest verbundene Feststellringe 20 vorgesehen,
die bei-derseits am Ansatz 17 des Führungsstückes 16 anliegen.
Dies ermöglicht,
wenn erforderlich, eine Drehbewegung der Achse 18 um ihre eigene
Längsmittellinie.
Eine solche Ausbildung der Achse 18 als drehbare Welle
ist dann erforderlich, wenn eine Spulenbremse 21 auf der
der Spule 8 abgewandten Seite des Angel-rollengehäuses vorgesehen
ist. Anderenfalls kann man Achse 18 und Spule 8 nicht
nur auf Mitnahme in Hubrichtung 19-19, sondern
auch auf Drehmitnahme um ihre Längsmittellinie
miteinander verbinden. Die Längsmittellinie
fällt mit
der Wickelachse der Spule 8 zusammen.
-
Übersteigt
die Breite 22 des Schnurablagebereiches 23 ein
gewisses Maß,
so erfolgt bei Angelrollen nach dem Stand der Technik die Bildung
von vorstehenden Wülsten 24 an
den Seiten der Schnurwicklung 25. Beim Abwerten der Schnur 7 in
Abwurfrichtung 26 kann dies zu der beschriebenen „Perückenbildung" führen. Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Angelrolle 1 wird hingegen eine gerade Oberfläche 27 der
Wickelung 25 erreicht.
-
3 zeigt
die Führungsnut
28 eines
Führungsstückes nach
dem Eingangs erläutertem
Stand der Technik
DE
40 35 846 C2 . Die Bewegungsbahn
29 des Exzenternockens
von einer Umkehrstellung zur gegenüber liegenden Umkehrstellung
um eine volle Kreisumdrehung von 360° mit einer entsprechenden Anzahl
von Zwischenstellungen
30 des Exzenternockens ist in
4 dargestellt, wobei die Hubrichtung
19-
19 waagerecht
verläuft.
5 zeigt ein Hubbewegungs-Diagramm
entsprechend dem Umlauf des Exzenternockens nach
4 in einer Führungsnut gemäß
3 um volle 360°. Dabei bezeichnet
die Abszisse die Hublänge.
Auf der Ordinate sind die zugehörigen
Winkelstellungen des Exzenternockens abgebildet.
-
In den 4 und 5 sind die Positionen A, B, C und D des
Exzenternockens eingetragen. Sie bezeichnen die Stellungen, die
der Exzenternocken und das mit ihm fest verbundene Hubrad alle 90
Winkelgrade bei einer kompletten Umdrehung des Zahnrades einnehmen.
Dabei bezeichnen die Positionen A und C die Umkehrstellungen
der Hubbewegung. Die Positionen B und D geben
die beiden Seitenstellungen an, wobei von der einen zur nächsten Stellung des
Exzenternockens jeweils 90 Winkelgrade durchlaufen werden. Da sich
das Hubrad um seine angelrollengehäusefeste Welle dreht, d. h.
zum Angelrollengehäuse
nicht verlagerbar ist, und da ferner der Exzenternocken in der Führungsnut
des Führungsstückes läuft, hat
ein kompletter Umlauf des Hubrades um 360° eine komplette Hin- und Herbewegung des
Hubes der Spule zur Folge.
-
Zur Verdeutlichung der Kinematik
dieser Anordnung sind zwei Abszissen dargestellt, wobei die obere
Abszisse die zu den einzelnen Winkelstellungen gehörenden Hubbewegungen
von A über B nach C und
die untere Abszisse die einzelnen Winkelstellungen für die Bewegung
von C über D nach A darstellt.
Wie bereits oben ausgeführt,
wird durch diese aus dem Stand der Technik bekannte Anordnung die Hubgeschwindigkeit
nahe den Umkehrpunkten A und C beschleunigt, wohingegen andererseits
um die Bereiche B und D eine dem gegenüber geringere Hubgeschwindigkeit
vorliegt.
-
Entsprechend dieser Darstellung des
Standes der Technik wird nun die Erfindung anhand der 6, 7 und 8 verdeutlicht.
Dabei zeigt 6 eine gerade
und senkrecht zur Hubrichtung 19-19 angeordnete Führungsnut 15.
In 7 ist ein erfindungsgemäßes Antriebsrad 10 sowie
ein entsprechendes ovales Hubrad 11 abgebildet. Das Antriebsrad 10 ist kreisrund,
weist jedoch einen Achsversatz 13 auf, der derart gewählt ist,
dass Antriebsrad 10 und Hubrad 11 jederzeit im
Eingriff miteinander sind. Der Achsversatz 13 entspricht
dabei dem halben Betrag 31, welcher der halben Differenz
zwischen den großen und
kleinen Achsen des Hubrades 11 entspricht. Die Zähnezahl
des Hubrades 11 ist doppelt so groß, wie die des kleineren Antriebsrads 10,
woraus sich ein Übersetzungsverhältnis von
2:1 ergibt. Bei einer gleichmäßigen Drehbewegung
an der Kurbel 3 ändert
sich durch die erfindungsgemäße Anordnung von
Antriebs- und Hubrad die Geschwindigkeit des Hubrades 11 kontinuierlich.
-
In 7 ist
die Bewegungsbahn des Führungsnockens
von einer Umkehrstellung zu gegenüberliegenden Umkehrstellung
dargestellt. Der am Hubrad 11 ange-brachte Exzenternocken 14 verschiebt
das Führungsstück 15 von
der Position A nach C über B und wieder zurück nach A über D.
Dabei kommt es zu einer konti-nuierlichen Veränderung der Winkelgrade des
Hubrades 11 pro Zeiteinheit. Mit anderen Worten nimmt die
Zahl der Winkelgrade pro Zeiteinheit von A nach B ständig ab,
was eine Abnahme der Drehgeschwindigkeit des Hubrades 11 und eine
Verlangsamung des Führungsnockens 14 zur Folge
hat. Von B nach C steigt dann die Zahl der Winkelgrade
pro Zeiteinheit wieder kontinuierlich an mit der Folge einer Zunahme
der Drehgeschwindigkeit des Hubrades 11 und einer Beschleunigung
des Führungsnockens 14 im
Umkehrpunkt C. Im Gegenzug werden die Winkelgrade von C nach D wieder
kontinuierlich kleiner, um dann von D nach A wiederum konstant
anzusteigen, was zu einer Beschleunigung des Führungsnockens 14 im
Umkehrpunkt A führt.
-
Erfindungsgemäß wird nun dieser soeben beschriebene
Geschwindigkeitsverlauf mit dem entgegengesetzt arbeitenden Geschwindigkeitsverlauf des
Exzentergetriebes überlagert,
wodurch sich ein im Wesentlichen konstanter Vorschub der Spule 8 je Kurbelumdrehung
ergibt. Aus dieser miteinander gekoppelten Drehbewegung resultiert
die gerade Ablage 25 der Schnur 7 auf der Schnurspule 8.
Der Führungsnocken 14 ist
gegenüber
dem Nebenscheitel 32 um einen Winkel α zur Nebenachse 33 versetzt angeordnet. 8 zeigt den entsprechenden
geradlinigen Verlauf der Hubbewegung.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung, wie sie bereits in 1 abgebildet
ist, zeigen die 9 bis 11. Die Führungsnut 15 ist dabei
zur der in Hubrichtung 19-19 liegenden Hubachse 18 aus
ihrer ursprünglichen
Lage von 90° verdreht
angeordnet, so dass sie jetzt mit der Hubachse 18 einen
Winkel β einnimmt.
Dies führt
zu einer Vergrößerung des
Hubweges. Gleichzeitig sind Antriebs- und Hubrad bezogen auf die
Hubachse 18 gedreht angeordnet, so dass die Getriebemittelachse 34 mit
der Hubachse 18 einen Winkel φ einnimmt. Wie in 11 dargestellt, führt diese
Anordnung zu einer gewissen Verzerrung im Hubdiagramm. Jedoch gleichen
sich die Abweichungen in der Summe der Vor- und Rückbewegung
wieder aus, so dass auch in diesem Fall eine geradlinige Schnurablage
gewährleistet
ist.
-
Bezugszeichenliste
- 1
- Angelrolle
- 2
- Schaft
- 3
- Kurbeltrieb
- 4
- Antriebsrad
- 5
- Ritzel
- 6
- Winkelflansch
- 7
- Schnur
- 8
- Spule
- 9
- Spulenkerndurchmesser
- 10
- Zahnrad
(Antriebsrad)
- 11
- Zahnrad
(Hubrad)
- 12
- Drehachse
des Hubrades
- 13
- Achsversatz
- 14
- Führungsnocken
- 15
- Führungsnut
- 16
- Führungsstück
- 17
- Ansatz
- 18
- Achse
- 19
- Hubrichtung
- 20
- Feststellring
- 21
- Spulenbremse
- 22
- Breite
des Schnurablagebereiches
- 23
- Schnurablagebereich
- 24
- Wulst
- 25
- Schnurwicklung
- 26
- Abwurfrichtung
- 27
- Wicklungsoberfläche
- 28
- Führungsnut
nach dem
-
- Stand
der Technik
- 29
- Bewegungsbahn
- 30
- Stellung
des Führungs
-
- nockens
- 31
- Doppelter
Achsversatz
- 32
- Nebenscheitel
- 33
- Nebenachse
- 34
- Getriebemittelachse
- 35
- Drehachse
des Zahnrads 10