DE4139388C2 - Anordnung zum kontinuierlichen Entsorgen einer Bogendruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum kontinuierlichen Entsorgen von mittels Greifersystem und Fördersystem aus einem Ausleger geförderten, bedruckten Bogen einer Bogendruckmaschine.

Es sind verschiedene Entsorgungseinrichtungen von Bogendruck­ maschinen bekannt, bei denen die bedruckten Bogen mittels Grei­ fersystem und Transportketten vom Druckwerk kommend zum Ausleger gefördert werden und als Stapel abgelegt werden. Bei kontinuier­ licher Förderung von Bogen ist ein Stapelwechsel erforderlich.

Aus der DE-AS 11 12 536 ist eine Bogenablegevorrichtung an Rotationsdruckmaschinen bekannt, die mittels Greifersystem und Saugwalze die ankommenden Bogen auf zwei in Förderrichtung hintereinander angeordnete Ablegetische ausgibt. Diese Lösung dient dem kontinuierlichen Entsorgen der Druckmaschine, das Abschmieren/Anhaften von Bogen infolge der Flächenpressung beim Abstapeln ist jedoch nicht vermeidbar.

Gemäß der DE-PS 4 61 709 ist eine Ablegevorrichtung für Einzelbogen an Druckmaschinen bekannt. Die Bogen werden flächig in schrägstehenden Fächern abgelegt, wobei jedes Fach einen Bogen aufnimmt. Für heute übliche Maschinengeschwindigkeiten im Bogendruckmaschinenbau ist diese Vorrichtung ungeeignet.

Nach der FR-25 43 522 ist eine Vorrichtung zum Zusammentragen von Bogen bekannt. Von bereits gebildeten Stapeln werden periodisch von unten einzelne Bogen vom Stapel abgezogen, die im Sammelförderer sortiert aufgenommen werden. Die Bogen werden hochkant auf der Bogenkante in einem Winkel zur Vertikalen geneigt transportiert. Das Problem des Abschmierens/Anhaftens von Bogen tritt hier bereits bei der Stapelbildung auf.

Weiterhin ist aus der US-PS 4 462 735 ein Pufferspeicher als Verkettungseinrichtung für das kontinuieriche Entsorgen von Zeitungen bekannt. Die Zeitungen werden waagerecht in Behältern abgestapelt, wobei die gefüllten Behälter seitlich aus dem Anleger weitertransportiert werden. Das Abschmieren/Anhaften von Bogen wird dabei nicht beseitigt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zum kontinuierlichen Entsorgen einer Bogendruckmaschine zu entwickeln, durch die die Flächenpressung beim Abstapeln von Bogen reduziert und das Abschmieren/Anhaften der Bogen verhindert wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Anordnung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Lösung eine kontinu­ ierliche Entsorgung der Bogendruckmaschine, insbesondere bei höheren Maschinengeschwindigkeiten und ohne Anhaften der Bogen, gewährleistet. Eine Flächenbelastung senkrecht zur Papierfläche tritt nur minimal auf, da der überwiegende Teil der Gewichtskraft auf der Bogenkante ruht. Der technisch bedingte Zeitaufwand beim herkömmlichen Stapelwechsel kann mit der offenbarten Lösung entfallen. Die Zuführung der leeren Kassetten zum Auslegerbereich und das Herausführen der mit Teilstapel gefüllten Kassetten aus dem Auslegerbereich heraus ist neben der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Variante noch mittels Umlaufförderstrecken (z. B. Karussellförderern) möglich. Die Blaseinrichtung kann je nach Bedarf beidseitig als auch von unten angeordnet sein, um den Trocknungsprozeß der Bogen zu beschleunigen.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Anordnung mit in Reihe angeordneten Kassetten zur Bogenaufnahme im Auslegerbereich,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung mit einer aus dem Auslegerbereich herausgeführten Kassette,

Fig. 3 eine Draufsicht der Anordnung mit seitlich ausgefahrener Kassette.

Ein Druckbogen 1 wird von einem Druckwerk kommend mittels end­ loser Transportkette 3 und Greifersystem in bekannter Weise in den Bereich des Auslegers 4 gefördert. Danach auf ein Saugband 5 abgelegt, über eine Saugeinrichtung 6 abgebremst und über eine Leiteinrichtung 7 mit einer taktmäßig angetriebenen Nockenwalze 9 transportiert. Mit Hilfe der Leiteinrichtung 7 wird der Druckbogen 1 in eine leicht schräg in einem spitzen Winkel α von etwa 80° zur Horizontalen angeordneten Kassette 8 gefördert. Die taktmäßig angetriebene Nockenwalze 9 führt den Bogenanfang über die bereits in der Kassette 8 abgelegten vorherigen Bogen, so daß der Druckbogen 1 hochkant auf einer Bogenkante und auf einem Luft­ polster bis zum Kassettenboden gleitet, ohne die Oberfläche des vorherigen Bogens 1 zu berühren. Das beim Einlaufen des Druckbogens 1 in die Kassette 8 aufgebaute Luftpolster wird zusätzlich durch eine Blaseinrichtung 2 aufgebaut. Eine Vielzahl von annähernd parallel angeordneten Bogen 1 bildet in der gefüllten Kassette 8 einen Teilstapel 16. Die Kassetten 8 sind mittels Bolzen 10 in Mitnehmern 11, 12 von horizontal angeordneten Transportvorrich­ tungen 13, 14 (z. B. Ketten) formschlüssig lösbar aufgenommen. Die Kassette 8 besteht im wesentlichen aus einem L-förmigen Grund­ körper, der in dem Winkel α von etwa 80° zur Horizontalen geneigt in der Transportvorrichtung 13, 14 lösbar aufgenommen ist. Im Bereich des Auslegers 4 ist seitlich zu den Teil­ stapel 16 aufnehmenden Kassetten 8 die Blaseinrichtung 2 angeordnet. Die mittels Blaseinrichtung 2 erzeugte Blasluft wird zwischen die den Teilstapel 16 bildenden hochkant stehenden Druckbogen 1 geführt. Die Transportvorrichtungen 13, 14 fördern taktmäßig zu füllende als auch mit ihren Teilstapeln 16 gefüllte Kassetten 8 vorbei an der Blaseinrichtung 2 in Förderrichtung 15. Die Kassette 8 wird aus den Mitnehmern 11, 12 freigegeben und von einem auf Schienen 19 bewegten Hubwagen 17 unter Beibehalten der Schräglage des Teilstapels 16 in Förderrichtung 15 übernommen. Das Oberteil 20 des Hubwagens 17 fährt anschließend auf Schienen 21 in Quer­ richtung 18 seitlich aus dem Bereich des Auslegers 4 heraus und führt den in Kassette 8 aufgenommenen Teilstapel 16 einer Weiterverarbeitung, z. B. einer Trocknungseinrichtung, zu. Während dieses Vorganges sind die in den Transportvorrichtungen 13, 14 in Reihe angeordneten Kassetten 8 geschwindigkeitsabhängig in Förderrichtung 15 weitertransportiert worden und haben weitere Teilstapel 16 aufgenommen. Nach dem Entladen werden die leeren Kassetten 8 erneut dem Beladungsvorgang zugeführt.

Bezugszeichenliste

 1 Druckbogen
 2 Blaseinrichtung
 3 Transportkette
 4 Ausleger
 5 Saugband
 6 Saugeinrichtung
 7 Leiteinrichtung
 8 Kassette
 9 Nockenwalze
10 Bolzen
11 Mitnehmer
12 Mitnehmer
13 Transportvorrichtung
14 Transportvorrichtung
15 Förderrichtung
16 Teilstapel
17 Hubwagen
18 Querrichtung
19 Schienen
20 Oberteil des Hubwagens
21 Schienen
α spitzer Winkel

Claims (3)

1. Anordnung zum kontinuierlichen Entsorgen von Bogen aus einer Bogendruckmaschine, unter Verwendung eines in einem Ausleger angeordneten Förder- und Greifersystems mit einer Saugeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Auslegers (4) mindestens eine im wesentlichen aus einem L-förmigen Grundkörper bestehende und in eine Schräglage in einem spitzen Winkel (α) zur Horizontalen geneigte, einen durch einzeln über die Saugeinrichtung (6) und eine nachgeordnete Leiteinrichtung (7) hochkant auf einer Bogenkante (1) ausgebildeten Teilstapel (16) aufnehmende Kassette (8) formschlüssig lösbar mittels Bolzen (10) in Mitnehmern (11, 12) horizontaler Transporteinrichtungen (13, 14) angeordnet ist, wobei leere Kassetten (8) in der Schräglage durch die horizontalen Transporteinrichtungen (13, 14) dem Ausleger (4) in einer Förderrichtung (15) zuführbar, gefüllte Kassetten (8) unter Beibehalten der Schräglage durch weitere horizontale Transportmittel (17, 20) in Förderrichtung (15) weitertransportierbar und seitlich in Querrichtung (18) herausführbar sind, und daß mindestens eine Blaseinrichtung (2) im Bereich des Auslegers (4) derart angeordnet ist, daß deren Blasluft zwischen benachbarten, in die Schräglage zur Horizontalen geneigt auf der Bogenkante stehenden, den Teilstapel (16) bildenden Bogen (1) ein Luftkissen bildet.

2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung (2) rechtwinklig zur Förderrichtung (15) wirkt.

3. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassetten (8) mittels einer Umlaufförderstrecke verkettet sind.