DE413870C - Heisswasserbeize - Google Patents
HeisswasserbeizeInfo
- Publication number
- DE413870C DE413870C DEH94600D DEH0094600D DE413870C DE 413870 C DE413870 C DE 413870C DE H94600 D DEH94600 D DE H94600D DE H0094600 D DEH0094600 D DE H0094600D DE 413870 C DE413870 C DE 413870C
- Authority
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- Germany
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- pickling
- hot water
- temperature
- infections
- heated
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- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C1/00—Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
- A01C1/08—Immunising seed
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Soil Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
-3f:C0iT:
AUSGEGEBEN AM
13. OKTOBER 1925.
13. OKTOBER 1925.
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 451 GRUPPE 3
(H94ßoo IVj45I)
Bernhard Husfeld und Dr. Ernst Tamm in Berlin-Friedenau.
Heißwasserbeize.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1923 ab.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1923 ab.
Das Verfahren gemäß der Erfindung verfolgt den Zweck, die durch pflanzliche Schädlinge
hervorgerufenen Krankheiten unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen zu ver-
- 5 hindern und bezieht sich auf die sogenannte Heißwasserbeize.
Der gegenwärtige Stand des Pflanzenschutzes beschränkt sich auf eine Bekämpfung
der Keimlingsinfektionen durch chemische
ίο Substanzen, in erster Linie der Chlorphenol-Quecksilberpräparate,
sowie auf eine Bekämpfung der Blüteninfektionen mittels der Heißwasserbeize. Bei den für das letztgenannte
Verfahren gebräuchlichen Apparaten wird die zur Abtötung der Krankheitserreger notwendige Temperatur des Wassers durch
die Einführung von Dampf in einen sogenannten Vorwärmer hergestellt. Das so erwärmte
Wasser durchströmt den eigentlichen Beizbehälter von unten nach oben, umspült
die Getreidekörner und erhitzt sie auf die notwendige Temperatur, die an dem auslaufenden
verbrauchten Wasser festgestellt wird. Durch die erstmalige Zuführung des erhitzten
Wassers in den Beizbehälter bis zur Erreichung der benötigten Temperatur sowie durch die weitere Zuführung desselben während
der Behandlung zur Erhaltung der Temperatur können größere örtliche Temperatur-Schwankungen
in der gesamten Wassermenge des Beizbottichs und somit auch in dem zu behandelnden Getreide auftreten, wodurch
einerseits keine Gewähr für restlose Abtötung der Krankheitserreger geleistet ist, anderseits
durch ein geringes Steigen der Temperatur über den Maximalwärmegrad die Keimfähigkeit
des Getreides durch Koagulation des Eiweißes ungünstig beeinflußt wird. Die bisherige
außerordentliche geringe Anwendung der Heißwasserbeize in der praktischen Landwirtschaft
zur Bekämpfung der durch Blüteninfektionen hervorgerufenen Krankheiten bestätigt diese Ausführungen, eine Bekämpfung
der· durch Keimlingsinfektionen hervorgerufenen Schädigungen hat sich in dieser Weise
infolge der oben angeführten Gefahren überhaupt nicht einzuführen vermocht.
Die Heißwasserbeize gemäß der Erfindung verfolgt erstens den Zweck, die infolge einer
Blüteninfektion hervorgerufenen Krankheiten abzutöten durch die Einwirkung heißen Wassers,
welches durch Starkstrom in Form von Wechsel- oder Drehstrom 'erwärmt wird, nachdem
es vorher durch Hinzufügung eines Salzes, z. B. NaCl, so weit (je nach der Größe
des Behandlungsapparates verschieden) leitfähig gemacht ist, daß die jeweils günstigste
Amperezahl die jeweils günstigste, schnellste und somit wirtschaftlichste Erwärmung hervorruft.
Zweitens ermöglicht die Heißwasserbeize die Bekämpfung der Keimlingsinfektionen in der gleichen Weise, doch kann hierbei
durch die Hinzufügung von Alkalien, z. B. NaOH oder KOH, anstatt eines Salzes die
sonst benötigte Beiztemperatur um ein bedeutendes erniedrigt werden.
Das Verfahren wird derart ausgeführt, daß in einem Beizbottich von rechteckiger Form
an den Längsseiten zwei dieselben vollständig bedeckende metallische Elektroden angebracht
werden, um die Verbindung mit dem durch Salze oder Alkalien leitfähig gemachten Brunnen- oder
Leitungswasser herzustellen. Die Erwärmung > geschieht auf. elektrolytischem Wege durch '
Starkstrom in Form von niedriggespanntem Wechselstrom geringer Periodenzahl, um im ■
Gegensatz zu Gleichstrom eine zu starke Zersetzung zu umgehen, und um infolge der sonst .'
hierbei auftretenden Zersetzungsprodukte eine ίο Keimschädigung zu vermeiden. Sie bietet :
den großen Vorteil, daß durch dazwischen- : geschaltete Widerstände die Erwärmung der
Beizflüssigkeit genauestens reguliert werden kann. Da ferner die Erwärmung der gesamten
Beizfiüssigkeit in sämtlichen Schichten gleichmäßig geschieht, ist es ohne weiteres
möglich, die weiter oben angeführten , Nachteile des bisherigen Heißwasserverfahrens
zu vermeiden. j Nachdem die Beizfiüssigkeit auf die zur. j Behandlung notwendige Temperatur durch j
den Starkstrom erwärmt ist, wird bei der Bekämpfung von Blüteninfektionen das Saatgut,
nachdem es 4 Stunden vorgequollen ist, eingeschüttet, durcheinandergerührt, um die
anhaftenden Luftblasen zu beseitigen, und die volle Stromstärke noch so lange eingeschaltet,
bis die benötigte Temperatur wieder erreicht ist, da bei dem Einschütten der luftwarmen
Getreidekörner eine Abkühlung der Beizflüssigkeit eintritt. Alsdann wird nur so· viel Strom
durch den Behälter geschickt, bis die erzeugte Wärme der an die Umgebung abgegebenen
gleich ist. Während der Behandlung wirkt die feuchte Wärme des Elektrolyten auf das
in Entwicklung begriffene, jetzt weniger widerstandsfähige Myzel des Krankheitserregers
abtötend ein. Nach der Behandlung kann das verwendete Beizwasser abgelassen und für
die nächste Behandlung aufbewahrt werden. Das erwärmte Saatgut wird mit kaltem Wasser
abgeschreckt und danach einem Trocknungsprozeß ausgesetzt. ■
In gleicher Weise wird die Bekämpfung der durch Keimlingsinfektionen hervorgerufenen
Krankheiten durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß zum Leitfähigmachen der ■
Beizflüssigkeit außer Salzen auch Alkalien ' angewendet \verden können. Bei dem Zusatz !
eines Salzes, z. B. Xa Cl, muß die zur Ab- j tötung der Krankheitserreger nötige Tempe- j
ratur unbedingt innegehalten werden. Bei ι dem Zusatz einer Base, z. B. NaOH oder :
KOH, ist es infolge der durch die kombi- ; nierte Einwirkung einmal der feuchten
Wärme, ferner der erhitzten NaOH- oder : KOH-Lösung auf die Krankheitserreger mög- '
lieh, mit einer bedeutend niedrigeren Behandlungstemperatur auszukommen. Es arbeiten
also bei der Bekämpfung der Keim- 6( lingsinfektionen feuchte Wärme und erhitzte
Alkalilösung miteinander in gleicher Richtung.
Die Neuheit dieses Verfahrens beruht erstens in der genau zu regulierenden Erwärmung
der Beizfiüssigkeit durch Wechselstrom und dem damit erzielten Fortschritt zur Bekämpfung von Blüteninfektionen und zweitens
in der kombinierten Einwirkung derartig erzielter feuchter Wärme und erhitzter Alkalilösung
zur Bekämpfung von Keimlingsinfektionen. Hierdurch ist ein großer Fortschritt
erreicht, denn es wird eine Vereinfachung der gesamten Apparatur, größte Genauigkeit'während
der Behandlung, schnellere Betriebsbereitschaft und Betriebsdurchführung erzielt. An sich sind natürlich Verfahren zum
elektrischen Heizen von Flüssigkeiten für Zwecke der technischen Chemie bekannt,
wobei übrigens Wechselströme hoher Periodenzahl verwendet werden) · um eine elektrolytische
Zersetzung vollkommen zu vermeiden. Es ist noch hervorzuheben, daß der die Krankheiten abtötende Effekt bei dem vorliegenden
Verfahren durch die Wirkung 8g feuchter Wärme und erhitzter Salz- oder Alkalüösungen
herbeigeführt wird, wobei die Erwärmung durch die physikalischen Vorgänge beim Stromdurchgang hervorgerufen
wird, es soll also nicht der elektrische Strom go selbständig ohne jegliche Erwärmung, also
etwa durch elektrische bzw. Ionenwirkung, eine abtötende Wirkung ausüben.
Claims (3)
1. Heißwasserbeize zur Bekämpfung von Pfianzenkrankheiten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung der Beizfiüssigkeit auf die jeweils benötigte Beiztemperatur durch Wechsel- oder Drehstrom
erfolgt.
2. Heißwasserbeize nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herabdrücken
der sonst benötigten Temperatur der Beizflüssigkeit und somit zur Vergrößerung
des Abstandes der benötigten Beiztemperatur vom !Maximalwärmegrad Salze und Alkalien der Beizflüssigkeit zugesetzt
werden.
3. Heißwasserbeize nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz
der Beizfiüssigkeit NaCl, NaOH und KOH Verwendung finden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH94600D DE413870C (de) | 1923-09-02 | 1923-09-02 | Heisswasserbeize |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH94600D DE413870C (de) | 1923-09-02 | 1923-09-02 | Heisswasserbeize |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE413870C true DE413870C (de) | 1925-10-13 |
Family
ID=7167045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH94600D Expired DE413870C (de) | 1923-09-02 | 1923-09-02 | Heisswasserbeize |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE413870C (de) |
-
1923
- 1923-09-02 DE DEH94600D patent/DE413870C/de not_active Expired
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