DE4137999C2

DE4137999C2 - Hausmüllsammelfahrzeug

Info

Publication number: DE4137999C2
Application number: DE19914137999
Authority: DE
Inventors: Manfred Hoffend; Wilhelm Gielsdorf; Manfred Krapp
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-06-06
Filing date: 1991-11-19
Publication date: 1994-01-27
Anticipated expiration: 2011-11-20
Also published as: DE4137999A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Hausmüllsammelfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Hausmüllsammelfahrzeuge der gattungsgemäßen Art sind aus den Offenlegungs schriften DE-OS 35 33 751 und DE-OS 35 20 677 bekannt, bei denen jeweils ein selektives Entleeren angesprochen ist.

Beim Gegenstand der DE-OS 35 33 751 ist jedoch ein sicherer Verschluß der nicht zu entleerenden Kammern insbesondere beim Zurückkippen der Gefäße nicht gegeben. Wie beim Gegenstand der DE-OS 35 20 677 ein sicherer Verschluß erreicht werden kann, ist nicht offenbart.

Von daher liegt der Anmeldung die Aufgabe zugrunde, die Schüttung eines Hausmüllsammelfahrzeuges so zu gestalten, daß ein Müllgefäß mit einfachen Mitteln schnell und mit sicherem Verschluß der nicht zu entleerenden Gefäßkammer ohne Verschütten von Abfällen selektiv geleert werden kann. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst, wobei aus der DE-PS 21 46 653 eine Kammschüttung mit Klemmleiste bereits bekannt ist.

Die vorgenannte Lösung hat den Vorteil, daß die Entsorgung recyclingfähig sortierten Hausmülls sortenorientiert und sortenrein mit bekannten Standard-Hausmüllsammelfahrzeugen möglich ist, wobei durch den in die ge wünschte Stellung verschiebbaren und fest am Gefäßrand aufliegenden Ge fäßkammerverschlußdeckel sicher ein Verschütten von Sammelgut bei den gerade nicht zu entleerenden Gefäßkammern vermieden wird.

Mit der Erfindung ist es möglich, nachträglich die Schüttung an herkömm lichen Müllsammelfahrzeugen umzurüsten, was mit geringem Material- und Kostenaufwand möglich ist.

Zusätzlich ist bei alten Gefäßen lediglich das Einsetzen einer oder mehrerer Zwischenwände erforderlich.

Hausmüllsammelfahrzeuge mit einer erfindungsgemäßen Schüttung können mit einer üblichen Doppelschüttung ausgerüstet sein.

Die Ansprüche 2-6 kennzeichnen vorteilhafte Weiterbildungen des Hausmüll sammelfahrzeuges gemäß Anspruch 1.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt

Fig. 1+2 eine Draufsicht auf eine beispielhafte Ausführung des erfindungsgemäß verwendeten Mehrkammergefäßes ohne Deckel mit den Kammern 1+2.

Fig. 3 eine Teilseitenansicht des oberen Randes des Gefäßes gemäß Fig. 1+2 , mit geschlossenem Gefäßdeckel.

Fig. 4+5 eine Teilseitenansicht der Kippeinrichtung in Form einer Kammschüttung mit Gefäßkammerverschlußdeckeln 3+4 Klemml. 5 eines Hausmüllsammelfahrzeuges, schematisch, zusammen mit einem Mehrkammergefäß gemäß Fig. 1-3, bei dem der Gefäßkammerverschlußdeckel gemäß Fig. 6+7 eine Gefäß kammer 1, 2 während des Kippvorganges geschlossen hält, jedoch die andere Gefäßkammer 1, 2 freigibt,

Fig. 6+7 je eine Schemadraufsicht auf die beiden Gefäßkammerverschluß deckel 3+4 bei aufgeklapptem Gefäßdeckel 10 sowie der offenen Gefäßkammern 1+2, eine Teilschnittansicht der Klemmleiste und des Gefäßkammerverschlußdeckels an der Kippein richtung eines Hausmüllsammelfahrzeuges.

Ein äußerlich an sich wie eine übliche genormte Hausmülltonne aussehendes Mehrkammergefäß ist in Fig. 1-3 dargestellt. Ein übliches Kunststoff außengefäß, das oben vorn einen breiten Rand und oben hinten Gelenke oder Scharniere hat sowie einen an den Ecken abgerundeten Viereckquerschnitt aufweist, ist durch eine eingeformte oder nachträglich eingesetzte, recht winklig zur Gelenkachse verlaufende Trennwand in zwei Kammern 1+2 auf geteilt. Die Trennwand geht kurvenförmig in das Außengefäß über, damit auch die Kammerquerschnitte abgerundete Vierecke sind.

Die Fig. 4+5 zeigen aber auch, wie ein blattfederartiger Gefäßkammer verschlußdeckel 3+4, der an einer Klemmleiste 5 befestigt ist, je nach Einstellung auf der einen oder anderen Gefäßkammer dichtend aufliegt. Der Gefäßkammerverschlußdeckel 3+4, der aus steifelastischem ggfs. faserarmiertem Kunststoff oder Stahl besteht, kann von Hand leicht in die jeweilige Position gebracht werden, indem ein halbschalenartiger Gleitblock 6 auf der Klemmleiste 5 verschoben und mittels Schrauben fixiert wird. Kerben oder Marken in der Klemmleiste erleichtern die Einstellung.

Anstelle der Handarbeit kann auch ein nicht gezeigter Stellantrieb die Ver stellung der Gefäßkammerverschlußdeckel durchführen.

Der Gefäßkammerverschlußdeckel Fig. 6+7, 3+4 sorgt dafür, daß beim Entleeren der Kammern 1+2 in ein Standard-Müllsammelfahrzeug (nicht darge stellt) immer nur eine Kammer entleert wird. So nimmt das Fahrzeug mit seinem einzigen Müllsammelraum und mit Kammschüttung oder anderer Schüttung immer nur recyclingfähig sortierten Müll aus einer Kammer 1+2 auf, weil der Gefäßkammerverschlußdeckel 3+4 die jeweils nicht zu leerende Kammer in Geschlossenstellung hält. Wechsel der Gefäßkammerverschlußdeckelposition bedeutet dann die Leerung der anderen Kammern.

Die Fig. 4+5 zeigt eine Teilansicht der Kammschüttung des StandardMüll sammelfahrzeuges rein schematisch, um das Zusammenwirken des Gefäßkammer verschlußdeckels 3+4, Klemmleiste 5 und einer Kammleiste 8 mit dem Mehr kammergefäß, bzw. dessen Gefäßdeckel bei der sortenreinen Entleerung recycling fähig sortierten Mülls zu erläutern.

Beim Hub-Kipp-Vorgang kommt die Kammleiste 8 von unten gegen den breiten Rand 7 des Mehrkammergefäßes. Bevor jedoch in Richtung Pfeil 9 gekippt wird, legt sich die Klemmleiste 5 von oben auf den breiten Rand 7 des Mehrkammergefäßes. Dabei wird der Gefäßkammerverschlußdeckel 3+4 je nach Position auf die eine oder andere Gefäßkammer 1+2 gedrückt und hält sie geschlossen.

Während des Kippvorganges ist die eine Kammer offen und der Müll fällt aus der betreffenden Kammer heraus.

Es ist somit durch einfache Mittel einen Gleitblock 6 und Gefäßkammerverschluß deckel 3+4 ein Standard-Müllsammelfahrzeug so umzurüsten, daß es recyclingfähig sortierten Hausmüll auch selektiv und sortenrein aus nur einer Kammer 1 oder 2 eines einfachen Mehrkammergefäßes entleert. Somit können in beliebigen, d. h. bedarfsabhängigen Zeitabständen, mit ein und demselben Fahrzeug einmal bestimmte Wertstoffe, ein andermal Restmüll entsorgt werden.

Wenn das Mehrkammergefäß mehr als zwei Kammern haben sollte oder muß, sind entsprechend geformte Gefäßkammerverschlußdeckel und mehr Trennwände erfor derlich.

Obwohl vorstehend von Standard-Müllsammelfahrzeugen nebst Kammschüttung die Rede ist, bei denen die Erfindung in vorteilhafter Weise einsetzbar ist, ist es aber auch genausogut möglich, die Erfindung für andere Müllfahrzeuge mit anderen Schüttungssystemen sinngemäß anzuwenden.

Bezugszeichenliste

Fig. 1 = Kammer 1 + 2 mit Trennwand als Draufsicht
Fig. 2 = Kammer 1 + 2 mit Trennwand als Draufsicht
Fig. 3 = Teilseitenansicht mit geschlossenem Deckel
Fig. 4 + 5 = 3 + 4 Gefäßkammerverschlußdeckel
5 Klemmleiste
6 Gleitblock
7 Rand Mehrkammergefäß
8 Kammleiste für Schüttung
9 Hubrichtung
Fig. 6 + 7 = 1 offene Kammer
3 Gefäßkammerverschlußdeckel
2 offene Kammer
4 Gefäßkammerverschlußdeckel
10 Gefäßdeckel (zurückgeklappt)

Claims

1. Hausmüllsammelfahrzeug mit einem ungeteilten Müllsammelraum zum Entleeren von jeweils einer Kammer von Mehrkammermüllgefäßen, die jeweils mit recyclingfähig sortiertem Müll befüllt sind, bei denen am hinteren Ende eine mechanisch angetriebene Hub-Kippvorrichtung für Mehrkammergefäße mit positionseinstellbaren Abdeckungen für die gerade nicht zu leerenden Kammern vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Hub-Kippvorrichtung in an sich bekannter Weise eine Kammschüttung mit einer Klemmleiste (5) aufweist,
b) die positionseinstellbaren Abdeckungen (3+4) für die nicht zu ent leerenden Kammern an Gleitböcken (6) verschiebbar auf der Klemmleiste (5) angeordnet sind,
c) die positionseinstellbaren Abdeckungen (3+4) blattfederartig ausge bildet sind und mit elastischer Vorspannung auf dem Rand der zugeordneten Kammer auflastet.

2. Hausmüllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die posi tionseinstellbaren Abdeckungen (3+4) als auswechselbar im Gleitblock (6) eingespanntes Kunststoff- oder Metallblatt ausgebildet ist.

3. Hausmüllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitblock (6) halbschalenartig und die Klemmleiste (5) teilumschlie ßend ausgebildet ist und Klemmschrauben zur Positionsarretierung aufweist.

4. Hausmüllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abdeckungen (3+4) getrennt einstellbar sind.

5. Hausmüllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Klemmleiste (5) ein Stellantrieb zur Positionierung der Abdeckungen (3+4) vorgesehen ist.

6. Hausmüllsammelfahrzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (5) mit Positionsmarken oder Kerben für das Einstellen der Abdeckungen (3+4) versehen ist.