DE413038C - Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Herstellung von Kautschukplatten und geformten Stuecken aus Kautschukmilch - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Herstellung von Kautschukplatten und geformten Stuecken aus Kautschukmilch

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DE413038C
DE413038C DEA40928D DEA0040928D DE413038C DE 413038 C DE413038 C DE 413038C DE A40928 D DEA40928 D DE A40928D DE A0040928 D DEA0040928 D DE A0040928D DE 413038 C DE413038 C DE 413038C
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D1/00Electroforming
    • C25D1/12Electroforming by electrophoresis
    • C25D1/18Electroforming by electrophoresis of organic material

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur unmittelbaren Herstellung von Kautschukplatten und geformten Stücken aus Kautschukmilch. Bekanntlich büßt der Kautschuk durch mechanische Bearbeitung viel an seiner Elastizit:it und Zerreißfestigkeit, d. h. an seiner Nervigkeit, ein, so daß es wünschenswert erscheint, Verfahren zur Herstellung von Kautschulcwaren zu finden, bei denen die mechanische Bearbeitung des Kautschukmaterials auf ein Mindestmaß eingeschränkt oder sogar gänzlich vermieden wird.
  • Es ist bekannt, daß Formstücke durch wiederholtes Eintauchen einer Form in die Kautschukmilch und Trocknen der auf die Form niedergeschlagenen dünnen Kautschukhaut erzeugt werden können. Da jedoch die durch ein einmaliges Tauchen erzielbaren Schichten äußerst dünn sind, so ist selbst zur Erzeugung dünnwandiger Waren ein oftmaliges Tauchen mit jedesmal darauffolgendetn Trocknen erforderlich, was einen großen Aufwand an Zeit, Arbeitslohn und Anlagekosten erfordert, wodurch die Verwendbarkeit dieses Verfahrens stark eingeschränkt wird.
  • Es ist nun bekannt, daß man den Kautschule aus der Kautschukmilch durch Elektrophorese an der Anode niederschlagen und bei entsprechender Zeitdauer der Einwirkung des Stromes in einem Arbeitsgange eine beliebige Schichtstärke des Niederschlages erreichen kann. Die in dieser Weise an der Anode niedergeschlagenen Kautschukschichten besitzen jedoch eine schwammige Struktur, so daß man in dieser Weise keine marktfähige Ware erzeugen kann. Gleichzeitig mit der Elektrophorese tritt nämlich auch eine Elektrolyse auf, durch die an der Anode Sauerstoff entwickelt wird, und die entstehenden Sauerstoffblasen dürften. die Ursache für die schwammige Struktur des Kautschukniederschlages sein. Demgemäß wurde die Elektrophorese bisher nur als Ersatz für anclere Koagulationsmittel in Vorschlag gebracht, und zwar zur Herstellung eines Rohkautschuks, der zwecks Verarbeitung zu Gummiwaren in der üblichen Weise einer mechanischen Bearbeitung, d. h. den Wasch-und Mischprozessen, unterzogen werden muß.
  • Die Erfindung betrifft dagegen ein elektrophoretisches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung vollkommen homogener, dichter und gleichmäßiger glatter, gegebenenfalls transparenter Kautschukplatten und geformter Stücke beliebiger Wandstärke aus Kautschukmilch in einem Arbeitsgange ohne mechanische Bearbeitung, welche Waren den aus Kautschukorganosolen durch Tauchen gewonnenen Waren dem Anschein nach mindestens gleichwertig, jedoch als Folge des Entfalls der Mastikation qualitativ bedeutend überlegen sind.
  • Bei Waren, die aus Kautschukorganosolen durch Tauchen hergestellt wurden, mußte gemäß der bisherigen Arbeitsweise der Kautschuk einer vielfachen und tief eingreifenden mechanischen Bearbeitung unterworfen werden, unter der die ursprüngliche kolloidale Struktur des Kautschuks wesentlich litt. Schon bei Herstellung des Rohkautschuks wurde der ausgeflockte Kautschuk durch Waschen unter Kneten und Walzen mehr oder weniger gründlich gereinigt und in Zerrwalzwerken zu Fellen ausgezogen. Diese Rohkautschukfelle wurden in den Fabriken nötigenfalls abermals gewaschen, getrocknet und zur Erlangung der Mischung auf Walzwerken bearbeitet, wonach die Auflösung durch weitere Bearbeitung in Knet- und Mischrnaschinen erfolgt. Alle diese Arbeitsgänge vermindern den Nerv des Kautschuks und vermindern hierdurch die Oualität der so erzeugten Kautschukwaren.
  • Selbstverständlich mußte auch beim Tauchen in Organosolen das Tauchen und darauffolgende Trocknen öfters wiederholt werden, wobei noch ein beträchtlicher Verlust an Lösungsmitteln nicht zu vermeiden ist.
  • Es sind bereits Laboratoriumsversuche zur Behandlung von Kautschukmilch mittels des elektrischen Stromes unter Zwischenschaltung einer Pergamentmembran zwischen die Anode und Kathode angestellt worden, zum Zwecke, die Koagulation des Kautschuks an der Anode zu verhüten, d. h. um ein unkoaguliertes Konzentrat zu erhalten.
  • Die Erfinderin hat festgestellt, daß man selbst bei Anwendung einer halbdurchlässigen Trennungswand, welche die unmittelbare Berührung desKautschuks mit derAnode verhindert, den Kautschuk auf dieser halbdurchlässigen Unterlage als einen koagulierten Niederschlag gewinnen kann, wenn die Spannung und die Stromdichte so weit gesteigert wird, claß die Koagulation des sich an der Unterlage ansammelnden Konzentrates eintritt.
  • Das neue Verfahren fußt auf der Erkenntnis, daß der Kautschuk als ein homogener, beliebig''starker und glatter Niederschlag gewonnen werden kann, wenn man zwischen die Anode und Kathode eine, aus einem flüssigneitsdurchlässigen, nichtleitenden Stoff bestehende Unterlage oder Form zur Bildung des Niederschlages derart einschaltet, daß die an der Anode entstehenden Gase entweder infolge der eigenen Porosität der Unterlage oder durch eine zwischen die Unterlage und die Anode eingeschaltete Elektrolytschicht entweichen können. Wenn einmal der Kautschukniederschlag aus dem Bade herausgehoben und getrocknet worden ist, so ist der Kautschuk nicht mehr peptisierbar und bildet eine transparente homogene Kautschukhaut %-on hoher Elastizität und Zugfestigkeit.
  • Der die Unterlage für den Niederschlag bildende Stoff braucht kein absoluter Nichtleiter der Elektrizität sein, sondern es kommt lediglich darauf an, daß der feste Stoff der mit Flüssigkeit gesättigten Unterlage einen größeren elektrischen Widerstand besitzt als der die Poren derselben ausfüllende Elektrolyt, so daß der Stromdurchgang hauptsächlich durch den Elektrolyten und nicht durch den Stoff der Unterlage stattfindet.
  • Es konnte für das oben angegebene Verhalten der Kautschukemulsion keine für alle Fälle gültige Erklärung gefunden werden, doch scheint die Koagulation durch die an der Anode entwickelten sauer reagierenden Anionen verursacht zu werden. Diese Erklärung genügt aber nur für gewisse Fälle, da die Koagulation auch eintritt, wenn das Vorhandensein sauerer Anionen nicht nachgewiesen werden kann. In solchen Fällen dürfte die Koagulation durch aus der Anode oder aus der Unterlage in Lösung tretende koagulierende Ionen bewirkt werden, wie dies z. B. bei Verwendung von Unterlagen aus Gips der Fall ist.
  • Will man vollständig klare Gummihäute bzw. Waren erhalten, so wird der Latex zunächst einer Reinigung, gegebenenfalls auch einer Konzentration durch Zentrifugieren unterzogen. Es ist ferner vorteilhaft, die zur Durchführung des neuen Verfahrens verwendete ursprüngliche oder konzentrierte Kautschukmilch mit einem das Ausflocken erschwerenden Präservierungsmittel, z. B. o,5 Prozent Ammoniak, zu versetzen.
  • Die Niederschlagungsunterlagen oder Formen können zweckmäßig z. B. aus Gips oder unglasiertem Ton angefertigt werden, während die innerhalb derselben angeordneten Anoden zweckmäßig- aus Kohle bestehen. Es können jedoch auch metallische Anoden verwendet werden, da -die in Lösung tretenden Metallionen_ gleichfalls das Ausflocken des Kautschuks begünstigen.
  • In der beschriebenen Weise können durch Tauchen Hohlkörper angefertigt werden, indem in die aus Gips, unglasiertem Ton o. dgl. angefertigten Tauchformen elektrisch leitende Anoden eingebettet sind. Um einen allseitig gleichmäßig starken Niederschlag zu erzielen, muß man die Kathode um die t# orm herum gleichmäßig verteilt anordnen oder die Form und die Kathode in bezug aufeinander je nach der Gestalt der zu erzeugenden Gegenstände translatorisch bewegen oder drehen, oder aber gleichzeitig translatorisch bewegen und drehen.
  • Man kann aber auch fortlaufende Waren, wie Gummiplatten beliebiger Breite, Länge und Stärke, erzeugen, indem man z. B. als Niederschlagungsunterlage eine in die Kautschukmilch tauchende gedrehte, nichtleitende poröse Trommel benutzt, innerhalb welcher sich die leitende Anode befindet und die auf die Trommel niedergeschlagene Kautschukhaut von dem aus dem Bade heraustretenden Teil der Trommel abhebt. Der Kautschuk kann jedoch auch auf ein endloses Band niedergeschlagen werden, welches an der im Bade ruhend angeordneten, der Anode vorgelagerten porösen Wand vorbeigeführt wird und den Niederschlag mit sich führt. Besteht dieses Band aus einer Faserstoffbahn, z. B. Papier, Asbest, oder aus einem Gewebe oder aus nebeneinandergereihten Fäden, so wird der Niederschlag mit diesem in eine äußerst innige Verbindung treten, so daß mit Kautschuk imprägnierte und überzogene Gewebe in bedeutend einfacherer Weise und in bedeutend besserer Ausführung erzeugt werden können als mit dem bisherigen Spreading-Verfahren. Gegenüber den bisherigen Verfahren wird der Vorteil erzielt, daß ein wiederholtes Streichen sowie Aufpressen einer besonderen Kautschukschicht durch Friktionieren fortfällt und die erwünschte Schichtdicke in einem Arbeitsgange erreicht werden kann. Benutzt man dagegen ein Band, an welchem der Kautschuk nicht haftet, z. B. ein mit Zellonlack überzogenes Gewebe; so kann die Kautschukhaut von diesem Bande abgetrennt werden.
  • In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der zur Ausführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtungen in schematischen lotrechten Schnitten veranschaulicht.
  • Abb. i und 2 sind zwei Ausführungen einer Vorrichtung zur Herstellung von Kautschukhohlkörpern.
  • Abb.3 und q. zeigen zwei Ausführungen einer Vorrichtung zur Herstellung von fortlaufenden Gummiplatten.
  • Abb.5 ist eine Vorrichtung zur Überziehung eines Gewebes mit Gummi.
  • Abb. 6 ist eine Abänderung der in Abb. i und 2 dargestellten Vorrichtungen.
  • Abb. 7 und $ zeigen zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zur Herstellung von fortlaufenden Gummiplatten mit einem endlosen biegsamen Band als Niederschlagungsunterlage.
  • Im Gefäß c (Abb, i) befindet sich die aus einem permeablen isolierenden Stoff, z. B. Gips, angefertigte Form b, in die die Anode a, z. B. aus Kohle, eingebettet ist. h ist eine nichtmetallische Kathode, z. B. aus Kohle oder Graphit.
  • Im Gefäß c ist zweckmäßig mit einem das Ausflocken erschwerenden Mittel, z. B. o,5 Prozent Ammoniak,. versetzter und durch Zentrifugieren gereinigter und konzentrierter Latex d eingefüllt. Die Anode a wird an den positiven Pol und die Kathode k an den negativen Pol einer Stromquelle e angeschlossen. Die poröse Form b saugt sich mit dem Serum des Latex an und wird elektrolytisch leitend. Der nach Einschalten des Stromes an der Anode a entstehende Sauerstoff entweicht durch die poröse Gipsform b, während die an der Anode durch die Elektrolyse gebildeten Säureanionen infolge der Elektroendosmose gegen die Kathode getrieben werden. Gleichzeitig wandern infolge der kataphoretischen Wirkung des elektrischen Feldes die negativ geladenen Kautschukteilchen des Latex gegen die Anode und werden gegen die Oberfläche der zwischen Kathode und Anode eingeschalteten permeablen Gipsform b gedrückt, wo sie beim Zusammentreffen mit der durch die Form b nach außen getriebenen Säure in der Gestalt einer homogenen, vollständig glatten Schicht ausgeflockt werden.
  • Die Stärke der Schicht wächst, solange der Strom eingeschaltet bleibt, allmählich an. Die Ablagerung erfolgt anfangs mit großer Geschwindigkeit, so daß in wenigen Minuten bereits eine Schichtstärke von i mm erreicht ist. Die Ablagerungsgeschwindigkeit nimmt wohl mit der Zunahme der Schichtstärke allmählich ab, trotzdem aber lassen sich sehr bedeutende Schichtstärken in verhältnismäßig kurzer Zeit erreichen. Die Eigenschaften der abgeschiedenen Schicht leiden durch die Änderung der Konzentration des Latex während der Kataphorese nicht, so daß die Kataphorese bis zur Erschöpfung des Latex bzw. vollständigen Ausscheidung des Kautschuks fortgesetzt werden kann, Doch kann man auch für die Aufrechterhaltung der Konzentration durch Zentrifugieren sorgen.
  • Diese niedergeschlagene Schicht ist durch Umkehren der Stromrichtung noch peptisierbar. Wird aber nach Erreichung einer genügenden Wandstärke die Form aus dem Bade gehoben und an der Luft getrocknet, so geht der Kautschuk in die nicht mehr peptisierbare Modifikation über. Der derart erzeugte Hohlkörper kann leicht von der Form abgestreift werden.
  • Um eine gleichmäßige Ablagerung zu erzielen, ist eine solche Anordnung erforderlich, daß die Kathode die Form b allseitig umgibt, also, wie z. B. Abb. 2 zeigt, das Gefäß c aus Graphit besteht und selbst die Kathode bildet. Es kann aber zum gleichen Zwecke die Form b oder die diese tragende Anode samt der Form in Drehung versetzt werden. Die gegenseitige Bewegung der Form und der Kathode kann aber sowohl eine drehende als auch translatorische sein. So z. B. beim Erzeugen von Gummischläuchen kann der anodische Dorn in Drehung versetzt werden, während die den Dorn ringförmig umgebende Kathode in der Längsrichtung des Dornes hin und her bewegt wird, wobei durch längeres Verharren an einzelnen Stellen Verstärkungen der Schlauchwandung erzeugt werden können.
  • Diejenigen Steilen der porösen Unterlage, die vom Kautschukniederschlag freigehalten «-erden sollen, werden mit einem elektrisch isolierenden, flüssigkeitsundurchlässigen Überzig, z. B aus vulkanisiertem oder unvulkanisiertem, aber getrocknetem Kautschuk, versehen. Gemäß Abb. 2 begrenzt z. B. der Ring t aus vulkanisiertem Kautschuk die iederschlagbildung nach oben.
  • Gemäß Abb. r ist die Anode a in der porösen Form b eingebettet; doch kann, wie aus Abb. 2 hervorgeht, ein mit einem sauer reagierenden Elektrolyten gefüllter Flüssigkeitsraum f zwischen Anode a und der Wandung der Form eingeschaltet sein.
  • Zur Erzeugung fortlaufender Kautschukbahnen dient gemäß Abb.3 eine in den Latex d eintauchende drehbare Trommel b aus isolierendem, flüssigkeitsdurchlässigem Stoff, z. B. Gips, in deren Innern sich eine saure Flüssigkeit f mit der Anode a befindet. Die auf die Trommel sich ablagernde Kautschukschicht in wird von der in der Pfeilrichtung j gedrehten Trommel abgehoben und durch ein i Transportband u einer nicht dargestellten Spül- und Trockenvorrichtung zugeführt. In dieser Weise läßt sich unmittelbar aus gereinigtem und konzentriertem Latex eine vollständig homogene, glatte und transparente Kautschukhaut oder Kautschukplatte in beliebiger Stärke herstellen. Statt einer Kathode können deren mehrere um den eintauchenden Teil der Trommel vorgesehen sein, wie dies bei k' angedeutet ist.
  • Da die Abscheidungsgeschwindigkeit von der Stromstärke abhängt, so ist es wünschenswert, den Widerstand der Zelle auf ein Mindestmaß zu beschränken, weshalb es zweckmäßig ist, die Wandstärke des porösen Diaphragmas bzw. den Abstand der Abscheidungsoberfläche von der Anode möglichst gering zu halten. Zu diesem Zwecke wird das poröse Diaphragma zweckmäßig als ein unmittelbar die Anode bekleidender Belag angefertigt. Um nun hierbei ein freies Entweichen des an der Anode entstehenden Sauerstoffes zu ermöglichen, ist die Anode selbst möglichst fein durchlöchert auszuführen und besteht demnach entweder aus dichtperforiertem Blech oder zweckmäßiger aus einem Drahtgewebe. Abb. 4 zeigt z. B. eine Trommel, die aus einem Zylinder a aus perforiertem Blech oder Drahtgewebe besteht, welches mit einer Bekleidung b aus porösem, nichtleitendem Material, z. B. einem Gips- oder Zernentmörtelbelag, einem Belag aus Faserstoff, z. B. Asbest, Pergament, Hydrozellulose usw., versehen ist.
  • Bei dieser Ausführung ist ferner über der Trommel b ein endloses, flüssigkeitsdurchlässiges Band p geführt, welches z. B. aus einem mit Zelluloselack getränktem Gewebe besteht, auf welches die Ablagerung des Kautschuks derart erfolgt, daß die Kautschukschicht in abgenommen werden kann.
  • Abb. 6 zeigt eine Abänderung der in Abb. z dargestellten Vorrichtung, bei der die dünnwandige poröse Hohlform an der Innenwand mit einem Drahtgewebe a bekleidet ist, welches die Anode bildet. Bei den in Abb. q. und 6 dargestellten Ausführungsformen entweicht der an der Anode frei werdende Sauerstoff durch die Löcher der Anode.
  • Das Verfahren kann auch zur Erzeugung I von mit Kautschuk überzogenen Geweben I oder Papier benutzt werden, wie dies Abb. 5 zeigt, in der das anodische Diaphragma statt in der Gestalt einer gedrehten Trommel in der Gestalt einer ruhenden Platte b ausgeführt ist, in die die als Anoden dienenden Kohlenstäbe a eingebettet sind. Am Boden des Behälters c befindet sich die Kathode k. Die mit Kautschuk zu überziehende Papier- oder Stoffbahn s wird längs der unteren Fläche der Platte b vorbeigeführt und die aus dem Bade austretende, mit Kautschuk überlagerte Stoff- oder Papierbahn s. wird dann dem Trocknen bzw. der weiteren Verarbeitung zu- ; geführt.
  • Sollte Kautschuk durch das Gewebe s hindurchtreten und auch auf die Unterlage b niedergeschlagen werden, so kann man zur Verhütung dessen zwischen dein zu tränken- i den Gewebe s und der Unterlage b mit dem zu tränkenden Gewebe zusammen ein endloses Band aus Pergament o. dgl. hindurchführen.
  • Die Abb.7 und 8 zeigen Ausführungsformen, bei denen die Unterlage aus einem Drahtgewebe besteht, welches mit einem biegsamen, porösen, nichtleitenden Überzug versehen ist. Dieser letztere kann z. B. dadurch erzeugt werden, daß man auf das Draht-;ewebe Papierpülpe aufbringt und die derart erzeugte Papierschicht hydrolysiert, d. h. in Pergamentpapier überführt. Man kann abe; (las Drahtgewebe auch mit einer Zelluloselackschicht bekleiden.
  • In Abb. 7 wird die in dieser Weise ausgeführte endlose Niederschlagungsunterlage b über Rollen derart geführt, daß eine in der -Nähe der Oberfläche des Bodens liegende, möglichst lange, wagerechte Strecke bi entsteht, unter «-elchen sich am Boden der Wanne c die Kathode k befindet. Das aus dem Bade tretende, mit Kautschukniederschlag bedeckte Band wird unter Spülbrausen la hinweggeführt und gelangt über einen Trockentisch i, worauf der Kautschukniederschlag in.vom Bande b abgehoben wird.
  • Abb. 8 zeigt eine Anordnung, bei der das \i iederschlagungsband b eine muldenförmige Schlaufe b2 bildet, in die die konzentrierte Kautschukmilch d eingeführt wird. In der Mulde b., befindet sich auch die walzenförmige Kathode k, an deren beiden Stirnenden Platten z, aus einem Nichtleiter, insbesondere Kautschuk, angebracht sind, die die Mulde an ihren beiden Enden möglichst dicht abschließen. Die etwa trotzdem abfließende Kautschukmilch wird in einem Trog r aufgefangen.
  • Man kann ferner geformte Kautschukwaren mit Faserstoffeinlage oder Anlage nach (lern neuen Verfahren derart herstellen, daß die geformten Gewebe auf die anodisch geschalteten poriisen Formen aufgebracht werden.
  • Um tadellose Ware zu erhalten, muß man einen durch Zentrifugieret aufbereiteten Latex der Kataphorese unterwerfen. Durch das Zentrifugieren wird der mit Präser vierungsmitteln, z. B. 0,5 Prozent Ammoniakzusatz, stabilisierte Latex von festen Verunreinigungen und vom größten Teil des harzigen Bestandteils befreit, enthält aber noch geniigend Flüssigkeit, um der Kataphorese unterworfen werden zu können.
  • In der oben beschriebenen Weise können auch unter vollständiger Vermeidung einer jeden mechanischen Bearbeitung transparent gefärbte Kautschukwaren erzeugt werden. Zu diesem Zwecke setzt nian dem Latex, aus dem die Waren gemäß der Erfindung erzeugt werden sollen, solche organische Farbstoffe zu, deren Ultramikronen im Hydrosol eine negative Ladung aufweisen. Derartige Farbstoffe werden durch die Kautschukteilchen ohne Herbeifixhrung einer Koagulation adsorbiert und gelangen beim "Zentrifugieren in das Konzentrat, während die nichtadsorbierten Teile des Farbstoffes in dem Serum verbleiben bzw. in den durch die Zentrifuge ausgeschiedenen Schlamm wandern.
  • Aus dieser gereinigten und gefärbten Kautschukmilch geht bei der Elektrophorese der an die Kautschukteilchen adsorbierte Farbstoff samt denn hautscliuk in die niedergeschlagene Kautschukhaut über und ergibt vollkommen gleichmäßig transparent gefärbte Waren.
  • Aber auch der Schwefel sowie eine Reihe der bekannten Kautschukzusatzstoffe, wie Füllmittel, feste oder flüssige Beschleuniger, öle usw., können unter vollständiger Vermeidung der mechanischen Bearbeitung des Kautschuks den gemäß dem neuen Verfahren hergestellten Waren einverleibt werden, indem die einzuverleibenden Stoffe in fein verteiltem, gegebenenfalls kolloidalem Zustande mit dem Latex vermengt zwecks Herstellung der Waren in der oben beschriebenen Weise der Elektrophorese unterworfen werden. Bei Verwendung von Zusatzstoffen, deren Ultramikronen in wässeriger Dispersion eine negative Ladung besitzen, wird bei der kataphoretischen Niederschlagung eine homogene Kautschukmischung erhalten.
  • Die Vulkanisation der nach dem neuen Verfahren erzeugten Waren erfolgt in bekannter Weise.
  • Unter Kautschulc weiden auch sämtliche verwandte Stoffe, wie Guttapercha, Balata u. dgl., verstanden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von homogenen Kautschukplatten und geformten Stücken aus Kautschukinilch mittels des elektrischen Stromes, dadurch gekennzeichnet, daß der KautschulL aus der Kautschukmilch auf eine flüssigkeitsdurchlässige, elektrisch nichtleitende Unterlage oder Form niedergeschlagen wird, die z,#vischen der Kathode und Anode derart eingeschaltet ist, daß die in der Anode entstehenden Gase zwischen der Oberfläche der Unterlage und der Anode durch die Poren der Unterlage oder durch eine zwischen dieser und der Anode eingeschaltete Elektrolytschicht entweichen können. :2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmilch vor -der elektrophonetischen Behandlung mit einem Präservierungstnittel versetzt und durch Zentrifugieren von den Verunreinigungen und einem Teil der Serumflüssigkeit befreit wird. 3. Verfahren zur Herstellung von getauchten Kautschukwaren aus Kautschukmilch nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk auf porösen, aus elektrisch nichtleitenden Stoffen bestehende, mit eingebetteten Anoden versehene Formen elektrophonetisch niedergeschlagen wird. 4. Verfahren nach Anspruch i oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß während des elektr ophoretischen Niederschlagens des Kautschuks die anodisch geschaltete Unterlage oder Form und die Kathode in bezug aufeinander bewegt werden. 3. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Kathode in bezug auf die anodische Unterlage oder Form derart ungleichmäßig ausgeführt wird, daß die Kathode an den mit einer größeren Wandstärke zu versehenden Stellen längere Zeit verharrt als an den mit geringerer Wandstärke auszuführenden Stellen. 6. Verfahren nach Anspruch i zur Erzeugung von transparent gefärbten Kautschukwaren ohne vorherige mechanische Bearbeitung, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmilch solche organische Farbstoffe zugesetzt werden, deren Ultramikronen im Hydrosol negative Ladung ännehmen, worauf der durch die Kautsch.' kteilchen nichtadsorbierte überschüssige-arbstoff % entfernt und der Kauts iu samt dem adsorbierten I,";'k'-rbstoff elet phoretisch auf die Form bzw. ch Unf lage abgeschieden wird. Verfahren zum Einverleiben des chwefels oder solcher Zusatzstoffe, deren Ultramikronen in wässeriger Dispersion eine negative Ladung besitzen, in nach Anspruch i erzeugten Kautschukwaren, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefel oder die Zusatzstoffe in fein verteiltem, gegebenenfalls kolloidalem Zustande mit der Kautschukmilch vermischt und aus dieser mit dem Kautschuk gleichzeitig elektrophoretisch auf die Form bzw. Unterlage niedergeschlagen werden. B. Verfahren zur Herstellung von mit Faserstoffeinlagen oder Umlagen versehenen Kautschukwaren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das als Einlage oder Umlage dienende Faserstoffgebilde (Fäden, gewebte, gewirkte oder geklöppelte oder anderweitig erzeugte Schichten aus organischen oder anorganischen Fasern) während des elektrophoretischen Niederschlagens des Kautschuks aus der Kautschukmilch auf die anodisch geschaltete poröse Form gelegt wird. g. Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von mit Kautschuk überzogenen Faserstoffbahnen und Geweben nach An-Spruch i und 8, dadurch gekennzeichnet, claß die Faserstoffbahn zwischen der die Anode umgebenden porösen Unterlage und der Kathode durch das Kautschtikmilchbad hindurchgeführt wird. io. Tauchform zur elektrophoretischen Erzeugung von Kautschukniederschlägen aus Kautschul.:milch nach Anspruch i, bestehend aus porösen, elektrischen Nichtleitern, in die ein elektrisch leitender, an eine Stromquelle anschließbarer Kern eingebettet ist. i i. Niederschlagungsunterlage zur elektrophoretischen Erzeugung von Kautschukniederschlägen- aus Kautschukmilch nach Anspruch i, bestehend - aus einer elektrisch nichtleitenden Schicht, die auf einer durchlöcherten, .anodisch geschalteten Metallunterlage oder einem Drahtgewebe aufgebracht ist. i2. Vorrichtung zur fortlaufenden elektrophoretischen Erzeugung von homogenen Kauschukplatten aus Kautschukmilch nach Anspruch i, bestehend aus einer porösen, in einen Kautschukmilchbehälter tauchenden drehbaren Trommel aus elektrisch nichtleitendem Stoff, in deren Innern sich ein anodisch geschalteter Leiter befindet, während im Behälter außerhalb des Trommelmantels Kathoden angeordnet sind, 13. Vorrichtung zur fortlaufenden elektrophoretischen Erzeugung von homogenen Kautschukplatten aus Kautschukmilch nach Anspruch i, bestehend aus einem zwischen Anode und Kathode angeordneten, in einen Kautschtikmilchbehälter tauchenden ortsfesten Diaphragma aus porösem, elektrisch nichtleitendem Stoff und einem an der der Kathode zugekehrten Oberfläche des Diaphragmas vorbeibeweglichen endlosen Band zur Aufnahme des Kautschukniederschlages. iq.. Vorrichtung zur fortlaufenden elektrophoretischen Erzeugung von homogenen Kautschukplätten von Kautschukmilch nach Anspruch i, bestehend aus einem mitelektrischnichtleitendem, wasserdurchlässigem, biegsamem Belag bekleideten endlosen Band aus Drahtgewebe, welches an eine Stromquelle angeschlossen werden kann und mittels Rollen durch einen Kautschukmilchbehälter geführt ist, in dein sich eine Kathode befindet.
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